29. Oktober 2023

Kehraus

Fast die ganze Woche lang stand es auf der Kippe, ob ich noch einmal im Handbike aktiv werden könnte. Selbst für das Wochenende war Dauerregen angekündigt. Allerdings wurde es dann am Freitagnachmittag etwas besser, und auch gestern kletterte am Morgen zunächst die Sonne über die Berge.

Das war die Chance, mein selbstgewähltes Entfernungsziel von 1.000 km im Monat sowie auch die 11k-Marke für das gesamte Jahr zu erreichen. Zunächst fuhr ich das Tal der Großen Enz aufwärts, bei wenig Kraftverkehr entschied ich mich diesmal auch gleich für die Straße statt des Enztalradwegs. Der führt nämlich meist durch dichten Wald mit klatschnassem Asphalt, welcher sich wegen des Laubs, heruntergefallener Äste sowie Tannenzapfen bzw. Bucheckern derzeit ziemlich holperig fahren läßt.

"Grenzstein" des Landkreises
Freudenstadt an der Bundesstraße
B294 (Aufnahmeort)
Auch oben auf der Bundesstraße herrschte nur mäßig Verkehr, so daß ich zunächst zum Kilometersammeln weiter südwärts fuhr. Die Idee, hinter Besenfeld auf anderer Strecke zurückzukehren, mußte ich jedoch verwerfen, weil der dafür vorgesehene Waldweg inakzeptabel steil und grobschotterig war. Von solchen Experimenten hatte ich aber genug, zumal nach wie vor Schlechtwetter mit Regen drohte.

Die Bundesstraße immer leicht bergab durch das Tal der Kleinen Enz wurde dafür eine schöne Rennstrecke, wo ich viel Zeit gutmachte. Die Autos störten mich hier überhaupt nicht, weil ich ja selbst teilweise in derem Tempo abwärts rollte. Im übrigen möchte ich an dieser Stelle die hiesigen Autofahrer ausdrücklich loben. Sie begegneten mir fast durchweg extrem rücksichtsvoll - ganz ohne Schimpfen - und überholten bei Gegenverkehr noch nicht einmal an Stellen, wo es meiner Meinung nach ganz ohne Gefährdung möglich gewesen wäre. Vielleicht gab es ja auch einen Bonus für mich in meinem ungewöhnlichen Gefährt, den die Leute gern mal ein paar Momente in Aktion sehen wollten.

Als ich bereits kurz nach dem Mittag wieder in Calmbach und der Regen immer noch weit weg war, dehnte ich dann meine ursprünglich nur als Kurzstrecke geplante Tour Stück für Stück aus. Insgesamt kamen dabei noch einmal ähnlich viele Höhenmeter und Kilometer zusammen wie beim ersten Teil meiner Fahrt, doch konnte ich mein Wunschtempo halten. Leider gingen nach dem ersten 200-Hm-Anstieg bei Neuenbürg nun auch ein paar  Regenschauer nieder, die mir zwar nicht sonderlich zusetzten, jedoch die Straße so einnäßten, daß ich mich auf den letzten langen Abfahrten mit nahezu optimalen Gefälle schließlich herunterbremsen mußte, um halbweg vom Spritzwasser verschont zu bleiben. Sonst hätte ich bestimmt noch ein paar Zehntel zugunsten der Durchschnittsgeschwindigkeit herausholen können.

Es war trotzdem ein versöhnlicher Abschluß meines Tourenmonats während der Reha im Schwarzwald, bei dem ich oftmals leistungsmäßig (d.h. hinsichtlich des Tempos) nicht unbedingt geglänzt hatte. Immerhin kamen auf 9 Touren 824,5 km mit 10.074 Hm zusammen, wenn auch nur mit einer Gesamtdurchschnittsgeschwindigkeit von 14,0 km/h.

Nun bin ich gespannt, wie es nach meiner Rückkehr zuhause im Handbike rollt ...

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