19. Januar 2020

In memoriam

Jetzt ist es also passiert! Als ich gestern zur Tournachbereitung mein Lieblings-Trackingportal GPSies.com im Internet aufrufen wollte, war es nicht mehr erreichbar und ich wurde sofort zum amerikanischen Anbieter AllTrails weitergeleitet.

Klaus Bechthold, der in unzähligen Stunden diese beliebte Internet-Plattform in seiner Freizeit konzipiert und programmiert hat, kündigte zwar bereits im Juni 2019 an, das Projekt aufzugeben. Mir gegenüber schrieb er auf Nachfrage, daß GPSies inzwischen fast seine gesamte Freizeit beanspruchen und letztlich sogar sein Privatleben bedrohen würde. Insofern habe ich natürlich volles Verständnis für diesen Schritt, der ihm vermutlich nicht leicht gefallen ist. Denn zuviel Herzblut steckt darin. Danke für all Dein Engagement, Klaus! Sicher war es nicht nur für mich das allerbeste Portal in dieser Richtung. Etliche Funktionalitäten, die es hier gab, habe ich bisher noch bei keinem anderen Anbieter gefunden. Besonders schmerzlich werde ich die Möglichkeit vermissen, hochgeladene Tracks auch nachträglich noch zu bearbeiten, z.B. wenn in einem tiefen Tal wegen des schlechten oder fehlenden Empfangs beim GPS-Tracking völlig unsinnige Positionen aufzeichnet worden sind.

Bis zum Schluß hatte ich gehofft, daß die GPSies-Seiten irgendwie erhalten bleiben - nur eben mit einem neuen Logo und Eigentümer. So, wie es sich derzeit darstellt, ist Klaus Bechtholds Seite allerdings komplett eingestampft worden. Schade um sein Lebenswerk! Damit jedoch werden die US-Amerikaner keine Freude haben! Ich bin mir sicher, daß nur ein Bruchteil der bisherigen Nutzer den Wechsel zum neuen Besitzer akzeptiert. Die Informationen dazu aus einschlägigen Internetforen sind da ziemlich eindeutig ... Auch ich werde meinen Account voraussichtlich nur bis Ende Juni 2020 laufen lassen, um zu beobachten, ob sich dort noch irgendetwas zum Guten wendet. Meine Tracks (die nun nicht mehr nachbearbeitet werden können) sind ab sofort bis auf weiteres bei Wikiloc zu sehen.

Trotz dieser traurigen Meldung gibt es von gestern aber auch etwas Positives zu berichten. Nach meinem drastischen Leistungseinbruch in der vergangenen Woche rollte es am Sonnabend wieder wesentlich besser. Noch immer pumpt das Herz bei Belastung manchmal mehr als normal, doch diese Momente sind etwas seltener geworden. Richtig böse Steilrampen gab es auf meiner Tour jedoch nicht, und die physischen Herausforderungen (in Form von Höhenmetern) habe ich diesmal bewußt in Grenzen gehalten. Eddy, mein Mechaniker, den ich gestern im Bike24-Laden besucht habe, meinte übrigens, daß auch ein verschleppter bzw. unbemerkter Infekt für diese Symptome verantwortlich sein könnten. Aus meiner Sicht wäre das tatsächlich denkbar, denn momentan bin ich ziemlich verschnupft.

In der kommenden Woche wird Eddy meine hydraulische Scheibenbremse austauschen. Nach 2.300 km ist schon wieder so viel Luft in der Leitung, daß die Bremskraft inzwischen drastisch nachläßt. Und weil mein Mechaniker beim letzten Mal im November keine undichte Stelle gefunden hat, gehen wir nun auf Nummer Sicher. Immerhin bin ich mit dieser Magura MT5 seit ihrer Montage Mitte Januar 2018 bisher reichlich 27 Tkm und 287 THm gefahren.

Morgen will ich schließlich noch in der Klinik ein EKG machen lassen. Wenn nicht nur das Handbike wieder voll einsatzbereit, sondern medizinisch auch kein auffälliger Befund festzustellen ist, kann ich dann hoffentlich wieder entspannter in die Zukunft blicken.

Ich habe noch viele Pläne.

Track der Handbiketour vom 18.01.2020

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