Zunächst rollte es aber morgens ganz prächtig. Es war zwar schon schwül, doch unter 20°C. Schlechte Straßenabschnitte konnte man noch gut umkurven, denn wer ist schon am Sonnabend gegen 6.00 Uhr mit dem Auto unterwegs?! Was mich jedoch bereits zu dieser Zeit nervte, waren die oft kilometerlang schnurgeraden Straßen. Spannend ist anders.
Eine willkommene Abwechslung und vielleicht damit auch der Höhepunkt des Tages war dagegen die nördliche Auffahrt von Kelbra ins Kyffhäusergebirge (s. Track vom 15.06., km 49,9 - 53,8). Zwar hatte ich von meiner Tischnachbarin zuvor erfahren, daß diese Strecke der vielen Kurven wegen auch ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer ist. Doch als ich ab 9.00 Uhr den Berg in Angriff nahm, gab es hier nur wenige. Und die verhielten sich sehr rücksichtsvoll mir gegenüber!
Kurz vor der letzten Rampe zum Denkmal machte ich Halt. Mich wunderte, daß mein Rucksack immer noch feucht war. Soviel Wasser konnte doch gar nicht aus der manchmal nicht dicht verschlossenen Wasserflasche verloren gehen! Das stimmte, dafür enthielt meine noch ungeöffnete 1,5 l Pfandflasche mit Tonic Water nur noch ca. 50 ml. Merde ... Die ganze Sauerei verdroß mich noch am wenigsten, dafür reduzierten sich meine Flüssigkeitsreserven drastisch. Und ich hatte noch nichts getrunken!
Für dieses Bild mußte ich 6,50 EUR berappen ... (Aufnahmeort) |
Allmählich drückte die Sonne immer mehr, doch auch der böige, inzwischen fast stürmische Gegenwind bereitete mir zunehmend Schwierigkeiten. Wieder schnurgerade Straßen, leicht ansteigend, kein Schatten ... die Moral sank immer mehr. Zudem noch ein weiterer Hit. Eine Straße, die diese Bezeichnung vielleicht zu Römerzeiten verdient hätte, zwang mich zu Schrittempo, teils sogar noch langsamer. Fast 6 km lang Frustbearbeitung (s. Track vom 15.06., km 103,1 - 108,7). Der Geschwindigkeitsdurchschnitt sank dabei endgültig in den Keller.
Immerhin hatte sich wenigstens das Wasserproblem geklärt. Bevor ich komplett ausdörrte, bat ich die Besitzer eines Reiterhofes, die gerade mit ihrem Auto angekommen waren, um Nachschub aus der Wasserleitung. Dank dieser überaus freundlichen Leute ging es mir danach gleich wieder viel besser. Überhaupt sind die Einheimischen hier sehr nett und aufgeschlossen. In der Klinik, unterwegs und eben auch, falls man mal Hilfe benötigt. Nur die Kassenfrau am Kyffhäuser war etwas spröde, doch mußte sie sich ja auch meine wenig erfreulichen Kommentare anhören. Zudem haben mich die Kraftfahrer auch noch nicht böse angehupt. Aber hier bin ich wahrscheinlich immer noch etwas mehr Exot als zuhause.
Lieber staunen, als Streß machen!
Track der Handbiketour vom 15.06.2019
1 Kommentar :
What a (funny) story! I can imagine you facing these troubles. But they are over and funny nowadays!
Kommentar veröffentlichen