Mit diesem Slogan präsentiert sich die
Glashütter Uhrenmanufaktur "Moritz Grossmann", und gestern ergab sich nun endlich für mich die Gelegenheit, gemeinsam mit weiteren Interessierten die Herstellung der edlen Zeitmesser vor Ort kennenzulernen.
Das rund 25 km von meinem Zuhause in Pirna entfernte Glashütte beherbergt inzwischen wieder neun verschiedene Uhrenhersteller, deren Herkunftsbezeichnung nun sogar durch die
Glashütteverordnung gesetzlich geschützt ist. Die Fa. Moritz Grossmann ist dabei eines der beiden hier ansässigen Unternehmen, welche nicht nur ausschließlich selbst konstruierte und produzierte Uhrwerke (sogenannte Manufaktur-Kaliber) verwenden, sondern sich bis heute auch ihre unternehmerische Selbstständigkeit bewahrt haben.
Nach der persönlichen Begrüßung unserer kleinen, illustren Runde durch die Chefin Frau Hutter, führte uns der Brand Manager Herr Verhoeven durch die Räumlichkeiten. Erst während dieses Rundgangs wurde mir so richtig klar, wieviele verschiedene Arbeitsschritte und Tätigkeiten erfolgen müssen, bis am Ende solch ein kleines Kunstwerk in Form einer Uhr entstanden ist.
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Mitarbeiterinnen bei der Montage des Uhrwerks |
Das Fräsen der Platinen (sie bilden das "Gerüst" für die beweglichen Teile der Uhr) und die Herstellung der teilweise mikroskopisch kleinen Komponenten des Uhrwerks, die Konstruktionsabteilung, der Prototypenbau, die Tätigkeiten zur Oberflächenveredelung mit der Bearbeitung (Auswuchten) und Polieren von Unruhe, Zahnrädern (u.a. mit dem wunderschönen Sonnenschliff), Zeigern (Fasen sowie Anlassen durch Hitze, d.h. "Färben" des Stahls) sowie der Handgravur - z.B. des Unruhklobens, dazu schlußendlich auch die Montage des Uhrwerks und dessen Regulierung (Einstellung der Ganggenauigkeit) - es gab so viel zu sehen! Mindestens genauso interessant waren aber die Erläuterungen und Demonstrationen der Mitarbeiter. Ihnen bei ihrer Tätigkeit mal über die Schulter schauen zu dürfen, empfand ich als ein besonderes Privileg. Vielen Dank dafür!
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Abschußrunde mit Frau Hutter (2. v.l.) und Herrn Verhoeven (4. v.l.) im Präsentationsraum der Manufaktur |
Mancher mag vielleicht an dieser Stelle bei der Fülle der Details abwinken, doch mit meiner Begeisterung für diese mechanischen Wunderwerke hätte ich hier stundenlang zuschauen und die Beschäftigten mit Fragen löchern können. Es war für mich definitiv ein ganz besonderes Erlebnis, welches mit der Präsentation verschiedener Uhren und einem kleinen Imbiß beim gegenseitigen Gedankenaustausch nach knapp vier Stunden seinen Abschluß fand.
Ich bin stolz darauf, daß in meiner Heimat dieses großartige Handwerk in solcher Vollendung lebt!
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