20. März 2022

Trendwende

Endlich mal wieder ein Handbike-Wochenende, mit dem ich wirklich zufrieden sein kann! Dabei gab es den Bonus sozusagen vorneweg.

Denn weil sich der Frühling schon am Freitag mit Sonne, milden Temperaturen und nur wenig Wind nachdrücklich zu Wort meldete, schaltete ich bereits mittags den Computer aus und begab mich mit meinem dreirädrigen Gefährt in die Spur. Angedacht war eine kurze Feierabendrunde ohne viele Höhenmeter, doch nahm ich trotzdem meine Beleuchtung mit. Man kann ja nie wissen ...

Abendsonne im Kirnitzschtal
(Aufnahmeort)
Es rollte prächtig! Zum ersten Mal in diesem Jahr kam ich beim Radfahren nicht außer Atem, sondern konnte stetig drücken. Keine Probleme mit der Kondition, keine krampfähnlichen Kontraktionen in den Oberarmmuskeln, die Gelenke ohne zu muckern. Wie in alten Zeiten! Natürlich motivierte das ungemein, und deshalb dehnte ich meine Runde immer weiter aus. Für die letzten Kilometer ab Pötzscha setzte ich mir dann doch noch die Stirnlampe auf - aber eigentlich nur, um gesehen zu werden. Hochzufrieden trollte ich mich abends in die Kiste.

Gestern sollte es dann ursprünglich ins Osterzgebirge gehen. Aber der Tag begann nicht nur ziemlich trübe, es zogen auch Regenwolken genau in diese Richtung. Also fuhr ich erneut nach Norden, und zwar mit dem "Fernziel" Moritzburg. Das mache ich übrigens sehr häufig so: vor Tourenbeginn suche ich mir eine Sehenswürdigkeit, einen markanten Punkt oder einen Aussichtspunkt heraus, den ich dann unterwegs - häufig auf Umwegen - ansteuere. Tatsächlich waren die Straßen zwischen Radeberg und Ottendorf-Okrilla dann ziemlich naß. Glück für mich, daß ich selbst trocken geblieben bin.

Das Glück blieb mir auch hold, als kurz vor Ottendorf-Okrilla ein SUV-Fahrer auf dem schmalen Sträßchen im Gegenverkehr überholte und mich zunächst überhaupt nicht beachtete. Ungläubig den Kopf schüttelnd hielt ich an, bevor dieser Typ realisierte, daß er nie und nimmer gleichzeitig an dem Auto und auch an meinem Handbike vorbeikommen würde und vor mir ebenfalls stoppte. Das gab ein schönes Bild: das überholte Auto stand, daneben dieser Idiot, und kurz danach zwei weitere Autos. - Zeugen hätte es bei einem Unfall jedenfalls genug gegeben.

Ab Dresden schlug ich noch einen Bogen über Freital. Danach fuhr ich aber nicht wie so oft durch's Poisental, denn ziemlich spontan entschied ich mich nun für den Anstieg nach Burgk. Die Straße bin ich erst einmal bergauf gefahren - aus gutem Grund. Hier mußte ich dann im Verlauf mehrmals kurz pausieren, obwohl ich mich gar nicht so schlecht fühlte. Die Steilstücke vor mir machten mich diesmal wohl eher mental platt. Trotz des kräftigen Gegenwindes auf den letzten Kilometern bis Pirna siegte ich an diesem Tag auch über meinen Virtual Partner meines Garmin Edge 1030 plus. Allerdings nur ganz knapp.

Am Sonntag holte ich die geplante Tour vom Vortag nach. Meine Bedenken wegen der Ausdauer - schließlich war es bereits die dritte Ausfahrt in Folge - wurden während der ersten Kilometer beim Warmfahren weggewischt. Den größten Teil der Strecke durch das Müglitztal hinauf ins Osterzgebirge absolvierte ich mehr oder weniger gut geschützt vor dem kräftigen SO-Wind. Nur auf der langen (und gefürchteten) Gerade durch Schlottwitz (s. Track vom 20.03., km 21,1 - 23,5) schlug der Wind erbarmungslos zu.

In Geising bog ich deswegen jedoch nicht nach Zinnwald ab. Vielmehr nutzte ich den Wind und machte vor der Heimfahrt das westlich gelegene Rehefeld-Zaunhaus zu meinem Umkehrpunkt. Von dort rollte ich rekordverdächtig schnell bergab bis Schmiedeberg. Zwei größere Anstiege folgten noch bis Zuhause, beide sollten mir insgesamt die restlichen Höhenmeter bis zur 1000 bringen: 160 Hm ab Schmiedeberg nach Oberfrauendorf, 80 Hm ab Lungkwitz. Auch diese Anstiege packte ich immer noch sehr gut, ganz im Gegensatz zu den Handbiketouren vom vorherigen Wochenende.

Darauf läßt sich bauen.

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