28. Juli 2025

Etappenhengst

Der Juli hat es mir wirklich nicht leicht gemacht. Wegen der häufigen Niederschläge, nicht selten auch am Wochenende, blieb es bis vorgestern ungewiß, ob ich meine für die Aktivitäten im Handbike gesteckten Monatsziele erreichen kann. Kein Wunder, daß ich am vergangenen Sonnabend zum Schluß seit einer gefühlten Ewigkeit wieder einmal komplett durchgeweicht wurde. Dafür konnte ich an diesem Tag wenigstens mein Monatssoll hinsichtlich Kilometer und Höhenmeter einfahren.

Bereits am Freitag hatte ich mich entschlossen, nach dem frühen Feierabend gegen 11.00 Uhr, eine für Halbtagesunternehmungen längere Tour zu absolvieren. Angesichts der miesen Wetterprognose: was man hat, hat man. Nach vier Tagen ohne Sport war ich sehr gut erholt und demzufolge flott in der Spur. Deshalb wich ich auch mehrmals vom Streckenplan für ein paar zusätzliche Umwege ab - das letzte Mal, als ich noch einmal die Schotterpiste der Alten Hohen Straße zwischen Ottendorfer Straße und dem Waldhaus Hertigswalde befuhr (s. Track vom 25.07., km 66,8 -68,7).

Für die letzten 42 km ohne nennenswerte Anstiege (117 m auf, 331 m ab) benötigte ich inkl. aller kurzen Zwischenstops nur 2 Stunden und 20 Minuten, sodaß ich noch vor 19.00 Uhr zuhause eintraf. Für viele Handbiker wäre das eine ganze Tagestour gewesen.

Am nächsten Tag war es bereits morgens komplett zugezogen. Die ca. 18°C Lufttemperatur paßten mir jedoch perfekt in den Kram, und nach Regen sah es anfangs auch überhaupt nicht aus. Diesmal entschied ich mich für eine Fahrt ins Osterzgebirge. Zuerst sollte es, nach dem Zacken über Heidenau zum Warmfahren, durch das Müglitztal bis Glashütte gehen. Dort bog ich schließlich nach Johnsbach ab, um letztlich über Falkenhain und Waldidylle zur B170 zu fahren, die mich dann nach Glashütte brachte.

Allein schon der Anstieg vom Abzweig in Glashütte bis zum höchsten Punkt auf knapp 750 m NHN forderte eine gewisse Ausdauer, mußten dabei doch auf rund 10 km mehr als 400 Hm bewältigt werden. Zudem tauchte ich in Johnsbach schließlich in die Wolken ein. Bisher hatte es unterwegs mehrmals kurz genieselt, doch nun kam die Nässe vom immer dichter werdenden Nebel. Wenigstens wurde es nicht unangenehm kalt.

Trotzdem war ich froh, daß ich meine Windjacke mitgenommen hatte. Sie leistete mir nun bei der Abfahrt nach Dippoldiswalde gute Dienste, indem sie mich vor Fahrtwind und zunehmend auch vor Spritzwasser und wiederholt leichtem Niesel schützte. Weil es in Dippoldiswalde immer noch nicht nach Regen aussah, jedoch im Elbtal bereits die ersten Niederschläge durchzogen, legte ich über Elend einen kleinen Umweg ein. Meine Hoffnung, vom Regen verschont zu bleiben, erfüllte sich jedoch nicht. Genau an der Ortsgrenze Dresden, in Lockwitz, begann der Waschgang. Den Schauer hatte ich zunächst völlig unterschätzt, und als ich merkte, daß es unangenehm werden könnte, war es bereits zu spät.

Auf dem kürzesten Weg fuhr ich nun nachhause - bloß ins Trockene! Am Sonntagmorgen waren dann immer noch Kleidung, Handschuhe, Schuhe sowie das Sitzkissen inkl. der Rückenlehne meines Handbikes feucht, sodaß ich entweder Ersatz verwenden oder (wenn es keinen gab) improvisieren mußte.

Dieser Tag begann übrigens auch wieder mit Regen. Fünfundneunzig Kilometer fehlten mir bis zum angepeilten Wunschziel (8000 km im Monat Juli), und bis 10.00 Uhr sah es gar nicht danach aus, als ob ich die noch schaffen könnte. Denn auf eine zweite Regenfahrt hatte ich nicht die geringste Lust.

Schlaraffenland bei Taubenheim (Aufnahmeort)
Als sich die Lage auf dem Regenradar jedoch klärte, kam ich dann doch zu meiner Tour. Nicht nur das! Im Tagesverlauf wurde es immer schöner - frische Luft sowie lockere Bewölkung im Wechsel mit viel Sonne, ohne daß es drückend schwül wurde. Ich mußte mich wirklich nicht überwinden, sondern dehnte bald meine Strecke weiter westwärts aus. Bis Meißen bin ich schon längere Zeit nicht mehr gekommen. Davor mußte ich unbedingt an mehreren Mirabellensträuchern anhalten, wo ich mir deren Früchte direkt vom Handbike aus pflücken konnte. Der Hit war ein Bäumchen am Ortsausgang von Taubenheim. So viele Mirabellen habe ich noch nie an den Ästen gesehen! Ob das daran zugrunde geht? 

Auf der anderen Elbseite fand ich ab Radebeul dann zufällig einen neuen Anstieg aus dem Tal ins Hinterland (s. Track vom 27.07., km 79,3 - 82,0). Eigentlich wollte ich nämlich eine andere Straße fahren, durch eine Verwechslung beim Namen wurde ich jedoch vom Navi dorthin gelotst. Doch das wunderschöne, verkehrsruhige (vermutlich bloß Anwohnerverkehr) und dabei nur moderat ansteigende Sträßchen ist ein echter Geheimtip. (Wer die letzten 400 m nicht unasphaltiert fahren möchte, kann zuletzt dann auch einen kleinen Haken schlagen.)

Über die nördlich von Dresden liegenden in die Landeshauptstadt eingemeindeten  Dörfer rollte ich danach entspannt bis Hellerau und wieder zurück ins Elbtal. Diese Strecke ist eine prima Alternative zum  Elberadweg, was die relativ hohe Dichte an Radsportlern bezeugt, die mir hier entgegenkamen. Auch auf der Pillnitzer Straße ab Loschwitz herrschte ähnlicher Hochbetrieb, da hat es wohl die Nachmittagsrennfahrer noch einmal ins Freie gelockt.

Bereits in Pillnitz konnte ich endlich mein zweites Monatsziel abhaken, obwohl das noch vor diesem letzten Wochenende im Juli durchaus nicht sicher war. Machmal muß man sich eben mit einiger Hartnäckigkeit von Etappe zu Etappe hangeln ...

21. Juli 2025

Kraftakt

Nach dem witterungsbedingt erzwungenen Streichen meiner Freitagsfeierabendrunde stand einem zeitigen Start und damit einer längeren Tour am Sonnabend nichts entgegen. Dafür hatte ich noch eine Tour in der Schublade, die mich ostwärts bis hinter Böhmisch Leipa (Česká Lípa) führen sollte. Diese Gegend ist tatsächlich eines meiner Lieblingszielgebiete für größere Strecken, und doch gibt es dort immer noch neues für mich zu entdecken.

Zu früher Stunde des Tages herrschten (noch) sehr angenehme Temperaturen, sodaß ich bis Tetschen (Děčín) relativ flott die ersten 600 Hm hinter mich brachte. Auch im sich daran anschließenden Tal des Polzen blieb ich noch lange von der sich nun langsam entwickelnden Hitze verschont, die dann jedoch umso erbarmungsloser zuschlug, als ich hinter Straußnitz (Stružnice) das Tal in Richtung Tiefendorf (Bořetín) verließ.

Vom südlichsten Punkt der Tour erblickt man am
Horizont in Bildmitte die Bösige (Bezdězy) mit
der Burg auf dem Bösig (Bezděz, Aufnahmeort)
Zum Glück folgten danach 30 km ohne größere Anstiege, auf denen ich einiges an Boden gutmachen konnte. Darunter waren sogar einige mir noch unbekannte Streckenabschnitte, wenngleich ich mir dessen natürlich nicht ganz sicher sein konnte. So häufig bin ich hier auch nicht unterwegs, und innerhalb von - sagen mir mal 15 Jahren - gerät einiges wieder in Vergessenheit. Überspitzt formuliert, ist das wie bei Alzheimer-Patienten, die jeden Tag neue Leute kennenlernen ...

Auf dem Varhany-Bahntrassenradweg, über den ich schon einige Mal berichtet habe (zuletzt von der gemeinsamen Tour mit Christiane) erreichte ich bei durchschnittlich 3% Steigung schließlich den höchsten Punkt meiner Ausfahrt, wobei mir die Sonne bereits ziemlich einheizte. Deshalb machte ich auch beim Herrenhausfelsen (Panská skála) am Ende der ausgebauten ehemaligen Bahnstrecke keine Pause, sondern stürzte mich sofort in die kühlende Abfahrt. Eine längere Freß- und Trinkpause wurde trotzdem immer dringlicher, denn der Leistungsabfall wirkte sich mittlerweile auf's Tempo und auf die Belastungsfähigkeit bei Anstiegen aus.

Kurz hinter Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) war ich 18 Minuten, 1 Apfel, einen Knoppers-Riegel, eine Waffelschnitte sowie ca. 500 ml Flüssigkeit (Wasser + Limonade) später soweit wiederhergestellt, um die noch folgenden Anstiege bis zum Elbtal klaglos zu meistern. Kurz vor 17.00 Uhr erreichte ich schließlich Pirna.

Obwohl ich am Abend noch zu einer (Vor-)Geburtstagsfeier wollte, konnte ich die Gelegenheit zu einem weiteren Langen Kanten (200+ km) nicht einfach ungenutzt verstreichen lassen. Zwar waren die mitgeführten 2,5 l Flüssigkeit inzwischen fast aufgebraucht und mein Körper forderte Energienachschub. Letztgenanntes Defizit konnte ich neben einigen Schlucken aus der Flasche durch den Einsatz meiner Wunderwaffe ausgleichen, es fehlten ja nur noch ca. 25 km bis zur 200. Am letzten Anstieg, den ich normalerweise gar nicht als solchen wahrnehme, habe ich mich diesmal bei Temperaturen von mehr als 30°C dennoch mehr schlecht als recht hochgequält.

Als ich endlich Zehn vor Sieben zuhause ankam, war ich komplett erledigt. Den abendlichen Besuch des Treffens einer ehemaligen Bergsportfreundin hätte ich mir stattdessen ersparen sollen, weil es aufgrund meiner Erschöpfung für beide Seiten nicht besonders erbaulich wurde und nur meine unbedingt notwendige Regenerationszeit verkürzte.

Erstaunlicherweise fühlte ich mich am Sonntagmorgen dennoch gar nicht so schlapp. Angesichts des angekündigten Schlechtwetters für den nächsten Wochenanfang brach ich darum nach Morgentoilette und Frühstück dann doch gleich zu einer weiteren Tour auf. Dabei ging es mir vorrangig um die Statistik, doch natürlich sollte das auch ein Test meines Regenerations- bzw. Belastungsvermögens für die nächste anstehende Alpenfahrt sein.

Intelligenterweise verlegte ich meinen ersten großen Anstieg aus dem Elbtal in die tiefen Gründe der Radroute im Nationalpark, welche von Stadt Wehlen hinauf zur Bastei(aussicht) führt. Diese rund vier Kilometer (s. Track vom 20.07., km 9,5 - 13,5) waren zwar größtenteils etwas holperig, d.h. ohne Asphaltdecke, verliefen dafür jedoch oft im kühlen Schatten. Oben mußte ich mich dann jedoch bald mit der Sonne auseinandersetzen.

Nach den Abfahrten auf dem Weg zurück in Richtung Pirna folgten nun bis Dresden nur noch vergleichsweise wenige und kurze Anstiege, und auch die Sonne machte endlich mal kurz Pause. Leider verschaffte mir das nicht die erhoffte Erholung. Alle meine körpereigenen Energiedepots hatte ich am Vortag bereits geplündert, nun konnte ich nur noch durch Essen (und Trinken) meinen Kalorienbedarf einigermaßen abdecken. Die Verarbeitung (Verdauung) dieses Nachschubs belastete den Körper zusätzlich, weshalb die ersten Kilometer nach den Freß- / Trinkpausen immer mühsamer wurden.

Auch an diesem Tag quälte ich mich schließlich am sonst immer durchaus gut zu bewältigenden Anstieg von Freital durch das Poisental nach Possendorf. Spätestens dort fiel dann aber die Entscheidung, sich den letzten Abstecher mit weiteren Höhenmetern nach Reinhardtsgrimma zu ersparen und statt der Rückfahrt im Müglitztal ab Schlottwitz bereits von Kreischa aus durch das Lockwitztal zur Elbe zurückzukehren. Damit blieb ich zwar unter meinem Wunschstreckensoll von 100 km, vermied aber bei einer Durchschnittstemperatur von 31°C die Gefahr gesundheitlicher Probleme durch Überhitzung. Einen Kreislaufkollaps wollte ich jedenfalls nicht riskieren - und zumindest gefühlt war ich nicht mehr weit davon entfernt.

Daher gelang es mir sogar noch - bei zugegebenermaßen flachem Streckenprofil - mein Wunschtempo zu erreichen. Das war ein versöhnlicher Ausklang dieses anstrengenden Tourenwochenendes. Mir gibt das die Zuversicht, in wenigen Wochen den großen Anstiegen der Alpen erneut gewachsen zu sein.

15. Juli 2025

Erstaunlich produktiv

Noch am Sonntagmorgen war ich davon ausgegangen, daß der Tag für's Handbiken verloren ist. Doch dann eröffnete sich nach einem kräftigen Morgenschauer ein Wetterfenster, welches ich nicht ungenutzt lassen wollte.
 
Unsicher, wie lange die trockene Phase anhalten würde, fuhr ich zunächst auf dem Elberadweg bis Bad Schandau. Im schlimmsten Fall hätte ich hier mit der S-Bahn zurückkkehren können, doch auch der Rückweg auf der anderen Elbseite dauerte nicht viel länger. Weil das Wetter mitspielte, bog ich aber bereits in Stadt Wehlen nordwärts ab.
 
250 Hm kletterte ich nun noch einmal bis zum höchsten Punkt der Tour bei Hohburkersdorf. Rechtzeitig erreichte ich das Buswartehäuschen kurz zuvor an der Strecke, um einen ersten Regenguß im Trockenen vorbeizulassen. Allmählich wurde es nämlich unbeständiger. Auch in Helmsdorf mußte ich für 10 Minuten zwangsweise pausieren, doch ansonsten gelang es mir, mich um alle Wetterunbilden herumzumogeln. So gelangte ich schließlich nach der Durchquerung bes Schönfelder Hochlands sogar noch bis zum Blauen Wunder nach Dresden, über welches ich dann die Elbseite wechselte und endlich nachhause rollte.
 
Von der Abfahrt nach Biela ist in Bildmitte am
Horizont der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník)
mit seinem Turm zu sehen (Aufnahmeort)
Für Montag war stabiles Schönwetter angekündigt. Daher konnte ich mir auch eine etwas längere Tour vornehmen. Außerdem wollte ich mein Höhenmeterdefizit etwas ausgleichen. Nachdem ich mit meinem Kameraden Lád'a auf seinen Vorschlag hin in der Vorwoche von Peterswald (Petrovice) nach Westen ins Osterzgebirge gefahren war, hielt ich mich diesmal an meinen damaligen Plan. Über Tyssa (Tisá) fuhr ich also nach Schneeberg (Sněžník), von wo aus die lange schnelle Abfahrt nach Tetschen folgte. Statt der steilen Abfahrt von Kalmswiese (Jalůvčí) zur Elbe, schlug ich allerdings einen kleinen Haken. da vom Seitensträßchen hinab nach Biela (Bělá) ein schöner Blick zum höchsten Berg des Elbsandsteingebirges möglich ist.
 
Bei für mich beinahe optimalen Temperaturen hatte ich das Elbtal bereits 10.30 Uhr erreicht. Für eine Rückkehr erschien mir das viel zu früh, daher bot sich ab Tetschen eine Extrarunde an. Im östlich der Elbe gelegenen Teil des Böhmischen Mittelgebirges war ich schon lange nicht mehr. Die direkten Anstiege aus dem Elbtal sind jedoch durchgängig steil, werden hier doch auf Entfernungen um die fünf Kilometer mehr als 300 Hm überwunden.
 
Bei der sich nun entwickelnden Mittgshitze suchte ich mir stattdessen eine Altenative. Im Tal des Polzen (Ploučnice) fuhr ich bis Bensen (Benešov), bevor ich mich über Hermersdorf (Heřmanov) und Fojtovice (Voitsdorf) an diesem Tag noch einmal bis auf knapp über 500 m HNH schlich. Das kann man übrigens beinahe wörtlich nehmen, denn die Hitze machte mich am Berg zur Schnecke. 250 Hm können sich enorm hinziehen ... Kurz vor dem Scheitelpunkt mußte ich an der letzten 400m-Steilrampe sogar in den Stop-and-Go-Modus wechseln und freute mich dabei über jeden schattenspendenden Straßenbaum.
 
Trotz der sich daran anschließenden schnellen Abfahrt zurück ins Elbtal sowie der folgenden meist flachen 30 km auf dem Elberadwegs (s. Track vom 14.07., km 72,9 - 102,9) konnte ich mich - nicht zuletzt wegen der schwülheißen Witterung - nicht mehr ausreichend  regenerien. Der Umweg über Cunnersdorf und damit der dritte längere Anstieg des Tages wurde deshalb vor allem eine mentale Herausforderung, zumal meine Flüssigkeitsvorräte inzwischen bedrohlich abnahmen.Glücklicherweise verdeckten nun aber immer mehr Wolken die Sonne, sodaß sich die Lage für mich etwas entspannte.
 
Konditionell angeschlagen, mühte ich mich dennoch selbst während der letzten Kilometer auf dem Elberadweg. Den Abstecher ins Böhmische Mittelgebirge habe ich dennoch nicht bereut. Schade, daß dabei immer solch eine weite Anfahrt nötig ist.  
 

13. Juli 2025

Pause vom Sommer

Der halbe Monat ist schon fast vorbei, doch ließ mich das wechselhafte Wetter bisher noch nicht richtig im Handbike zum Zug kommen. Auch gestern war ich zu sportlicher Untätigkeit verdammt, und heute sieht es bisher nicht viel besser aus.

Diesmal habe ich diese Zwangspause jedoch kommen sehen, weshalb ich mich bereits am Freitag trotz ebenfalls angekündigter Regenschauer in die Spur begab. Diesmal startete ich eine Stunde früher zur Feierabendrunde, was sich letztlich auszahlte. Denn so schrammte ich zum Schluß ganz knapp um 10 Minuten an einem Wolkenbruch vorbei, der mich gründlich durchgespült hätte.

Familie Adebar ließ sich bei ihrem Picknick
im Grünen nahe des Bahntrassenradwegs vor
Eschdorf von mir nicht stören (Aufnahmeort)
Ohne garstige Steilrampen und bei nur rund 4 km nicht asphaltiertem Radweg durch den südlichen Teil der Dresdner Heide (s. Track vom 11.07., km 20,2 - 24,2) geriet ich gegenüber dem Virtual Partner meines Gamin-Navis eigentlich nie richtig ins Hintertreffen. Angenehme Temperaturen zwischen 20 und 25° trugen ebenfalls dazu bei, daß ich eine relativ hohe Durchschnittsgeschwindigkeit erreichte.

Bis Goldbach sah es am Himmel über mir auch gar nicht so schlecht aus. Erst als ich dort eine Baustelle kurz vor der B6 auf einem Feldweg im größeren Bogen umfahren mußte, bemerkte ich, daß sich nun allmählich dunkle Wolken zusammenballten. Bald darauf sah ich nicht allzu weit vom mir entfernt die ersten Regenschleier über der Landschaft. Da sich mir aber mehrere Streckenalternativen boten, blieb ich relativ gelassen und reizte meine Möglichkeiten nach der Konsultation des Online-Regenradars voll aus. Im Gegenteil: wenn ich nun den kürzesten Weg nachhause gewählt hätte, wäre ich vermutlich naß geworden. So umfuhr ich diese lokal noch begrenzten Schauer ganz geschickt. Erst auf der Abfahrt ins Elbtal von Waltersdorf nach Kurort Rathen tröpfelte es etwas mehr, sodaß ich mich kurz bei der Feuerwehr unterstellte.

Weil sich allerdings ein größeres Niederschlagsgebiet näherte, hielt es mich dort nur kurz. Die anschließende Jagd auf dem Elberadweg nachhause verschonte mich letztlich vom sich nun anbahnenden Ungemach. Als ich kurz vor Sechs zuhause in den Hausflur rollte, hatte ich wenigstens das Defizit des  nun folgenden Regentags relativiert.

Die Krachmacher der Antifa-Demo sowie vom Christopher Street Day am Sonnabend auf dem Marktplatz in Pirna direkt unter meinem Fenster benötigten sicher diese Dauerdusche.

8. Juli 2025

Von "hart" bis "gemäßigt"

Kurz vor dem vergangenen Wochenende hatte sich mein tschechischer Kamerad bei mir gemeldet. Wir waren schon eine Weile nicht mehr gemeinsam auf Tour, und nun mußte ich ihm jedoch für den ersten Tag des Wochenendes absagen. Aber am Sonntag sollte es nun werden.
 
Ich hatte eine Strecke zusammegestellt, die nach unserem geplanten Treffen bei Peterswald (Petrovice) nur noch vergleichsweise wenig Anstiege bereithielt. Schließlich wollte ich Lád'a an den Bergen nicht unnötig ausbremsen. Er sah das allerdings viel lockerer und wollte mit mir stattdessen lieber die Erzgebirgskammstraße nach Zinnwald fahren.
 
Also habe ich meinen mentalen Schalter von "Entspannt" auf  den "Klettern" umgelegt, denn tatsächlich ist diese Strecke zwar in dieser Fahrtrichtung sehr anstrengend, dafür aber auch landschaftlich viel schöner (s. Track vom 06.07., km 24,6 - 46,1). Auf 21,5 km summierten sich dabei bis zur deutsch-tschechischen Grenze in Zinnwald weitere knapp 500 Hm zusammen, insgesamt für mich nach 46 km ab Pirna 920 Hm. Daß ich bei dieser ganzen Kletterei trotzdem relativ zügig vorankam, lag wohl erneut an der Begleitung durch meinen Kameraden.
 
Auf dem Anstieg nach Liebenau
(Aufnahmeort)
Am letzten großen Anstieg vom Ortsausgang Lauenstein bis in die Kammlagen vor Liebenau mühte ich mich dann wesentlich mehr, doch hatte das eher mit der Psyche zu tun. Nach der schnellen Abfahrt von Zinnwald ins Müglitztal noch einmal in den Bergfahrmodus umzuschalten, funktioniert eben meist nicht ganz so reibungslos. Daher schlug ich Lád'a vor, schon mal vorauszufahren, um später von der Radwegbrücke über dem Autobahnzubringer ein Bild mit mir und dem Anstiegsweg zu schießen. Das Ergebnis entsprach ganz meinen Erwartungen.
 
So, wie wir uns am Morgen in Peterswald getroffen hatten, trennten wir uns schließlich wieder in Breitenau. Während mein Sportfreund nun auf seinem Rückweg nach Kulm (Chlumec) noch einmal hinauf zum Erzgebirgskamm mußte - alles in allem weitere mehr als 300 Hm - rollte ich nordwärts ins Elbtal auschließlich bergab. Für das Tagesstreckenziel hängte ich anschließend noch einen Bogen bis Pillnitz an, der mich zusätzliche 1,5 Stunden kostete. Zum Kaffeetrinken war ich zurück.
 
Angesichts der vielen Höhenmeter konnte ich sonntags mit meiner Leistung durchaus zufrieden sein, zumal ich mir vornahm, das Defizit am Folgetag auszugleichen. Deshalb sollte es am Montag eine flachere und auch kürzere Handbiketour werden. Der kurze Stich von Großluga nach Wölkau ließ mich allerdings bald daran zweifeln (s. Track vom 07.07., km 10,6 - 11,3). Ursprünglich wollte ich nach Wölkau über Gommern fahren, verfehlte jedoch den richtigen Abzweig. Das schmale, gepflasterte Sträßchen ab Kleinluga ist vor allem mental nicht zu unterschätzen. Ich bin hier aber ohne Zwischenstop durchgekommen.
 
Bis ich bei Niederwartha die Elbseite wechselte, folgten noch zwei längere Anstiege. Einmal ab Kreischa hinauf nach Possendorf, und danach ab Freital bis Kesselsdorf. Dabei benutzte ich diesmal im unteren Teil die Hauptstraße statt des sehr schön angelegten und befahrbaren Bahntrassenradwegs, welcher wenige Meter nördlich parallel verläuft.

Bei meiner Odyssee in Kesselsdorf - ich wollte dort eine andere Streckenvariante testen - bog bei meiner Ankunft an der Hauptstrecke gerade eine/r Handbiker/in in Begleitung eines Zweiradfahrers vor mir auf die Straße ab. Genauer konnte ich die Person nicht identifizieren und am folgenden Anstieg zum Unkersdorfer Steinhübel auch nicht mehr einholen. Vermutlich benutzte sie jedoch an ihrem grobstolligen Geländehandbike einen E-Motor. Vielleicht war das ja auch der Grund, weshalb sie sich so schnell aus dem Staub machte, ohne auf mich zu warten. Sicherlich hatten mich die beiden nämlich ebenfalls  gesehen ...

Spätestens im Elbtal lag für mich der anstrengendste Teil der Tour hinter mir, und selbst der längere Anstieg durch den gern von mir befahrenen Spitzgrund (s. Track vom 07.07., km 59, 4 - 62,3) hielt mich nicht sonderlich auf. Nördlich der Elbe konnte ich endlich auch richtig Tempo machen, sodaß sich die noch folgenden kurzen Auffahrten (inkl. der Bautzener Straße bis zur Schillerstraße zur Höhenmeterkosmetik) nicht mehr wesentlich auf's Ergebnis auswirkten.

Ein Zusatzzackel bin ich aber nicht mehr gefahren, weil sich inzwischen mehrere Regenschauer näherten. Einer davon streifte mich dann auch kurz vor Pirna und veranlaßte mich zu einem Schlußsprint. Noch vor 15.00 Uhr kam ich mit einem komfortablen Vorsprung zur Sollzeit zuhause an. 

7. Juli 2025

Spreewald-Sonate

Nun ging es doch schneller, als ich es erwartet hatte: bereits am vergangenen Sonnabend trafen wir uns zu sechst im Spreewald zum Paddeln. Denn nachdem es eine Woche zuvor bei mir so gut auf dem Wasser geklappt hatte, schlug nun Carsten eine erste gemeinsame Bootstour vor. Mein "Bremser" vom Vasaloppet ist nämlich nicht nur ein passionierter Skilangläufer, sondern fährt mindestens genauso gern im Kajak. Natürlich galt das auch für Christiane, nur ich konnte diesbezüglich bis vor wenigen Tagen nicht mithalten. (Fairerweise sollte ich allerdings erwähnen, daß ich von 2002 bis 2005 ebenfalls schon einige Male mit meinem Bruder und seiner Frau sowie ihren Freunden im Spreewald paddeln war, s.a. Bild des Monats vom Juni 2025.)

Als wir kurz vor 9.00 Uhr am vereinbarten Treffpunkt nahe Lübbenau ankamen, hatte mein Sportfreund und seine Frau Ines schon alles parat. Wir benötigten nämlich auch ein weiteres Boot. Zwar brach Christianes Mann Andreas bald zum Geocachen auf, doch waren wir immer noch zwei Leute zuviel für ihren Einer-Kajak. Also setzte sich Franzi zunächst mit Mama in das mitgebrachte zweite Faltboot von Carsten und Ines, während ich in den Einer durfte. Marit komplettierte dann mit ihrem eigenen schnittigen Kajak unsere stattliche Flotte von immerhin vier Booten.

Mittags im Spreewald (Aufnahmeort)
Ines hatte sich schon einige Gedanken zur möglichen Strecke gemacht, die sich auch nach der Befahrbarkeit der Schleusen richtete. Denn da bei mir jeder Transfer vom oder ins Boot ziemlich mühsam ist und außerdem der Rolli zurückblieb, kam ein Umtragen eher nicht infrage. Netterweise "erlaubten" uns zwei ältere Herren an einer Schleuse, die aufgrund des Wassermangels eigentlich ebenfalls gesperrt war, dann trotzdem das Befahren, als sie von meinem Handicap erfuhren.

Für die Mittgspause bot sich später ein schönes Plätzchen neben einer der Schleusen an. Normalerweise wird Essen und Trinken bei mir ja immer kurz abgehandelt, wenn ich allein unterwegs bin. In der Truppe läuft es jedoch anders, und ich genieße das. Vor allem Carsten und Ines sowie Marit tafelten ordentlich auf, da konnte ich mit meiner 08/15-Verpflegung nicht mithalten! Schwatzen, essen, den Tag und das Zusammensein mit Freunden genießen - immer wieder schön!

Christiane und ich im RZ 85, Franzi im Einer
(Aufnahmeort)
Nach 10 km tauschte ich danach mit Franzi den Sitzplatz im Boot, und Christiane bekam mich als Vordermann. Im Zweier-Faltboot RZ 85 saß ich sogar noch stabiler. Ich weiß auch nicht (mehr), wieso ich bisher glaubte, daß dieses Boot für mich ungeeignet ist. Lediglich das aufrechte Sitzen beim Paddeln bereitete mir nach einiger Zeit Schwierigkeiten, doch sind das keine unlösbaren Probleme. Immerhin reichte selbst meine Kraft noch sowie die Zeit für eine Mini-Extrarunde kurz vor Ultimo, sodaß Andreas bei seiner Rückkehr fast eine zeitliche Punktlandung hinlegte. Im Einer hätte ich die ganze Strecke konditionell vermutlich nicht bewältigt, doch mit Christiane als Steuerfrau konnte ich eher mal zwischendurch meine Arme und vor allem die Schultern entlasten. Meiner angeschlagenen linken Schulter wollte ich wirklich nicht zuviel zumuten. 

Die Ausfahrt endete mit einem verspäteten Kaffeetrinken auf der Picknickdecke an Land - mit Kuchen von Marit und Kaffee von Ines. Ein unvergeßliches Erlebnis mit meinen Freunden am und auf dem Wasser!

30. Juni 2025

Ohne Druck

Prinzipiell hätte ich es wahrscheinlich geschafft, im Juni die nächste Tausender-Marke zu knacken, wenngleich es auch ziemlich stressig geworden wäre. Dem Paddelboot-Test in Christianes Kajak sowie dem gemeinssamen Grillabend mit Freunden gehörte am vergangenen Wochenende jedoch der unbestrittene Vorrang. Normalerweise fällt es mir schwer, aus dem Hamsterrad der an sich selbst gestellten hohen (sportlichen) Anforderungen bzw. Erwartungen an die eigene Leistungsfähigkeit auszusteigen. Umso erholsamer wirkt dann der bewußte Verzicht, weil ich danach oft ganz neu motiviert bin. 

Als ich am letzten Morgen des Monats losfuhr, fühlte ich mich jedenfalls erfreulich gut ausgeruht, auch mental. Bei sonnigem, aber (noch) angenehm kühlen Wetter wählte ich diesmal eine Strecke, die mich im anspruchsvolleren ersten Teil nur moderat ansteigend durch schattige Täler und Wälder führte. Bereits mittags lagen alle nennenswerten Auffahrten hinter mir, sodaß mir die sich nun allmählich ausbreitende Hitze in den Niederungen nicht mehr ganz so arg zusetzte.
 
Da ich bereits gut im Kilometersoll lag, ersparte ich mir außerdem den ursprünglich ins Auge gefaßten Aufstieg auf der anderen Elbseite in das nördlich gelegene Hinterland von Dresden. In exponierter Südlage wäre das nämlich nun eine schweißtreibende Angelegenheit geworden. Deshalb erreichte ich schlußendlich zwar nicht die 1000 Hm in der Gesamtbilanz, konnte dafür aber endlich mal wieder hinsichtlich des Tempos punkten. Nach den unterdurchschnittlichen Leistungen auf den bisherigen 4 von 5 Handbiketouren während meines Urlaubs war das Balsam für die Seele.
 
Noch kann ich kompensieren. 
 

29. Juni 2025

Vom Fluß zum See

Meine letzten beiden Touren im Urlaub waren wieder etwas besonderes. Am Freitag führte mich meine Handbiketour zum Spreeradweg, wobei ich zwischen Sebnitz und Bautzen endlich mal gemeinsam mit Sven gefahren bin, dem Ehemann einer Krankenschwester von der Erstreha und gutem Freund. Nach einem Tag des Müßiggangs (das muß auch mal sein!) habe ich dann heute zum ersten Mal seit mehreren Jahren eine Testfahrt im Kajak meiner allerbesten Sportfreundin auf dem See der Kiesgrube Pratzschwitz absolviert.

Zu meiner Radtour startete ich erneut sehr zeitig. Ich hatte mich für ca. 9.30 Uhr am Bahnhof Sebnitz verabredet und wollte keinesfalls zu spät dort eintreffen. Als sich in Hohnstein bereits abzeichnete, daß der Zeitpuffer ausreichend groß blieb, unternahm ich auf der Anfahrt gleich noch einen kurzen Abstecher zur Brandaussicht.

Ab Sebnitz haben Sven und ich zunächst bis Sohland erneut die Teilstrecke genutzt, welche ich sechs Tage zuvor schon einmal gefahren bin. Alternativen hätte es natürlich gegeben, aber ich stellte zu spät fest, daß auch Sven diese schöne Radtrasse durch den Schluckenauer Zipfel schon kannte.

Der Spreeradweg führt bei Grubschütz vor Bautzen
sogar an einigen Felsklippen vorbei, welche zum
Klettern genutzt werden (Aufnahmeort)
Dafür bot der Spreeradweg zwischen Sohland und Bautzen (s. Track vom 27.06., km 62,5 - 86,7) für mich fast durchgängig Neuland, denn bisher war ich üblicherweise in diesem Gebiet auf den "schnellen" Hauptstraßen zugange. Jedenfalls interessierte mich die Gegend nie so richtig unter touristischen Gesichtspunkten. Wie sich nun erwies, entging mir dabei einiges! Etliche Streckenabschnitte entlang der Spree überraschten mich mit romantischer Szenerie bei durchaus akzeptablem Untergrund. Zwar waren einige kürzere Passagen des Radweges nicht asphaltiert, ließen sich aber dennoch gut befahren.

Bautzen erreichten wir gerade rechtzeitig vor dem nahenden großen Regengebiet. Rund 1,5 Stunden mußten wir nun unter der Bautzener Friedensbrücke ausharren. Dabei machte der Sommer an diesem Tag sowieso bereits Pause - die Temperaturen blieben den ganzen Tag über konstant um die 20°C, und die Sonne versteckte sich nach ihrem morgendlichen Auftritt ebenfalls hinter dichten Schichtwolken. Nach dieser langen Zwangspause fröstelte uns ziemlich, doch konnte ich mich bald beim Anstieg aus dem Spreetal wieder warmfahren, während Sven nun den Spreeradweg nordwärts weiter fuhr und abends von Hoyerswerda mit dem Zug nach Dresden zurückkehrte.

Mein Rückweg zog sich trotzdem erheblich in die Länge. Das schöne Wetter war nun passé und vor Pannewitz erwischte mich sogar ein weiterer heftiger Regenguß. Hier hatte ich nicht soviel Glück mit einem trockenen Unterstand, nur das Blätterdach eines Obstbaumes schützte mich mehr schlecht als recht. Nach einer weiteren Anpassung meiner geplanten Strecke, die damit zwar geringfügig länger bei jedoch weniger Anstiegen wurde, kam ich endlich über altbekannte und häufig befahrene Strecken kurz vor Acht wieder zuhause an. Mit (brutto) knapp mehr als 15 Stunden war ich an diesem Tag, gemessen an der Distanz, überdurchschnittlich lange auf Achse gewesen. Da passierte dann abends nicht mehr viel ...

Gestern vormittags ergab sich spontan die Gelegenheit, bei meiner Sportfreundin Christiane auf einen Schwatz vorbeizuschauen. Natürlich hatte ich sofort die Idee, in ihrem Garten mal im noch relativ neuen Segment-Kajak probezusitzen. Als sich Christiane das Boot 2024 anschaffte, überlegten wir uns damals nämlich schon, ob ich nicht vielleicht auch damit fahren könnte. Praktischerweise gibt es dafür zum Testen nahe Pirna eine große ehemalige Kiesgrube, die heutzutage als Badesee freigegeben ist.

Am Sonnabend probierte ich also zunächst auf der Wiese das Ein- und Aussteigen in das Boot sowie verschiedene Details der Handhabung, doch heute ging es nun gleich morgens auf's Wasser. Zuviele Schwimmer sind des Paddlers Not ...

Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung wurde der Transfer ins Boot von einem Schwimmsteg aus. Obgleich es beim Einsteigen noch relativ gut klappte und Christiane im wesentlichen nur das Boot fixieren mußte, benötigte ich nach der Tour wesentlich mehr Hilfe, um wieder in den Rollstuhl zu gelangen. Ich hoffe trotzdem, daß sich mit der Zeit auch hier eine gewisse Routine entwickeln wird.

Auf dem Baggersee bei Pratzschwitz (Aufnahmeort)
Die Fahrt mit dem "wackeligen" Kajak klappte dafür umso besser. Dabei begleitete mich Christinane schwimmenderweise. Sie verfügt neben vielen anderen Qualifikationen (z.B. bei der Bergwacht) ebenfalls über eine Ausbildung als Rettungsschwimmerin und hätte mich gewiß "retten" können, falls ich mit dem Boot umkippe. Das wurde aber nicht nötig, denn bald kam ich erstaunlich gut klar und war daher auch schneller auf dem Wasser unterwegs. Wir blieben dennoch immer nahe beisammen. Die Strecke, die ich im Kajak zurücklegte, schwamm sie Freistil. Aber wer über 20 km am Stück und sehr flott auf der Elbe von Schmilka nach Stadt Wehlen schwimmt, für den sind 3 km nur Kindergeburtstag.

Ich wäre gern noch länger geblieben, doch meine Sportfreundin erwartete schon das gemeinsame Frühstück mit ihrer Jüngsten. Da wollte ich keineswegs im Wege stehen, zumal es wegen der sportlichen Karriere ihrer Tochter damit viel zu selten klappt. Außerdem sehen wir uns ja heute abend zum Grillen. Ich freue mich schon darauf - fast genauso, wie darüber, daß sich nun wieder eine weitere Möglichkeit für sportliche Aktivitäten eröffnet.

Alt ist man erst, wenn man keine Träume mehr hat.

26. Juni 2025

Komfortzone

In meinem "Heimaturlaub" bin ich bisher noch nicht so aktiv, wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte. 

Vielleicht liegt es an den Temperaturen, vielleicht macht mich aber nun auch der inzwischen mit der Orthopädin besprochene Befund vom MRT der linken Schulter etwas vorsichtiger, sodaß ich mir eher Schonung verordne. Immer waren / sind bei dem Sturz auf vereister Piste im Winter drei Sehnen in Mitleidenschaft gezogen worden.

Jedenfalls habe ich auch nach meiner Mittwochstour heute einen Ruhetag eingelegt. Diese kann man aber durchaus als anspruchsvoll charakterisieren, denn erneut ging es hoch hinauf zum Osterzgebirgskamm. Auch wenn die Steigung bis auf die letzten zwei Kilometer eher moderat blieb, wollen dabei mehr als 37 km am Stück bergauf erstmal bewältigt sein. Dabei profitierte ich allerdings von einen angenehm kühlen Morgen, nachdem ich bereits gegen 4.00 Uhr in Pirna gestartet war.

Nahe der Wittichbaude (Horská chata Vitiška)
eröffnet sich dieses großartige Panorama nach
Böhmen, inzwischen auch mit einer
ausgezeichneten Informationstafel zur
Benennung aller sichtbaren Erhebungen
(Aufnahmeort)
Auf der sich nach der Kletterei anschließenden Fahrt im Osterzgebirge auf Höhen zwischen 750 und 850 m NHN kam ich bei - wie erwartet - erträglichen Witterungsbedingungen ebenfalls einigermaßen gut voran, wenngleich sich die bis dahin absolvierten 850 Hm nun auch konditionell bemerkbar machten. Immerhin war ich aufgrund des frühen Starts schon gegen 9.20 Uhr an der Kreuzung hinter Neustadt im Erzgebirge (Nové Město) angelangt, wo die längere der beiden geplanten Streckenvarianten zur Talsperre Fleyh (Fláje) abzweigte. Also stattete ich ihr zum ersten Mal seit dem Winter wieder einen Besuch ab.

Auf Trassen, welche ich im Winter mit Freunden im Ski-Tandem befahre, war ich dann später auch noch rund um Holzhau unterwegs. Erst ab Neuhermsdorf folgte die erste längere Abfahrt und damit die Gelegenheit, sich etwas zu regenerieren. Dafür wurde es nun spürbar wärmer, und spätestens ab Dippoldiswalde setzte mir wieder die Sommerhitze. Trotzdem bog ich dort kurzentschlossen noch einmal nach Westen ab. Als nämlich der längere Anstieg in Paulshain hinter mir lag, gab es auf der restlichen Strecke bis Pirna - und das sind rund 50 km keine Berge mehr. Denn die 12 Hm in Dresden-Plauen kann man nun wirklich vernachlässigen.

Dennoch reichte diese lange Strecke nicht, um mein Tempodefizit völlig auszugleichen. Bei lähmender Hitze und nach ca. 1600 Hm fehlte es mir irgendwann an der nötigen Kraftausdauer, sodaß ich auf der Geschwindigkeitsjagd schließlich während der letzten Kilometer zwei Mofafahrerinnen ziehen lassen mußte, an die ich mich gehängt hatte. Für eine weitere Kirschen-Kiste von Insa kam ich jedoch in Pirna noch rechtzeitig an.

Den zusätzlichen Schlenker in Pirna "benötigte" ich nur noch für die Statistik: 100 Meilen. 

24. Juni 2025

Nahe der Autobahn

Diesmal machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Denn normalerweise wäre ich am Montag wegen der angekündigten Hitze wesentlich zeitiger gestartet. So dauerte es bis nach 8.00 Uhr, bevor ich trocken losfahren konnte. Am Nachmittag kurz vor dem Ziel das gleiche Spiel, doch auch diesmal überstand ich das Gewitter geschützt in einem Carport.

Auf dem Wanderweg zur Grenzbrücke im
Oelsengrund (Aufnahmeort)
Dazwischen schaffte ich mich zunächst am langen Anstieg über den Osterzgebirgskamm im Grenzgebiet zum Elbsandsteingebirge. Die Straße in Liebstadt nach Börnersdorf ist zwar bereits seit längerem gesperrt, doch gibt es einen ausreichend breiten Schotterweg für Fußgänger. Einmal quer durch den Oelsengrund ging's schließlich auf einem kurzen, ca. 800 m langen Schotter-Wanderweg ins Nachbarland, doch benutze ich diese Streckenvariante relativ oft. Bei all dem sprießenden, saftigen Grün war das gestern hier ein idyllisches Niemandsland. Wenn die Geräusche von der nahgelegenen Autobahn nicht wären, würde man sich hier ebenfalls wie am Ende der Welt fühlen.

Bis auf etwa 720 m NN kletterte ich noch von Schönwald (Krásný Les) nach Nollendorf (Nakléřov) auf der Alternativroute zum Nollendorfer Paß, dann verlor ich rund 330 Hm innerhalb der nächsten 6 km. Was mir dabei bisher nie aufgefallen war: Bis zur Mündung der Paßstraße auf die I/13 unterhalb von Knienitz (Kninice) verlief die gewählte Strecke ab dem Ortsausgang von Pirna immer in der Nähe der Autobahn und dürfte damit sogar die kürzeste Alternativroute - allerdings (aufgrund des Abschnitts über die Grenze durch den Oelsengrund) nur für Radfahrer - sein. Man lernt nie aus!

Bei einem letzten Abstecher jenseits des Eulautals sammelte ich noch einmal 120 Hm, doch machte mir nun die sich bei hoher Luftfeuchtigkeit entwickelnde Hitze immer stärker zu schaffen. Erst als ich danach auf der Fernverkehrsstraße dem Elbtal zustrebte, konnte ich mich etwas abkühlen. Trotzdem standen in Tetschen (Děčín) nach 60 km nur durchschnittlich 12,8 km/h auf dem Navi. Meine folgende Aufholjagd im Elbtal änderte nichts mehr daran, daß ich zum Schluß immer noch drei Zehntel unter meiner Wunschvorgabe lag.

Dafür gab's zum Schluß eine Kiste voller Kirschen von einer lieben Freundin, die sie extra für mich gerade im Garten gepflückt hatte. Dankeschön!

22. Juni 2025

Einmal hin, einmal her

Am Donnerstagabend kam mein Sportfreund Jens aus dem Erzgebirge zu mir nach Pirna. Wir hatten uns längere Zeit nicht gesehen - umso mehr freute ich mich darüber, daß es nun endlich mal klappte. Ich wollte diese Gelegenheit gleich noch für's Freiübernachten nutzen, denn "mit Assistenz" konnte ich einiges für eventuell denkbare zukünftige Solotouren mit Übernachtung testen. Alle die dafür benötigten Dinge - wie z.B. Schlafsack, Unterlage / Matte, Verpflegung, Hygieneartikel ... -  mit meinem Handbike auf der begrenzten Fläche des Gepäcknetzes zu transportieren, ist nämlich durchaus eine Herausforderung.

Erst vor kurzen hatte ich oberhalb von Lichtenhain eine neu errichtete Schutzhütte entdeckt, welche mir für eine Nacht im Freien sehr gut geeignet erschien. Diesen Schlafplatz steuerten wir dann am Freitag an, wobei wir für die Anfahrt nicht den kürzesten Weg nahmen. Schließlich wollte ich meinem Kameraden aus dem Erzgebirge erneut auch ein paar schöne Ecken im Elbsandsteingebirge präsentieren. Er ist sowieso kein leistungs- (d.h. geschwindigkeitsorientierter) Sportler, sodaß es überhaupt nicht störte, wenn die Strecke dabei auch viele Kilometer abseits guter Asphaltpisten verlief. Gemeinsam mit ihm "traute" ich mir auch mal wieder die Befahrung des Treppengrunds (Hluboký důl, s. Track vom 20.06., km 45,9 zu - 49,1). Am oberen Abzweig ist zwar immer noch ein Sperrgatter aufgestellt, doch gab es während der Abfahrt überhaupt keine Hindernisse. Doch nach dem großen Waldbrand vor einigen Jahren sowie durch die Borkenkäferkalamität war das Gebiet wegen umgestürzter Bäume lange Zeit unpassierbar.

Die lezten Kilometer bis zum Schlafplatz fuhren wir schließlich auf der Alten Hohen Straße (s. Track vom 20.06., km 65,2 - 69,7), ebenfalls eine Schotterpiste. Sie ist Teil eines Tourenvorschlags für Handbiker, welche ich für den Tourismusverband Sächsische Schweiz zusammengestellt hatte und für die ich dabei gleich noch ein paar Fotos zur Dokumentation aufnehmen wollte. Denn in Begleitung sind auch andere Motive als bloße Landschaftsbilder denkbar. Leider erwischte ihn kurz nach dem ersten Zwischenstop an einer ersten Schutzhütte (die Jens zunächst als Übernachtungsort favorisierte) der Pannenteufel. Und zwar so gründlich, daß der Vorderreifen seines Rades (offensichtlich durch einen Glasscherben) komplett zerschnitten wurde. Eine Notreparatur half nur wenige hundert Meter, den Rest der Strecke mußte er an diesem Tag wandernd zurücklegen.

Morgendlicher Aufbruch von unserem Schlafplatz
oberhalb Lichtenhains (Aufnahmeort)
Trotzdem wurde es noch ein entspannter Abend in der Hütte, nachdem wir uns für den nächsten Tag bereits einige Alternativen überlegt hatten. Zuletzt habe ich übrigens eine solche Aktion vor knapp zwei Jahren (damals mit Christiane und Lád'a) erlebt, und es ist immer ein besonderer Höhepunkt für jemanden mit einer solch engen Bindung zur Heimat, wie ich. Das war auch gestern nicht anders, zumal ich ja außerdem freitags Geburtstag hatte.

Am Sonnabend trennten sich schließlich bereits nach dem Frühstück unsere Wege. Das erwies sich als beste Variante: während sich Jens zunächst mit dem Rad im Schiebemodus nach Sebnitz begab (wobei er einige "Abenteuer" erlebte), startete ich wieder mit dem Handbike. Im Laufe des Vormittags konnte er dann in Neustadt nach einer kurzen Zugfahrt Ersatz beschaffen und den Reifen gleich wechseln. Außerdem wollte er noch eine Bekannte besuchen, weswegen er nicht todunglücklich wirkte, weil wir nun nicht gemeinsam nach Pirna zurückkehrten.

Doch auch für mich hielt der Tag Positives bereit. Bei der ursprünglich nicht geplanten Erweiterung meiner Fahrt durch den Schluckenauer Zipfel wählte ich spontan in Hilgersdorf (Severní) die von der Hauptstraße abzweigende Radtrasse, welche ich sonst immer rechts liegen lasse. Das herrliche Asphaltsträßchen führte von dort durch eine einsame, herrliche Gegend über Röhrsdorf (Liščí) nach Hainspach (Lipová, s. Track vom 21,.06., km 13,8 - 18,9), eine tolle (Wieder-)Entdeckung! Auch der letzte Abschnitt bis zur Grenze ist immer wieder schön, doch den benutze ich öfter mal.

Die letzten 80 km bis Pirna waren dann nur noch Standardprogramm. Weil ich solo auf Achse war, gab ich mich dabei meiner Kilometer-"Sammelwut" hin und vermied außerdem lange und steile Anstiege. Am Vortag galt: Schönheit vor Tempo, nun verhielt es sich genau umgedreht. Bei der sich entwickelnden Hitze war das zudem aus meiner Sicht die beste Option.

Kurz nach Drei erreichte ich schließlich den heimatlichen Stall, wo mich bereits mein Sportfreund erwartete. Nach den fälligen Nachbereitungen ließen wir es uns abends in einem Lokal abseits des Pirnaer-Stadtfest-Lärms noch gutgehen, doch um die folgende Krach-Nacht kamen wir nicht herum. Meine Wohnung liegt nämlich direkt im Stadtzentrum ...

Während Jens inzwischen mit dem Rad nach Chemnitz aufgebrochen ist, habe ich heute keine sportlichen Ambitionen. Die Sonne brennt schon wieder erbarmungslos vom Himmel ...

15. Juni 2025

Vermeidungsstrategie

Bei meinen vergangenen drei Ausflügen im Handbike habe ich diesmal ziemlich taktiert. Gründe dafür waren ein geplantes Treffen bei Burkersdorf sowie die angekündigte Hitzewelle für das Wochenende.

Weil ich nämlich am Sonnabend bereits zeitig starten wollte, hielt ich mich freitags bei meiner Feierabendtour zurück. Was bei mir eine Ausnahme darstellt, ist bei anderen die Regel: eine Tour unter 100 km. So war ich bereits 17.30 Uhr zurück, obwohl ich es trotzdem nicht lassen konnte, doch noch das Zackel meiner Lieblings"renn"strecke über Cunnersdorf (s. Track vom 13.06., km 38,0 - 51,7) dranzuhängen, bevor ich auf dem Elberadweg wieder nachhause gondelte.

Am nächsten Tag hatte ich mich bei Dagmar, einer Geopark-Rangerin im Geopark "Sachsens Mitte" angekündigt, die an diesem Tag den Stand des Vereins beim Schul- und Heimatfest Burkersdorf-Bieberstein betreute. Sie bietet u.a. auch Touren für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen an und wollte sich mit mir dazu austauschen. Für mich war das eine willkommene Gelegenheit, nach längerer Zeit wieder mal eine Tour in diese Gegend zu unternehmen, indem ich den Treffpunkt gleich als Tourenziel definierte. Die 65 km bis dahin wollte ich allerdings schon weit vor dem Mittag hinter mich gebracht haben, denn damit hätte ich gleichfalls die meisten Anstiege vor der großen Hitze abgehakt.

Ich fuhr also zuhause bereits ca. 5.30 Uhr los, was mir auf den vielen Kilometer bis gegen Neun angenehme (zunächst sogar ziemlich frische) Temperaturen bescherte. Als es nach Dorfhain schließlich warm wurde, hatte ich die längsten Auffahrten bereits geschafft. Die letzten Kilometer vor dem Umkehrpunkt gab es sogar etwas Neues für mich zu sehen und tatsächlich auch ein paar Kilometer Straße, auf denen ich noch nicht unterwegs gewesen war. Gleich neben der Straße entdeckte ich dabei vermeintlich eine alte Bergbauhalde, welche sich später als das 6. Lichtloch des Rothschönberger Stollns herausstellte. Das erfuhr ich jedenfalls von den Mitgliedern des Geopark-Vereins, die ich dann kurz nach Zehn erreichte.

Etwa eine dreiviertel Stunde habe ich mich dann am Stand auf dem Festgelände mit Dagmar unterhalten und Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit ausgelotet. Die gerade anwesende Dame vom Vorstand wollte mich sogleich als "Botschafter" für den Geopark gewinnen, doch lehnte ich dankend ab. Ich bin bereits für den Tourismusverband Sächsische Schweiz aktiv und fühle mich darüber hinaus auch dem Osterzgebirge heimatlich verbunden. Da muß ich nicht noch auf einer weiteren Hochzeit tanzen.

Der Heimweg wurde dann - wie erwartet - ziemlich ermüdend. Anfangs ohne besonderen landschaftlichen Reiz und anschließend auf den tausendmal absolvierten Straßen und Radwegen entlang der Elbe gab es nichts, was mir die Monotonie erspart hätte. Außerdem nervte der mäßige Gegenwind, der wohl verhinderte, daß ich noch vor 16.00 Uhr zuhause ankam. Mehr hätte ich unter diesen Bedingungen (Wind und Wärme) aber sowieso nicht mehr fahren wollen.

Auch heute, also am Sonntag, ging es für mich zeitig auf die Piste. Als ich gegen 3.30 Uhr munter wurde, lohnte es nicht mehr, sich im Bett noch einmal auf die andere Seite zu drehen. Zumal ich bereits darüber nachdachte, meine Tour noch vor dem Mittag zu beenden, um mir unterwegs die Hitze zu ersparen. Was ich sonst immer ab Mittag einplane, das machte ich diesmal davor: ein Minimalprogramm, d.h. nur einen Hunderter.

Kurz vor Mittelndorf - im Bild die ersten Häuser -
bietet sich diese großartige Panorama in
südwestlicher Richtung über das Elbtal
(Aufnahmeort)
Spontan überlegte ich mir auch, bereits jetzt schon einige Bilder für die Dokumentation der Handbiketour auf der Alten Hohen Straße zwischen dem Waldhaus Hertigswalde und Bad Schandau aufzunehmen. Diese Tour möchte ich in der kommenden Woche möglichst mit meinem Sportfreund aus dem Erzgebirge abradeln, der mich wieder mal besucht. Doch dann werde ich mich eher auf die Offroad-Passagen konzentrieren, sodaß ich nun diesmal einige Bilder vom Straßenabschnitt schoß.

Der letzte Umweg des Tages führte zum Schluß nach Pillnitz. Sobald ich dort auf die Straße nach Söbrigen einbog, kamen mir Unmassen an Fahrradfahrern entgegen. Schlagartig erinnerte ich mich, daß an diesem Tag das jährliche Fahrradfest der Sächsischen Zeitung stattfand und mehrere Touren genau diese Strecke für die Rückfahrt nach Dresden nutzten. Ich war darob wenig begeistert, weil ich nun zusätzlich Obacht geben mußte, damit mir nicht einer dieser "Experten" (die glaubten, ihnen gehöre die Straße ganz allein) ins Rad fuhr. Die Verhältnisse am Verpflegungspunkt beim Lidl-Markt in Pirna-Copitz will ich erst gar nicht beschreiben. Ich habe mich wirklich über die Langmut und Geduld der Autofahrer gewundert, die bei dieser undisziplinierten Horde, welche häufig die öffentliche Brückenauffahrtsstraße komplett blockierte, ruhig blieben. Mit solchen rücksichtslosen Gelegenheitsradlern möchte ich jedenfalls nichts zu tun haben.

Es hat schon seinen Grund, warum ich solcherart Massenveranstaltungen meide.

10. Juni 2025

Optimum

Am Montagmorgen war ich zunächst überhaupt nicht motiviert für eine weitere Handbiketour. Der wolkenverhangene Himmel sowie kräftiger Westwind luden nicht gerade zu Aktivitäten im Freien ein. Immerhin hatte ich mir überlegt, wie ich mich unterwegs der strammen Brise entziehen könnte. Unter diesen Bedingungen hieß das, möglichst tiefe, enge Täler in Nord-Süd-Ausrichtung zu befahren. Dafür kam nur eine Fahrt ins Osterzgebirge infrage.
 
Warmfahren im Flachen bis Dresden-Lockwitz, allmähliche Steigerung der Anforderungen bis Dippoldiswalde bzw. dem Ortseingang von Reichstädt und schließlich der lange, von wenigen kurzen Abfahrten unterbrochene Anstieg bis zum Scheitelpunkt unter dem höchsten deutschen Berg im Osterzgebirge.
 
Um die stark befahrene Bundesstraße B170 zu meiden, hatte ich mich diesmal für die weiter westlich im wesentlichen parallel führende Strecke über die Dörfer Hennersdorf, Ammelsdorf und Schönfeld entschieden, bevor ich im Tal der Wilden Weißeritz nach Rehefeld-Zaunhaus fuhr. Auf dieser Straße bin ich relativ selten unterwegs, eigentlich zu unrecht. Denn nach der endlos langen und immer steiler werdenden Auffahrt durch Reichstädt und der - nach einer Zwischenabfahrt - nicht viel kürzeren Höhenmetersammelei bis zum Ortsausgang von Hennersdorf, wird das inzwischen schmale Asphaltband zu einer echten Panoramastrecke (s. Track vom 09.06.2025, km 47,5 - 53,5).
 
Blick über das untere Ammelsdorf (Aufnahmeort)
Gestern herrschte dort zwar aufgrund des gerade stattfindenden Mühlentags, an welchem sich viele (auch ehemalige) Mühlen der Öffentlichkeit präsentieren, überdurchschnittlich viel Kraftverkehr. Denn natürlich reisten die meisten Besucher mit dem Auto an, ein paar auch mit dem Mofa.Sonst ist es hier jedoch sehr einsam, und der Blick schweift weit über die typische Erzgebirgslandschaft. Nach Norden konnte ich gestern sogar bis ins Elbtal schauen. Außerdem hat sich in den idyllisch in einigen Tälern und Senken ausbreitenden kleinen Dörfchen vieles von ihrer Ursprünglichkeit erhalten, die man tiefverschneit im Winter wohl noch eindrücklicher wahrnimmt.
 
Aufgrund des Massenansturms auch an der Herklotzmühle nahe Seyde bin ich dort aber gleich weitergefahren, obwohl ich mit einem kurzen Abstecher auf das Gelände geliebäugelt hatte. So erreichte ich den höchsten Punkt der Tour zwischen Rehefeld und Altenberg bereits eine halbe Stunde nach Mittag, und 1,5 Stunden später Heidenau. Die vom Scheitelpunkt unterhalb des Kahlebergs über Altenberg und Geising zunächst steil, ab der Einmündung ins Müglitztal bei Lauenstein jedoch durchgängig leicht abwärts führende Straße ist nämlich immer eine gute Wahl für Rennfahrer.
 
Weil es im Elbtal erst kurz nach Zwei war, packte ich noch eine Extrarunde drauf, die mich weitestgehend flach bis zum Blauen Wunder führte. Kurz nachdem ich die Elbseite gewechselt hatte, ging auch ein Regenguß nieder, den ich jedoch bereits hatte kommen sehen. Im Gegensatz zum Sonnabend blieb das der einzige feuchte Auftritt. Bei für mich optimalen Temperaturen (zwischen 18 und 22°C) paßte eigentlich alles, sodaß ich am Ende eine wirklich flotte Runde inkl. zwanzig Zusatzkilometer abrechnen konnte.
 
Bis zuletzt gut dabei! 
 

8. Juni 2025

Flucht vor dem Regen

Die längsten Tage des Jahres wollen genutzt sein! Deshalb hatte ich mir für Sonnabend den nächsten Langen Kanten vorgenommen, ein altes Projekt aus dem Jahr 2023.

Obwohl mir die Tageszeit normalerweise für solche Vorhaben reicht, bin ich diesmal schon ca. 3.30 Uhr - also bei Anbruch der Dämmerung losgefahren. Meistens gehe ich nämlich bei solchen Langstrecken am Vortag früher zu Bett, und so war ich bereits in der Nacht ausgeschlafen.

Der frühe Start bot durchaus Vorteile, denn nun konnte ich die Bundesstraße B172 ab Krietzschwitz nach Königstein benutzen, die man tagsüber tunlichst meiden sollte. Wegen der Sperrung der Hauptstraße durch Struppen, war dies jedoch die kürzeste und schnellste Alternative. Auch später im Kirnitzschtal fuhr ich zu immer noch früher Stunde weitgehend allein, wie überhaupt auch auf meinem Weiterweg nach Schönlinde (Krásná Lípa). Umso überraschte war ich, als mir unweit des Touristengrenzübergangs Hinterdaubitz (Zadní Doubice) ein Tourenradfahrer entgegenkam. Es gibt also außer mir noch weitere Verrückte ...

Zittau erreichte ich nach 87 km kurz vor 11.00 Uhr. Zuletzt wurde es am Himmel über mir allerdings immer dunkler, auch ein paar Tropfen fielen. Der bange Blick auf das Regenradar meiner Wetterapp offenbarte dann wirklich schlechte Aussichten. Ein riesiges Starkregengebiet aus Südwesten zog über der Stadt auf. Meine ursprünglich geplante Strecke führte aber genau in diese Richtung nach Böhmisch Leipa (Česká Lípa) und weiter durch das Tal des Polzen (Ploučnice) bis Tetschen (Děčín). Daran war nun überhaupt nicht mehr zu denken!

Schleunigst wich ich also nach Norden aus, in der Hoffnung, damit vom Regen verschont zu bleiben. Bis kurz nach Hirschfelde gelang mir das auch, doch dann holte mich das schlechte Wetter ein. 60 Minuten mußte ich in einem Buswartehäusschen ausharren, doch wenigstens blieb ich trocken. Als ich meine Tour schließlich fortsetzen konnte, ließ der Ausblick nach Süden keinen Zweifel an der Richtigkeit meiner Entscheidung.

Der Blick nach Süden in Richtung des Lausitzer Gebirges verhieß nichts Gutes! (Aufnahmeort)

Diese Improvisation hatte jedoch einen entscheidenden Nachteil. Im (noch) weitgehend unbekannten Gelände mußte ich mich bei der Routenplanung zu einem großen Teil auf mein Navi verlassen, um nicht zuviel Zeit bei der Recherche zu verlieren. Leider schlug dieses oftmals die kürzesten, jedoch anstrengenderen und verkehrsintensiven Verbindungen vor. Bis ich das bemerkte, dauerte es eine Weile. Da lagen bereits einige nervtötende Kilometer hinter mir. Die langen schnurgeraden Abschnitte auf den begleitenden Radwegen der Bundesstraße B6 waren jedoch selbstgewähltes Elend, denn die südlichere Streckenvariante wäre wesentlich bergiger gewesen. Außerdem kannte ich sie bereits von der kürzlich absolvierten Tour zum Löbauer Berg.

Als ich mich vor Neustadt / Sachsen bereits innerlich auf die Ankunft einstellte - immerhin ging es ja nun nachhause meist bergab - bremsten mich aufziehende Regenwolken unvermittelt erneut aus und zwangen mich zu zwei weiteren kurzen Pausen unter schützenden Dächern von insgesamt 20 Minuten. Doch auch danach hielt mich das schlechter werdende Wetter auf Trab. Einen kleineren Umweg kurz vor Pirna ersparte ich mir deshalb, wenngleich ich noch über genügend Reserven und Zeit im Tageslicht verfügte.

Daß ich sonntags einen Ruhetag einlegen würde, stand angesichts der Wetterprognose nämlich bereits fest.

4. Juni 2025

Unter Verdacht

Noch bis zum 5. Juni läuft der Stadtradel-Wettbewerb meiner Heimatkommune. Ich hatte mir erneut das Ziel gesetzt, innerhalb dieser drei Wochen mindestens 1000 km für mein Team vom Tourismusvernad Sächsische Schweiz beizutragen. Am Montag fehlten noch 22 km bis zur Schallmauer - eine lösbare Aufgabe.

Das morgendliche Niederschlagsgebiet mußte ich erst abziehen lassen, doch hatte ich zuvor sowieso noch einen Physiotherapie-Termin. Noch waren die Straßen nicht abgetrocknet, da startete ich zur Tour. Diesmal stand zunächst die Erstbefahrung der erneuerten Abfahrt durch Bad Gottleuba auf der Hellendorfer Straße auf dem Programm.

Am Straßenrand (Aufnahmeort)
Die Straßensperrung dort dauerte auch wieder sehr lange, dafür kann sich das Ergbnis sehen lassen (s. Track vom 02.06., km 23,4 - 24,1). Tatsächlich ist damit jetzt wieder eine schöne Runde als "Rennstrecke" befahrbar, weil bis auf ein paar holperige Meter vor Markersbach alle Straßen bestens bzw. neu asphaltiert sind: Vom Ortsausgang Pirna bis Markersbach, weiter nach Bad Gottleuba bis Berggießhübel (s. Track vom 02.06., km 8,2 - 27,3) und ab da über Zwiesel im Tal zurück (also nicht so, wie ich gestern gefahren bin) zum Ausgangspunkt.

Kurz nach Berggießhübel streifte mich noch einmal ein kleineres Niederschlagsgebiet, doch als sich das Wetter anschließend stabilisierte, bin ich im Verlauf der Tour noch zwei weitere Mal nach Süden abgebogen, um einige Anstiege im Osterzgebirgsvorland aneinanderzureihen. Dabei kam ich überraschend gut voran! Kein Ziehen in den Oberarmen als Anzeichen von Ermüdung, und trotz der schwülwarmen Witterung keine beunruhigenden Anzeichen anderer körperlicher Überlastungserscheinungen. Zu Beginn der Saison beobachtete ich ja immer mal wieder Auffälligkeiten bzgl. des Kreislaufs, die mich dazu brachten, etwas verhaltener zu fahren.

Allerdings hatte ich am Morgen, ganz anders als bisher, 0,2 l Wasser mit einer darin aufgelösten Magnesium-Brausetablette getrunken. Magnesium gilt nämlich als "Muskelnahrung" und ist vor allem für Ausdauersportler mit einem hohen Verbrauch an Mineralstoffen wichtig. Vielleicht war das diesmal genau der entscheidende Umstand, welcher mich dermaßen locker die Anstiege meistern ließ und einen Zusatzschub bei den Abfahrten brachte? Ein Zusammenhang zwischen der morgendlichen Magnesium-Gabe und meiner überdurchschnittlichen Leistung auf Tour wäre jedenfalls plausibel.
 
Dienstags bin ich dann ziemlich unerwartet noch zu einem weiteren Hunderter im Handbike gekommen. Denn endlich ergab sich die Gelegenheit, den beschädigten linken Kurbelarm meines Gefährts zu ersetzen. Das Ersatzteil wurde mir inzwischen von Schmicking Mitte Mai geliefert, doch die Montage sollte mittels Drehmoment-Schlüssel erfolgen, um einen Schaden an der Befestigung durch zu festes Anziehen der Schrauben zu vermeiden. Über ein solches Werkzeug verfüge ich aber nicht, deshalb wollte ich das lieber einem Fahrradmechaniker überlassen. Weil bei Bike24 eine Terminvereinbarung immer bürokratischer wird, habe ich mich diesbezüglich also an meine alten Bekannten von Meißner Räder (ehemals Generator Radsport) gewandt, und die konnten mir gestern ganz schnell und unkompliziert helfen.
 
In reichlich 10 Minuten war die Kurbel ausgewechselt, sodaß noch ausreichend Zeit für viele Handbikekilometer blieb. Zumal ich sowieso schon meinen Homeoffice-Tag abgekürzt hatte, da der Montagetermin aus organisatorischen Gründen ebenfalls früher als vorgesehen stattfinden mußte.
 
Nun legte ich mich wieder ordentlich ins Zeug und stellte mir stückweise eine passende Strecke zusammen. Die Ideen dafür kamen mir beim Fahren, immer auch den Kilomterzähler im Blick. Nicht zu kurz, doch auch nicht zu lang sollte die Tour werden, denn ich wollte zur Abendbrotzeit wieder zuhause sein. Das gelang mir.
 
Bei der späteren Streckeenauswertung ist mir übrigens auch erstmals so richtig aufgefallen, daß ich mich ab Großharthau immer in relativer Nähe des Flüßchens Wesenitz bewegt habe, welches im Pirnaer Ortsteil Pratzschwitz schließlich in die Elbe mündet (s. Track vom 03.06., km 77,4 - 100,0). Dieser Abschnitt ist landschaftlich und auch hinsichtlich des Verkehrs wirklich empfehlenswert. Das Stück B6 durch Großharthau befährt man auf einem Radweg, außerdem kann man am Ortsausgang auch nach links in Richtung Bühlau abbiegen und anschließend das Wesenitztal in Richtung Schmiedefeld fahren. 
 
In der Abendsonne und bei angenehmenTemperaturen waren gestern diese letzten Kilometer besonders schön.

1. Juni 2025

Auf Kaperfahrt

Hauptsächlich zum Schutz vor der Sonne trage ich immer eine Kopfbedeckung. Zu meiner Himmelfahrtstour am vergangenen Donnerstag kam dabei zum ersten Mal eines der beiden "Piraten"kopftücher zum Einsatz, welches mir Christiane von ihren Mädels vererbt hatte. Damit ging es gleich zu einem neuen Ziel.

Auf dem Mönchswalder Berg, welcher sich nördlich von Wilthen befindet, war ich nämlich noch nie zuvor. Für die Anfahrt nutzte ich diesmal u.a. auch die Hohwaldstraße, die man als Hauptverkehrsverbindung zwischen Neustadt und der B98 in Steinigtwolmsdorf aufgrund des Verkehrs an Wochentagen eher meiden sollte. Kurz danach hielt mich in Scheidenbach ein Autofahrer an und kam mir mit seiner Frau entgegen. Wie sich herausstellte, war es das Ehepaar aus Wilthen, das mir 2003 nach dem verheerenden Elbehochwasser mit einer Sachspende geholfen hatte. Es war ein freudiges Wiedersehen, wir hatten uns einiges zu erzählen. Vielleicht besuche ich sie demnächst mal in ihrem Garten in Taubenheim, dies wäre doch ein schöner Grund für einen weiteren Abstecher ins Lausitzer Bergland.

Die Auffahrt auf den Gipfel des Mönchswalder Bergs wurde ganz zum Schluß ziemlich hart. Für ca. 50 - 100 m steilte das Asphaltsträßchen so sehr auf, daß ich schließlich noch drei Verschnaufpausen einlegen mußte. Kein Wunder, bei der anschließenden Abfahrt warnte zu Beginn ein Verkehrsschild vor 20% Gefälle. Rund um die Berggaststätte herrschte dann der übliche Himmelfahrtstrubel, allerdings ging es dabei zu dieser Tageszeit - es war erst kurz vor dem Mittag - (noch) sehr gesittet zu. Hier traf ich auch Bekannte der Bautzener Bergwacht-Bereitschaft, mit denen ich vor vielen Jahren auch auf Paddelboottour im Spreewald gewesen bin (s. Bild des Monats Juni).

Während der Rückfahrt nach Pirna bemühte ich mich, auch abseits der oft genutzten Direktverbindungen gelegene Strecken in meine Tour einzubinden. Dadurch wurden es zwar etwas mehr Kilometer und Höhenmeter, was mich jedoch nicht störte. Rund 1600 Hm auf 123 km eigneten sich prima zur Begründung meines unterdurchschnittlichen Tempos an diesem Tag.

Freitags machte ich nicht arbeitsfrei, doch nach dem zeitigen Feierabend im Homeoffice ging es kurz nach Zwölf gleich wieder auf die Piste. Eigentlich wollte ich zunächst in Dresden meine linke Handbikekurbel von den Fachleuten bei Meißner Raeder tauschen lassen. Daraus wurde jedoch nichts, weil der Laden geschlossen hatte. Erst als ich davor stand, erinnerte ich mich an die entsprechende Ankündigung des Mechanikers.

Ich ließ mich davon aber nicht verdrießen, sondern setzte ohne langen Aufenthalt meine geplante Tour fort. Mittlerweile heizte mir die Sonne mächtig ein und ich freute mich über jedes Fleckchen Schatten. Jetzt beginnt nämlich wieder die Jahreszeit, wo mich hohe Temperaturen ausbremsen. - Heiß ist trotzdem besser als frostig ...

Abend in Stadt Wehlen, Blick über die Elbe nach
Pötzscha (Aufnahmeort)
Am Abend wurde es allmählich erträglicher, und nachdem ich den letzten erwähnenswerten Anstieg nach Hohburkersdorf zum Scheitelpunkt der Tour gemeistert hatte, kühlte mich auf schneller Abfahrt über den Ziegenrücken und weiter ins Elbtal dann zusätzlich der Fahrtwind. Das abendliche Wehlstädtel an der Elbe wirkte auf mich nun nahezu idyllisch. Kein schöner Land in dieser Zeit!

Gestern brach ich noch einmal zu einer Tour auf. Für den Tourismusverband Sächsische Schweiz will ich noch zwei meiner im Tourenportal veröffentlichen Handbiketourenvorschläge fotografisch dokumentieren, eine davon ist die Rundstrecke durch das Bielatal und die Ortschaft Rosenthal

Die Anfahrt absolvierte ich auf einem Umweg über Cunnersdorf und das große, zusammenhängende Waldgebiet südlich davon (der sogenannte Cunnersdorfer Forst). Da der Fuchsbachweg allerdings kurz nach dem Abzweig der Taubenbachstraße aufgrund von Forstarbeiten blockiert war,  mußte ich einen Umweg fahren, um schließlich oberhalb von Rosenthal auf den Streckenverlauf meines Tourenvorschlags zu gelangen.

Von diesem hielt ich dann etliche schöne Ausblicke im Bild fest, obgleich das Tal der Dürren Biela inzwischen ziemlich zugewachsen ist, sodaß sich die teils spektakulären Felsabbrüche leider oft hinter dem üppigen Grün verstecken. Nach Beendigung der 13 km langen Runde (s. Track vom 31.05., km 37,9 - 50,9) überquerte ich schließlich die Grenze und rollte bald hinab ins Elbtal nach Tetschen (Děčín). Bereits auf der Abfahrt wurde der Himmel immer dunkler. Gerade als ich in Bodenbach (Podmokly) an einem überdachten Bushaltepunkt vorbeikam, fielen die ersten Tropfen. Kaum hatte ich mich dort untergestellt, brach ein Gewitter los, welches sich innerhalb von 10 Minuten zu einem Wolkenbruch mit Blitz und Donner auswuchs. Das hatte ich gut abgepaßt, denn unter dem Dach blieb ich fast komplett trocken! Nur einige Windböen bespritzten mich mit etwas Wasser.

Erst nach einer reichlichen Viertelstunde wagte ich mich wieder ins Freie und setzte meinen Weg fort. Kurz nach dem letzten Tetschener Ortsteil in Richtung Deutschland fuhr ich endlich wieder auf trockenen Straßen, dahin war das Gewitter nicht mehr gekommen. Bis zur letzten Steilrampe durch Porschdorf konnte ich mich noch einmal gut regenerien. Trotzdem quälte ich mich dort in glühender Hitze - ohne Schatten auf jeden Fall über 30°C - den 13%er hinauf, welcher glücklicherweise die letzte Herausforderung des Tages darstellte.

Im Elbtal lieferte ich mir zum Schluß noch einen ideellen Schlagabtausch mit einem Ehepaar auf Mofas. (Meine Leser wissen: damit meine ich Zweiräder, die von den Herstellern und dem Handel euphemistisch als E-Bikes bezeichnet werden.) Das dabei freigesetzte Adrenalin trieb mich zusätzlich an, sodaß ich trotz der längeren Offroadpassagen auch auf gröberem Schotter schließlich noch eine akzeptable Durchschnittsgeschwindigkeit abrechnen konnte.

Nun fehlen mir nur noch 22 km an den bis zum 5. Juni angepeilten 1000 Stadtradel-Kilometern.