8. Juni 2021

Frühsport

Wenn ich mir eine längere Tour vorgenommen habe, gehe ich am Vorabend meist zeitiger ins Bett, um dann schon früh am Tag ausgeschlafen starten zu können. Außerdem kann ich so die kühlen Stunden des Morgens optimal für meine sonst in dieser Jahreszeit schweißtreibenden Aktivitäten nutzen.

Auch gestern war das nicht anders, nur fühlte ich mich schon 2.00 Uhr in der Nacht ausgeruht. Losgefahren bin ich dann 3.15 Uhr. Eigentlich hatte ich mir nur eine 100-Meilen-Tour zusammengestellt, bis nach Zittau im Dreiländereck sollte es gehen. Der direkte Weg über Elb- und Kirnitzschtal sowie durch den Schluckenauer Zipfel (Šluknovský výběžek) ist meiner Meinung nach nicht nur der landschaftlich schönste, sondern auch der einfachste - d.h. mit den wenigsten Höhenmetern.

Die Quelle der Kirnitzsch (Aufnahmeort)
Diesmal bin ich jedoch nach Schönlinde (Krásná Lípa) links von der Straße auf einen Forstweg abgebogen, denn endlich wollte ich mir mal die Quelle der Kirnitzsch - die auf ihrem Lauf durch Tschechien Křinice heißt - ansehen. Am Quellpavillon bin ich zuerst vorbeigefahren, er liegt etwas versteckt ungefähr 100 m abseits vom Hauptweg. Auch hier scheint es nicht nur die eine Stelle zu geben, wo der Fluß entspringt, vielmehr ist es eher eine nasse Senke. Aber immerhin steht das Wasser in der Quellfassung, ganz anders als wie bei der Elbquelle im Riesengebirge.

Bereits 9.30 Uhr rollte ich schließlich auf den Markt von Zittau. Zu dieser Zeit finden manche Leute erst aus den Federn, und auch ich hatte noch den ganzen Tag vor mir! Während ich nun wieder westwärts fuhr, verwarf ich deshalb meine ursprüngliche Planung. Zwar peilte ich zunächst wie gehabt Schluckenau (Šluknov) an, doch dort bog ich nach Norden ab.

Zuvor nahm ich mir aber die Zeit für meine mittägliche Freßpause im schönen Park des Schluckenauer Schlosses. Bisher war ich hier noch nie, umso angenehmer meine Überraschung. Denn ansonsten scheint die Stadt selbst bzw. die Region, was die positive (wirtschaftliche und kulturelle) Entwicklung bei unseren Nachbarn betrifft, etwas abgekoppelt zu sein - jedenfalls gibt es hier immer noch viel Verfall und Elend. Statt der Deutschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihr Land verlassen mußten, wurden besonders auch in den Grenzgebieten die ehemals Nichtseßhaften aus dem Osten angesiedelt, die so gar keinen Bezug zu diesem Landstrich hatten. Das wirkt bis heute nach.

Auf deutscher Seite reihte ich anschließend einige meiner "Meter-machen-Strecken" aneinander. Das sind Straßenabschnitte, welche ich immer dann fahre, wenn ich ohne viele Höhenmeter schnell vorankommen will. Die Fahrt über Kirschau, Wilthen und Neukirch nach Bischofswerda ist wahrlich keine verkehrsarme Nebenstrecke durch landschaftlich reizvolles Umfeld. Gleiches gilt für die reichlich 20 km von Bischofswerda nach Radeberg, doch genehmigte ich mir diesmal den Extraanstieg über Oberrammenau auf einem kleinen und nur wenig befahrenen Sträßchen.

Kurz vor dem Elbtal schlug ich außerdem einen Haken über das Schönfelder Hochland, denn natürlich wollte ich an diesem Tag noch einen Langen Kanten zusammenbekommen. Das war dann schon die Nr. 6 in diesem Jahr. Nach dem Motivationstief zu Jahresbeginn läuft es inzwischen doch gar nicht so schlecht!

Wird auch Zeit!

Track der Handbiketour vom 07.06.2021

2 Kommentare :

Jonas hat gesagt…

Ich bin auch ein Freund von Frühsport;)

Veit hat gesagt…

Also ich meine hier explizit das Handbiken ... 😊