15. Juni 2025

Vermeidungsstrategie

Bei meinen vergangenen drei Ausflügen im Handbike habe ich diesmal ziemlich taktiert. Gründe dafür waren ein geplantes Treffen bei Burkersdorf sowie die angekündigte Hitzewelle für das Wochenende.

Weil ich nämlich am Sonnabend bereits zeitig starten wollte, hielt ich mich freitags bei meiner Feierabendtour zurück. Was bei mir eine Ausnahme darstellt, ist bei anderen die Regel: eine Tour unter 100 km. So war ich bereits 17.30 Uhr zurück, obwohl ich es trotzdem nicht lassen konnte, doch noch das Zackel meiner Lieblings"renn"strecke über Cunnersdorf (s. Track vom 13.06., km 38,0 - 51,7) dranzuhängen, bevor ich auf dem Elberadweg wieder nachhause gondelte.

Am nächsten Tag hatte ich mich bei Dagmar, einer Geopark-Rangerin im Geopark "Sachsens Mitte" angekündigt, die an diesem Tag den Stand des Vereins beim Schul- und Heimatfest Burkersdorf-Bieberstein betreute. Sie bietet u.a. auch Touren für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen an und wollte sich mit mir dazu austauschen. Für mich war das eine willkommene Gelegenheit, nach längerer Zeit wieder mal eine Tour in diese Gegend zu unternehmen, indem ich den Treffpunkt gleich als Tourenziel definierte. Die 65 km bis dahin wollte ich allerdings schon weit vor dem Mittag hinter mich gebracht haben, denn damit hätte ich gleichfalls die meisten Anstiege vor der großen Hitze abgehakt.

Ich fuhr also zuhause bereits ca. 5.30 Uhr los, was mir auf den vielen Kilometer bis gegen Neun angenehme (zunächst sogar ziemlich frische) Temperaturen bescherte. Als es nach Dorfhain schließlich warm wurde, hatte ich die längsten Auffahrten bereits geschafft. Die letzten Kilometer vor dem Umkehrpunkt gab es sogar etwas Neues für mich zu sehen und tatsächlich auch ein paar Kilometer Straße, auf denen ich noch nicht unterwegs gewesen war. Gleich neben der Straße entdeckte ich dabei vermeintlich eine alte Bergbauhalde, welche sich später als das 6. Lichtloch des Rothschönberger Stollns herausstellte. Das erfuhr ich jedenfalls von den Mitgliedern des Geopark-Vereins, die ich dann kurz nach Zehn erreichte.

Etwa eine dreiviertel Stunde habe ich mich dann am Stand auf dem Festgelände mit Dagmar unterhalten und Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit ausgelotet. Die gerade anwesende Dame vom Vorstand wollte mich sogleich als "Botschafter" für den Geopark gewinnen, doch lehnte ich dankend ab. Ich bin bereits für den Tourismusverband Sächsische Schweiz aktiv und fühle mich darüber hinaus auch dem Osterzgebirge heimatlich verbunden. Da muß ich nicht noch auf einer weiteren Hochzeit tanzen.

Der Heimweg wurde dann - wie erwartet - ziemlich ermüdend. Anfangs ohne besonderen landschaftlichen Reiz und anschließend auf den tausendmal absolvierten Straßen und Radwegen entlang der Elbe gab es nichts, was mir die Monotonie erspart hätte. Außerdem nervte der mäßige Gegenwind, der wohl verhinderte, daß ich noch vor 16.00 Uhr zuhause ankam. Mehr hätte ich unter diesen Bedingungen (Wind und Wärme) aber sowieso nicht mehr fahren wollen.

Auch heute, also am Sonntag, ging es für mich zeitig auf die Piste. Als ich gegen 3.30 Uhr munter wurde, lohnte es nicht mehr, sich im Bett noch einmal auf die andere Seite zu drehen. Zumal ich bereits darüber nachdachte, meine Tour noch vor dem Mittag zu beenden, um mir unterwegs die Hitze zu ersparen. Was ich sonst immer ab Mittag einplane, das machte ich diesmal davor: ein Minimalprogramm, d.h. nur einen Hunderter.

Kurz vor Mittelndorf - im Bild die ersten Häuser -
bietet sich diese großartige Panorama in
südwestlicher Richtung über das Elbtal
(Aufnahmeort)
Spontan überlegte ich mir auch, bereits jetzt schon einige Bilder für die Dokumentation der Handbiketour auf der Alten Hohen Straße zwischen dem Waldhaus Hertigswalde und Bad Schandau aufzunehmen. Diese Tour möchte ich in der kommenden Woche möglichst mit meinem Sportfreund aus dem Erzgebirge abradeln, der mich wieder mal besucht. Doch dann werde ich mich eher auf die Offroad-Passagen konzentrieren, sodaß ich nun diesmal einige Bilder vom Straßenabschnitt schoß.

Der letzte Umweg des Tages führte zum Schluß nach Pillnitz. Sobald ich dort auf die Straße nach Söbrigen einbog, kamen mir Unmassen an Fahrradfahrern entgegen. Schlagartig erinnerte ich mich, daß an diesem Tag das jährliche Fahrradfest der Sächsischen Zeitung stattfand und mehrere Touren genau diese Strecke für die Rückfahrt nach Dresden nutzten. Ich war darob wenig begeistert, weil ich nun zusätzlich Obacht geben mußte, damit mir nicht einer dieser "Experten" (die glaubten, ihnen gehöre die Straße ganz allein) ins Rad fuhr. Die Verhältnisse am Verpflegungspunkt beim Lidl-Markt in Pirna-Copitz will ich erst gar nicht beschreiben. Ich habe mich wirklich über die Langmut und Geduld der Autofahrer gewundert, die bei dieser undisziplinierte Horde, welche häufig die öffentliche Brückenauffahrtsstraße komplett blockierten, ruhig blieben. Mit solchen rücksichtslosen Gelegenheitsradlern möchte ich jedenfalls nichts zu tun haben.

Es hat schon seinen Grund, warum ich solcherart Massenveranstaltungen meide.

10. Juni 2025

Optimum

Am Montagmorgen war ich zunächst überhaupt nicht motiviert für eine weitere Handbiketour. Der wolkenverhangene Himmel sowie kräftiger Westwind luden nicht gerade zu Aktivitäten im Freien ein. Immerhin hatte ich mir überlegt, wie ich mich unterwegs der strammen Brise entziehen könnte. Unter diesen Bedingungen hieß das, möglichst tiefe, enge Täler in Nord-Süd-Ausrichtung zu befahren. Dafür kam nur eine Fahrt ins Osterzgebirge infrage.
 
Warmfahren im Flachen bis Dresden-Lockwitz, allmähliche Steigerung der Anforderungen bis Dippoldiswalde bzw. dem Ortseingang von Reichstädt und schließlich der lange, von wenigen kurzen Abfahrten unterbrochene Anstieg bis zum Scheitelpunkt unter dem höchsten deutschen Berg im Osterzgebirge.
 
Um die stark befahrene Bundesstraße B170 zu meiden, hatte ich mich diesmal für die weiter westlich im wesentlichen parallel führende Strecke über die Dörfer Hennersdorf, Ammelsdorf und Schönfeld entschieden, bevor ich im Tal der Wilden Weißeritz nach Rehefeld-Zaunhaus fuhr. Auf dieser Straße bin ich relativ selten unterwegs, eigentlich zu unrecht. Denn nach der endlos langen und immer steiler werdenden Auffahrt durch Reichstädt und der - nach einer Zwischenabfahrt - nicht viel kürzeren Höhenmetersammelei bis zum Ortsausgang von Hennersdorf, wird das inzwischen schmale Asphaltband zu einer echten Panoramastrecke (s. Track vom 09.06.2025, km 47,5 - 53,5).
 
Blick über das untere Ammelsdorf (Aufnahmeort)
Gestern herrschte dort zwar aufgrund des gerade stattfindenden Mühlentags, an welchem sich viele (auch ehemalige) Mühlen der Öffentlichkeit präsentieren, überdurchschnittlich viel Kraftverkehr. Denn natürlich reisten die meisten Besucher mit dem Auto an, ein paar auch mit dem Mofa.Sonst ist es hier jedoch sehr einsam, und der Blick schweift weit über die typische Erzgebirgslandschaft. Nach Norden konnte ich gestern sogar bis ins Elbtal schauen. Außerdem hat sich in den idyllisch in einigen Tälern und Senken ausbreitenden kleinen Dörfchen vieles von ihrer Ursprünglichkeit erhalten, die man tiefverschneit im Winter wohl noch eindrücklicher wahrnimmt.
 
Aufgrund des Massenansturms auch an der Herklotzmühle nahe Seyde bin ich dort aber gleich weitergefahren, obwohl ich mit einem kurzen Abstecher auf das Gelände geliebäugelt hatte. So erreichte ich den höchsten Punkt der Tour zwischen Rehefeld und Altenberg bereits eine halbe Stunde nach Mittag, und 1,5 Stunden später Heidenau. Die vom Scheitelpunkt unterhalb des Kahlebergs über Altenberg und Geising zunächst steil, ab der Einmündung ins Müglitztal bei Lauenstein jedoch durchgängig leicht abwärts führende Straße ist nämlich immer eine gute Wahl für Rennfahrer.
 
Weil es im Elbtal erst kurz nach Zwei war, packte ich noch eine Extrarunde drauf, die mich weitestgehend flach bis zum Blauen Wunder führte. Kurz nachdem ich die Elbseite gewechselt hatte, ging auch ein Regenguß nieder, den ich jedoch bereits hatte kommen sehen. Im Gegensatz zum Sonnabend blieb das der einzige feuchte Auftritt. Bei für mich optimalen Temperaturen (zwischen 18 und 22°C) paßte eigentlich alles, sodaß ich am Ende eine wirklich flotte Runde inkl. zwanzig Zusatzkilometer abrechnen konnte.
 
Bis zuletzt gut dabei! 
 

8. Juni 2025

Flucht vor dem Regen

Die längsten Tage des Jahres wollen genutzt sein! Deshalb hatte ich mir für Sonnabend den nächsten Langen Kanten vorgenommen, ein altes Projekt aus dem Jahr 2023.

Obwohl mir die Tageszeit normalerweise für solche Vorhaben reicht, bin ich diesmal schon ca. 3.30 Uhr - also bei Anbruch der Dämmerung losgefahren. Meistens gehe ich nämlich bei solchen Langstrecken am Vortag früher zu Bett, und so war ich bereits in der Nacht ausgeschlafen.

Der frühe Start bot durchaus Vorteile, denn nun konnte ich die Bundesstraße B172 ab Krietzschwitz nach Königstein benutzen, die man tagsüber tunlichst meiden sollte. Wegen der Sperrung der Hauptstraße durch Struppen, war dies jedoch die kürzeste und schnellste Alternative. Auch später im Kirnitzschtal fuhr ich zu immer noch früher Stunde weitgehend allein, wie überhaupt auch auf meinem Weiterweg nach Schönlinde (Krásná Lípa). Umso überraschte war ich, als mir unweit des Touristengrenzübergangs Hinterdaubitz (Zadní Doubice) ein Tourenradfahrer entgegenkam. Es gibt also außer mir noch weitere Verrückte ...

Zittau erreichte ich nach 87 km kurz vor 11.00 Uhr. Zuletzt wurde es am Himmel über mir allerdings immer dunkler, auch ein paar Tropfen fielen. Der bange Blick auf das Regenradar meiner Wetterapp offenbarte dann wirklich schlechte Aussichten. Ein riesiges Starkregengebiet aus Südwesten zog über der Stadt auf. Meine ursprünglich geplante Strecke führte aber genau in diese Richtung nach Böhmisch Leipa (Česká Lípa) und weiter durch das Tal des Polzen (Ploučnice) bis Tetschen (Děčín). Daran war nun überhaupt nicht mehr zu denken!

Schleunigst wich ich also nach Norden aus, in der Hoffnung, damit vom Regen verschont zu bleiben. Bis kurz nach Hirschfelde gelang mir das auch, doch dann holte mich das schlechte Wetter ein. 60 Minuten mußte ich in einem Buswartehäusschen ausharren, doch wenigstens blieb ich trocken. Als ich meine Tour schließlich fortsetzen konnte, ließ der Ausblick nach Süden keinen Zweifel an der Richtigkeit meiner Entscheidung.

Der Blick nach Süden in Richtung des Lausitzer Gebirges verhieß nichts Gutes! (Aufnahmeort)

Diese Improvisation hatte jedoch einen entscheidenden Nachteil. Im (noch) weitgehend unbekannten Gelände mußte ich mich bei der Routenplanung zu einem großen Teil auf mein Navi verlassen, um nicht zuviel Zeit bei der Recherche zu verlieren. Leider schlug dieses oftmals die kürzesten, jedoch anstrengenderen und verkehrsintensiven Verbindungen vor. Bis ich das bemerkte, dauerte es eine Weile. Da lagen bereits einige nervtötende Kilometer hinter mir. Die langen schnurgeraden Abschnitte auf den begleitenden Radwegen der Bundesstraße B6 waren jedoch selbstgewähltes Elend, denn die südlichere Streckenvariante wäre wesentlich bergiger gewesen. Außerdem kannte ich sie bereits von der kürzlich absolvierten Tour zum Löbauer Berg.

Als ich mich vor Neustadt / Sachsen bereits innerlich auf die Ankunft einstellte - immerhin ging es ja nun nachhause meist bergab - bremsten mich aufziehende Regenwolken unvermittelt erneut aus und zwangen mich zu zwei weiteren kurzen Pausen unter schützenden Dächern von insgesamt 20 Minuten. Doch auch danach hielt mich das schlechter werdende Wetter auf Trab. Einen kleineren Umweg kurz vor Pirna ersparte ich mir deshalb, wenngleich ich noch über genügend Reserven und Zeit im Tageslicht verfügte.

Daß ich sonntags einen Ruhetag einlegen würde, stand angesichts der Wetterprognose nämlich bereits fest.

4. Juni 2025

Unter Verdacht

Noch bis zum 5. Juni läuft der Stadtradel-Wettbewerb meiner Heimatkommune. Ich hatte mir erneut das Ziel gesetzt, innerhalb dieser drei Wochen mindestens 1000 km für mein Team vom Tourismusvernad Sächsische Schweiz beizutragen. Am Montag fehlten noch 22 km bis zur Schallmauer - eine lösbare Aufgabe.

Das morgendliche Niederschlagsgebiet mußte ich erst abziehen lassen, doch hatte ich zuvor sowieso noch einen Physiotherapie-Termin. Noch waren die Straßen nicht abgetrocknet, da startete ich zur Tour. Diesmal stand zunächst die Erstbefahrung der erneuerten Abfahrt durch Bad Gottleuba auf der Hellendorfer Straße auf dem Programm.

Am Straßenrand (Aufnahmeort)
Die Straßensperrung dort dauerte auch wieder sehr lange, dafür kann sich das Ergbnis sehen lassen (s. Track vom 02.06., km 23,4 - 24,1). Tatsächlich ist damit jetzt wieder eine schöne Runde als "Rennstrecke" befahrbar, weil bis auf ein paar holperige Meter vor Markersbach alle Straßen bestens bzw. neu asphaltiert sind: Vom Ortsausgang Pirna bis Markersbach, weiter nach Bad Gottleuba bis Berggießhübel (s. Track vom 02.06., km 8,2 - 27,3) und ab da über Zwiesel im Tal zurück (also nicht so, wie ich gestern gefahren bin) zum Ausgangspunkt.

Kurz nach Berggießhübel streifte mich noch einmal ein kleineres Niederschlagsgebiet, doch als sich das Wetter anschließend stabilisierte, bin ich im Verlauf der Tour noch zwei weitere Mal nach Süden abgebogen, um einige Anstiege im Osterzgebirgsvorland aneinanderzureihen. Dabei kam ich überraschend gut voran! Kein Ziehen in den Oberarmen als Anzeichen von Ermüdung, und trotz der schwülwarmen Witterung keine beunruhigenden Anzeichen anderer körperlicher Überlastungserscheinungen. Zu Beginn der Saison beobachtete ich ja immer mal wieder Auffälligkeiten bzgl. des Kreislaufs, die mich dazu brachten, etwas verhaltener zu fahren.

Allerdings hatte ich am Morgen, ganz anders als bisher, 0,2 l Wasser mit einer darin aufgelösten Magnesium-Brausetablette getrunken. Magnesium gilt nämlich als "Muskelnahrung" und ist vor allem für Ausdauersportler mit einem hohen Verbrauch an Mineralstoffen wichtig. Vielleicht war das diesmal genau der entscheidende Umstand, welcher mich dermaßen locker die Anstiege meistern ließ und einen Zusatzschub bei den Abfahrten brachte? Ein Zusammenhang zwischen der morgendlichen Magnesium-Gabe und meiner überdurchschnittlichen Leistung auf Tour wäre jedenfalls plausibel.
 
Dienstags bin ich dann ziemlich unerwartet noch zu einem weiteren Hunderter im Handbike gekommen. Denn endlich ergab sich die Gelegenheit, den beschädigten linken Kurbelarm meines Gefährts zu ersetzen. Das Ersatzteil wurde mir inzwischen von Schmicking Mitte Mai geliefert, doch die Montage sollte mittels Drehmoment-Schlüssel erfolgen, um einen Schaden an der Befestigung durch zu festes Anziehen der Schrauben zu vermeiden. Über ein solches Werkzeug verfüge ich aber nicht, deshalb wollte ich das lieber einem Fahrradmechaniker überlassen. Weil bei Bike24 eine Terminvereinbarung immer bürokratischer wird, habe ich mich diesbezüglich also an meine alten Bekannten von Meißner Räder (ehemals Generator Radsport) gewandt, und die konnten mir gestern ganz schnell und unkompliziert helfen.
 
In reichlich 10 Minuten war die Kurbel ausgewechselt, sodaß noch ausreichend Zeit für viele Handbikekilometer blieb. Zumal ich sowieso schon meinen Homeoffice-Tag abgekürzt hatte, da der Montagetermin aus organisatorischen Gründen ebenfalls früher als vorgesehen stattfinden mußte.
 
Nun legte ich mich wieder ordentlich ins Zeug und stellte mir stückweise eine passende Strecke zusammen. Die Ideen dafür kamen mir beim Fahren, immer auch den Kilomterzähler im Blick. Nicht zu kurz, doch auch nicht zu lang sollte die Tour werden, denn ich wollte zur Abendbrotzeit wieder zuhause sein. Das gelang mir.
 
Bei der späteren Streckeenauswertung ist mir übrigens auch erstmals so richtig aufgefallen, daß ich mich ab Großharthau immer in relativer Nähe des Flüßchens Wesenitz bewegt habe, welches im Pirnaer Ortsteil Pratzschwitz schließlich in die Elbe mündet (s. Track vom 03.06., km 77,4 - 100,0). Dieser Abschnitt ist landschaftlich und auch hinsichtlich des Verkehrs wirklich empfehlenswert. Das Stück B6 durch Großharthau befährt man auf einem Radweg, außerdem kann man am Ortsausgang auch nach links in Richtung Bühlau abbiegen und anschließend das Wesenitztal in Richtung Schmiedefeld fahren. 
 
In der Abendsonne und bei angenehmenTemperaturen waren gestern diese letzten Kilometer besonders schön.

1. Juni 2025

Auf Kaperfahrt

Hauptsächlich zum Schutz vor der Sonne trage ich immer eine Kopfbedeckung. Zu meiner Himmelfahrtstour am vergangenen Donnerstag kam dabei zum ersten Mal eines der beiden "Piraten"kopftücher zum Einsatz, welches mir Christiane von ihren Mädels vererbt hatte. Damit ging es gleich zu einem neuen Ziel.

Auf dem Mönchswalder Berg, welcher sich nördlich von Wilthen befindet, war ich nämlich noch nie zuvor. Für die Anfahrt nutzte ich diesmal u.a. auch die Hohwaldstraße, die man als Hauptverkehrsverbindung zwischen Neustadt und der B98 in Steinigtwolmsdorf aufgrund des Verkehrs an Wochentagen eher meiden sollte. Kurz danach hielt mich in Scheidenbach ein Autofahrer an und kam mir mit seiner Frau entgegen. Wie sich herausstellte, war es das Ehepaar aus Wilthen, das mir 2003 nach dem verheerenden Elbehochwasser mit einer Sachspende geholfen hatte. Es war ein freudiges Wiedersehen, wir hatten uns einiges zu erzählen. Vielleicht besuche ich sie demnächst mal in ihrem Garten in Taubenheim, dies wäre doch ein schöner Grund für einen weiteren Abstecher ins Lausitzer Bergland.

Die Auffahrt auf den Gipfel des Mönchswalder Bergs wurde ganz zum Schluß ziemlich hart. Für ca. 50 - 100 m steilte das Asphaltsträßchen so sehr auf, daß ich schließlich noch drei Verschnaufpausen einlegen mußte. Kein Wunder, bei der anschließenden Abfahrt warnte zu Beginn ein Verkehrsschild vor 20% Gefälle. Rund um die Berggaststätte herrschte dann der übliche Himmelfahrtstrubel, allerdings ging es dabei zu dieser Tageszeit - es war erst kurz vor dem Mittag - (noch) sehr gesittet zu. Hier traf ich auch Bekannte der Bautzener Bergwacht-Bereitschaft, mit denen ich vor vielen Jahren auch auf Paddelboottour im Spreewald gewesen bin (s. Bild des Monats Juni).

Während der Rückfahrt nach Pirna bemühte ich mich, auch abseits der oft genutzten Direktverbindungen gelegene Strecken in meine Tour einzubinden. Dadurch wurden es zwar etwas mehr Kilometer und Höhenmeter, was mich jedoch nicht störte. Rund 1600 Hm auf 123 km eigneten sich prima zur Begründung meines unterdurchschnittlichen Tempos an diesem Tag.

Freitags machte ich nicht arbeitsfrei, doch nach dem zeitigen Feierabend im Homeoffice ging es kurz nach Zwölf gleich wieder auf die Piste. Eigentlich wollte ich zunächst in Dresden meine linke Handbikekurbel von den Fachleuten bei Meißner Raeder tauschen lassen. Daraus wurde jedoch nichts, weil der Laden geschlossen hatte. Erst als ich davor stand, erinnerte ich mich an die entsprechende Ankündigung des Mechanikers.

Ich ließ mich davon aber nicht verdrießen, sondern setzte ohne langen Aufenthalt meine geplante Tour fort. Mittlerweile heizte mir die Sonne mächtig ein und ich freute mich über jedes Fleckchen Schatten. Jetzt beginnt nämlich wieder die Jahreszeit, wo mich hohe Temperaturen ausbremsen. - Heiß ist trotzdem besser als frostig ...

Abend in Stadt Wehlen, Blick über die Elbe nach
Pötzscha (Aufnahmeort)
Am Abend wurde es allmählich erträglicher, und nachdem ich den letzten erwähnenswerten Anstieg nach Hohburkersdorf zum Scheitelpunkt der Tour gemeistert hatte, kühlte mich auf schneller Abfahrt über den Ziegenrücken und weiter ins Elbtal dann zusätzlich der Fahrtwind. Das abendliche Wehlstädtel an der Elbe wirkte auf mich nun nahezu idyllisch. Kein schöner Land in dieser Zeit!

Gestern brach ich noch einmal zu einer Tour auf. Für den Tourismusverband Sächsische Schweiz will ich noch zwei meiner im Tourenportal veröffentlichen Handbiketourenvorschläge fotografisch dokumentieren, eine davon ist die Rundstrecke durch das Bielatal und die Ortschaft Rosenthal

Die Anfahrt absolvierte ich auf einem Umweg über Cunnersdorf und das große, zusammenhängende Waldgebiet südlich davon (der sogenannte Cunnersdorfer Forst). Da der Fuchsbachweg allerdings kurz nach dem Abzweig der Taubenbachstraße aufgrund von Forstarbeiten blockiert war,  mußte ich einen Umweg fahren, um schließlich oberhalb von Rosenthal auf den Streckenverlauf meines Tourenvorschlags zu gelangen.

Von diesem hielt ich dann etliche schöne Ausblicke im Bild fest, obgleich das Tal der Dürren Biela inzwischen ziemlich zugewachsen ist, sodaß sich die teils spektakulären Felsabbrüche leider oft hinter dem üppigen Grün verstecken. Nach Beendigung der 13 km langen Runde (s. Track vom 31.05., km 37,9 - 50,9) überquerte ich schließlich die Grenze und rollte bald hinab ins Elbtal nach Tetschen (Děčín). Bereits auf der Abfahrt wurde der Himmel immer dunkler. Gerade als ich in Bodenbach (Podmokly) an einem überdachten Bushaltepunkt vorbeikam, fielen die ersten Tropfen. Kaum hatte ich mich dort untergestellt, brach ein Gewitter los, welches sich innerhalb von 10 Minuten zu einem Wolkenbruch mit Blitz und Donner auswuchs. Das hatte ich gut abgepaßt, denn unter dem Dach blieb ich fast komplett trocken! Nur einige Windböen bespritzten mich mit etwas Wasser.

Erst nach einer reichlichen Viertelstunde wagte ich mich wieder ins Freie und setzte meinen Weg fort. Kurz nach dem letzten Tetschener Ortsteil in Richtung Deutschland fuhr ich endlich wieder auf trockenen Straßen, dahin war das Gewitter nicht mehr gekommen. Bis zur letzten Steilrampe durch Porschdorf konnte ich mich noch einmal gut regenerien. Trotzdem quälte ich mich dort in glühender Hitze - ohne Schatten auf jeden Fall über 30°C - den 13%er hinauf, welcher glücklicherweise die letzte Herausforderung des Tages darstellte.

Im Elbtal lieferte ich mir zum Schluß noch einen ideellen Schlagabtausch mit einem Ehepaar auf Mofas. (Meine Leser wissen: damit meine ich Zweiräder, die von den Herstellern und dem Handel euphemistisch als E-Bikes bezeichnet werden.) Das dabei freigesetzte Adrenalin trieb mich zusätzlich an, sodaß ich trotz der längeren Offroadpassagen auch auf gröberem Schotter schließlich noch eine akzeptable Durchschnittsgeschwindigkeit abrechnen konnte.

Nun fehlen mir nur noch 22 km an den bis zum 5. Juni angepeilten 1000 Stadtradel-Kilometern.

27. Mai 2025

Schönes Schlechtwetter

Gestern stand kurz nach Sieben der Termin für die MRT-Untersuchung meiner linken Schulter in Dresden an. Aus diesem Grund hatte ich den Montag für's Handbiken eigentlich abgeschieben, zumal eben auch viel Regen angekündigt wurde. Als ich gegen 8 Uhr dann nach Hause fuhr, waren die Straßen kleckenaß, doch das schien's dann auch schon zu sein. Denn auf dem Regenradar sah es aus, als ob nichts mehr nachkommen würde.
 
Deshalb setzte ich mich 9.30 Uhr doch noch auf's Gefährt, und das war die richtige Entscheidung! Hatte ich mich am Vortag darüber geärgert, wegen der ebenfalls schlechten Wetterprognose nicht gefahren zu sein - der Regen kam da aber erst gegen 15.30 Uhr - so ermöglichte meine Montagsrunde nun die fällige Wiedergutmachung.
 
Im ausgewogenen Wechsel von mäßigen Anstiegen und langen Abfahrten arbeitete ich mich zunächst südlich der Elbe nach Westen vor und verband dabei einige meiner besonders gern befahrenen Abschnitte. Dazu gehörte natürlich auch der durchgängig asphaltierte Radweg auf der Bahntrasse der ehemaligen Windbergbahn (s. Track vom 26.05., km 58.9 - 65,9), für den ich mich spontan entschied, als ich Possendorf erreicht hatte.
 
Die folgenden 20 km städtischen Terrains ab Freital-Deuben bis Dresden-Bühlau unter Nutzung auch von stark befahrenen Hauptstraßen sowie der Bundesstraße B6 schätze ich als nicht so "schlimm" bzw. gefährlich ein, wie es auf den ersten Blick aussehen mag. Denn inzwischen kann man einen großen Teil davon auf abgetrennten, teilweise komfortabel breiten Radwegen absolvieren. Sowohl im Weißeritztal, als auch durch das Altstadtzentrum und sogar auf der B6 (Bautzner Land-/Straße) hat man daher als Radfahrer gute Karten. Daß es mittlerweile zwischen dem Weißen Hirsch und Bühlau (s. Track vom 26.05. km 87,5 - 89,4) in beiden Richtungen jeweils eine eigene breite Radspur gibt, ist mir erst gestern besonders bewußt geworden.
 
Zum Bahntrassenradweg durch das Schönfelder Hochland wählte ich anschließend die direkte, jedoch bergigere Anfahrt über Gönnsdorf. Vom Rückenwind begünstigt und bei nun strahlendem Abendsonnenschein reichte es noch für einen Mini-Umweg über Graupa, um trotzdem weit vor 18.00 Uhr wieder zurück zu sein.
 
Ein guter Start in die Woche!
 

25. Mai 2025

Ersehnt lang

Weil ich freitags wegen eines Anlasses keine Nachmitttagsrunde drehen konnte, bot sich am Sonnabend nun endlich die Möglichkeit für einen Langen Kanten. Um diese Zeit hatte ich in den vergangenen Jahren oft schon mehrere Touren mit einer Streckenlänge von mehr als 200 km absolviert, doch in der aktuellen Saison laboriere ich ja derzeit immer noch mit meiner Kurbel, deren Befestigung angebrochen ist, sowie der linken Schulter herum. Der Zustand dieser hat sich nach medikamentöser Behandlung zwar merklich verbessert, aber das MRT ist erst für morgen terminiert.

Unter diesen Voraussetzungen wollte ich mir nicht zuviel zumuten, also stellte ich mir dafür eine Ausfahrt in Richtung Norden zusammen. Landschaftlich können die Gegenden in Nordsachsen und Südbrandenburg bei weitem nicht mit z.B. dem Erzgebirge mithalten, dafür sind sie jedoch fast durchgängig flach. Gestern kamen daher auf 215 km lediglich 1400 Hm zusammen, wobei mich die rund 81 km in Brandenburg nur knapp über 300 Hm "kosteten".

Da ich bereits kurz vor 5.00 Uhr startete lag, auch schon der Großraum Dresden hinter mir, bevor der Wochenend(kraft)verkehr startete. Aus dem bereits erwähnten Grund war die Tour eher eine Fleißaufgabe, wo ich eher "nach der Uhr" fuhr, also mir vornahm, in beispielsweise einer Stunde mindestens 15 km (brutto: inkl. Pausen, Orientierung usw.) voranzukommen. Das hielt mich in Bewegung.

Finsterwalde überraschte mich mit diesem
schönen Renaissance-Schloß (Aufnahmeort)
Leider hatte ich bei der Streckenplanung nicht bemerkt, daß die Straße zwischen Merzdorf und Krauschütz vor Elsterwerda (s. Track vom 24.05., km 72,1 - 76,1) inzwischen offenbar nicht mehr bzw. noch nicht wieder mit einem Straßenbelag versehen ist (zu erkennen bei OpenStreetmap an einer gepunkteten Textur). Auch war kurz davor der letzte Kilometer vor der Landesgrenze Sachsen-Brandenburg (s. Track vom 24.05., km 68,8 - 69,8) gepflastert, d.h. ziemlich holperig. Beide Abschnitte hielten mich deshalb ziemlich auf, vor allem die feldwegartige Beschaffenheit der Straße ab dem Ortsausgang Merzdorf kostete mich Nerven wegen der permanente Gefahr einer Reifenpanne.

Hauptsächlich in Brandenburg kamen dann die endlos langen schnurgeraden Straßen, meist durch Wälder. Bei einigen dieser Passagen hätte ich sicher auch separate Radwege nutzen können - aber abgesehen davon, daß diese vorher auf der Karte nicht explizit ausgewiesen wurden, wäre es bestimmt ein ziemliches Hin und Her geworden. Zweimal jedoch bin trotzdem auf schöne Bahntrassenradwege gestoßen, nämlich vor Görden (s. Track vom 24.05., km89,4 - 91,5) und auch bis Schipkau (s. Track vom 24.05., km 126,2 - 130,3). Lt. Karte kann man dort bestimmt noch mehr schöne Abschnitte finden.

Bergiger wurde es erst wieder zum Schluß. Für die letzten 45 km konnte ich dabei immerhin fast das 1%-Ziel erreichen (100 Hm auf 10 km), wobei ich durch und kurz nach Kamenz mal ein konditionelles und Motivations-Tief überstehen mußte. Das hatte ich zwar nach einer weiteren Freßpause hinter Großröhrsdorf überstanden, allerdings konnte ich nun bereits die restlichen Kilometer herunterzählen. Bei einer anspruchsvolleren Strecke (mit mehr Anstiegen) hätte ich mich an diesem Tag wohl irgendwann arg gequält.

Kurz nach Acht war ich wieder zuhause - rundum zufrieden.

19. Mai 2025

Regen wie gewünscht

Das Stadtradeln meiner Kommune hat wieder begonnen, und weil ich in der jetzigen Woche bereits einige Termine habe, wollte ich an den ersten drei Tagen der Aktion wenigstens ein bißchen "vorarbeiten". Allerdings sah es dafür meteorologisch gar nicht so günstig aus, denn für alle drei vergangenen Tage war Regen angekündigt.

Am Freitagmittag bin ich trotzdem losgefahren, mit der Option, die Tour abzukürzen bzw. abzubrechen. Anstatt jedoch naß zu werden, gelang es mir immer, den Regenwolken gerade so auszuweichen. Nur zwei kurze Zwischenstops in Langenhennersdorf Waldburg sowie in Cotta waren nötig. Natürlich habe ich an diesem Tag keine Experiemente gewagt, sondern bin vorwiegend auf  "Rennstrecken" (z.B. Bielatal-Abfahrt, Cunnersdorf-Runde, Elberadweg) unterwegs gewesen.

Zu fortgeschrittener Stunde stabilisierte sich das Wetter sogar, sodaß ich für das angestrebte Kilometersoll noch eine Zusatzrunde ab Pirna fahren konnte. Der Abend brachte dann noch viel Sonne. Der Auftakt zum Wochenende war mir jedenfalls gut gelungen.

Bei ebenso unsicherer Witterung startete ich sonnabends schon relativ früh, noch ohne konkretes Ziel. Erst während der Fahrt durch das Müglitztal in Richtung Osterzgebirge freundete ich mich mit der Idee an, wieder einmal von Bärenstein direkt hinauf nach Altenberg zu fahren. Zwar verläuft die Straße durch den Ort durchweg auf gutem Asphalt, doch ist diese eine Sackgasse. Vom Ortsende führt dann nur noch ein Wirtschaftsweg weiter - erst asphaltiert, nach dem ersten Steilstück jedoch rund 3 km auf teilweise grobgeschotterter Piste (s. Track vom 17.05., km 37,2 - 41,0).

Die meiste Zeit kam ich dabei also nur im Schrittempo voran, auch weil ich keine Panne riskieren wollte. Dafür umgab mich unberührte Erzgebirgslandschaft wie aus dem Bilderbuch. Eigentlich ist es hier auch sehr einsam, doch an diesem Tag begegneten mir auf diesem Abschnitt tatsächlich einige Wanderer. Selbst eine ehemalige Arbeitskollegin erkannte mich und hielt für ein kurzes Schwätzchen, bevor sie mit ihrer Gruppe zum Geisingberg abbog.

Der Wirtschaftsweg auf den Geisingberg, welcher
im Hintergrund zu sehen ist (Aufnahmeort)
Dorthin wollte ich nun ebenfalls, hatte ich doch gehört, daß auf den Gipfel eine für Autos befahrbare Straße führt. Die entpuppte sich jedoch gleichfalls als unasphaltiertes Wirtschaftssträßchen. Dort, wo die Piste vor dem eigentlichen Anstieg aber zunächst steil hinab durch eine Senke führte, brach ich den Versuch ab. Ich war mir nämlich überhaupt nicht sicher, ob ich aufgrund des Schotters diese kurze Passage (s. Foto) beim Rückweg überhaupt ohne Hilfe bergauf meistern konnte. Sofern ich jemals die Auffahrt zum Gipfel angehe, werde ich das deshalb nur in Begleitung versuchen.

Die ganze Aktion hatte mich viel Zeit gekostet. Altenberg erreichte ich daher erst kurz vor dem Mittag, doch schon vor 16.00 Uhr würde der Regen wahrscheinlich das Elbtal erreichen. Den Umweg über Rehefald-Zaunhaus nahm ich dennoch. Die Straße durch das Tal der Wilden Weißeritz - in Verbindung mit dem Pöbeltal weiter abwärts - fahre ich wesentlich lieber, als die stark befahrene B170. Ab Schmiedeberg ließ diese sich dann zwar nicht mehr vermeiden, denn die Steilrampe nach Oberfrauendorf wollte ich mich partout nicht hinaufmühen. Aber dementsprechend flott ging es nun voran.

Um von Dippoldiswalde ins Lockwitztal zu gelangen, mußte ich zwar wegen der baustellenbedingten Sperrung der Ortsdurchfahrt in Hirschbach einen kleinen Umweg fahren, doch hielt mich das nicht ganz so sehr auf. Insgesamt benötigte ich für die 64 km ab Altenberg bis Pirna 3,5 Stunden, 15.15 Uhr rollte ich zuhause ein. Bald danach kam der Regen.

Den Sonntag hatte ich erst recht schon für sportliche Aktivtäten im Handbike abgeschrieben, zu schlecht war die Wetterprognose. Doch beim morgendlichen Studium des Niederlagsechos auf dem Online-Wetterradar ahnte ich eine Regenlücke. Die galt es auszunutzen!

Eigentlich wollte ich zunächst nur auf dem Elberadweg bis nach Dresden fahren, doch dann entschied ich mich spontan für den Umweg über Großsedlitz. Das brachte mich nicht nur auf Betriebtemperatur, sondern bescherte mir zusätzliche 100 Hm und etwa 5 km. Diese Tour würde sowieso ziemlich flach werden, da konnte ein Anstieg zu Beginn gewiß nicht schaden.

Bei der Auffahrt vom Dresdener Zentrum nach Klotzsche bog ich auf halbem Wege spontan in Richtung Nordwesten ab. Letztlich schlug ich den Bogen über Moritzburg bis Radeberg, bevor ich mich wieder ostwärts wandte. Nun hatte ich den auffrischenden Wind auch im Rücken. In Verbindung mit dem moderaten Streckenprofil war ich dabei ziemlich flott unterwegs. Auch für das letzte Viertel der Tour, welche ab Großröhrsdorf auf einer meiner Standardstrecken verlief, benötigte ich nicht wesentlich länger. Zudem veranlaßten mich die näher kommenden Regenwolken, noch einen Zahn zuzulegen.

Als ich kurz vor Zwei meinen Hof erreichte, war ich mit mir sehr zufriefen. Mit den ersten 317 km für das Stadtradeln und 2970 Hm hatte ich an diesem Wochenende nun wirklich nicht gerechnet! 

14. Mai 2025

"Ich habe fertig!" (*)

Als im Mitteilungsblatt des Sächsischen Bergsteigerbunds (SBB) - "Der neue sächsische Bergsteiger" 04/2024 ein Beitrag über einen "verdienten Mitarbeiter" des Nationalparks veröffentlicht wurde (s. Artikel auf Seite 58), habe ich mich veranlaßt gefühlt, der dort vorgebrachten Darstellung entgegenzutreten. Konkret ging es dabei u.a. darum, Herrn Andreas Knaak als (alleinigen) Gestalter des Logos für den Nationalpark Sächsische Schweiz zu würdigen. Das ist meiner Meinung nach unvollständig bzw. vielleicht sogar eine vorsätzlich falsche Tatsachenbehauptung.
 
Bald nach Einsendung meines Betrags informierte mich die Redaktion des SBB-Mitteilungsblatts darüber, daß mein Text nicht in der Ausgabe 01/2025 erscheinen könnte, weil noch mit den im Beitrag Genannten Rücksprache gehalten werden müßte. Während eines persönlichen Gesprächs etwas später erläuterte mir die Redakteurin dann, daß Herr Knaak sich nicht zum Sachverhalt äußern möchte und auch seine Kollegen der Nationalparkverwaltung nicht meine Einwände gelten lassen.
 
Am vergangenen Freitag wurde ich nun endgültig per e-Mail über die Nichtveröffentlichung meines Beitrags auch in zukünftigen Ausgaben in Kenntnis gesetzt. Die Begründung dafür liest sich so, Zitat: "Der vorwiegende Grund ist, dass keine schlüssigen Quellenangaben vorliegen, die diesen Sachverhalt schlüssig bestätigen." Vielleicht meint man ja, ich hätte das hier beigefügte Bild einfach so erfunden. Und natürlich wären dann auch die Berichte von Teilnehmern dieser Veranstaltung reine Phantasieprodukte.
 
Damit sich jeder Interessierte selbst ein Bild davon machen kann, stelle ich nun selbst diesen Artikel mit der von mir verfaßten Richtigstellung bereit.
 
Bereits seit längerer Zeit kann ich mich immer weniger mit dem Sächsischen Bergsteigerbund identifizieren. Statt auf die starke regionale Verankerung zu setzen, wird der Verein immer mehr zu einer beliebigen Service-Organisation, welche darüber hinaus exemplarisch die Entwicklung unserer Gesellschaft mit ihren aktuellen Tendenzen widerspiegelt. Gleichmacherei mit Gendern und falsch verstandener Antidiskriminierung, (Selbst-)Zensur gegenüber allem, was nicht in den politisch vorgegebenen Meinungskorridor paßt und Duckmäusertum gegenüber den vermeintlich Mächtigen und Einflußreichen sind nur ein paar dieser Auswüchse. Dabei ist gerade das Projekt "Nationalpark Sächsische Schweiz" in dieser Form schon längst zum Scheitern verurteilt - eben weil man aus Arroganz und Besserwisserei die Bevölkerung der Region niemals in diese Überlegungen mit eingebunden hat.
 
Ich habe nun die logische Konsequenz gezogen und mit meinem am 11.05.2025 erklärten Austritt aus dem Sächsischen Bergsteigerbund einen Schlußstrich unter dieses zuletzt immer unerfreulichere Kapitel meines Lebens gezogen. Jeden, der sich für die gemeinsame Heimat und die traditionellen Werte stark macht, werde ich aber auch zukünftig unterstützen.
 
PS: Diese Zeilen sind nahezu identisch mit meiner am 11.05. erfolgten Veröffentlichung auf Facebook.
(*) Zitat Giovanni Trapattoni

13. Mai 2025

Erfreulich uneingeschränkt

An meinem arbeitsfreien Montag stand mir endlich nun die erste längere Handbiketour des Jahres auf  meinem Plan. Immer noch ärgern mich verschiedene Hemmnisse, doch will ich die schönsten Tage des Jahres nicht ungenutzt verstreichen lassen. Denn auch gestern gab es Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen zwischen 12 und 20°C.
 
Nach 2011 und 2020 hatte ich mir wieder einmal den Gußeisernen Turm auf dem Löbauer Berg als Tourenziel ausgesucht. Der Berg ist zwar dicht bewaldet, sodaß man nur vom Turm (welcher für Rollifahrer nicht zugänglich ist) ins Land blicken kann, doch ist allein schon diese Eisenkonstruktion eine echte Sehenswürdigkeit.
 
Diesmal fuhr ich auf dem Hinweg durch den Schluckenauer Zipfel (Šluknovský výběžek). Die 24 km lange Strecke zwischen Nieder Einiedel (Dolní Poustevna) und Georgswalde (Jiříkov) ist meiner Meinung nach die schönste Variante, um auf relativ direktem Weg nach Löbau bzw. zum Löbauer Berg zu gelangen. Am kommenden Sonntag findet hier auch ein Radrennen statt, kein Wunder bei dem durchgängig erstklassigem Untergrund! Denn mittlerweile ist auch der Abschnitt zwischen Schluckenau (Šluknov) und Georgswalde (s. Track vom 12,05., km 50,5 - 58,8) (ganz) neu aspahltiert worden, sodaß es trotz des langen Anstiegs Freude machte, hier bei nur ganz wenig Kraftverkehr unterwegs zu sein.
 
Den Steillaufschwung auf den letzten Metern des Anstiegs hinauf zum Gipfel des Löbauer Bergs bewältigte ich dann lieber stückweise, d.h. mit mehren kurzen Pausen, weil ich nicht zusätzlich eine mögliche ungleichmäßige Belastung meiner linken Kurbel mit der gebrochenen Befestigung riskieren wollte. Das hat trotzdem gut geklappt. Erst 14.30 Uhr war ich oben und doch hochzufrieden. Meine angeschlagene Schulter hatte nämlich die Belastungen bisher sehr gut weggesteckt. Das sollte übrigens auch bis zum Schluß so bleiben.
 
Meine Rückfahrt verlief hingegen wesentlich entspannter. Zu den rund 1250 Hm auf den 77 km bis auf den Löbauer Berg summierten sich in der zweiten Hälfte der Tour nur noch zusätzliche rund 600 Hm auf weiteren Anstiegen. Dabei baute ich auch wieder einmal den wunderscönen und perfekt ausgebauten Bahntrassenradweg zwischen Löbau und Köblitz in die Strecke ein (s. Track vom 12,05., km 84,5 - 98,9), welcher unbedingt eine Empfehlung auch für Genußradler ist.
 
Blauregen im Abendsonnenschein (Aufnahmeort)
Spätestens in Neukirch/Lausitz setzte dann die normale Routine im häufig befahrenen engeren Umkreis meiner Heimatregion ein. Das war durchaus von Vorteil, da ich nun ganz ohne Druck die letzten 40 Kilometer unter die Räder nehmen und dabei noch erheblich Zeit gutmachen konnte.
Bald zauberten die Strahlen der schon tief stehenden Sonne einen goldenen Frühlingsabend, und allmählich kehrte im Lande Ruhe ein. Das romantisch in einer Senke zwischen Feldern und Wald gelegene Porschendorf schien jetzt dem Alltag entrückt zu sein.
 
Ein Bild, das ich im Herzen mit nachhause nahm.
 

11. Mai 2025

Trennendes Band

Die Elbe verbindet Deutschland und die Tschechische Republik, und nicht nur auf beiden Seiten der Grenze, sondern auch auf beiden Seiten des Flusses erstreckt sich das Elbsandsteingebirge. Wenn ich also im Gebiet unterwegs bin, quere ich sie häufig mehr als einmal während meiner Tour.

Bei der freitäglichen Feierabendrunde verlegte ich beispielsweise meine Strecke zum Einfahren auf die (orographisch) rechte Elbseite, bevor ich dann über die Pirnaer "Sachsenbrücke" (die neue Elbbrücke) wieder zurückwechselte. An diesem Tag war ich konditionell sehr gut in Schwung. Bei für mich nahezu optimalen Witterungsbedingungen bremste mich dabei noch nicht einmal der lange Anstieg von Stadt Wehlen hinauf zur Basteistraße, welcher auch schlechtere Offroad-Abschnitte enthält.

Erst im Seidewitztal kurz vor Liebstadt brach ich tempomäßig etwas ein. Am meisten zehrte dabei die 12%-Rampe aus dem Trebnitzgrund nach sowie durch Börnersdorf (s. Track vom 09.05., km 51,5 - 53,2), doch mit Geduld und Spucke lag nach 25 Minuten auch dieser Scharfrichter hinter mir.

Der letzte erwähnenswerte Anstieg des Tages von Schlottwitz aus gehörte zu meinem Standardrepertoire, bei dem ich genau wußte, wie ich meine Kräfte einzuteilen habe. Da war bereits klar, daß ich schneller als geplant wieder zurück in Pirna sein würde.

Auf der Straße von Herrnskretschen (Hřensko)
nach Rainiwese (Mezní Louka). Die verbrannten
Flächen des großen Waldbrandes des Jahres 2022
bedeckt das frische Grün der Birken, die Pioniere
nach solchen Schadensereignissen (Aufnahmeort)
Für den Sonnabend hatte ich mir eine Tour ins Nachbarland zusammengestellt. Erst Ende April bin ich nach dem Besuch der Saupsdorfer Hütte durch den böhmischen Teil des rechtselbischen Elbsandsteingebirges gefahren, doch eigentlich kann ich dort gar nicht zu oft auf Achse sein. Gerade im Frühling entfaltet sich die ganze Schönheit dieses zauberhaften Landstriches, welchen ich so sehr liebe.
Doch nicht nur die abwechslungsreiche Umgebung bietet ständig neue Ausblicke - auch die gewundenen Straßen (bei denen es inzwischen nur noch wenige Abschnitte mit stark verwittertem bzw. schadhaftem Asphalt gibt) machen mir immer viel Freude. - Ein Geheimtip ist dieses Gebiet jedenfalls schon lange nicht mehr, denn auch gestern habe ich dort etliche deutsche Rennradler getroffen.

Eine Überraschung erwartete mich hingegen in Tetschen (Děčín), als ich im Elbtal den Fluß queren wollte. Die alte Brücke (Tyršův most) war komplett gesperrt, also auch für Fußgänger und Radfahrer. Wie sich dann zuhause bei der Recherche herausstellte, gibt es dort ebenfalls statische Probleme, welche die sofortige Sperrung notwendig machten. Sowohl auf der Facebook-Seite des Elberadwegs als auch in tschechischen Nachrichtenportalen wurde zwar darüber berichtet, doch kannte ich diese Neuigkeit noch nicht. Nach einem kurzen Moment der Ratlosigkeit peilte ich schließlich die neue, autobahnartig ausgebaute Elbquerung wenige hundert Meter flußaufwärts an. Bei der Auffahrt hielt dann ein mir entgegenkommender tschechischer Autofahrer extra an, damit ich im großen Bogen (vorschriftswidrig) auf diese Brücke abbiegen konnte. Solche netten Gesten erlebe ich in Tschechien immer wieder, und natürlich habe ich mich dafür bedankt!

Der letzten Herausforderung der Tour stellte ich mich in Königstein. Statt des entspannten Rückwegs auf dem Elberadweg hatte ich mir nämlich bei der Planung die Auffahrt durch das Tal der Biela verordnet. Diese ist zwar meist nicht übermäßig steil, doch auf rund 11 km kommen dabei immerhin 280 Höhenmeter zusammen. Gegen Ende merkte ich deutlich, daß ich nun gründlich ausgearbeitet war. Vor allem der Kreislauf hatte ganz schön zu tun.

Auf der folgenden langen Abfahrt bis nach Pirna konnte ich mich jedoch gut regenerieren, obwohl ich weiterhin Dampf machte. Wenige Sekunden vor 17.00 Uhr stoppte ich die Aufzeichnung.

6. Mai 2025

„Halt aus! Hallo!“ (*)

Mit diesen beiden Touren von gestern und vorgestern sind es nun schon knapp 2000 km, die ich (wissentlich) mit der beschädigten linken Handkurbel absolviert habe - oder anders ausgedrückt: ein ganzer Monat.
 
Es ist ziemlich ernüchternd, wie lange es beim Hersteller Schmicking dauert, mir trotz angezeigter Dringlichkeit und mehrerer Nachfragen Ersatz zu liefern. So etwas kann sich nur jemand leisten, der meint, unersetzlich zu sein. Bzgl. des speziellen Kurbelarms hat die Firma ja (leider) recht, doch nicht ohne Grund lasse ich inzwischen alles andere für mein Handbike anderswo erledigen. Und zwar schnell und zuverlässig zu fairen Preisen. Potentielle Kunden sollten das bei ihrer Kaufentscheidung berücksichtigen.
 
Immerhin scheint sich der Zustand der angebrochenen Befestigung des Kurbelarms nicht (allmählich) weiter zu verschlechtern, doch der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Es bleibt bei jeder Tour immer ein ungutes Gefühl. Lange und durchgehend steile Anstiege versuche ich auf meinen Fahrten weitestgehend zu vermeiden, auch wenn das nicht immer gelingt. Solch eine Steilrampe, wie am 2. Mai die Dresdner Staffelsteinstraße, sollten derzeit die Ausnahme bleiben.
 
Aus diesem Grund waren die vorangegengen Touren vom Sonnatg und Montag wieder eher gemäßigt, obwohl dabei jedesmal insgesamt mehr als 1000 Hm zusammenkamen. Aber was bedeutet das schon bei Streckenlängen von erheblich mehr als 100 km!
 
Vor allem auf meiner ersten Tour ging es anfangs fast 50 km flach auf dem Elberadweg gen Westen. Die bis dahin rund 100 absolvierten Höhenmeter relativierten sich allerdings dahingehend, daß ich in diese Richtung ausdauernd gegen kräftigen Nordwestwind ankämpfen mußte. Das war dann ebenfalls ein bißchen wie Bergefahren. Auf dem Rückweg ab Meißen folgten dann zwar etliche Anstiege, doch half mir hier nun teilweise sogar der Wind. Steil waren sie übrigens auch nicht.
 
Besonders gern bin ich am Sonntag durch das Triebischtal von Meißen bis Deutschenbora gefahren (s. Track vom 04.05., km 48,0 - 65,1), das hatte ich mir schon längst wieder einmal vorgenommen. An diesem Tag erfreute mich nicht nur das frische Grün im lieblichen Tal, sondern auch eine beinahe ungestörte Ruhe vor dem allgegenwärtigen Kraftverkehr. Warum das so war, weiß ich nicht, doch möglicherweise scheint die parallel verlaufenden Bundeststraße B101 den Verkehr abzuziehen. Bisher ist mir das noch nie so deutlich aufgefallen.
 
Im weiteren Verlauf kniff ich aber vor dem Anstieg auf den Landberg, aus Herzogswalde ist der nämlich mit 16% Steigung ausgeschildert. Die unbefestigte Piste aus Grund wollte ich mir ebenfalls nicht antun, außerdem bin ich diesen Schotterweg bisher nur bergab gefahren. Alternativ gibt es jedoch seit einigen Jahren einen schönen asphaltierten Radweg von Herzogswalde nach Pohrsdorf, welcher mich gleichermaßen, jedoch etliche Meter unterhalb des Landbergs, ostwärts brachte (s. Track vom 04.05., km 85,7 - 87,3).
 
Die letzten 40 km verteilten sich erneut auf Standardstrecken, die ich in- und auswendig kenne. Der Vorteil ist hierbei, daß ich mich konditionell sehr gut darauf einstellen kann und somit tatsächlich ein ganz anderes Tempo fahre - selbst bzw. vor allem am Ende einer Ausfahrt.
 
Der Montagmorgen erwachte noch kühler als wie der Vortag. Da ich keine Lust auf Handschuhe hatte, wartete ich also, bis es wärmer wurde. Bei bedecktem Himmel dauerte es bis nach 8.00 Uhr. Aber auch dann fuhr ich mich erstmal im Elbtal warm. Überhaupt war die Runde nur als Trainingstour geplant, denn die landschaftlich wesentlich schönere Ausfahrt ins böhmische Elbsandsteingebirge hatte ich aufgrund der suboptimalen Witterungsbedingungen vertagt.
 
Dafür traf ich mich noch einmal kurz mit meinem ehemaligen Arbeitskollegen, bevor ich südlich des Keulenbergs die Kurve kratzte. Wie ich vorort erfreut feststellte, ist nun auch die Straße vom Ortsausgang Mittelbach in Richtung Pulsnitz durchgängig (neu) asphaltiert. Bisher hatte ich diese nämlich immer wegen des holperigen Granitsteinpflasters über mehrer hundert Meter gemieden.
 
Blitzeralarm: Fleißig für die Dreißig! 
Auch meine Handbiketour vom Montag enthielt viele häufig befahrene Abschnitte. Das ist auf Touren innerhalb meines näheren Umkreises nahezu unumgänglich, denn zu viele Jahre bin ich hier schon unterwegs. Die wunderschöne und nahezu kraftverkehrsfreie Luchsenburgstraße und weiter durch Röderbrunn nach Rammenau (s. Track vom 05.05., km 62,3 - 67,9) benutze ich jedoch etwas seltener, weil die "schnellere" Variante über Großröhrsdorf und Bretnig-Hauswalde verläuft. Der Rest dann wie (ungezählt oft) gehabt.
 
Kleiner Nachtrag: Als ich morgens beim Aufwärmen noch vor mich hinträumte, registrierte ich in Oberpoyritz plötzlich aus den Augenwinkeln irgendwelche Gerätschaften am Straßenrand. Kurz darauf dämmerte mir es, daß hier in der 30er Zone geblitzt wurde. Das wollte ich mir aus der Nähe ansehen und drehte deshalb nochmal um. Interessant, wieviel Ausrüstung dabei zum Einsatz kam!
 
 
(*) Zitat aus dem Gedicht "John Maynard" von Theodor Fontane

3. Mai 2025

Quasi-Brückentag

Diesmal habe ich zwischen 1. Mai und dem Wochenende nicht frei genommen, und doch lohnte sich nach dem zeitigen Arbeitsende am Telearbeitsplatz noch eine Nachmittagsrunde. Denn für den nächsten Tag, also heute, war schlechtes Wetter angekündigt.

Das Hauptziel meiner Tour stand vorher schon fest, nämlich die Auffahrt über die Staffelsteinstraße von Dresden-Niederpoyritz nach Dresden-Pappritz (s. Track vom 02.05., km 12,4 - 14,1). Diese steile Rampe als Alternative zum Anstieg im benachbarten Helfenberger Grund war eine gefühlte Ewigkeit wegen ihres Komplett-Ausbaus gesperrt, dies sich wohl aufgrund der schwierigen Bedingungen in dieser exponierten Lage am Elbhang ziemlich hinzogen.

Nun ist es eine anspruchsvolle, doch perfekte asphaltierte "Himmelsleiter", die vor allem mental herausfordert. Die wunderschöne Aussicht von unterwegs liefert nämlich genügend Gründe, zwischendurch mal anzuhalten, statt sich hier ohne Zwischenstop durchzubeißen. Ist der Helfenberger Grund landschaftlich schön zu fahren, so hält diese Auffahrt in dieser Hinsicht locker mit. Ich bin gespannt, wann die Mofafahrer die Straße für sich entdecken ... bis daß der Motor qualmt.

Auch danach war diese Tour ein Fest, zumal ich dabei weitere schöne Streckenabschnitte aneinander reihte. Der Bahntrassenradweg durch das Schönfelder Hochland (s. Track vom 02.05., km 17,1 - 31,1), das Wesenitztal zwischen Rennersdorf und Lauterbach (s. Track vom 02.05., km 39,0 - 42,4) und der Radweg von Polenz nach Cunnersdorf (s. Track vom 02.05., km 63,5 - 67,0) sind neben weiteren, nicht besonders stark frequentierten Straßen durch die landschaftlich reizvolle Gegend (sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen hier sprengen) immer wieder schön zu fahren.

In Cunnersdorf endete auch der anstrengendste Teil meiner Nachmittagsausfahrt. Während der Schußfahrt durch den Tiefen Grund ins Polenztal nach Porschdorf (s. Track vom 02.05., km 70,5 - 75,9) genoß ich den Fahrtwind, der mich angenehm herunterkühlte. Mit gut funktionierenden Bremsen (wie ich sie jetzt wieder habe) hat man hier bergab echt viel Spaß, in Gegenrichtung ist die Straße dafür ein guter Gradmesser für die eigene Leistungsfähigkeit am Berg.

Nach der Heimfahrt auf dem Elberadweg erreichte ich 19.20 Uhr wieder mein Zuhause. Der Biergarten im Hof und vor dem benachbarten Wirtshaus war an diesem herrlichen, lauen Frühsommer-Abend gut gefüllt.

2. Mai 2025

Maifeier

Der Mai begann so, wie der April geendet hatte: warm und sonnig. Trotzdem stehen aus verschiedenen Gründen nach wie vor nur eher kurze Touren auf meinem Programm.

Gestern bin ich aber wieder mal Richtung Osterzgebirgskamm gefahren. Dabei stand zu Beginn noch gar nicht fest, wie weit bzw. hoch / westwärts ich fahre. Das wollte ich von meiner Tagesform abhängig machen. Gegenwärtig absolviere ich zu Beginn immer viel längere flache Abschnitte zum Einrollen, um meine linke Schulter behutsam aufzuwärmen. Doch bereits bei den kurzen Anstiegen auf dem Elberadweg zwischen Pötzscha und Rathen stellte ich fest, daß ich gut ausgeruht war.

Die Straße von Königstein ins Bielatal verließ ich diesmal ca. 1 km hinter dem Abzweig nach Cunnersdorf. Hier zweigt ein asphaltierter Waldweg ab, der nicht nur für kraftfahrzeugscheue Radler eine schöne Alternative darstellt (s. Track vom 01.05., km 22,0 - 24,1). Wer danach geschottertem Untergrund vermeiden möchte, der muß (so wie dieses Mal auch ich) in Reichstein dann allerdings wieder zur Hauptstraße zurückkehren. Prinzipiell ist die stetig ansteigende Forststraße jedoch bis zur Mündung auf der Fuchsbachstraße oberhalb von Rosenthal gut befahrbar. 

Dem Bielatal selbst folgte ich gestern bis über die Grenze. Auch hier sind die letzten Kilometer auf der deutschen Seite sowie der tschechische Abschnitt bis zu den ersten Häusern von Eiland (Ostrov) ohne Asphalt, doch meist gut befahrbar (s. Track vom 01.05., km 30,2 - 33,4). Danach kam nur noch einmal eine Schotterstrecke, nämlich die kurze Direktverbindung von Voitsdorf (Fojtovice) zum Touristengrenzübergang Fürstenau (s. Track vom 01.05., km 58,8 - 59,6). Alles andere war bester Asphalt.

Blick nach Norden von der Kammstraße: links
vom Wegweiser der Geisingberg, rechts neben
dem Kreuz der Luchberg (Aufnahmeort)
Überrascht hat mich dabei, daß inzwischen sogar die Straße vom Ortsausgang Peterswald (Petrovice) bis zum Ortsende Schönwald (Krásný Les) in Richtung Adolfsgrün ganz neu und dementsprechend perfekt asphaltiert wurde. Damit ist nun die gesamte Strecke von (mindestens) Schneeberg (Sněžník) bis Voitsdorf (Fojtovice) in einem wirklich tadellosen Zustand (s. Track vom 01.05., km 36,3 - 58,8)! Ich habe den Verdacht, daß sich diese Strecke für ein überregionales Radrennen empfehlen will. Sowohl hinsichtlich der Route her als auch landschaftlich hätte diese Panoramastraße wirklich viel zu bieten!

Nach dem letzten kurzen Anstieg hinter Fürstenau rollte es an diesem Tag für mich nur noch bergab - bis zum Elbtal immerhin rund 40 km. Ich kenne (bisher) kein Mittelgebirge mit einer derart langen Abfahrt ohne merklichen Gegenanstieg ... von 730 m bis auf 140 m NN! Nach den ersten steilen Kilometern muß man dabei nicht mehr bremsen, sondern kann die nur noch leicht abfallende Straße optimal für den eigenen Vortrieb nutzen.

Perfekt zum Tempo machen!

29. April 2025

Hüttenzauber

Vor einigen Monaten fragten mich die Macher einer Dresdner Selbsthilfegruppe mit etlichen Rollifahrern, ob ich sie nicht bei der Organisation eines Ausflugs für ihre Mitglieder in die Sächsische Schweiz unterstützen könnte.
 
Gruppenbild am Burchenbüchel vor dem Panorama
der Schrammsteine mit dem Falkenstein
(Aufnahmeort)
Nach diversen Vorbereitungen trafen wir uns schließlich am 26.April. Während ich für die größere Gruppe der Teilnehmer einen Besuch und eine kurze Führung auf der Festung Königstein vermittelt hatte (vielen Dank an Julia von der Festung, daß sie trotz anderweitiger Verpflichtungen die Gruppe empfangen konnte!), führte ich die Radler auf eine kurze Rundtour ab Reinhardtsdorf-Schöna. Abschließender Höhepunkt war der Abstecher zum Burchenbüchel mit seinem tollen Felspanorama der Schrammsteine (s. Track vom 26.04., km 31,1 - 43,9).
 
Danach ging es ebenfalls zur Festung Königstein, wo wir zum Rest der Truppe aufschlossen. Auch hier blieb noch genug Zeit, das Gelände auf eigene Faust zu erkunden. Es überraschte mich allerdings, daß daran von den Leuten "meiner" Radtruppe offensichtlich nur wenig Interesse bestand. Vielleicht waren sie aber noch von der Tour geplättet, wobei die allermeisten von ihnen ja mit Motorunterstützung gefahren sind. Angesichts der mehr als 200 Hm auf diesen knapp 13 km war ich jedoch froh darüber, denn sonst hätte es wahrscheinlich nicht funktioniert.
 
Ich bin an diesem Tag natürlich mit dem Handbike direkt von Pirna zu den Orten des Geschehens gefahren, deswegen auch das Zicke-Zacke. Nachdem ich mich von der Gruppe an der Festung Königstein verabschiedet hatte, steuerte ich jedoch nicht wieder mein Zuhause an. Freunde von mir waren nämlich über's Wochenende in der Saupsdorfer Alpenvereinshütte des SBB zum ehrenamtlichen Arbeitseinsatz, und Christiane hatte vorgeschlagen, daß ich doch dort bei dieser Gelegenheit mit übernachten könnte. So packte ich bereits am Morgen Hygieneutensilien und Medikamente mit ein, den Rest brachten meine Sportfreunde im Auto mit.
 
Bevor ich jedoch im Saupsdorfer Räumicht eintraf, fuhr ich noch einen Umweg bis kurz vor Pirna. Wenn ich schon aufgrund der vielen Anstiege sowie der (langsameren) Führung der Gruppe bisher nicht gerade Bäume ausgerissen hatte, so wollte ich wenigstens noch etwas Strecke machen. Belohnt wurde ich dafür mit leckerer Waldbeertorte, Apfelkuchen und Schlagsahne, die gerade aufgetischt wurden, als ich kurz vor 18.00 Uhr meinen Übernachtungszielort erreichte.
 
Bei der Modernisierung und Erweiterung der Hütte auch um ein barrierefreies Zimmer mit vier Schlafplätzen sowie des dazugehörigen Sanitärraums wurde dem SBB durch die Vermittlung einer befreundeten Ärztin aus der Bavaia-Klinik in Kreischa außerdem ein Dusch- sowie ein normaler Rollstuhl von einem Rehahaus gesponsort. Letzterer diente mir nun als Fortbewegungsmittel. Es war zwar eines jener Monstren, in welche man üblicherweise alte Leute verfrachtet, aber für diesen Zweck völlig ausreichend. Schließlich wollte ich ja damit nicht auf Wanderschaft gehen!
 
Auf diese Art und Weise kam ich ganz ohne zusätzlichen Aufwand in der Hütte klar. Es wurde ein schöner Abend, und geschlafen habe ich danach wie ein König im eigens für mich hergerichteten Bett. Das ist ein schönes Gefühl, so etwas erleben zu dürfen - echte Freundschaft!
 
Auch der nächste Morgen in lockerer Frühstücksrunde motivierte mich. Dazu das Heldenwetter mit Sonnenschein und makellos blauem Himmel. Etwas später als sonst startete ich endlich in der zehnten Stunde mit dem Rad in Richtung Osten. Die rechtselbisch gelegenen Teile des tschechischen Elbsandsteingebirges sind eines meiner beliebtesten heimischen Tourengebiete, auch wenn die Natur durch Borkenkäfer und den großen Waldbrand des Jahres 2022 sehr gelitten hat.
 
Das Khaatal (Kyjovské údolí), das Tal des Daubitzbachs (Doubický potok), die Gründe bei der Anfahrt zu sowie der Abfahrt von den Balzhütten (Na Tokáni) und auch das breite Tal, durch welches die Böhmerstraße (Česká silnice) verläuft, sind inzwischen großflächig baumlos und daher beinahe ungeschützt der Sonneneinstrahlung ausgeliefert. Das heizt - abgesehen vom Austrocknen - diese ursprünglich kühlen Orte nicht nur zusätzlich auf, sondern erschwert damit auch die Erholung der Vegetation. So werden uns wohl noch eine ganze Weile die ungewohnten Einblicke in die Topologie dieser geologischen Formationen erhalten bleiben. Ob das gut ist, sei dahingestellt.
 
Auf der Jagd nach dem Mindestkilometersoll verschlug es mich am Ende bis nach Bensen (Benešov nad Ploučnicí), bevor ich zurück ins Elbtal fuhr und diesem nachhause folgte. Das reichte mir nach der Höhenmetersammelei des Sonnabends aber völlig aus, zumal ich hier im flachen Gelände endlich mal wieder auf's Tempo drücken konnte.
 
Für den Montag hielt ich mir lange die Entscheidung offen, ein drittes Mal in Folge zu einer Runde auf drei Rädern aufzubrechen. Doch weil ich mich morgens trotz der beiden vorherigen Aktivitäten immer noch einigermaßen fit fühlte, setzte ich mich schließlich nach einem entspannten Tagesbeginn erneut auf's Rad.
 
Geplant hatte ich eine kleine Einfahrrunde und anschließend Kilometerfressen im flachen Elbtal. Ab der knappen Hälfte des Mindestsolls wählte ich jedoch für den Rückweg eine bergigere Streckenvariante, die mich inkl. eines weiteren Umwegs bis nach Spechtshausen an den Nordrand des Tharandter Waldes führte. Eine meiner Standardstrecken, die Route von Freital-Deuben über Possendorf, Kreischa und Dresden-Nickern nach Pirna, rundete die wenig spektakuläre Trainingstour ab.
 
Mit 14 Touren war ich 2025 so aktiv wie bisher nie in einem April - leider aber immer noch ohne Langstrecken. Vielleicht platzt ja im Mai der Knoten ...

23. April 2025

Wo andere Uhren ticken ...

Der gestrige zusätzliche Urlaubstag hat sich ausgezahlt. Denn nicht nur das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. An diesem normalen Werktag wollte ich mich nämlich auf die Suche nach einem preisgekrönten Uhrmacher begeben, dessen Manufaktur tatsächlich für mich ebenfalls in Reichweite einer Handbiketour liegt. Nur wenige Kilometer weiter als das in der Uhrenwelt bekannte Glashütte von meinem Zuhause entfernt, entstehen auch in der Lausitz hochwertige Luxusuhren eines Herstellers, den ich bisher nie mit dieser Region in Verbindung gebracht hatte.

Ich habe ihn gefunden! So bodenständig, wie sich das Haus im dörflichen Umfeld präsentierte, mag es für die meisten Leute gar nicht vorstellbar sein, daß von hier aus edle Stücke der Uhrmacherkunst in alle Welt gehen. Doch Kudoke ist unter Liebhabern mechanischer Uhren inzwischen sehr bekannt, vor allem, nachdem bereits zwei Zeitmesser der Marke den Grand Prix d'Horlogerie de Genève (GPHG) in ihrer Wettbewerbskategorie errungen haben. Das ist eine Auszeichnung der Uhrenbranche, vergleichbar mit den Oscars der Filmindustrie.

Auf dem Hinweg querte ich diesmal den Schluckenauer Zipfel (Šluknovský výběžek), um mir die Fahrt auf der stark befahrenen Hohwaldstraße zu ersparen bzw. - wie schon mehrmals erlebt - den Unmut gestreßter Autofahrer zu nicht zu erregen. Überhaupt ist die Streckenalternative über das Nachbarland sowieso die bessere Variante, sofern man die 2 km Holperstrecke hinter der Grenze in Richtung Lobendau (Lobendava) entsprechend vorsichtig bzw. langsam fährt.

Wolkendramatik über dem Mönchswalder Berg
(Aufnahmeort)
Nachdem ich mich dann in Weifa schlau gemacht hatte, war es immer noch weit vor Mittag. Psyche und Physis spielten auch mit, und so konnte ich bei der Wahl des Weiterwegs ein wenig experimentieren. Ohne vorgegebenen Track auf dem Navi mußte ich dabei allerdings zur Orientierung öfter mal kurz anhalten. Fast so, wie in alten Zeiten, als ich nur mit einer Papierkarte unterwegs war! Trotzdem verschlug es mich doch für ein ganzes Stück auf einen weiteren Schotterweg (s. Track vom 22.04., km 63,7 - 65,2). Man glaubt gar nicht, wie sehr 1,5 km Offroad im Nirgendwo aufhalten können!

Wenigstens kamen danach keine längereren Anstiege mehr, sodaß es mir auf den folgenden Standard-Rennstrecken (u.a. vom Ortseingang Hauswalde bis Ortsende Großröhrsdorf - s. Track vom 22.04., km 87,7 - 96,9) gelang, mich wieder Stück für Stück an meine Soll-Vorgaben heranzuarbeiten. Zum Schluß hätte ich dafür wahrscheinlich bloß noch zwei, drei Kilometer flach weiterfahren müssen.

Aber ein entspannter Urlaubsausklang war mir wichtiger.

Track der Handbiketour vom 22.04.2025

21. April 2025

1,5 Atmosphären

Nachdem es am Karfreitag endlich mal ausgiebig geregnet hatte, begann der Sonnabend immer noch feucht und wolkenverhangen. Im Westen formierten sich bereits neue Niederschlagsgebiete und ein breites Regenband näherte sich unerbittlich.

Ich wich an diesem Tag daher nach Südosten aus, obwohl ich gar nicht auf Bergefahren eingestellt war. Aber es zahlte sich aus. Während es selbst in Pirna naß wurde, erreichte mich noch nicht einmal der südlichsten Zipfel des langgezogenen Niederschlagsgebietes.

Bereits auf dem Rückweg, entschied ich mich in Schmilka-Hirschmühle noch für den Umweg über Reinhardtsdorf-Schöna. Seitdem ein verheerender Regen im vergangenen Jahr den Hirschgrund verwüstet hatte, bin ich dort nicht mehr hinaufgefahren, da die Straße dabei zerstört wurde. Für Kraftfahrzeuge ist diese nach wie vor nicht durchgängig passierbar, doch eine kurze Holzkonstruktion ermöglicht wenigstens Fußgängern und Radfahrern die einigermaßen gefahrlose Benutzung. Mit meinem Handbike kam ich hier bergauf trotzdem wegen des kleinen Absatzes hinauf auf den Steg bei gleichzeitiger Steigung von ca. 12% dicht an die Traktionsgrenze meines Vorderrades.

Begegnung im Hirschgrund, zum
Größenvergleich s. die Fichtennadel
rechts unten (Aufnahmeort)
Dafür wurde ich kurz darauf mit einem wirklich seltenen Anblick belohnt. In dem noch triefend nassen Grund fühlte sich ein Feuersalamander offensichtlich so wohl, daß er sogar ein Stück auf der Straße "wanderte". Beunruhigt von meiner Anwesenheit verkroch er sich allerdings bald ins Gebüsch. Obwohl ich ihn gerne auch in natürlicher Umgebung fotografiert hätte, störte ich nicht weiter und setzte meinen Weg fort.

In Reinhardtsdorf testete ich dann noch ein Stück der Trasse, welche ich am nächsten Sonnabend für die gemeinsame Tour mit Radlern der Selbsthilfegruppe "integrativ-aktiv" aus Dresden vorgesehen habe. Sie enthält mindestens einen steileren Abschnitt, bei dem ich hoffe, daß diesen alle Teilnehmer bewältigen können. Die herrliche Aussicht wird schließlich alle belohnen.

Statt zurück nach Schöna, fuhr ich jedoch nun weiter zum Krippenbachgrund. Bei dieser ca. 11 km langen Abfahrt verlor ich wieder die gesammelten 300 Hm, wobei ich es leider wegen des teilweiser schotterigen Untergrunds nicht so laufen lassen konnte, um meinen Zeitrückstand von der ganzen Kletterei nennenswert zu verringern. Das schaffte ich auch auf meiner Rückfahrt im Elbtal nicht mehr und war abends trotzdem breit wie eine Flunder.

Bevor ich den Tag bald ausklingen ließ, kümmerte ich mich zunächst um mein Handbike. In Rathen hatte ich nämlich einen Beinahe-Reifendurchschlag als ich mit dem Vorderrad schwungvoll den Höhenunterschied zwischen Landesteg und Fähre überwinden mußte. Das ging glücklicherweise glimpflich aus, doch dieses  Alarmsignal konnte ich nicht ignorieren. Ich fahre meine 23-571er Reifen immer mit 7,5 bar, doch vorhanden waren nur noch knapp 6 bar - sowohl vorn als auch in den Hinterreifen.

Gestern startete ich gleich mit viel mehr Elan. Ich wartete zwar, bis sich die Sonne gegen den Morgennebel durchgesetzt und die Luft erwärmt hatte, konnte deshalb aber gleich auf die Jacke verzichten. Auch hatte ich sofort den Eindruck, daß ich leichtgängiger vorankam. Der um 1,5 bar höherer Reifendruck verringerte offensichtlich spürbar den Rollwiderstand.

Zur Einstimmung wählte ich u.a. wieder mal die zu einem wunderschönen, asphaltierten Radweg ausgebauten Bahntrasse durch das Schönfelder Hochland vom Anfang in Dürrröhrsdorf bis zum Ende in Weißig (s. Track vom 20.04., km 14,8 - 29,1), bevor ich im Dresdner Zentrum die Elbe querte. Erst nach weiteren 30 km wurde es wieder verkehrsruhig, als ich den städtischen Raum Dresden und Freital verließ. Das hatte ich jedoch einkalkuliert. Wer in der Nähe der Landeshauptstadt wohnt, kommt um vielbefahrene Strecken nicht herum - jedenfalls dann nicht, wenn er kraftsparend weiter entfernt liegende Ziele ansteuern möchte.

Für mich ging es an diesem Tag noch bis Dippoldiswalde, womit ich alle Kreisstädte der ehemaligen Landkreise Pirna, Freital und eben Dippoldiswalde verband. Diese bilden nun schon seit mehreren Jahren den gemeinsamen Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge mit Sitz in Pirna, wo ich wohne. Gut in der Zeit und immer noch relativ frisch, folgten danach noch drei weitere nennenswerte Anstiege, bevor ich am späten Nachmittag zuhause einrollte.

Den Hänger vom Vortag habe ich dabei wieder wettgemacht.

18. April 2025

Appetitmacher

Am Gründonnerstag war ich wieder mal im Rollstuhl auf Achse. Ich benötigte ein paar Aufnahmen für den Tourenvorschlag "Vom Kirnitzschtal zur Wildwiese", den ich demnächst überarbeiten werde.

Lecker Picknick! (Aufnahmeort)
Natürlich begleiteten mich dabei auch Ute und Peggy, die gemeinsamen Wanderungen bzw. Spaziergänge haben inzwischen beinahe so etwas wie Kultstatus. Nicht nur, daß die beiden mich tatkräftig dabei unterstützen - z.B. durch Schieben - nein, genauso freue ich mich jedesmal auf das exquisite Picknick, mit denen sie mich regelmäßig verwöhnen. Diese Rast ist immer der Höhepunkt unserer Ausflüge.

Gestern kam dazu noch das traumhafte Frühlingswetter. Die überhaupt schon herrliche Kulisse der Wildwiese mit den zerklüfteten Sandsteinfelsen der Schrammsteine und dem monolithischen Felsklotz des Falkensteins im Hintergrund wurde dadurch noch zusätzlich aufgewertet. Wer es bei diesem Wetter am Picknickplatz nicht aushält, den kann man nur bedauern. Hier ist außerdem - unter Beachtung der Witterungsbedingungen (also nicht bei Waldbrandgefahr) - auch ganz legal Feuern (in einer Feuerschale) erlaubt.

Blick vom Wenzelweg über die Wildwiese zu den
Schrammsteinen (Aufnahmeort)
Für die beschriebene Auffahrt vom Kirnitzschtal über den Nassen Grund zur Wildwiese empfiehlt sich übrigens für Rollifahrer immer die (Schiebe-)Unterstützung durch Begleiter, denn der gut befahrbare Forstweg ist teilweise bis zu ca. 10% steil. Alternativ wäre jedoch auch der Zugang vom westlich gelegenen Zahnsgrund aus über den Wenzelweg möglich. Und wer mit dem Handbike unterwegs ist, der könnte ab Bad Schandau dorthin sogar zu einer knapp 14 km langen Rundtour starten, sofern sich damit die oben genannten Steigungen (auf Asphalt) bewältigen lassen.

Die Wildwiese ist wirklich einer der schönsten Plätze in der Elbsandstein-Felsenwelt!

Track der Rolliwanderung vom 17.04.2025