17. Dezember 2023

Trostpreis

Mein angepeiltes Jahresendziel bzgl. der Statistik wird nun wohl auf ganzer Linie nicht mehr zu erreichen sein. Ich habe meinen Leistungszenith überschritten, das legen mir die diesjährigen Werte eindrücklich nahe. Doch klagen will ich nicht darüber, schließlich konnte ich in den vergangenen dreiundzwanzig Jahren eine ganze Reihe Projekte realisieren, von denen auch NUR EINES DAVON für jeden Sportler mit und ohne Handicap einen prominenten Platz in ihrer Bilanz haben würde.

Immerhin gab es gestern für mich trotzdem etwas zu feiern. Mein Schmicking-S3-Tourenhandbike hat nun nämlich ebenfalls die 200.000-km-Marke geknackt. Genauer: seit der ersten Tour auf meinem erst zweiten Handbike am 17.11.2006 habe ich nach reichlich 17 Jahren nunmehr 200.039 km mit 2.035.291 Hm absolviert. Es wird wohl nicht übermäßig viele Radsportler geben, welche ein und dasselbe Rad so lange verwenden bzw. mit einem einzigen Rad eine solche Laufleistung erreichen. Aber für mich paßt die Rahmengeometrie, die Konstruktion der Rückenlehne und die Anordnung sowie Länge der Handkurbeln (ganz wichtig!) nahezu perfekt. - Ich hoffe, daß mich mein treuer Drahtesel noch lange begleitet und gemeinsam mit mir alt wird ... 🥰

Zuvor legte ich dafür bereits am Freitagnachmittag den Grundstein. Denn weil der Schnee - rechtzeitig vor Weihnachten - erwartungsgemäß verschwunden ist, kam mein Handbike wieder zu seinen Ehren.

Abend an der Elbe bei Pirna (Aufnahmeort)
Meine Feierabendrunde führte mich in den waldreichen südlichen Teil des Elbsandsteingebirges. Ohne steile Anstiege und auf nicht mehr klatschnassen Straßen unterwegs, machten sich die 19 Tage Radabstinenz erstaunlich wenig bemerkbar. Und so dehnte ich meine Tour noch ein Stück in östliche Richtung aus - zumal der Rückweg auf dem Elberadweg fast komplett kraftverkehrsfrei ist, sodaß er sich (natürlich mit Beleuchtung) auch nach Einbruch der Dunkelheit entspannt fahren läßt. Wegen des Weihnachtsmarktes peilte ich in Pirna zuletzt mein Zuhause auf einem Umweg an, 16.41 Uhr stoppte ich die Aufzeichnung.

Gestern begann der Tag noch etwas wärmer aber mit etwas mehr Wind. Deswegen entschied ich mich zunächst für die Täler in Richtung Süden. Nach der Instandsetzung der Straße zwischen Pirna-Neundorf und Langenhennersdorf sowie weiter bis zum Abzweig des Bahretals ist dieser Abschnitt nun ebenfalls eine durchweg gut zu fahrende "Rennstrecke" geworden. Überhaupt konnte ich während meiner Tour eine ganze Reihe inzwischen neu asphaltierter Teilabschnitte miteinander verbinden, was sich merklich auf's Tempo auswirkte. Nur der Kilometer von der Einmündung der Göppersdorfer in die Börnersdorfer Straße  bis Liebstadt ist noch ziemlich holperig.

Nördlich der Elbe sammelte ich schließlich auf der zweiten Hälfte der Tour die restlichen Höhenmeter. Allerdings kam es mir dabei trotz des moderaten Streckenprofils so vor, als ob ich leistungsmäßig abbauen würde. Bei 100 km "aus der kalten" schienen sich die knapp drei Wochen ohne ein einzige Handbiketour doch auf meine Kraftausdauer auszuwirken. Auch signalisierte zum Schluß die Anzeige meines Fahrradcomputers für den (auf Basis von Herzfrequenz sowie weiterer gemessener Werte ermittelten) Trainingseffekt mit 5.0 im aeroben Bereich eindeutig Überbelastung an. Nach meinem Gefühl war diese Bewertung durchaus realistisch.

Also verbringe ich nun den dritten Advent lieber ohne sportliche Aktivitäten, damit ich vielleicht morgen ausgeruht eine weitere Tour dranhängen kann. Das Muster 2-0-1 hat sich schon häufig bewährt.

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