Völlig unerwartet bin ich am vergangenen Wochenende an meine Grenzen gestoßen.
Schon am Sonnabend lief es nicht richtig rund. Allerdings bin ich an diesem Tag erst sehr spät gestartet, weil sich morgens einige Regenwolken in der Gegend tummelten. Auch ich selbst bekam später noch ein paar Tropfen ab, doch das größere Problem war der Wind. In meinem Übermut hatte ich außerdem für die ersten 50 km ein richtig zackiges Höhenprofil zusammengebastelt, welches mich ebenso gut beschäftigte.
Es wurde allmählich dunkel, als ich schließlich nach dem Blauen Wunder mit der Grundstraße den letzten längeren Anstieg ins Schönfelder Hochland in Angriff nahm. Aber inzwischen hatte ich ja die Batterien meiner Stirnlampe getauscht, so daß ich die Fahrt über den alten Bahndamm im Dunkeln beinahe genoß. Wenn ich nur ein bißchen schneller hätte sein können! Aber mehr ging halt nicht ... und auf der Abfahrt nach Pirna konnte ich's dann auch nicht mehr reißen. Nach der verhexten Tour vom vergangenen Montag wäre ich gerne wieder etwas zackiger unterwegs gewesen.
Als ich am Abend in mich ging, konnte ich jedenfalls keine Erschöpfungserscheinungen feststellen, und auch mit dem Handbike schien alles in Ordnung zu sein. Deshalb brach ich am Sonntagmorgen zu der Runde auf, die ich eigentlich schon für den Vortag geplant hatte. Der Westwind war inzwischen einem kräftigen und böigen Wind aus Südost gewichen. Für mich bedeutete das strammen Gegen- oder zumindest Kantenwind. Dazu kamen etliche kleinere giftige Rampen, die mir während der Planungsphase überhaupt nicht aufgefallen waren. Je näher ich meinem Umkehrpunkt Bautzen kam, umso mehr nervten mich diese selbstverschuldeten Gemeinheiten, so daß ich schon überlegte, die Strecke abzuändern und Bautzen von der Liste zu streichen. Aber dort wollte ich eigentlich eine Lokalität erkunden ...
Schließlich erreichte ich ca. 13.30 Uhr die Stadt, viel später als gewollt. Über die Durchschnittsgeschwindigkeit will ich gar nicht erst reden, hatte ich doch bei Kälte und Gegenwind bereits knapp 800 Hm in den Armen! Aber nun würde mich ja der Wind in Richtung Heimat schieben. Dachte ich. Tatsächlich drehte er am Nachmittag auf Südwest - also wieder Kampf mit dem nun im offenen Gelände richtig häßlichen Gegenwind. Das ging bei mir mittlerweile richtig an die Substanz! Ich hatte mich schon so verausgabt, daß sich die Herzfrequenz gar nicht mehr bei Mehrbelastung erhöhen konnte und ich dennoch den Eindruck hatte, das Herz schlüge bis zum Halse. - Alarmstufe rot! Selbst bei kleineren Anstiegen mußte ich deshalb nun Zwischenstops einlegen, um nichts Schlimmeres zu riskieren. Der Moral war das alles außerdem überhaupt nicht förderlich.
So schleppte ich mich in Richtung Pirna. Ein akzeptables Tempo stand dabei schon lange nicht mehr zur Diskussion, es ging nur noch um's ankommen. So etwas habe ich schon lange nicht mehr erlebt - und es gibt mir zu denken! Habe ich Zeichen des Körpers übersehen? Ist irgendetwas mit mir nicht (mehr) in Ordnung? Gibt es Probleme mit dem Material, was einen erhöhten Kraftaufwand nach sich zieht? Oder tragen einfach nur die Witterungsbedingungen die "Hauptschuld" an diesem Leistungseinbruch?
Jetzt habe ich erst einmal eine Arbeitswoche lang Zeit, mich wieder aufzurappeln. Vielleicht ziehe ich darüber hinaus auch ärztlichen Sachverstand hinzu. Ein EKG wäre beispielsweise gar nicht schlecht. Denn schon vor längerer Zeit gab es bei mir in der Kurve ein paar Abweichungen außerhalb der Norm, für welche die Ärzte damals keine eindeutige Erklärung hatten. Alternativ könnte ich aber auch mal 14 Tage lang pausieren und sehen, ob sich alles wieder einrenkt.
Optimistisch bleiben!
Track der Handbiketour vom 11.01.2020
Track der Handbiketour vom 12.01.2020
13. Januar 2020
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1 Kommentar :
Mein Gott! Be careful, do not risk too much.
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