Nur sieben Stunden nach der Rückkehr vom Klassentreffen saß ich am Sonntag bereits wieder auf dem Handbike. Bevor ich ab morgen für den restlichen Oktober fern der Heimat bin, wollte ich noch einmal einige meiner Lieblingsstrecken im böhmischen Elbsandsteingebirge fahren. Nicht nur die Landschaft gefällt mir dort, sondern es sind auch die kleinen, kurvenreichen Straßen im Auf und Ab durch Täler und über Höhenzüge im Grenzbereich zum Lausitzer Gebirge. In der Hochsaison herrscht hier mittlerweile oft ziemlich viel Verkehr, weil sich deren Reiz vor allem auch unter Motorradfahren herumgesprochen hat. Doch vorgestern war das anders.
Nostalgie in Langengrund (Dlouhý Důl, Aufnahmeort) |
Kurz nach dem Mittag hatte ich einen kleinen Hänger, doch bis dahin war ich wirklich flott vorangekommen. So konnte ich dann auch die Schotterpiste zum Touristengrenzübergang zwischen Lobendau und Langburkersdorf ganz behutsam, sprich: gemächlich, unter die Räder nehmen, ohne zuviel Zeit einzubüßen. Die sich daran anschließende Standardstrecke nachhause war dann 17.30 Uhr abgehakt, trotz des für mich relativ späten Starts. Eine schöne "Abschieds"tour!
Den arbeitsfreien Montag nutzte ich ebenfalls für eine Ausfahrt. Allerdings hielt ich diesmal den Ball wesentlich flacher, vermied also lange Kletterpartien und viele Höhenmeter. Meißen hatte ich in der aktuellen Saison bereits mehrmals angepeilt, jedoch nie erreicht, weil ich mich auf der Anfahrt durch selbstgewählte Extrazacken bisher immer verzettelte. Gestern blieb ich aber bis Dresden zunächst konsequent im Elbtal, um danach nur ein kurzes Stück weiter nördlich durch die Dörfer des Hinterlands zu fahren. Zehn Kilometer vor und nach Meißen nutzte ich sogar den Elberadweg, wo sich um diese Zeit schon wieder reichlich Radfahrer aller Couleur tummelten.
Sobald ich den Fluß jedoch bei Constappel verließ, war ich wieder weitestgehend allein auf der Piste. Während der garstigen Auffahrt hinauf nach Weistropp (s. Track vom 02.10., km 63,0 - 63,5) mußte ich hingegen viermal eine kurze Verschnaufpause einlegen, doch blieb das der einzige Moment des Wochenendes, an dem ich etwas schwächelte.
Über Freital und Possendorf rollte ich zurück gen Heimat. Am Ende des letzten Anstiegs bog ich dabei zum Aussichtspunkt an der Babisnauer Pappel (s. Track vom 02.10., km 91,2) ab, um mir wenigstens noch die 800 Hm für die Tourenbilanz zu sichern. Auch wenn man bereits von der Straße einen schönen Blick über das Elbtal mit Dresden hat, ist von dort oben doch sogar im Osten das Elbsandsteingebirge und im Süden das Osterzgebirge zu sehen. Kein Wunder, daß sich einst auch Napoleon diese markante Örtlichkeit als Beobachtungspunkt für die Kämpfe um und bei Dresden auserkor.
Am Abend verlud ich dann gleich nach der Tour mein Handbike ins Auto, denn natürlich wird es mich in den Schwarzwald begleiten. - Auf das Wiedersehen nach 20 Jahren.
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen