17. April 2025

Aktivitätsstau

Nach dem Urlaubsauftakt mit Handbiketouren am vergangenen Freitag und Sonnabend war ich in den ersten drei Tagen der neuen Woche ebenfalls sehr aktiv. Wenn schon nicht anderswo unterwegs, dann wenigstens mal richtig den Körper belasten!

Wegekreuz am Ortsausgang von Arnsdorf
(Arnultovice, Aufnahmeort)
Meine Ausfahrt am Montag führt mich dabei über den Erzgebirgskamm nach Böhmen in das zwischen Aussig (Ústí n. L.) und Tetschen (Děčín) gelegene Hinterland westlich der Elbe. Bis dahin hatte ich bereits viele Höhenmeter gesammelt - kein Wunder: ging es doch schon auf den ersten knapp 30 km vom Elbtal bei ca. 110 m Seehöhe bis zum etwas über 700 m NHN gelegenenen Nollendorfer Paß (Nakléřovský průsmyk) rund 600 Hm aufwärts. Und beim unmittelbar nachfolgenden Abstecher in das Hochland zwischen den beiden genannten tschechischen Städten kamen dann weitere ungefähr 150 Hm hinzu.

Für den Heimweg hatte ich jedoch das Elbtal vorgesehen, mal auf dem Elberadweg, z.T. allerdings auch auf der Straße. Die rechtselbische Straße fahre ich immer mal ganz gern, wobei ich nur die für Radfahrer explizit gesperrten Abschnitte meide(n muß). Trotzdem zogen sich die 70 km entlang der Elbe hin, obwohl die Landschaft links und rechts des Flusses sehr abwechslungsreich ist. Als Quasi-Einheimischer nimmt man das meist gar nicht so deutlich wahr.

Gleich am nächsten Tag stattete ich meinem ehemaligen Arbeitskollegen einen Besuch ab, den ich mir schon lange vorgenommen hatte. Bis Neustadt mußte ich mich dabei zusätzlich mit dem Gegenwind herumschlagen, welcher wie schon tags zuvor kräftig aus dem Osten wehte. Danach jedoch arbeitete er für ich, und genau das war auch der Grund, wieso ich die Runde - anders als zunächst geplant - im Gegenuhrzeigersinn absolvierte. Das offene, windanfällige Gelände nördlich des Elbtals, welches zudem keine garstigen Anstiege bereithält, ist bei solchen Witterungsbedingungen immer eine gute Wahl!

Mühsam wurde es an diesem Tag erst auf den letzten, durchweg flachen zwanzig Kilometern, weil ich nun wieder in Richtung Südost die volle Windbreitseite abbekam. Das war wie Bergefahren ohne Höhenmeter. Endlich zuhause, hielt ich abends nicht mehr lange durch.

Kräftemäßig bereits angeschlagen, gönnte ich mir am Mittwoch immer noch keinen Ruhetag. Meine dritte Tour in Folge teilte ich mir jedoch so auf, daß nach einer Stunde "Warmfahren" im flachen Elbtal ein einziger, langer Anstieg bis auf die südlichen Höhen des Elbsandsteingebirges folgte, auf welchem die Steigung jedoch nie 8% überschritt. Oben angekommen, half mir dann sogar ein weiteres Mal der starke Südostwind beim Vorwärtskommen.

In Tyssa (Tisá) erkundete ich außerdem noch eine mir noch unbekannte Straße, welche zu einem militärischen Sperrgebiet, wahrscheinlich einem Truppenübungsplatz führt. Meine tschechischen Sportfreunde hatten diesen Wald nämlich mal lt. ihrer Tourenaufzeichnung bei Strava komplett durchquert. Für mich gab es dort aber bei einem See kein Weiterkommen mehr, und die heruntergelassene Schranke sowie die ausdrücklichen Hinweise bzgl. des Zutrittsverbots (auch in englischer Sprache) wollte ich nicht ignorieren. Also kehrte ich um, kurz danach passierte mich ein Militärfahrzeug. Vielleicht hatte man mich schon gesehen und wollte nun auf den Busch klopfen. Wenn ich das nächste Mal Lád'a treffe, werde ich ihn dennoch fragen, welchen Weg sie dort im Gelände gefahren sind ...

Den eigentlich letzten nennenswerten Anstieg aus Berggießhübel heraus mühte ich mich dann ziemlich ab, was allerdings auch an der Wärme lag. Bei 26°C im Schatten beginne ich bergauf schon zu überhitzen. Trotzdem dehnte ich noch meine Runde bis Kleinzschachwitz aus, um dort mit der Autofähre über die Elbe nach Pillnitz überzusetzen. Für die letzten Kilometer des Tages wollte ich wenigstens eine andere Strecke als am Vortag nutzen.

Zur Kaffeetrinkerzeit kam ich schließlich in Pirna an - erledigt, aber im Großen und Ganzen sehr mit mir zufrieden. Die drei Tage habe ich erstaunlich gut durchgehalten, und das eben nicht nur mental. Sobald meine schadhafte Kurbel ersetzt ist, werde ich mir daher wohl wieder längere Ausflüge zumuten können.

Das wird aber auch Zeit! 

13. April 2025

Elan unter Vorbehalt

Zwei Dinge bremsen mich derzeit aus, obwohl nun allmählich wieder längere Aktivitäten folgen sollten. Erstens: meine angebrochene linke Handbikekurbel, deren Ersatz - obwohl bereits in Auftrag gegeben - wohl noch etwas dauern wird. Zweitens: die immer noch vorhandenen Belastungseinschränkungen in der linken Schulter bzw. im linken Oberarm, wobei ich den Eindruck habe, daß sich die Problemzone inzwischen vom Gelenk in die Muskeln verlagert hat. Vielleicht sind es aber auch gereizte Sehnenansätze. Ich weiß es nicht, und der Termin mit meiner Orthopädin ist noch eine Weile hin. Bis dahin muß es auch so gehen ...

In der Woche hatte mich Peggy vom Tourismusverband gefragt, ob ich nicht ebenfalls in die Saupsdorfer Hütte des SBB zur Begutachtung des barrierefreien Umbaus kommen könnte. Sie wollte sich dort mit den sehr engagierten Hüttenwarten Antje und Andreas treffen, und auch die Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit des Bergsteigerbunds war dabei.

Ich verband dieses Treffen gleich mit einer Handbiketour und machte deshalb an meinem letzten Arbeitstag vor dem Urlaub noch etwas zeitiger Feierabend. Anfangs ließ das Wetter noch zu wünschen übrig, alles grau in grau. Erst während meiner Fahrt auf der Hohen Straße - dem Abschnitt zwischen Altendorf und dem Waldhaus Hertigswalde (s. Track vom 11.04., km 27,2 - 37,4) - wurde es freundlicher. 

300 m Asphalt auf dem steilsten Stück
hinauf ins Keilholz (Aufnahmeort)
Diesmal benutzte ich auch wieder einmal das als Radtrasse ausgeschilderte Stück der "Alten Hohen Straße", welches abseits des Öffentlichen Kraftverkehrs größtenteils als Waldweg zwischen Lichtenhain und dem letzten Haus von Hertigswalde verläuft (s. Track vom 11.04., km 32,7 - 37,4). Hier sind nur die steilsten Passagen asphaltiert, in welche zusätzlich gepflasterte hohe Bodenwellen eingebaut wurden, um Pkw fernzuhalten. Damit benötigt man hier aber auch ein geländegängiges Handbike mit entsprechender Bodenfreiheit (um die 12 cm). Vor einer geplanten Befahrung sollte der Untergrund auch gut abgetrocknet sein, sonst wird es im Wald sehr schlammig. Außerdem haben die Forstfahrzeuge den unbefestigten Fahrwegen teils ziemlich stark zugesetzt, sodaß man manchmal anspruchsvolles Offroadgelände bewältigen muß. Dafür ist diese einsame Trasse jedoch wunderschön, was die Landschaft betrifft, und bietet umfassende Ausblicke in viele Richtungen. Im Tourenportal des Tourismusverbands habe ich übrigens den größten Teil meiner Strecke vom Freitag ab Bad Schandau als Tourenvorschlag für Handbiker beschrieben.

Die Alpenvereinshütte im Saupsdorfer Räumicht
(Aufnahmeort)
Nach dem Termin in der Saupsdorfer Hütte und der Rückfahrt durch das Kirnitzschtal konnte ich diesmal die Elbe zum ersten Mal seit Oktober 2024 wieder in Bad Schandau auf der Brücke queren, nachdem deren (tonnagebegrenzte) Freigabe erst einen Tag zuvor erfolgte. Deshalb fuhr ich noch meine Standarderweiterung über Cunnersdorf, um auf mein Kilometersoll zu kommen. Trotz der 1,5stündigen Unterbrechung für das Treffen erreichte ich kurz nach Sieben mein Zuhause.

Am Sonnabend gab es dann schon morgens Sonne satt. Im Laufe des Tages stieg die Temperatur bis auf über 20°C bei nur leichtem Wind aus verschiedenen Richtungen. So warm war es in diesem Jahr draußen noch nie.

Im Gegensatz dazu wirkte mein sportliches Handeln irgendwie umambitioniert. Ohne Plan, ohne Enthusiasmus (gleichwohl man nicht von fehlender Motivation sprechen konnte) und auch ein bißchen deplaziert. Normalerweise wäre ich ja im Urlaub weggefahren, doch das habe ich schließlich wegen der o.g. Einschränkungen bleiben lassen. Dabei stand das Ziel sogar schon fest, nachdem die Buchungsamfrage erfolgreich verlief. Eine "Luftveränderung" wäre sicher gut für mich gewesen.

Nun machte ich Strecke nördlich des Elbtals im Dreieck zwischen Pirna, Ottendorf-Okrilla und Dresden. Eigentlich hätte ich bei den unterdurchschnittlichen Anforderungen hinsichtlich des Streckenprofils noch schneller unterwegs sein müssen, doch war ich schon froh, daß sich meine Schulterprobleme nicht zu sehr auf's Tempo auswirkten.

Ich kannte mal jemanden, für den zum Durchhalten im Wettkampfsport der Leitspruch galt: "Der Schmerz ist mein Freund!" - So weit will ich's aber nicht kommen lassen!

8. April 2025

Bei dieser Gelegenheit

Angesichts suboptimaler Winterungsbedingungen hatte ich mich am Montag schon für einen Faulenzertag entschieden. Außerdem wollte mich meine langjährige Kletterfreundin besuchen. Aber sobald wir dann am späten Vormittag beisammensaßen, beschäftigte ich mich bereits mit dem Gedanken, evtl. doch noch zu einer kleinen Runde im Handbike aufzubrechen. Das paßte sogar in Insas Planung, sie hatte nämlich nahe der Festung Königstein auch noch etwas mit dem Rad abzuholen.

Nicht oft gibt es die Gelegenheit für eine gemeinsame Unternehmung, also fuhren wir kurz vor dem Mittag los. Den Anstieg von Kurort Rathen an den Bäresteinen vorbei nach Thürmsdorf nehme ich mir dabei immer wieder gern vor, denn so wie man das Elbtal verläßt, öffnte sich bei durchaus angenehmer Steigung ein sehr schönes Panorama über große Teile der Vorderen Sächsischen Schweiz (s. Track vom 07.04., km 12,3 - 14,3).

Die Festung Königstein, von der Hirschstange aus
gesehen (Aufnahmeort)
Kurz nach dem Abschied von meiner ehemaligen Seilgefährtin passierte ich dann auf dem "Hirschstange" genannten Wirtschaftsweg zwei benachbarte Aussichtspunkte, von wo aus sich eindrucksvoll die mächtigste Befestigungsanlage im Elbsandsteingebirge präsentierte. Große, gerodete Flächen machten möglich, was sich einst hinter dichtem Wald verbarg.

Statt der teils holperigen und mit Split befestigten Forststraße, bog ich anschließend jedoch auf die Straße in Richtung Leupoldishain ab, obwohl damit wesentlich mehr Anstiege verbunden waren. Überhaupt bemühe ich mich derzeit, meine Offroad-Abschnitte zu minimieren, weil ich nicht gleich wieder meine Ausrüstung unnötig dem beim Fahren unweigerlich aufgewirbelten Dreck des staubigen Untergrunds aussetzen will. Dieser lagert sich nämlich vor allem an der Fahrradkette ab und macht diese unbeweglicher bzw. schwergängiger.

Nach rund 21 km lagen die landschaftlich schönsten Abschnitte der Tour hinter mir. Der Rest meines Ausflugs ins südliche Bergland war meist nur Routine, wobei die Strecke aufgrund der stetig wechselnden Anforderungen sowie der guten Befahrbarkeit sich sehr gut für ein Audauertraining eignet. Die direkte Abfahrt nach Bad Gottleuba ist aber noch nicht wieder freigegeben, sodaß ich den Umweg (kurzzeitig auch über Schotter) nehmen mußte. Ich weiß nicht, warum heutzutage die Straßenbaustellen oft so lange existieren bzw. die Sperrungen ständig verlängert werden. Früher - so zumindest mein Eindruck - war man schneller.

Meine "Anschlußrunde" nördlich der Elbe zwischen den östlichen Stadtteilen von Dresden und Wehlen in der Sächsischen Schweiz diente hauptsächlich dem Erreichen des persönlichen Pensums. Es war noch nicht zu spät, und eine leichte Erwärmung sowie sogar ein paar Sonnenstrahlen motivierten zusätzlich.

Bis zum Sonnenuntergang habe ich schließlich den Tag für meinen Sport voll ausgeschöpft ...

Track der Handbiketour vom 07.04.2025

6. April 2025

Die andere Seite

Die Wartung Anfang April hat bewirkt, was sie sollte: nach Austausch der beiden Kettenblätter, dem Rohloff-Ritzel an der Nabe sowie der Kette schnurrt jetzt der Antrieb meines Handbikes wieder wie ein zufriedenes Kätzchen.

Allerdings meldete mein Mechaniker, daß nun die Befestigung meines linken Kurbelarms (an)gebrochen ist. Mir selbst war dieser Schaden bisher nicht aufgefallen. Wann sich der Riß gebildet hat, kann ich daher nicht sagen, doch hatte ich vor 4,5 Jahren genau das gleiche Problem mit dem rechten Kurbelarm meines Handbikes. Bei der Laufleistung meines Handbikes von mittlerweile 217 Tkm und mehr als 2,19 Mio. Hm kann man das aber guten Gewissens als normalen Verschleiß verbuchen. Heute habe ich schließlich den Ersatz verbindlich beim Hersteller bestellt, und hoffe, daß ich bald wieder beruhigter meine Kreise mit meinem Gefährt ziehen kann.

Denn eine Pause will bzw. wollte ich mir nicht leisten. Gleich am Freitag brach ich noch vor dem Mittag zu einer ersten Tour auf. Das sonnige Frühlingswetter wollte ich nicht ungenutzt lassen, bis knapp 20°C wurden es in der Spitze.

Dabei ging es nach den flachen Kilometern zum Warmfahren ostwärts bis Hinterhermsdorf in die Hintere Sächsische Schweiz. Seit die Elbquerung in Bad Schandau gesperrt ist, wird dieses Gebiet viel zu stiefmütterlich von mir behandelt, weil nunmehr sowohl für An- als auch Heimfahrt wesentlich bergigere Strecken nördlich des Elbtals genutzt werden müssen. Die Fähre in Schmilka bedeutet nämlich immer einen zusätzlichen Umweg von etwa 12 km und ist überdies nur unter günstigen Witterungsbedingungen für mich nutzbar. (Der Zugang zu den Landungsstegen der Schandauer Elbfähren ist aufgrund meines sperrigen Fahrzeugs nicht möglich.)

Weil ich gut in der Zeit lag, bog ich in Krippen schließlich südwärts in Richtung Cunnersdorf ab, um auf meiner Standard-"Rennstrecke" zusätzliche Kilometer und Höhenmeter zu sammeln. Trotzdem erreichte ich - immer noch kurzärmelig - kurz vor dem Sonnenuntergang mein Zuhause.

Hatte sich am Freitag bald ein leichtes Ziehen im linken Oberarm bemerkbar gemacht, so blieb ich auf meiner Sonnabend-Tour von solcherart Überlastungserscheinungen weitestgehend verschont. Aber auch an diesem Tag vermied ich zu steile Anstiege, um meine beschädigte Kurbel nicht zusätzlichen Kräften auszusetzen. Bisher hielt sie gut durch, und der Riß hatte sich auch nicht verbreitert. Das war aber kein Grund, übermütig zu werden. Schließlich kann ich noch nicht abschätzen, wann der neue Kurbelarm zum Einsatz kommen wird.

Bei stetig kräftigerem Nordwind war es naheliegend, nach Süden ins Osterzgebirge zu fahren. Als hinter Liebstadt nach dem Verlassen des Seidewitztals das Gelände offener und damit windanfälliger wurde, störte mich die steife Brise seltener, als sie mich unterstützte. Deshalb fuhr ich auch noch bis zum Örtchen Müglitz, wo das gleichnamige Flüßchen nach wenigen Kilometern als Grenzfluß endgültig auf deutsches Gebiet übertritt und später das von mir oft befahrene Müglitztal ausgebildet hat.

Ein Hof voller Tiere in Löwenhain (Aufnahmeort)
Ich verließ dieses Tal jedoch kurz darauf jedoch noch einmal, um mir aufgrund der o.g. Vorgaben die zwei Streckenalternativen vor Lauenstein zu ersparen, weil beide teilweise sehr steil sind. Während des Anstiegs durch Löwenhein auf meiner Fahrt nach Geising waren zwar noch einmal 150 Hm zu überwinden, diese jedoch sehr gleichmäßig verteilt auf 3,2 km. 

Der letzte größere Anstieg erwartete mich in Schlottwitz. Die Straße hinauf nach Hausdorf bzw. Reinhardtsgrimma gehört in dieser Region ebenso zu meinen Standardstrecken, wie die Anfahrten nach Cunnersdorf in der südlichen Sächsischen Schweiz. Sie alle eint, daß sie perfekt für Kraftausdauer-Trainingseinheiten geeignet sind: einigermaßen verkehrsruhig außerhalb von Ortschaften, nicht zu flach oder steil und dabei ausreichend lang, um längere Zeit (mindesten 30 min) unter Belastung zu fahren.

Leider konnte ich bis zu meiner Ankunft in Pirna nicht mehr ganz meine gewünschte Durchschnittsgeschwindigkeit erreichen, der kräftige Gegenwind hatte mich wohl vor allem auf der Abfahrt durch das Müglitztal zu stark gebremst. Angesichts der leicht überdurchschnittlich vielen Höhenmeter war das dennoch zu verschmerzen.

Mein angebrochener linker Kurbelarm bleibt dafür weiterhin einsatzbereit.

29. März 2025

Auch wichtig ..

Am Montag bringe ich mein Handbike zur alljährlichen Wartung vor dem scharfen Start der Tourensaison. Die findet in diesem Jahr etwas später statt, doch das Ritual davor ist das gleiche: ich reserviere mir das ganze Wochenende für die gründliche Reinigung meines Gefährts.

Seit Ende August 2024 gibt es außerdem das Problem mit meiner Rohloff-Nabe, die immer mal wieder Öl verliert. Dementsprechend ölverschmiert ist nicht nur die Nabe, sondern auch alle Teile in deren Umfeld. Über das Drama mit den versotteten Bremsbelägen sowie der -scheibe hatte ich ja bereits berichtet. Nach den erforderlichen Informationen und Absprachen mit dem Hersteller sowie danach mit dem Rohloff-Fachhändler in meiner Nähe werde ich nun endlich handeln und meine zweite Getriebenabe überprüfen lassen. Glücklicherweise habe ich ja noch meine erste, generalüberholte Speedhub, die allerdings auch schon fast 140 Tkm auf dem Buckel hat. Dagegen nehmen sich die knapp 78 Tkm seit August 2019 beinahe bescheiden aus. (Übrigens war ich vorhin ziemlich überrascht: mit meinem aufgrund der schlechten Bremsleistung nicht vollumfänglich verkehrssicheren Handbike bin ich seit dem Auftreten des Problems nun auch schon wieder über 7.000 km gefahren ...)

Kurzum, die heutige Reinigung des verölten Antriebsrads, Kettenspanners sowie des Bremssattels (inkl. der Beläge) benötigte zusätzlich Zeit, da ich nicht umhin konnte, die verdreckten Teile vorher komplett zu demontieren. Bloß gut, daß ich inzwischen nicht nur das Werkzeug, sondern auch das Wissen für solche diffizilen Arbeiten habe. - Morgen kommt schließlich Teil zwei der Reinigungsaktion, damit ich dann guten Gewissens meine Maschine in der Werkstatt abgeben kann. Ich verteile diese "Lieblingsbeschäftigung" mittlerweile jedesmal auf zwei (halbe) Tage, denn so kann ich mich eher überwinden. Aber es muß sein, und hinterher bin ich doch auch stets zufrieden mit den (positiven) Auswirkungen des Frühjahrsputzes inkl. anschließender Wartung gewesen.

In Lauenstein grüßt über dem
Müglitztal dieses "Rapunzelschloß"
(Aufnahmeort). Leider komme ich
dorthin nicht auf Rädern.
Bis auf das Jahr 2020 (da war es schon der Februar) ist der März meist der erste Monat des Jahres, in dem ich mindestens 1000 km im Handbike absolviere. Am Freitag fehlten mir bis dahin noch etwa 22 km. Obwohl ich abends schon etwas vorhatte, blieben nach dem Feierabend im Homeoffice noch ca. 5 Stunden, um streßfrei diese Mindeststrecke abzuhaken. Zumal draußen Sonnenschein und angenehme Temperaturen zwischen 15 und 18°C lockten. 

Letztlich wurden es sogar 72 km und 650 Hm, weil ich erneut ein für meine Verhältnisse sehr hohes Tempo vorlegte. Als auf dem höchsten Punkt nach 42 km und 560 Hm immer noch ein Geschwindigkeitsdurchschnitt von 14,9 km/h auf meinem Navi angezeigt wurde, wußte ich, daß es rund lief. Ich glaube, so schnell bin ich noch nie durch das Müglitztal bis kurz vor Liebenau gefahren. Die folgenden 30 km nachhause rollte es im wesentlichen bergab, wobei ich auf den flacheren Abschnitten trotzdem Druck auf die Kurbeln gab. Zehn Minuten vor fünf stand ich wieder im Hof.

Nun bin ich gespannt, ob bzw. wie es sich (leistungs- bzw. tempomäßig) auswirkt, wenn in der nächsten Woche mein treues Pferdchen für neue Abenteuer herausgeputzt ist.

25. März 2025

Bewährte Taktik

Manchmal hilft es, auf Methoden zurückzugreifen, die oft schon die gewünschten Ergebnisse gebracht haben. In diesem Fall war es die 2-0-1-Regel, welche mich dazu brachte, nach zwei Tourentagen mich am Sonntag in sportlicher Hinsicht zurückzuhalten, um dann montags wieder frisch ans Werk gehen zu können. Dabei ignorierte ich die schlechte Wetterprognose - zu oft wurde diese bereits in der Vergangenheit kurzfristig korrigiert.

So kam es dann auch. Gestern begann der Tag zwar ziemlich trübe, und es sah auch lange Zeit so aus, als ob es jeden Moment zu regnen beginnen würde. Doch es blieb nicht nur trocken, sondern auch bei milden Temperaturen weitestgehend windstill. Also eigentlich sehr gute Bedingungen für eine längere Runde.

Dieser "Baum" blüht schon jetzt
(Aufnahmeort)
Diesmal fuhr ich nach Norden bis nach Kamenz. Hier erwarteten mich keine langen oder steilen Anstiege, obwohl dabei insgesamt eine beachtliche Anzahl von Höhenmetern zusammenkam. Weil ich feststellte, daß ich diesmal sehr gut bei der Sache war, genehmigte ich mir außerdem ein paar Umwege sowohl vor, als auch nach Kamenz. Überhaupt fahre ich derzeit im fast nie nach einem geplanten Track, sondern stelle mir meinen Weg unterwegs Stück für Stück zusammen. So kann ich am besten auf Leistungsschwankungen und Ermüdungserscheinungen reagieren, ohne mich durch eine festgelegte Strecke evtl. unter Druck zu setzen. Eine vorherige Tourenplanung mit anschließender Navigation per Gerät nach diesem Track bringt sowieso erst bei Langstrecken bzw. im unbekannten Gelände erhebliche Vorteile.

Der Abstecher zum Dresdner Wunder brachte mir weitere Kilometer für die Statistik, es "fehlten" nur noch ein paar Höhenmeter. Die sammelte ich zum Schluß auf dem kurzen Bonustrack ab Pirna. Statt schon 16.30 Uhr zuhause einzurollen, hängte ich weitere 12 km und 140 Hm an meine Tour, was mich eine knappe weitere Stunde Fahrtzeit "kostete".

Bei immer schöneren Frühlingswetter fiel mir das jedoch überhaupt nicht schwer.

23. März 2025

Katapult

Am vergangenen Freitag meldete sich vormittags mein tschechischer Kamerad und fragte an, ob ich nach Arbeitsende Zeit und Lust für ein paar gemeinsame Kilometer auf Rädern hätte. Natürlich wollte ich sowieso fahren - deshalb trafen wir uns gegen Zwölf bei mir zuhause in Pirna.

Bei herrlichen Frühlingswetter starteten wir gleich ohne große Vorrede. Um Lád'a wegen möglicher Bummelei nicht unnötig lange warten zu lassen, ging es auf eine von mir speziell darauf angepaßte Tour. Das hieß: keine brutalen Rampen oder längere Anstiege über 5%, dafür jedoch lange, schnelle Abfahrten mit eher geringem Gefälle. Z.B. durch das Müglitztal von Schlottwitz bis Dohna oder durch das Bielatal von der Ottomühle nach Königstein. Bei letztgenannter Abfahrt war dann mein Begleiter freilich nicht mehr dabei, denn am Ortseingang Markersbach verabschiedete er sich auf dem Weg zur Grenze nach 68 km gemeinsamer Fahrt wieder von mir.

Wenn ich in Begleitung unterwegs bin, fordere ich mir immer ein höheres Tempo ab - nicht zuletzt aus dem oben genannten Grund. Körperlich ausgeruht, gab es dafür immer noch genügend Reserven. Am Ende des letzten langen Anstiegs - diesmal bis 14% Steigung, jedoch ohne Begleiter - standen immer noch 15,2 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Navi. Nachdem ich mich zuvor aufgrund des zügigen Vorankommens entschlossen hatte, den ersten Feierabend-Hunderter zu fahren, stand daher bereits fest, daß ich alle meine Trainingsvorgaben erfüllen würde.

Bis zum Sonnenuntergang schaffte ich es noch auf dem Elberadweg bis hinter Königstein, nur für die letzten 8 km benötigte ich Beleuchtung - hauptsächlich, um gesehen zu werden. Rechtschaffen ausgearbeitet, wurde mein Freitagabend danach nur sehr kurz.

Auch der Sonnabend begann wieder mit einem klaren Himmel. Die Kühle des Morgens verbrachte ich aber zuhause. Nach der Hatz des Vortages wollte ich es ruhiger angehen. Eine lange Aufwärmrunde bis zum Dresdner Blauen Wunder sollte die Muskeln wieder geschmeidig machen und meine (Schulter-)Gelenke schonend auf größere Belastungen vorbereiten. Der erste größere Bergtest hinauf zum Barockgarten Großsedlitz (s. Track vom 22.03., km 29,8 - 31,2) offenbarte tatsächlich Formunterschiede zur vorangegangenen Tour, doch war das keine große Überraschung.

Mehr nervte mich an diesem Tag der stramme Ostwind, welcher selbst die eigentlich entspannte Fahrt auf dem Elberadweg von Pirna nach Königstein sowie später von Krippen zur Schmilkaer Fähre zu einer kräftezehrenden Angelegenheit machte. Im Verhältnis dazu war der lange Anstieg nach Cunnersdorf bestimmt nicht anstrengender, zumal man anschließend mit der schnellen Abfahrt nach Krippen belohnt wurde.

Auf dem Holzlagerplatzweg oberhalb von Schmilka
(Aufnahmeort)
Nach der Fährüberfahrt entschied ich mich unvermittelt für den Abstecher ins Ortszentrum von Schmilka. Hier bin ich lange nicht mehr hochgefahren, umso mehr überraschte mich die anhaltende Steilheit der erst gepflasterten, ab dem Ortsende dann asphaltierten Straße (s. Track vom 23.03., km 77,3 - 77,8). In der Spitze mögen es wohl mindesten 18% gewesen sein, und mir fiel es mental ziemlich schwer, unterwegs keine kurze Pause zum Verschnaufen einzulegen. Der Holzlagerplatzweg, auf dem ich oben nach links abbog, ermöglichte dann wegen des fast durchgängig schotterigen Untergrunds kein wesentlich höheres Tempo als Schrittgeschwindigkeit. Trotzdem würde ich die Aktion nicht als Fehlentscheidung bezeichnen, denn eigentlich ist es ein schönes Fleckchen Erde.

Auf dem weiteren Heimweg profitierte ich endlich vom Rückenwind, gleichwohl ich noch die letzte Rampe von Porschdorf in Richtung Waltersdorf überstehen mußte. Deshalb erreichte ich auch an diesem Tag meine Sollvorgaben, wenn auch bei weitem nicht so souverän, wie tags zuvor. Außerdem spürte ich deutliche Belastungserscheinungen, hauptsächlich muskulär. (Früher hätte man Muskelkater dazu gesagt ... 😉).

Die ursprünglich geplante Sonntagstour habe ich daher lieber gestrichen ...

18. März 2025

Rückschlag

So, wie ich der Meinung war, daß die Kälte sich nun endgültig aus dem Elbtal zurückgezogen hätte, glaubte ich, nun auch wieder stets flotter im Handbike unterwegs zu sein. Die Realität sah gestern jedoch anders aus.

Allerdings blies gestern auch ein kräftiger und vor allem böiger Gegenwind, der sich wegen niedriger Tempperaturen zwischen -1° und 6°C noch unangenehmer anfühlte. Deshalb gelang es mir nicht, auf den ebenen Streckenabschnitten entlang der Elbe ausreichend Tempo zu machen, um etwas Vorsprung für die lange Auffahrt ab Porschdorf in Richtung Hohnstein herauszuarbeiten. Hier wurden dann immerhin 225 Hm fällig, das entspricht bei dieser 5,2 km langen Strecke einer durchschnittlichen Steigung von 4,16% (s. Track vom 17.03., km 46,4 - 51,6).

Doch auch nach dieser Kletterei - die ich mir übrigens gar nicht so ungern immer mal wieder vornehme - fehlte mir der Biß zur Aufholjagd. Dabei änderte ich sogar meine Tourenplanung und wählte stattdessen eine vergleichbare Alternative mit erheblich weniger Gegenanstiegen. Wenigstens setzte sich nun die Sonne endgültig gegen die lockere Bewölkung durch und spendete daher zusätzliche Wärme. Sie hat zu dieser Jahreszeit wirklich schon viel Kraft.

Mehr jedenfalls, als ich gestern. 

16. März 2025

Nochmal im Schnee

Nach den warmen Tagen der Vorwoche hatte ich schon mit dem Winter abgeschlossen, doch dann wurde es wieder kalt. Im Elbtal rund um meine Heimatstadt fühlte es sich bei diesem naßkalten Schmuddelwetter freilich wie November an, doch andernorts fiel tatsächlich noch einmal Schnee. Deshalb entstand in unserem bewährten Wintersporttrio (Christiane, Carsten und ich) kurzfristig die Idee für einen Tagesausflug ins tschechische Isergebirge (Jizerské hory) zum Skifahren, weil sich inzwischen auch bei meinen Freunden die Wochenendplanung ursachenbedingt geändert hatte.

Als Ausgangspunkt entschieden wir uns für das Wittighaus (Smědava) in Weißbach (Bilý Potok) - wie sich bald herausstellen sollte, war das die beste Wahl. Denn vom Startpunkt ab herrschten optimale Wintersportbedingungen. Über frisch aufgefahrenen Loipen mit reichlich Schnee von guter Beschaffenheit wölbte sich ein makellos blauer Himmel. All das lud geradezu ein, sich auf den Skilanglaufpisten ordentlich auszutoben!

Natürlich waren wir nicht die Einzigen, die sich hier bei diesem herrlichem Wochenendwetter in die Spur begaben. Doch abseits der Haupttrassen sowie am Nachmittag zu fortgeschrittener Stunde fuhren wir auch öfter mal allein durch die Wälder. Bemerkenswert dabei: selbst die abgelegeneren Teile des Loipennetzes befanden sich in einem nahezu makellos präparierten Zustand. Daß damit ein ganz anderes Tempo möglich wurde, als auf manchen unserer Skiwanderungen durch das (Ost-)Erzgebirge, versteht sich von selbst.

Treffen der Skigespanne vor Klein Iser: so wird
normalerweise das Gestänge meines Ski-Tandems
verwendet (Aufnahmeort)
Die einzige Stelle, wo es mal mit dem Schnee etwas dürftig aussah, war rund um den Ort Klein Iser (Jizerka). Das lag vor allen an der waldlosen, offenen Niederung, in welcher sich malerisch verstreut die Häuser verteilten. Bis wir wieder schneesicheres Gelände erreichten, mußten wir einige teils abenteuerliche Passagen überstehen - darunter die Überquerung einer versumpften Senke, die man nur mit Skiern unter den Füßen trocken bewältigen konnte. Mir war das dort nicht ganz egal, denn in diesem Sumpf umzukippen, wäre für mich vermutlich das Ende unseres Ausflugs gewesen.

Kurz vor unserem Ziel schlug diesmal ich meinen Freunden einen weiteren Umweg vor. Bis jetzt hatten wir nämlich "erst" knapp 43 km absolviert, dabei blieb nachmittags kurz vor vier noch genug Zeit im Tageslicht für weitere Eskapaden. Ein Fünfziger sollte also locker drin sein. Zwar bedeutete dies letztlich, daß wir ungefähr vier Kilometer der morgendlichen Auffahrt noch einmal wiederholen "mußten" und es die schwierige, weil sehr steile Abfahrt zum Parkplatz am Ende bis zum letzten Meter richtig spannend machte, doch haben wir unser gemeinsames Wunschziel erreicht.

Wahrscheinlich war das nun der Abschluß der aktuellen Wintersportsaison. Auf jeden Fall aber ein perfekter Ausklang!

10. März 2025

"Tolle Leistung Ihres Mofas!"

Herrliches Frühlingswetter mit Temperaturen bis ca. 18°C ließ mir in den vergangenen drei Tagen keine Zeit für Müßiggang.

Bereits am Freitag war ich nach dem zeitigen Feierabend des erste Mal unterwegs, diesmal zunächst in Richtung Süden. Meine Standardrunde in dieser Gegend verläuft normalerweise von Hellendorf über Bad Gottleuba, doch noch ist die Hellendorfer Straße in Bad Gottleuba gesperrt. Also wählte ich diesmal die verkehrsintensive Route (weil kürzeste Strecke für Autofahrer zum Tanken in Tschechien) am Augustusberg vorbei, auf den ich bei dieser Gelegenheit gleich einen Abstecher unternahm.

In Pirna war es dann schon 16.00 Uhr, trotzdem startete ich noch zur einer zweiten Runde, nun nördlich der Elbe. 76 km schaffte ich bis zum Sonnenuntergang kurz hinter Porschendorf, doch hatte ich ja Beleuchtung mitgenommen. Obwohl ich anschließend noch bis Pillnitz fuhr, fehlten am Ende 4 km bis zur 100. Aber als Nachmittagstour konnte ich das akzeptieren.

Sonnabends legte ich die Meßlatte für die Höhenmeterbilanz ebenfalls relativ niedrig. Schließlich will ich meine Gelenke, vor allem das der linken Schulter, ganz allmählich auf steigende Belastung vorbereiten. Für Touren westwärts von Pirna kommt man leider nicht um die ganze Stadtfahrerei durch den Dresdener Ballungsraum herum, sofern es schnell gehen soll. Das erste Viertel der Tour bis Freital-Potschappel gehörte demzufolge nicht unbedingt zu den schönsten Streckenkilometern, auch wenn auf meinem Weg dabei der Dresdner Große Garten lag.

Unterwegs auf dem Bahntrassenradweg von Freital
nach Kesselsdorf (Aufnahmeort)
In Potschappel zweigte einst die Schmalspurbahn nach Nossen von der Haupttrasse ab. Inzwischen sind etliche Kilometer davon zu einem wunderschönen Bahntrassenradweg abseits der Straßen ausgebaut worden, den ich immer wieder gern in meine Ausfahrten einbaue. Vorgestern waren das die Abschnitte nach Kesselsdorf (s. Track vom 08.03., km 31,3 -37,4) und von Wilsdruff nach Helbisgsdorf (s. Track vom 08.03., km 44,0 -50,5). 

Das nachfolgende Stück bis ins Triebischtal hielt zwar einige kurze, garstige Anstiege bereit, doch statt von Munzig aus nur noch bergab bis Meißen zu rollen, entschied ich mich für die bergigere Abkürzung über Taubenheim. Damit konnte ich mir ein erhebliches Stück des (für mich) eintönigen und radtouristenüberfluteten Elberadwegs ersparen, auf welchem ab dem Sportpark Ostra kurz vor dem Dresdner Stadtzentrum auch noch die schier endlos lange Prozession der Teilnehmer des "Megamarsch Dresden" den Radweg verstopfte. 50 km zu Fuß vorwiegend auf Asphalt oder Pflaster - ich könnte mir besseres vorstellen!

Sonntag ging es dann erneut auf die Strecke, nachdem ich meine linke Schulter am Morgen mit Dolobene-Gel "ertüchtigt" hatte. Überhaupt gab es immer noch keine nennenswerten Ausfallerscheinungen - und die Einreibung wirkte darüber hinaus fast Wunder. Den ganzen Tourentag über gab nämlich nicht einmal ansatzweise Beschwerden mit meiner aktuellen Problemstelle.

Aus diesem Grund wurde auch aus der geplanten lockeren Ausfahrt eine respektable Tour, die mich bis in den Schluckenauer Zipfel (Šluknovský výběžek) und danach ins Elbsandsteingebirge brachte. Nicht zuletzt wegen des herrlich warmen Sonn(en)tagswetters tummelten sich auf dem gut ausgebauten grenzüberschreitenden Radweg zwischen Steinigtwolmsdorf und Lobendau (Lobendava) unzählige Zweiradtouristen, ein großer Teil von ihnen natürlich mit Motor im Gefährt. Noch vor ein paar Jahren war ich hier ganz allein unterwegs, weil nicht zu unterschätzende Anstiege beiderseits die meisten Leute von dieser mittlerweile sogar komplett perfekt ausgebauten Radtrasse abhielt.

Einer dieser Experten, den man bestenfalls als Sonntagsfahrer bezeichnen konnte, entblödete sich dort doch tatsächlich nicht, sich mir mit Motorkraft ein Wettrennen liefern zu wollen! Ich ließ ihn ziehen, vermutlich fuhr er sowieso bereits mit der höchsten Unterstützungsstufe. Etwas später traf ich ihn vor dem Lobendauer Ausflugslokal "U Hraničáře"("Beim Grenzer") wieder, als er gerade sein Fahrzeug parkte. Ich konnte mir nicht verkneifen, ihm beim Vorbeifahren einen kurzen Spruch (s. Überschrift) zuzurufen. - Vielleicht hat er's sogar begriffen ...

Wieder auf deutscher Seite, hängte ich ab Sebnitz spontan den kleinen Umweg über Ottendorf ins Kirnitzschtal nach Bad Schandau dran. Dort war ich in diesem Jahr bisher noch nicht, weil die Tour aufgrund der gesperrten Elbbrücke in Bad Schandau wesentlich anspruchsvoller geworden ist. Denn nun gibt es nur noch zwei Möglichkeiten der An- bzw. Heimfahrt für mich: entweder über den Berg zwischen Rathen und Porschdorf / Prossen bis Walterdorf oder mit der Schmilkaer Fähre über die Elbe, wobei die Rampe zum Landungssteg auf der Bahnhofsseite bergauf oft nur mit Unterstützung durch Dritte befahrbar sein dürfte und mich diese Abhängigkeit eher von der Nutzung abhält.

Den Berg nach Waltersdorf bin ich dann über den steilen, doch überschaubar langen Anstieg ab Prossen hochgefahren, welcher im oberen Mittelteil ein schauerliches Sandsteinpflastergeholpere auf ca. 300 m bereithält. Das kostete mich viel Zeit, die ich dann allerdings nach meiner Abfahrt zum Elberadweg in Rathen im forcierten Tempo bis nachhause wieder aufholen konnte.

Schön!

6. März 2025

Die Festung Königstein mal ganz anders erleben!

Wie schon beim Bild des Monats Februar 2025 angekündigt, wird es zum Anfang August stattfindenden Festungslauf erstmals inklusive Wettbewerbe geben. Neben einem klassischen Lauf für Sportler mit (z.B. kognitiven) Einschränkungen, ist diesmal außerdem eine Sportart vertreten, die nicht ausschließlich, aber doch gleichfalls auf Teilnehmer mit Mobilitätseinschränkungen (z.B. Rollstuhlfahrer) ausgerichtet ist: das Präzisionsorientieren.

Bei dieser Spielart des Orientierungslaufs steht weniger das Tempo, mit dem der Sportler die Strecke absolviert, im Vordergrund - als vielmehr das Kartenlesen und das exakte Zuordnen von Postenstandorten im Gelände anhand einer bereitgestellten Karte. An den vorgegebenen Entscheidungspunkten, von denen aus der richtige Postenstandort bestimmt werden muß, kann es dabei dann zwar auch um die Schnelligkeit bei der Ermittlung des korrekten Punktes gehen - hier bewegt man sich aber normalerweise nicht mehr. - Ausführliche Informationen zum Präzisionsorientieren - auch Trail-O bzw. PreO genannt - inkl. Verweisen zu Erklärvideos sowie Wettkampfregeln hat der Deutsche Orientierungssport-Verband e.V. (DOSV) allen Interessierten auf seiner Internetpräsenz bereitgestellt.

Vom Veranstalter des Festungslaufs und seinen Organisationspartnern wurde inzwischen die Ankündigung der inklusiven Wettkämpfe veröffentlicht. Im Text wird zudem auf die Ausschreibung verwiesen, welche weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen, dem Ablauf sowie dem organisatorischen Rahmen enthält. Hier trotzdem schon einmal ein paar Eckdaten für den schnellen Überblick:
  • Wann: 8. August 2025
  • Zeitraum des Wettkampfes: ca. 16.00 - 18.15 Uhr
  • Länge der Wettkampfstrecke: ca. 900 m
  • Vier Startkategorien - davon eine für absolute Neulinge mit Handicap (wie z.B. mich) geeignet: Anfänger PARA
  • Anmerkung: Teilnehmer mit Mobilitätseinschränkung können (müssen aber nicht!) den Kurs mit einer Begleitperson (als Schiebeunterstützung) absolvieren - diese zahlt kein Startgeld, darf sich jedoch nicht von den Entscheidungspunkten aus an der Ermittlung der (richtigen) Postenstandorte beteiligen, also ins eigentliche Wettkampfgeschehen eingreifen
Ich werde auf jeden Fall mit dabei sein, wahrscheinlich sogar als Starter beim PreO in der Kategorie "Anfänger PARA". Deshalb kenne ich auch nicht die Details der Strecke bzw. die Standorte der Posten. Und natürlich habe ich auch noch nie an solch einem Wettkampf teilgenommen, weiß also bisher nur theoretisch über die dazu bereitgestellten Informationen (s.o.), was mich erwartet.

Also laßt euch ebenfalls nicht von einer Teilnahme abhalten - einmal ist immer das erste Mal! Blamieren wird sich dabei bestimmt keiner, und es ist doch eigentlich eine prima Gelegenheit, im Rahmen einer Veranstaltung für Sportler mit und ohne Handicap gemeinsam die tolle Atmosphäre zu erleben - an einem Ort, der für sich selbst schon so unvergleichlich und darüber hinaus einer der bekanntesten touristischen Sehenswürdigkeiten in Sachsen ist! Für nur 10,- EUR Startgeld bieten die Veranstalter ein Gesamtpaket von Leistungen an (s. a. Ausschreibung), welches zu diesem Preis weit und breit auf anderen Sportveranstaltungen seinesgleichen sucht! Die Registration als Teilnehmer erfolgt übrigens direkt über die Online-Anmeldung (unten auf der Seite, ggf. runterscrollen).

Zum Schluß noch ein kleiner Tip: An diesem Tag ist die Festung Königstein (nur!) für die Teilnehmer des Festungslaufs bis spätestens 21.30 Uhr zugänglich (sonst zu dieser Zeit bis 17.00 Uhr). - Es spricht also nichts dagegen, das gesamte Festungsgelände nach dem Lauf auch auf eigene Faust touristisch zu erkunden.

Ich stelle es mir jedenfalls sehr romantisch vor, am Sommerabend im Schein der untergehenden Sonne noch ein bißchen auf dem Mauerkronenrundweg zu flanieren!

PS: Wer Rückfragen zur Veranstaltung hat, kann sich außer bei den Organisatoren auch bei mir per e-Mail (s. Profilinfo) melden.

4. März 2025

Fortschritte

Mit dem Frühling kommt die Besserung - so war es bisher in jeder Saison. Man muß nur immer hinterher sein, denn von allein ändert sich nichts. Deshalb habe ich gestern gleich noch eine weitere Trainingseinheit absolviert. Ohne Zeitdruck wartete ich zunächst, bis durch die strahlende Sonne der Frost vertrieben worden war.

Auch an meine zweite Maßgabe hielt ich mich weitestgehend, obwohl es schon wieder in den Fingern juckte: lieber eine eher flache Strecke, als durch immer neue Anstiege unnötig Tempo zu verlieren bzw. frühzeitig konditionell durchzuhängen. Die Berge können kommen, wenn es wieder richtig rund läuft ...

Im Zscherregrund, auf dem Weg zur Bastei
(Aufnahmeort)
Um das Elbtal zu verlassen, mußte ich jedoch trotzdem bergauf fahren. Eigentlich hatte ich nach dem Warmfahren dafür die Straße von Stadt nach Dorf Wehlen vorgesehen, entschied mich kurzfristig aber für die Radroute im Nationalpark in Richtung Bastei. Diese ca. 4 km lange Forststraße ist so ziemlich die schönste mit dem Rad ganz offiziell zugängliche Strecke in der Sächsischen Schweiz, vor allem wegen der engen, romantischen Felsentäler von Zscherre- und Kohlgrund (s. Track vom 03.03., km 9,4 - 13,4), durch die man fährt. Hier wird wohl niemand auf die Idee kommen, Geschwindigkeitsrekorde aufstellen zu wollen! Den Abstecher auf die Aussichtsplattform des Basteifelsens habe ich mir jedoch erspart - schlechte Sicht und zu viele Besucher trotz des Wochentages außerhalb der Hauptsaison ließen mich schnell umkehren.

Nach meiner Bummelei durch die Felsengründe dauerte es anschließend bis zum Umkehrpunkt in Dresden, um mein Geschwindigkeitssoll zu erreichen. Nicht nur leichter Gegenwind, sondern auch der größere Kurbelwiderstand meines inzwischen wartungsbedürftigens Gefährts bremsten mich mehr aus, als mir lieb war. Nun nur noch flach auf dem Elberadweg nachhause zu rollen, wollte ich jedoch auch nicht. Der goldene Mittelweg verlief über das Lockwitz- und Müglitztal. Anfangs meist stetig leicht ergauf, danach entlang der Müglitz bergab bis nach Dohna. Spätestens hier war klar, daß ich ohne zuätzliches Zackel mein Tages-Entfernungsziel verpassen würde. Also wählte ich noch ein paar Umwege, auch wenn mich diese rund 100 weitere Höhenmeter "kosteten". Letztlich habe ich (dadurch) zwar den 15er Schnitt ganz knapp verfehlt, kam aber immer noch recht entspannt zuhause an.

Der Trend zeigt aufwärts.

3. März 2025

Landschleicher

Auf den vergangenen beiden Touren habe ich's beim Tempo nicht unbedingt herausgerissen. Dabei fühlte ich mich gar nicht so schlecht - und das Wetter lieferte auch keinen triftigen Grund für meine Leistung.

Vor allem auf meiner Feierabendtour am Freitag benötigte ich viel Zeit für die Strecke. Angesichts des nun schon wieder viel späteren Sonnenuntergangs wäre eigentlich nun mal wieder ein Hunderter als Halbtagestour drin gewesen, doch daran war nach dieser Schleicherei durch den Cunnersdorfer Forst nicht mehr zu denken.

Wahrscheinlich brachte mich aber auch schon der erste Haken über Struppen und Weißig nach Rathen ins Minus. Hier wollte ich doch nur eine andere Strecke als den Elberadweg fahren, doch für die ersten 200 Hm des Tages ohne langes Warmfahren war ich bereits länger unterwegs als eingeplant. Am meisten geschlichen bin ich jedoch auf den Forstwegen zwischen Cunnersdorf und dem Reuterhof nahe Schöna. Vor allem der lange Anstieg aus dem Krippenbachtal hinauf in Richtung Großer Zschirnstein (s. Track vom 28.02., km 38,6 - 41,8) zog sich ewig hin - nicht zuletzt wegen der aufgeweichten Mineralstoffdecke, die das Vorwärtskommen zusätzlich zum Kraftakt machte.

Außerdem konnte ich auf einigen Abfahrten über holperigen und für Reifenpannen prädestinierten Untergrund nicht so schnell abwärts rollen, wie auf glattem Asphalt bzw. mußte mich sogar stückweise im Schrittempo hinuntertasten. Das betraf nicht nur die Abfahrt ins Krippenbachtal (s. Track vom 28.02., km 35,9 - 38,6) sowie den Neuen Marktweg (s. Track vom 28.02., km 42,3 - 44,9), sondern hauptsächlich die verworfene Pflasterstraße ins Elbtal zum S-Bahn-Haltepunkt Schöna (s. Track vom 28.02., km 47,5 - 48,4).

Auf dem Elbradweg war es dann bereits so spät, daß ich diesen dann nur noch nachhause gefahren bin. In Pirna war ich trotzdem erst ca. 19.15 Uhr - nach knapp 81 km und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 12,6 km/h. Solche Werte habe ich zuletzt in den Alpen abgeliefert, aber mit wesentlich mehr Höhenmetern.

Vor Stolpen (Aufnahmeort)
Es konnte nur besser werden! Allerdings ließ ich mich am Sonntag nach dem willkommenen Schlechtwetter des Vortags - da konnte ich mich wenigstens regenerieren - gar nicht erst auf eine anspruchsvolle Strecke ein. Den mit etwas über 300 m NHN höchsten Punkt der Tour erreichte ich bereits kurz hinter Kreischa nach ca. 32 km. Die langen Abfahrten, erst durch das Müglitztal nach Heidenau, dann von Freital durch das Tal der Weißeritz nach Dresden, halfen mir meine Bummelei bergauf weitestgehend wettzumachen. Nur der Abschnitt auf dem Bahntrassenradweg der ehemaligen Windbergbahn zwischen Possendorf und Freital Burgk (s. Track vom 02.03., km 32,7 - 39,7), den ich spontan in meine Runde einbaute, hielt mich etwas auf. Dafür erkundete ich gleich anschließend noch eine neue Verbindung in Richtung Poisental.

Auf der anderen Elbseite erwarteten mich, abgesehen von der Auffahrt nach Klotzsche, keine langen Anstiege mehr, doch hielt mich das ständige Auf und Ab mehr auf als gedacht. Vielleicht war ich aber auch schon etwas konditionell angefressen, was sich nun auch besonders in meiner linken Schulter bemerkbar machte. Dafür setzte sich endlich die Sonne durch und bescherte mir herrliches Vorfrühlingswetter.

Letztlich bin ich dann kurz vor dem Ziel noch eine kleine Ehrenrunde gefahren, um die ersten 1000 Handbikekilometer der Saison vollzumachen. Mein Geschwindigkeitssoll habe ich diesmal zwar ebenfalls nicht (mehr) erreicht, doch war ich insgesamt wesentlich zufriedener.

Insgesamt gesehen, geht es nämlich voran.

25. Februar 2025

Richtung: Frühling!

Am vergangenen Wochenende noch -8°C, gestern bereits maximal 15°C - es scheint, daß der Frühling nicht mehr aufzuhalten ist!

Der Wetterumschwung deutete sich bereits am Ende der Woche an, und auch auf meiner Sonnabend-Tour wehte ein teilweise beinahe stürmischer, böiger Südostwind. Gerade am Morgen, auf den windanfälligen Abschnitten bei meiner Fahrt nach Neustadt, mußte ich manchmal ganz schön beißen. Zum Glück schien die Sonne von einem makellos blauen Himmel und wärmte, wo es sonst noch ungemütlicher geworden wäre.

Sehenswerte Sonnenuhr in Schmölln
(Aufnahmeort)
Zeit habe ich an diesem Tag reichlich auf der Strecke gelassen, obwohl das Höhenprofil ziemlich moderat war. Vielleicht lag es zusätzlich auch an der relativ steifen Kette des Antriebs, die nun wohl bald endgültig ersetzt werden muß. Doch mit der fälligen Frühjahrswartung einschließlich der vorherigen gründlichen Reinigung meines Gefährts will ich noch warten, bis die "schmutzigen" Tage der Übergangszeit zwischen Winter und Frühling vorbei sind.

Natürlich hinterließ der erhöhte Kraftaufwand zum Vorwärtskommen bei mir auch seine Spuren. Gerade während der letzten Kilometer auf dem flachen Elberadweg - nun wieder bei strammen Gegenwind - war ich bereits viel zu abgekämpft für einen Schlußsprint. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Nachdem ich den Sonntag zur Regeneration zuhause ziemlich vertrödelt hatte, begab ich mich am Montag noch einmal in die Spur. Erneut lachte die Sonne den ganzen Tag über, doch diesmal fehlte der Wind. Bereits am späten Vormittag kletterte die Temperatur auf zweistellige Werte, selbst am Scheitelpunkt der Tour in rund 500 m NHN blieb es angenehm frühlingshaft. Zum ersten Mal im Jahr 2025 reichten mir beim Fahren am Oberkörper Langarm-Funktionsunterhemd sowie darüber ein Kurzarmtrikot.

Von ganz oben aus war auch die Dunstglocke über dem Elbtal besonders deutlich zu sehen. Die Wetter-App meines Smartphones warnte in diesem Gebiet sogar vor sehr schlechter Luft, also hoher Feinstaub-Konzentration. Als ich bei meiner Abfahrt über das Müglitztal dann in diesen Smog eintauchte, wirkte sich das jedoch nicht spürbar negativ auf mein Leistungsvermögen oder gesundheitliches Wohlbefinden aus. Vielleicht bin ich etwas resistenter dagegen, denn eine Bekannte litt zur gleichen Zeit deutlich unter dieser Luftverschmutzung.

Aufgrund des schönen Wetters erweiterte ich schließlich in Pirna meine Ausfahrt um eine Zusatzrunde nördlich der Elbe. Allerdings scheine ich immer noch nicht meine alte Form wiedergefunden zu haben, denn sobald es aufwärts ging, brach ich leistungsmäßig ziemlich ein. Obwohl ich sonst die Auffahrt durch den Helfenberger Grund (s. Track vom 24.02., km 75,6 - 77,7) wegen seiner (bis auf den Beginn und die Schlußrampe) meist gängigen Steigung ausgesprochen gut bewältige, fiel sie mir gestern immerhin so schwer, daß ich zuletzt mehrere Verschnaufpausen benötigte. Auch auf den restlichen Straßenkilometern bis nach Pirna war ich schon mal viel entspannter unterwegs. Meine linke Schulter, die sich nun immer deutlicher bemerkbar machte, trug dazu nur einen Teil bei.

Hoffentlich bin ich spätestens dann endlich fit, wenn es warm wird.

17. Februar 2025

Zwei-Tages-Vasa

In einige Tagen ist es nun schon wieder fast zwei Jahre her, daß ich gemeinsam mit Christiane und Carsten in Schweden meinen größten Wintersport-Erfolg feiern konnte. An diesem Tag sind wir beim Wasalauf - Öppet Spår måndag 90 km von Sälen nach Mora gefahren. Diese Entfernung habe ich am vergangenen Wochenende auf zwei Skitouren verteilt zurückgelegt.

Am Sonnabend ging es erstmal zu siebent auf die Piste. Für Christane, die an diesem Tag verhindert war, sprangen im Skitandem Carsten (mein "Bremser" vom Wasalauf) sowie Norbert als Gespannführer ein. Wieder bogen wir kurz nach der Grenze auf die neu aufgefahrene und wunderschöne Skitrasse in Richtung der Wüstung Ullersdorf (Oldříš) ab. Als jedoch dort die präparierte Loipe am bisherigen Endpunkt weiter ostwärts führte, kam der Entdeckerdrang durch. Bei diesen fabelhaften Bedingungen mußten wir das unbedingt auskundschaften!

Wie sich bald herausstellte, führten uns die Spuren noch bis kurz vor die Straße zwischen Moldau (Moldava) und Neustadt im Erzgebirge (Nové Město) - immer am Waldrand entlang und daher gewunden. (s. Track vom 15.02., km 6,0 - 9,8) Dort endete zwar die präparierte Piste, doch gab es kurz vorher und (wie sich am Folgetag herausstellte) auch kurz nachher Wege mit für mich gut befahrbaren getretenen Skispuren. Weitere 3,5 km später erreichten wir schließlich die große Wiese mit den Windrädern nahe Neustadt und damit die KLM (Krušnohorská lyžařská magistrála) und uns bestens bekanntes Gelände.

Auf der folgenden Fahrt nach Langewiese (Dlouhá Louka) kamen wir gut voran. Nachdem Carsten am Dreiherrenberg (Vrch tří pánů) nach 15 km die Gespannführung an Norbert übergeben hatte, legte dieser bis zum Ort beinahe einen Sprint hin. Bei diesem Tempo war noch einiges möglich und mein Tagesziel, mit dem ich ein bißchen geliebäugelt hatte, schien erreichbar zu sein. Denn an der Sperrmauer der Talsperre Fley (Fláje) war ich bisher erst ein einziges Mal auf Skiern.

Auf der Staumauer der Talsperre Fley - hier
übernahm dann Carsten wieder für die letzten
8 km die Führung (Aufnahmeort)
Norbert, Carsten und ich trennte uns also von den anderen vier, welche auf der kürzeste Route nach Holzhau zurückkehrten, während wir mit einer halben Stunde Vorsprung den Abstecher auf der Straße zur Staumauer unternahmen. Hier gab es nun überhaupt keine präparierte Loipe mehr, sondern vielmehr auf den ersten zwei Kilometern eine ziemliche Buckelpiste auf Altschneeresten mit einer dürftigen getretenen Spur. Später war die Straße dann geräumt, doch das bald zu gründlich. Als wir gegen 16.15 Uhr den Umkehrpunkt an der Mauer erreichten, strahlte die Sonne bereits im goldenen Abendlicht. Eine wirklich schöne Winterstimmung!

Kurz nach Sonnenuntergang waren wir drei dann endlich wieder zurück am Parkplatz, wo wir schon ungeduldig erwartet wurden. Fast eine dreiviertel Stunde hatten die anderen letztlich auf uns warten müssen, bei anziehenden Temperaturen (zuletzt -8°C) für sie bestimmt nicht angenehm. Doch der Ärger hielt sich in Grenzen, denn alle waren bei dieser Tour auf ihre Kosten gekommen. Nach den bisher frühlingshaften Wochen im Februar ein perfekter Tag beim Wintersport!

Sonntags konnte sich dann auch Christine für einen Ausflug auf Brettern freimachen. Ihr Plan war es, bis nach Gören (Klíny) zu fahren. Bis dorthin hatten wir es ebenfalls erst einmal geschafft, bei allerdings sehr guten Untergrundbedingungen. Gestern streikte ich aber bald, nachdem mit Christianes ausgiebiger Hilfe die erste Steilrampe hinter uns lag. Die ab der Kurve dürftige, seitlich abschüssige Spur auf dem sonst völlig verschneiten Wanderweg gab es einfach nicht her, mit vertretbaren Aufwand einen Versuch in Richtung besseres Gelände zu wagen.

Dafür sträubte sich meine Gespannführerin etwas später gegen den langen, anstrengenden Anstieg nach Langewiese, doch konnte ich sie schließlich davon überzeugen. Es war einfach die logischste Strecke, auch wenn ich den Weg ebenso als Saftpresse fürchtete. Immerhin schlug dann am Scheitelpunkt meine Sportfreundin noch den kurzen Umweg über den Wolfsberg (Vlčí hora) und damit weitere Höhenmeter vor.

Am Horizont ein Regenbogen! (Aufnahmeort)
Kurz darauf bremste sich jedoch Christiane beim Überqueren einer Parkplatz-Zufahrt selbst aus. Weil sie ihre Skier dort nicht abgelegt und kurz getragen hatte, mußte sie sich nun für etliche Kilometer mit den abgestumpften Laufflächen ihrer Langläufer herumärgern, sodaß selbst ich die Auswirkungen spürte. Erst nachdem wir meine am Vortag "neu entdeckte" Lieblingspiste erreichten, war dieses Manko endlich überstanden - und zur Belohnung gab's sogar einen Regenbogen.

Kurz vor dem Grenzübergang Battleck (Žebrácký roh) ging die Sonne unter, doch kehrten wir immer noch nicht zum Auto zurück. Bis zum Knacken der 50km-Marke fehlte nämlich inzwischen lt. Computeraufzeichnung nur wenig Strecke, und die wollten wir unbedingt noch machen! Letzten Endes fuhren wir einen großen Teil der Piste neben der inzwischen beleuchteten Straße zum Torfhaus zweimal, damit auch ich dieses Ziel erreichte (Christiane hatte rund einen Kilometer zusätzlich bei der Erkundung des Weiterwegs nach Göhren absolviert). 18.50 Uhr ging ein langer Wintersporttag zu Ende.

40 km + 50 km = 90 km - Vasaloppet!
 

10. Februar 2025

Erhöhte Dosis

Derzeit sieht es so aus, als ob es für mich in diesem Winter nichts mehr mit Skifahren werden würde. Auch am vergangenen Wochenende fehlte allerorten der Schnee in der Region, und auch meine Freunde waren anderweitig ausgebucht. Dafür gab es aber viel Sonne.

Leider mußte ich meine Freitagnachmittagrunde erneut wegen medizinischem Klärungsbedarf kurzfristig abblasen. Immer noch gibt es keine zufriedenstellenden Erklärungen für meinen erhöhten Blutdruck, obwohl dieser durch die stärkere Dosierung des Medikaments gesenkt werden kann. Ich bin diesbezüglich sehr sensibel und merke sofort, wenn mit meinem Körper etwas nicht stimmt. Wenigstens nimmt das meine Hausärztin nicht auf die leichte Schulter - sie wird mir sogar über ihre Verbindungen zu Kollegen eine Untersuchung ermöglichen, auf die ich sonst trotz der Dringlichkeit fast ein ganzes Jahr lang hätte warten müssen. Auch ein Unding unseres (einst) so gepriesenen Gesundheitssystems ...

Aufgrund dieser Umstände entschloß ich mich am Sonnabend wieder für eine zahmere Tour. Während ich eine Woche zuvor entlang der Elbe bis Meißen gefahren war, nahm ich mir nun das Elbtal in Gegenrichtung bis Tetschen (Děčín) vor. Bis zum Umkehrpunkt nach 44 km kamen dabei zwar nur knapp über 200 Hm zusammen, doch erschwerte der auffrischende Südostwind zunehmend das Vorankommen. Umso lockerer rollte es dann allerdings auf den flachen Abschnitten zurück. 

Dabei fuhr ich an diesem Tag mal wieder über Halbestadt auf der rechten Flußseite. Normalerweise meide ich die Strecke, seit ich die Elbfähre zwischen den Königsteiner Ortsteilen wegen der neu errichteten idiotischen Zickzack-Rampe nicht mehr mit dem Handbike nutzen kann. Bei der alternativ möglichen Auffahrt auf die Ebenheit war es bisher nämlich auf den ersten Metern wegen seiner Steilheit und des unbefestigten Untergrund stets ein Roulettespiel, ob man diese Steigung (mit durchdrehendem Vorderrad) schafft. Gestern stellte ich jedoch erfreut fest, daß genau dieser kritische Abschnitt (s. Track vom 08.02., km 73,2 - 73,3) sowie die darauffolgende Kehre nun asphaltiert ist, was diese Ausweichvariante gleich viel gangbarer bzw. attraktiver macht. Freilich, die ca. 14-18% steile und ca. 100 m lange Steilrampe fährt sich trotzdem nicht von allein ...

Kurz vor dem Ziel hängte ich für die Tourenstatistik noch die Schleife über Lohmen an meine Tour. Der zweite nennenswerte Anstieg brachte mir nicht nur die noch fehlenden 10 Kilometer, sondern auch 140 zusätzliche Höhenmeter. Als ich 14.45 Uhr zuhause ankam, fühlte ich mich dennoch nicht ausgelaugt.

Gestern wollte ich eigentlich eine kürzere Ausfahrt unternehmen. Jedenfalls wartete ich, bis es die Sonne über die Berge geschafft hatte und mit ihren Strahlen den leichten Frost abmilderte. Von der ursprünglich für den Freitag geplanten Strecke wich ich aber bald ein erstes Mal ab, indem ich zunächst bis nach Dorf Wehlen fuhr und anschließend meine Tour Stück um Stück bis nach Langenwolmsdorf ausdehnte. Schließlich erreichte ich in Porschendorf wieder meine Route und folgte dem wunderschönen Bahntrassenradweg durch das Schönfelder Hochland bis nach Weißig (s. Track vom 09.02., km 35,3 - 49,3). Im schönsten Sonnenschein herrschte dort zur Mittagsstunde ordentlich Betrieb, hauptsächlich durch Spaziergänger.

Bei der Überquerung der Marienbrücke in Dresden gegen 13.00 Uhr standen dann schon knapp über 60 km auf der Habenseite. Angesichts der Zeit sowie des angenehm "warmen" Wetters (ca. 8°C) gab es nun überhaupt keinen Grund dafür, um direkt auf dem Elberadweg nachhause zu fahren. Denn auch körperlich lief es für mich weiterhin gut. Offenbar bewirkte die erhöhte Dosis meines blutdrucksenkenden Medikaments nämlich, daß ich mich nach wie vor quasi im eigenen Normalleistungsbereich befand. Also legte ich meinen Rückweg über Freital, Possendorf und Kreischa, eine der Standardstrecken für ein paar Extrakilometer und -höhenmeter.

So erreichte ich schließlich auch am zweiten Tag mehr als 100 km Tourenlänge, ohne dies mir vorher explizit vorgenommen zu haben. Und auch diesmal war ich nach dem Zieleinlauf körperlich immer noch fit. Selbst meine vor einigen Wochen vom Skifahren leicht lädierte linke Schulter zeigte keine größeren Spuren von Überlastung, was mich ebenfalls für die beginnende Radlsaison optimistisch stimmt.

Nun hoffe ich nur, bald wieder mein Medizin-Doping herunterfahren zu können ... 

2. Februar 2025

Abgestimmtes Programm

Die nach den ersten Untersuchungen verordneten Maßnahmen meiner Hausärztin zeigen ganz offensichtlich Wirkung - und ich hoffe, daß der morgige Test zur Entwarnung beiträgt. Jedenfalls gab es aus medizinischer Sicht keine Bedenken hinsichtlich weiterer sportlicher Betätigung. Vorsichtshalber paßte ich jedoch mein Tourenprogramm an die aktuelle Situation an. Konkret hieß das: entweder kurz und (normal) bergig ODER lang und flach.

Meine Freitagfeierabendrunde wurde der erste Test. Ohne steile Anstiege, dafür mit einigen Abschnitten, auf denen ich längere Zeit stetig leicht bergauf fuhr, sowie langes Ein- und Ausrollen im flachen Gelände zu Beginn und am Ende. Mit akzeptablem Durchschnittstempo trotz schonender Fahrweise war ich kurz vor dem Dunkelwerden zurück. Das paßte. 

Abendlicher Blich auf das südliche Elbsandsteingebirge - die Bilddominante ist der Lilienstein, direkt
davor die Silhouette des Klettergipfels Lokomotive, am Horizont links dahinter der Hohe Schneeberg
(Děčínský Sněžník, Aufnahmeort)

Am Sonnabend stand Ausdauertraining auf dem Programm. Also eine längere Strecke ohne viele Höhenmeter. Perfekt eignete sich dafür der Elberadweg, dem ich zunächst von Pirna mit Seitenwechsel über das Blaue Wunder bis nach Meißen folgte. Von dort fuhr ich weiter in Richtung Moritzburg, allerdings diesmal über Nieder- und Oberau etwas weiter ausholend. Den kurzen steilen Stich hinauf nach Gohlis ging ich bewußt langsam an, fuhr ihn dafür jedoch ohne Zwischenstop. Dabei hielt ich die Reaktion meines Körpers genau im Blick, doch sowohl Puls als auch Herz(frequenz) machten sich nicht negativ bemerkbar. Freilich blieb aber immer noch viel Luft nach oben.

Eigentlich wollte ich ja über Auer nach Moritzburg fahren, doch im Friedewald passierte ich den Abzweig einer Fahrradstraße. Neugierig bog ich nach links ab, realisierte aber bald, daß diese nordwärts zurück nach Steinbach führte (s. Track vom 01.02., km 64,1 - 66,9). Interessant war dieser gut zu befahrende Abschnitt aber allemal, sodaß ich diesen kleinen Umweg nicht bereute. Gemäß meiner Vorgaben wählte ich für den Heimweg auch nicht die Strecke über Ottendorf-Okrilla oder Weixdorf bis Radeberg und von dort nach Pirna, sondern entschied mich für die konditionell einfachste Streckenalternative über die Landeshauptstadt. Um in Dresden wenigstens die bereits am Morgen befahrene Strecke zu vermeiden, kletterte ich die reichlich 50 Hm auf der Bautzener Straße hinauf und hielt mich danach auch auf dem (orografisch) rechten Elbufer.

Diesmal schaffte ich es nicht ganz bis zum Sonnenuntergang nachhause, doch war ich für diesen Fall gerüstet. Abends konnte ich zusammenfassend feststellen, daß selbst auf dieser längeren Runde keine gesundheitlichen Auffälligkeiten zu beobachten waren und ich sogar den Eindruck einer weiteren Verbesserung meiner körperlichen Fitness hatte.

Deshalb beschloß ich schon am Abend, sonntags ein drittes Mal in Folge eine Runde mit dem Handbike zu drehen. Diese sollte erneut recht kurz werden, dafür mit einer Steigerung der Anforderung hinsichtlich des Bergefahrens. Mit Start und Ziel in Pirna fiel es mir natürlich nicht schwer, eine dafür geeignete Tour zusammenzustellen. Der erste und gleichzeitig längste Anstieg führte mich südwärts bis Raum, danach folgte die Abfahrt in Richtung Königstein, bis ich auf meine "Standard-Rennstrecke" über Cunnerdorf nach Krippen abbog. Statt des Elberadwegs benutzte ich diesmal auf der Rückfahrt zwischen der Elbbrücke Bad Schandau und Königstein die Bundesstraße, was mir ein paar zusätzliche Höhenmeter einbrachte. Ohnehin ist dieser Straßenabschnitt derzeit nur vergleichsweise gering durch den Kraftverkehr frequentiert, weil ja bekanntermaßen der Elbübergang in Bad Schandau nicht benutzt werden darf.

Bereits 13.15 Uhr rollte ich nach reichlich 63 km auf dem Hof ein und hatte noch den ganzen Nachmittag zum Auspendeln vor mir. Angesichts der Tageszeit meine Ausfahrt zu verlängern, stand aber nie zur Diskussion. Obwohl es mir heute in Bezug auf die körperliche Belastung noch besser als an beiden Vortagen ging, spürte ich dennoch auch eine leichte Erschöpfung. Durch überambitioniertes Handeln kann man sich aber ganz schnell erreichte Trainingsfortschritte zunichte machen. Das wollte ich unbedingt vermeiden. - Nun stellt sich mir nur die Frage, ob meine Probleme der vergangenen Tage nicht vielleicht doch einfach auf fehlendes Training zurückzuführen sind. 

Bald werde ich's wissen. 

28. Januar 2025

Nachdenklich

Erst ein einziges Mal bin ich in diesem Jahr zu einer kurzen Handbiketour aufgebrochen. Nach dem Wärmeeinbruch gab es jedoch keinen Grund mehr, diesbezüglich weiter untätig zu bleiben. Weil ich mich am Sonntag zunächst vom langen Auflug des Vortages erholen wollte, startete ich erst gestern. Mit etwas Verzögerung wegen des Durchzugs eines Regengebiets ging es dann endlich am Vormittag los.

Zwei längere Anstiege hatte ich mir vorgenommen, unterbrochen durch die Rückkehr nach Pirna. Hier hätte ich auch die Tour beenden können, deswegen sammelte ich während des ersten Teils immer weiter Kilometer und Höhenmeter. Vor dem zweiten langen Anstieg durch das Seidewitztal nach Liebstadt und dem anschließenden Wechsel über den Höhenrücken ins Müglitztal wollte ich mich aber dann auch nicht drücken, obwohl mir das unbeständige Wetter die Entscheidung nicht leicht machte. Aber ich blieb über den ganzen Tag trotz anderslautender Prognose trocken.

Nach knapp 60 km machten sich erste konditionelle Defizite bemerkbar, kein Wunder bei meiner langen Handbikeabstinenz. Deshalb dachte ich mir nichts weiter dabei, als ich nun beim Bergauffahren etliche kurze Zwischenstops einlegen mußte. Selbst auf dem letzten flachen Abschnitt durch Dresden und Heidenau fühlte ich mich überdurchschnittlich angeschlagen, sodaß ich mich schon auf das Zuhause freute.

Am Abend kontaktierte mich unerwartet mein tschechischer Kamerad. Er hatte sich meine Tour auf Strava angesehen und war beunruhigt wegen meiner hohen Herzfrequenz in dafür ganz untypischen Situationen, z.B. während meiner ersten langen Bergab-Fahrt. Er verglich die Reaktion meines Körpers nämlich mit der eines seiner älteren Sportfreunde (den ich ebenfalls kannte), welcher bei ganz ähnlichen Symptomen Ende 2024 unerwartet ein tragisches Ende genommen hatte. Das machte mich sehr nachdenklich, sodaß ich nun erneut bei meiner Hausärztin und außerdem ebenfalls in der Kardiologie vorstellig werde.

Probleme zu ignorieren, löst diese nicht.

26. Januar 2025

Spuren der Geschichte

An diesem Wochenende sollte es werden! Vor reichlich einem Jahr hatte mich ein Buch über das Leben der Deutschböhmen rund um Gottesgab (Boží Dar) emotional so beschäftigt, daß ich unbedingt mal einige der genannten Orte aufsuchen wollte. Im Winter geht das wahrscheinlich am besten, doch Anfang 2024 klappte es damit nicht, weil der Schnee fehlte.

Am Dreiherenstein (Aufnahmeort)
Außerdem wurde vor ein paar Tagen die gerade erst im Auftrag meines Arbeitgebers (dem Landesamt für Geobasisinformation Sachsen), renovierte historische Grenzmarkierung Dreiherrenstein unterhalb des Keilbergs (Klínovec) der Öffentlichkeit präsentiert, welcher ich nun ebenfalls einen Besuch abstatten wollte.

Die Hauptziele standen also fest, doch Christiane organisierte darüberhinaus uns allen zur Belohnung Abendessen im Sportpark Rabenberg. Von dieser Einrichtung hatte ich schon einiges gehört, weil zwei der Mädels von Christiane und Andreas dort öfters mal zum Trainingslager sind. Begeistert schwärmte meine Sportfreundin auch aus eigenem Erleben von der exquisiten Verpflegung des Hauses. Unter Berücksichtigung einiger Vorgaben kann man hier nämlich auch als Besucher zu Abend essen.

Vor dem Vergnügen wartete jedoch viel "Arbeit" auf uns. Christianes Mann Andreas setzte uns fünf Skifahrer in Gottesgab ab, von wo aus er dann zu seiner eigenen Geocaching-Tour startete. Deshalb mußten wir diesmal auch keine Rundstrecke planen, weil er uns ja später ganz woanders abholen konnte. Als überaus günstig erwies sich zudem, daß ein Seilgefährte von Christiane und Andreas unser bewährtes Dreier-Team (Christiane, Carsten und mich) neben ihrer ältesten Tochter begleitete, denn im Laufe der Tour gab es mehrere Stellen, bei denen ich ausgiebige Unterstützung bzw. Hilfe benötigte.

Auf der Erzgebirgsmagistrale (KLM -
Krušnohorská lyžařská magistrála, Aufnahmeort)
Der Altschnee hatte durch Regen und Wärmeeinbruch inzwischen selbst auf über 1000 m NHN sehr gelitten. Vor allem bei unserem Abstecher zum Dreiherrenstein sowie später auf den ausgedehnten Wiesen bei unserem Weg zur Bergstadt Platten (Horní Blatná) hatte die Schneedecke schon große, braune Flecken. Aber auch im dichten Wald mußten wir einige Male mit Schneemangel und Tauwasser auf den Wegen klarkommen. Bloß gut, daß wir auf alten Skiern unterwegs waren!

Als nach dem Besuch der Überreste des Gasthauses "Wunderblume" unterhalb des Gottesgaber Spitzbergs (Božídarský Špičák) der ursprünglich geplante Weiterweg wegen des fehlenden Schnees unmöglich wurde, entschieden wir uns für eine Abkürzung über die Wiese zur präparierten Skitrasse. Dumm war nur, daß die oberflächlich verharschte Schneedecke nicht nur häufig unter meinen Skiern nachgab, sondern daß vor dem Weg noch ein tiefer, wasserführender Graben überquert werden mußte. Meine Freunde meisterten jedoch dieses Problem mit Bravour und hievten mich schließlich gemeinsam trockenen Fußes über das Hindernis auf die Skitrasse. Spannend war's aber allemal!

Die Kraftausdauer meiner Begleiter war an diesem Tag sowieso etliche Male zusätzlich gefordert. Ob es die ca. 200 m lange Tragepassage von mir im Schlitten durch Gottesgab war, drei Straßenüberquerungen auf die gleiche Art oder aber ganz zum Schluß nach dem Sonnenuntergang die Abfahrt auf einem unwegsamen Wiesenhang hinab zur Straße, wo uns Andreas dann aufsammelte - locker vom Hocker geht anders! Dabei hatte bereits Christiane ordentlich mit mir zu tun!

Trotzdem ließ es sich unser "Neuer", Stefan, nicht nehmen, sich ebenso als mein Gespannführer auszuprobieren. Und er machte seine Sache wirklich gut! Dafür, daß er zum ersten Mal in der aktuellen Wintersportsaison auf Skitour war, erwies er sich trotz der ungewohnten Bewegungsabläufe im Skitandem als sehr ausdauernd. Rund 15 km führte er mich über lange Abfahrten, aber auch steile Anstiege. Ganz sicher profitierte er dabei von seiner Kondition als guter Kletterer.

Auch für unser Mannschafts-Küken Ali war die Tour eine konditionelle Herausforderung. Überdies rieb sie sich in ihren Skischuhen Blasen, was ich mir durchaus schmerzhaft vorstelle. Aber sie ertrug alle Widrigkeiten klaglos und machte ihrer Familie alle Ehre. Als sie vor der Schlußabfahrt während unseres letzten Abstechers nur auf unsere Rückkehr hätte warten müssen (um sich dabei zu erholen bzw. schonen), fuhr sie mit Stefan dennoch bis zu unserem Umkehrpunkt. - Respekt!

Hunger hatten danach alle. Das "All-you-can-eat"-Abendbuffet auf dem Rabenberg war einfach sensationell. So gut und viel habe ich lange nicht mehr gegessen! Da gab es wirklich eine unglaubliche Auswahl an kalten und warmen Speisen zur Selbstbedienung, und zwar für bzgl. des Angebots absolut angemessene 17,-EUR pro Person: Fleisch (u.a. Gänsekeulen, Kaßler, Lamm), Fisch in allen Variationen, Gemüse (warm und kalt), Beilagen (Klöße, Nudeln, Kartoffelsalat), Salate (Obst, Wurst, Fisch), Desserts (Quark, Pudding, Quarkkeulchen mit Apfelmus), Brot, Aufschnitt (Käse, Wurst) usw. usf. - Ich will gar nicht so viel Werbung dafür machen, deshalb verrate ich auch nicht, wie wir zu diesem üppigen Mahl gekommen sind ... 😁

Wir haben's dort jedenfalls recht lange ausgehalten, bevor es wieder zurück in die Heimat ging.