7. März 2022

Dies und Das

Bereits in der Woche hatten Christiane und ich uns ausgemacht, daß es sonntags noch einmal auf Brettern durch's Erzgebirge gehen sollte. Wieder in den Hochlagen, denn trotz frostiger Tage fiel fast kein neuer Schnee.

Davor wollte ich jedoch auch noch eine Runde mit dem Handbike drehen, ich bin auf der Straße arg ins Hintertreffen geraten. Dennoch kostete es mich am Sonnabendmorgen einige Überwindung, sich auf's Rad zu setzen. Es war nämlich ziemlich trüb und mit knapp unter Null auch kalt. Immerhin blieb es den Tag über trocken, so daß ich meine Anfang des Jahres geplante bergige Strecke fahren konnte.

Drei größere Anstiege absolvierte ich dabei, die Steilrampe aus dem Elbtal von Königstein durch  Gohrisch (Flachstück) bis zum Parkplatz unterhalb des Papsteins (s. Track vom 05.03., km 18,0 - 21,4), den Anstieg durch das Tal der Biela und weiter nach Raum (s. Track vom 05.03., km 33,1 - 40,9) sowie zuletzt durch das Müglitztal südwärts bis Schlottwitz mit der Straße nach Reinhardtsgimma (s. Track vom 05.03., km 64,9 - 78,8). Dazwischen lagen vor allem im Mittelteil etliche weitere kleinere selbstgewählte "Böswilligkeiten".

Zunächst lief es jedoch für mich überdurchschnittlich gut, den gefürchteten steilen Anstieg nach Gohrisch kam ich beispielsweise sehr gut durch. Doch vor allem am Ende fehlte mir wohl immer noch ausreichend Ausdauer. Obwohl die Straße aus dem Müglitztal hinauf zu dem Buschhäusern eigentlich eine recht gängige Auffahrt ist,  waren mir die zwei kurzen Pausen zum Schwatzen mit einem Waldarbeiter und für's Kathedern sehr willkommen. Danach rollte es aber nur noch bergab, lediglich der auffrischende Wind störte mich etwas. Immerhin konnte ich trotzdem ein paar Meter bis zuhause wieder gutmachen.

Am nächsten Tag fuhren wir dann zu früher Stunde (6.45 Uhr ab Kreischa!) in großer Besetzung mit Christianes Kleinbus ins Erzgebirge nach Johanngeorgenstadt. Zum vermutlichen Wintersportsaison-Abschluß kamen außer meiner Skigespann-Topfrau noch Kerstin sowie Carsten mit seinen zwei Jungs Johann und David mit. Im Verlauf unserer Skitour brauchte ich dann einmal fast alle helfenden Hände.

Mit meinen besten beiden Gespannführerinnen dieser
Wintersportsaison vor dem "vergessenen Ort" des
Zinnbergwerks Sauersack (Aufnahmeort)
Aber zunächst rutschte es sehr gut. Nach den mir schon vom vergangenen Jahr bekannten ersten Kilometern bis zur deutsch-tschechischen Grenze führte unser Weg erneut in ein mir bisher unbekanntes Skitourengebiet. Dabei herrschten immer noch ganz gute Schneebedingungen, auch die Loipen waren gut in Schuß. Natürlich faszinierte die weite, sanft gewellte Winterlandschaft, doch der Höhepunkt wurde der kurze Abstecher zu den Ruinen des ehemaligen Zinnbergwerks Sauersack (Cínový důl Rolava) unmittelbar neben der Skitrasse. Dieser "Lost Place" bot tolle Motive für Fotografen, die solch morbides Ambiente mögen.

Nach einer langen und teils steilen Abfahrt bis zum tiefsten Punkt auf ca. 806 m NHN kam schließlich der Hammer des Tages. Um zurück zur deutschen Kammloipe zu gelangen, mußten wir 800 m steil aufwärts durch unwegsames Gelände, wobei der Wanderweg über etliche schneefreie Abschnitte eigentlich nur per pedes zu bewältigen war (s. Track vom 06.03., km 22,1 - 22,9). Aber wir hatten keine Wahl. Zu allem Überfluß gab nun auch die rechte Befestigung des Bauchgürtels meines Zuggestänges den Geist auf. Erfreulicherweise gelang es jedoch Carsten und Christiane mittels ausgefeilter Knotentechnik, dieses enorm wichtige Teil unseres Skitandems wieder einsatzbereit zu machen - und zwar so gut, daß es trotz der weiterhin harter Belastung bis zum Ende unserer Tour durchhielt.

Deshalb unternahmen wir auch kurz danach den zusätzlichen Abstecher zum Aschberg. Hier war auch Christiane zu dieser Jahreszeit noch nie mit den Skiern. Nach der Rückkehr zum Abzweig erwartete uns noch eine letzte große Herausforderung. Der folgende Anstieg war brutal steil und forderte von Christiane und mir alles ab (s. Track vom 06.03., km 26,1 - 26,6). Sogar Carsten half uns dabei teilweise mit Schieben meines Langlaufschlittens. Dagegen nahmen sich dann die restlichen 18 km auf der Kammloipe wie Spazierenfahren aus.

Knapp vier Kilometer vor dem Ziel legten wir einen kurzen Zwischenstop am Kiosk "Zollhaus Hirschenstand" ("Celnice Jelení") ein, um vor der Heimfahrt noch ein paar Kalorien nachzutanken. Um diese beliebte Labestation gab es vor einigen Wochen coronabedingt ein Possenspiel, bei dem weder die deutschen, noch die tschechischen Grenzgemeinden richtig gut aussahen. Offensichtlich hat man jedoch inzwischen einen schildbürgerlichen Kompromiß gefunden.

Zurück am Auto sahen wir uns einer unangenehmen Überraschung gegenüber - ein Strafbescheid des Ordnungsamts der Stadtverwaltung Johanngeorgenstadt wegen vermeintlich nicht bezahlter Parkgebühren. Offensichtlich hatte der Kontrolleur meinen blauen Parkausweis übersehen.

Ich denke, dieses Mißverständnis läßt sich aber klären ...

Track der Handbiketour vom 05.03.2022
Track der Skilanglauftour vom 06.03.2022

Keine Kommentare :