Die letzten Tage waren warm und schwül. Um also nicht zu sehr heißzulaufen, galt es wieder, sich zeitig auf den Weg zu machen. Ich wollte der Talsperre Fleyh (Fláje) im böhmischen Erzgebirge einen Besuch abstatten und gleichzeitig meinen heimatlichen Erkundungsradius' nach Südwesten hin ausdehnen.
Seiffen im Erzgebirge ist vor allem den Liebhabern (weihnachtlicher) erzgebirgischer Volkskunst ein Begriff. Auch der bekannte EBM Erzgebirgs-Bike-Marathon für Mountainbiker wird hier ausgetragen. Meine Chemnitzer Radfreunde geben sich hier mit schöner Regelmäßigkeit die Kante. Ein Grund mehr, sich diese Gegend mal näher anzuschauen.
Über Dippoldiswalde, Frauenstein und Rechenberg-Bienenmühle führte meine Tour also bis in das Herzen des Weihnachtslandes. Da mir aber von Neuhausen aus der Zacken durch den ganzen Ort zuviel war, habe ich nur einen Abstecher ins Oberdorf gemacht. Sonst wäre noch ein langer Aufstieg mehr hinzugekommen. Das Streckenprofil war sowieso schon anspruchsvoll. Bis Frauenstein hatte ich bereits die ersten 1000Hm im Sack, am Ende der Tour standen dann mehr als 2200Hm zu Buche.
Eigentlich hätte man die Tour auch als 3-Talsperren-Fahrt bezeichnen können. Neben der in Fleyh passierte ich nämlich auch die Talsperren Lehnmühle und Rauschenbach. Besonders idyllisch und bisher mir unbekannt gewesen ist die Rauschenbach-Talsperre. Die kühn angelegte Brücke über die Wasserfläche, die idyllische Landschaft am Stausee und die Berge ringsum gefielen mir ausnehmend gut.
Der Rückweg über die heutzutage fast besiedelungslosen Hochflächen des Erzgebirges auf der böhmischen Seite bis nach Böhmisch Zinnwald (Cínovec) ist mindestens genauso anspruchvoll wie schön. Trotzdem trifft man wieder recht häufig Radler an, die allerdings mit dem Auto auf den Kamm fahren und dann ihre Runde drehen. Dabei ist mir negativ aufgefallen, daß viele dieser (meist tschechischen) Gelegenheitsfahrer ebenfalls nicht die Klappe zum Gruß aufbekommen oder diesen auch nur erwidern. Da sind wahrscheinlich etliche Hauptstädter / Prager darunter sowie Möchtegern-Rennradfahrer. Oder es gibt in Tschechland inzwischen ebenfalls diese Tendenz, die ich in Deutschland schon längere Zeit beobachte.
Als ich das Müglitztal dann wieder in Richtung Heimat gefahren bin, kündigte sich eine Regenfront an. Ab Glashütte gab es für mich und mein Bike dann das Rundum-Sorglos-Paket mit Waschen, Spülen, aber (Gott-sei-Dank) ohne Schleudern. Kein Wunder, daß ich dann auf die Erweiterung zum vierten langen Kanten verzichtet habe und auf schnellstem Weg der Waschküche entronnen bin.
13. Juni 2010
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