14. Juni 2021

Götterdämmerung

Am Freitag wurde es ziemlich spät. Christiane und Andreas waren nach Pirna gekommen, um die Verladung meines Handbikes in ihr Auto zu testen. Während des gemeinsamen leckeren Abendessens beim Griechen hielten wir anschließend Kriegsrat zu unserem Projekt, welches mittelerweile in greifbare Nähe gerückt ist.

Trotzdem ging es für mich am nächsten Morgen schon wieder zeitig auf die Piste, denn nachmittags war Regen angekündigt. Die Temperaturen zum Tagesbeginn lagen eigentlich in meinem Wohlfühlbereich, doch die hohe Luftfeuchtigkeit trieb mir selbst auf ebener Strecke den Schweiß aus den Poren. Auch auf knapp 600 m Seehöhe wurde es nicht besser.

Felsrelief mit der Krönung der Jungfrau Maria
(„Korunování Panny Marie“) aus dem Jahr 1701
(Aufnahmeort)
Immerhin konnte der Fahrtwind meine Kleidung etwas trocknen und mich abkühlen, als ich zurück ins Elbtal nach Tetschen (Děčín) rollte. Kurze Zeit später, am nervigen Berg nach Loosdorf (Ludvíkovice) über die E13, verpuffte dieser Effekt aber ganz schnell. Dafür bewegte ich mich danach endlich wieder dort, wo ich im böhmischen Teil des Elbsandsteingebirges so gern bin. Für das schöne Felsrelief in Windisch Kamnitz (Srbská Kamenice) habe ich diesmal sogar angehalten, weil die  Strukturen durch das Schattenspiel der Sonne besonders plastisch erschienen.

Überhaupt kann ich die gesamte Strecke vom Ortsausgang Loosdorf bis zum tschechisch-deutschen Fußgängergrenzübergang Hinterdaubitz (Zadní Doubice) und weiter nach Hinterhermsdorf nur empfehlen (s. Track vom 12.06., km 53,1 - 93,6). Wunderschöne, abwechslungsreiche Landschaft, meist überdurchschnittlich gute Nebenstraßen bzw. Radtrassen und dabei nicht übermäßig viel Kraftverkehr - sieht man mal von Schönwetter-Wochenenden ab - lassen die Tour zum Erlebnis werden.

Abgesehen von einem kleine Extrazackel über Saupsdorf, fuhr ich zum Schluß auf dem einfachsten Weg zurück. Das schwülwarme Wetter verleitete mir jegliche weitere Eskapaden, so daß ich mich zur Kaffeetrinkerzeit endlich zuhause abkühlen konnte.

Am Sonntag machte der Sommer eine Pause. Es war zwar immer noch viel Wasser in der Luft, doch der kräftige Nordwestwind verhinderte Schweißausbrüche. Eigentlich fühlte es sich beinahe schon ungewohnt herbstlich an. Die kräftigen Windböen bremsten mich vor allem auf der Hinfahrt nach Kamenz - doch daran allein wird es wohl nicht gelegen haben, daß ich auf meiner zweiten Wochenendtour insgesamt nicht gerade schnell unterwegs war. Für das nächste Wochenende muß ich mir deshalb jedoch keine Sorgen machen. Fünf Tage Ruhe reichen mir normalerweise, um konditionell aufzutanken.

Die Götterdämmerung ist angebrochen ...

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