27. Januar 2020

Ein Stück Heimat

Das Ergebnis meines EKG bedarf einer genaueren Diagnose, denn es gibt ein paar Abnormalitäten. Diese können zwar auf mein überdurchschnittliches Tourenpensum im Handbike zurückzuführen sein, aber genauso ist eine erbliche Vorbelastung möglich. Ich werde wohl nun um eine detaillierte sportmedizinische Untersuchung nicht herumkommen, doch gegen altersbedingte Veränderungen kann ich sowieso nichts machen.

Apropos Alter. Da werde ich allmählicher etwas "unvernünftiger", was Anschaffungen betrifft. Vor einigen Wochen setzte sich nämlich in meinem Hirn der Wunsch nach etwas Besonderem fest. Knapp 30 km von meiner Wohnung in Richtung Osterzgebirge entfernt, befindet sich im Müglitztal die Stadt Glashütte/Sa. Dieser Ort mit seinen zahlreichen Manufakturen ist das deutsche Zentrum der Uhrmacherkunst, eine Bresche in der Phalanx der Schweizer Firmen für hochwertige mechanische Uhren. Für mich als heimatverbundenen Ureinwohner der Region kam deshalb von Anfang an nur eine Uhr aus Glashütte infrage. Als ich außerdem bei meiner Internetrecherche erfuhr, daß NOMOS quasi als einzige hier ansässige Firma zu 100% lokal hergestellte Teile für die eigenen Uhren verwendet, entschied ich mich recht schnell für diesen Hersteller, zumal mir deren Design außerordentlich gut gefiel.

Glücklicher Besitzer, von Lád'a fotografiert ...
(Aufnahmeort)
Fünf lange Tage mußte ich auf meine Uhr warten, auch weil ich mir eine persönliche Gravur wünschte. Schließlich konnte ich meinen Zeitmesser am Sonnabend abholen. Natürlich standesgemäß im Handbike. Mein Kamerad Lád'a begleitete mich, was mich umso mehr freute, weil wir endlich mal wieder eine gemeinsame Runde drehten. Bei -4°C wählten wir die leichteste und damit schnellste Anfahrt nach Glashütte. Ab Schlottwitz kämpfte sich jedoch die Sonne durch den Hochnebel, so daß es gleich viel angenehmer wurde. Nach der Uhrenübergabe kletterten wir aus dem Ort noch bis auf knapp 500 m NHN, bevor es im Bogen wieder zurück nach Pirna ging.

Nachdem ich mich dort von meinen Sportfreund verabschiedet hatte - nach seiner anstrengenden Tour vom Vortag fuhr er nun mit dem Rad im Auto wieder nachhause - setzte ich gleich zu einer Folgerunde an. Denn unter 100 km geht gar nicht! Jedenfalls nicht ohne Not ... und Kälte gehört ganz sicher nicht dazu. Bis Königstein führte mich noch mein Ausflug, und über den Elberadweg dann zurück. Auf den letzten Kilometern habe ich sogar noch die 1000 Hm geschafft.

Gestern mußte ich dann ungeplant ein zweites Mal nach Glashütte. Im NOMOS-Kaufhaus war noch etwas nachträglich zu klären, doch nach meinem Umweg über das Seidewitztal bis Döbra und weiter durch Börnchen ins Müglitztal hatte ich schließlich 11.45 Uhr alles geregelt. Danach sollte es eigentlich nur noch entspannt rollen, bis ich mein Mindestpensum erreicht hatte. Allerdings baute ich auf den letzten 25 Kilometern erneut leistungsmäßig ziemlich ab. Statt auf Krampf durchzuziehen, gönnte ich mir darum an den wenigen Anstiegen immer mal wieder eine kurze Verschnaufpause. Vielleicht lag es ja wirklich nur an der Kälte und der dicken Verpackung, wenn es auch an diesem Wochenende einige Defizite bei mir gab. Ganz so unzufrieden wie nach meinen Touren am 11./12.01. mußte ich aber nicht sein, dafür war ich viel zu gut unterwegs.

Aber: am Sonnabend hatte ich in den ersten 2 Stunden (reine Fahrzeit ohne Pausen) über 30 km bis zum höchsten Punkt der Tour eine durchschnittliche Herzfrequenz von 143 bpm, obwohl ich allein deswegen bewußt etwas Druck von den Kurbeln nahm! - Dabei fühlte ich mich zwar gar nicht so schlecht, doch auch für mich ist dieser Wert durchaus nicht üblich.

Also weiter beobachten ...

Track der Handbiketour vom 25.01.2020
Track der Handbiketour vom 26.01.2020

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