21. November 2022

Kälteschock

Weil ich wußte, daß die Kälte kommt, bin ich schon am vergangenen Mittwoch trotz des angekündigten Regen wenigstens eine kurze Runde gefahren.  Dennoch traute ich am Sonnabendmorgen meinen Augen kaum: -6°C standen auf dem Thermometer! Zwar schien dann die Sonne über den ganzen Tag, ich aber verzichtete auf jedwede sportliche Aktivität im Handbike. Nur für einen Spaziergang durch die Stadt war ich schließlich eine Stunde lang draußen, auch wenn mich am Abend ein bißchen das schlechte Gewissen plagte. Denn bald sind solche Temperaturen wieder für eine Weile Dauerzustand.

Am Sonntag, kurz vor Sonnenaufgang, wurde es bei klarem Himmel noch kälter. Diesmal ließ ich aber keine Ausrede gelten, sondern machte mich auf den Weg, sobald die Sonne wenigstens ein bißchen wärmte. Ich entschied mich für eine Fahrt in die Schrammsteine. Dort gedenken alljährlich zum Totensonntag auf der Hohen Liebe (das ist der Berg nördlich der Wildwiese) die Bergsteiger ihrer tödlich verunglückten und verstorbenen Kameraden - eine schöne Tradition und manchmal sehr emotional.

Der Gipfel selbst und demzufolge die Gedenkveranstaltung war zwar für mich nicht zugänglich, dennoch hoffte ich, im Nachgang beim Abmarsch bzw. auf der anschließenden Wanderung zum Bergsingen im Großen Dom (das ist ein großer Felskessel in den Affensteinen) einige bekannte Gesichter zu treffen. Das geschah auch, mich grüßten etliche Leute.

Eindrucksvoller Blick vom Vorderwinkel auf die
Gipfel des Nördlichen Teils der Torsteinkette,
ganz links die Felsnadel der Tante (Aufnahmeort)
Weil ich auch in den Großen Dom wegen des steilen und vor allem sandigen Wanderwegs nicht mit dem Handbike komme, unternahm ich danach wenigstens den Abstecher in Richtung Vorderer Torstein. Hier fährt man unmittelbar an den rund 80 m hohen Gipfeln der Schrammsteinkette vorbei. Da aber auch hier durch den Borkenkäfer der Wald großflächig vernichtet wurde und deshalb inzwischen viele Bäume umgestürzt sind bzw. gefällt werden mußten, eröffnen sich nun ganz neue Ausblicke auf die Sandsteingiganten. Das war wirklich eindrucksvoll, zumal ohne Wald jetzt die Sicht auf einige Kletterwege frei ist, die ich als leidenschaftlicher Elbsandsteinkletterer einst durchstiegen habe. Damit sind schöne Erinnerungen verbunden ...

Auf dem Rückweg wollte ich es eigentlich entspannt angehen, doch wieder mal entwickelte sich die Strecke Stück um Stück ganz anders. Bis kurz vor das Bielatal kletterte ich noch einmal, bevor ich nach Pirna zurückkehrte.  Im letzten Licht des Tages erreichte ich mein Zuhause.

Gut gekühlt aber glücklich. 

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