4. Juni 2019

Gutes aus dem Osten

Die dritte und letzte Tour mit meinen Freunden aus Bayern führte in den tschechischen Teil des Elbsandsteingebirges. Auch dort gibt es viel Sehenswertes, und dazu gehört nicht nur das bekannte Prebischtor (Pravčická brána), welches ich vor einigen Jahren im Rollstuhl mit viel Hilfe erreicht habe. Es sind auch die besonderen Orte abseits der Hauptstraßen, die mich so faszinieren. Gestern fuhren wir also zur Grundmühle (Dolský Mlýn) bei Dittersbach (Jetřichovice) und besuchten außerdem die Felsenkapelle in Schemmel (Všemily).

Wieder holte ich meine Freunde an ihrem Quartier in Krippen ab. Die eigentliche Rundtour in die Böhmische Schweiz war dann insgesamt reichlich 75 km lang (s. Track vom 03.06., 25,7 - 102,3), doch natürlich verkürzt sich die Strecke, wenn man z.B. in Schmilka kurz vor der deutsch-tschechischen Grenze startet. Dann sind es rund 57 km. Die Fähre über die Elbe in Schmilka ist nämlich bei normalem Wasserstand auch für Handbiker nutzbar.

Gitti vor der Felsenkapelle in Schemmel (Aufnahmeort)
Die Strecke selbst verlief häufig im Wald. Dort jedoch, wo es durch offenes Gelände ging, brannte die Sonne schon am Vormittag erbarmungslos. Dafür wiesen mich meine Begleiter auf das schöne Panorama hin, welches sich von der Aussicht am Hotel "Lípa" vor unserem Auge entfaltete. Mir als Einheimischen ist das bisher noch gar nicht so aufgefallen.

Spontan schlug ich Gitti und Toni dafür den Abstecher zur Grundmühle vor. Bisher bin ich dorthin immer von Kamnitzleiten (Kamenická Stráň) gekommen. Diese Mountainbikestrecke ist jedoch mittlerweile mit dem Handbike nahezu unbefahrbar, wie ich 2018 während meiner letzten Befahrung mit Bedauern feststellen mußte. Als Alternative ist die An- von und Rückfahrt nach Dittersbach dafür sehr gut machbar.

Das Innere der Felsenkapelle
Nach dem leckeren Mittagessen im empfehlenswerten Švýcarský Dvůr (übersetzt: Schweizerhof) wollte ich meinen Freunde unbedingt noch die Felsenkapelle im Dittersbacher Ortsteil Schemmel zeigen. Die "Erbauer" haben damals einen sehr großen Felsblock einfach ausgehöhlt und darin zu Ehren des Hl. Ignatius eine Andachtsstätte eingerichtet. Inzwischen kümmert sich die Gemeinde um die Erhaltung dieses Kleinods abseits der Touristenströme. Das große Andachtsbild in der Kapelle zeigt übrigens die bekannte Sixtinische Madonna aus der Gemäldegalerie Dresden.

Bei inzwischen über 30°C rollten wir danach zurück ins Elbtal nach Tetschen (Děčín) zum Elberadweg, auf dem wir entspannt und ohne große Anstrengung die restlichen 20 Kilometer zum Ziel in Krippen zurücklegten. Dort eine letzte gemeinsame Rast, dann trennten sich nach drei tollen Tourentagen wieder unsere Wege. Vielleicht sehen wir uns ja noch einmal in diesem Jahr - doch in Verbindung bleiben wir auf jeden Fall!

Meinen Heimweg garnierte ich bis Pirna anschließend mit ein paar Extrazacken und Anstiegen. Zum Schluß besuchte ich sogar noch Bekannte in Struppen. Als ich endlich 20.45 Uhr zuhause einrollte, ging ein langer Tourentag zu Ende.

Aber schön war er!

Track der Handbiketour vom 03.06.2019

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