17. Juli 2021

Porentief gespült

Mehr durch Zufall stellte ich gestern vormittag fest, daß für den Sonnabend viel Regen angekündigt wurde. Ein Grund mehr, sich noch am Freitag nach dem zeitigen Arbeitsschluß auf's Radl zu schwingen. Erneut setzte ich auf die Berge, indem ich mich nach Süden in Richtung Osterzgebirge wandte.

Dementsprechend sammelte ich die allermeisten Höhenmeter während der ersten Hälfte der Tour, bis auf dem wunderschönen - sowohl, was den Belag (Asphaltdecke) als auch, was das Landschaftserleben betrifft - Radweg rund um Liebenau (s. Track vom 16.7., km 46,6 - 55,7) die größten Anstiege endlich hinter mir lagen. Wegen der hohen Luftfeuchte waren diese Kilometer meist eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit - ähnlich wie in der Sauna, nur mit vollem Körpereinsatz.

Bereits jedoch auf der ersten steilen Abfahrt nach 20 km ratterte meine Bremse, kein gutes Zeichen. Die Bremsbeläge waren fertig, doch würde ich sie unterwegs noch sehr häufig benötigen. Also hielt ich auf einem Parkplatz im Wald und holte meine "Not"beläge raus. Das sind schon einmal verwendete, aber noch nicht komplett abgenutzte Brakepads für meine Magura MT5, die sich dadurch auch ziemlich unkompliziert einbauen lassen. Runter vom Bock ins Gras, Werkzeug rausgeholt und ran an die Arbeit! Ohne in Hektik zu verfallen und mit der unbedingt notwendigen Gelassenheit war der Belagwechsel vom Absitzen zum Aufsitzen in ca. 20 Minuten erledigt. Nun konnte es guten Gewissens weitergehen.

Das "Hörnchen von Börnchen" (Aufnahmeort)
Weil ich mir gestern für meine Nachmittagsrunde nur eine 1,5 l Flasche Limonade mitgenommen, ich beim Bergauffahren jedoch schon viel Flüssigkeit durch Schwitzen verloren hatte, wurden noch vor der langen Abfahrt meine Trinkvorräte knapp. Meine Fehleinschätzung bei der Planung war wohl wegen der eigentlich mit 24 - 27 °C recht moderaten Temperaturen zustandegekommen. Jedenfalls freute ich mich, als ich kurz vor der endgültigen Abfahrt in Börnchen zum ersten Mal den Brunnen neben dem Feuerwehrgerätehaus entdeckte. Ich fand den Wasserspender ziemlich originell, vor allem in Verbindung mit dem angebrachten Spruch. Das Wasser war jedoch selbst für mich nicht zu gebrauchen, denn meine zuvor noch schnell geleerte Flasche füllte sich nur mit einer grünlichbraunen, trüben Brühe. Auf den Trinktest habe ich daher verzichtet.

Glücklicherweise rollte es nun auf den letzten 50 km fast nur noch bergab, so daß ich bis zuhause nicht mehr trinken mußte. Weil ich dabei außerdem ordentlich in die Kurbeln griff, schaffte ich mit dem kleinen Umweg über Dresden-Kleinzschachwitz nicht nur mein Strecken-, sondern auch noch das Geschwindigkeitssoll.

Trotz allem.

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