Was braucht die Natur, um im Frühling wieder ordentlich in Schwung zu kommen? - Wasser und Sonne. Von beiden gab's am Sonnabend und Sonntag einiges.
Am ersten Tag des Wochenende wurde gegossen. Hin und wieder ein stärkerer Schauer, doch im wesentlichen nur Nieselregen - den aber über einen längeren Zeitraum - brachten genug Feuchtigkeit für die anstehende Wachstumsperiode. Beim Handbiken ist solches Wetter immer noch akzeptabel. Nach dem Winter fühlen sich dabei selbst 4-6°C Lufttemperatur durchaus nicht unangenehm an.
Da Kreischa etwas westlicher als meine Heinmatstadt liegt, dehnte ich meine Tour in westlicher Richtung bis Nossen aus. Vom Anblick des auf einem Feslsporn hoch über der Freiberger Mulde liegenden Schlosses war ich einigermaßen beeindruckt, kannte ich doch den Namen der Stadt bisher nur vom gleichnamigen Autobahndreieck. Anschließend fuhr ich über die Hochfläche östlich des Ketzerbachtals sowie durch das Triebischtal nach Meißen. Ab dort hatte ich den Elberadweg bei diesem Wetter fast ganz für mich allein. Einen Tag später sah das gewiß anders aus.
Denn am Sonntag strahlte wieder die Sonne. Die morgendliche Kälte und die Feuchtigkeit brachten den Niederungen jedoch erst einmal dichten Nebel, durch den sich die Sonne durchkämpfen mußte. Lange Zeit blieb es unentschieden. Doch nach meinem kurzen Zwischenstop in Pirna waren die Nebel zu lockeren Wolken geworden, die sich im Laufe des Tages immer mehr lichteten.
Zwischen Krietzschwitz und Langenhennersdorf holte mich ein älterer Radsportler ein. Er nahm sich ein paar Kilometer Zeit, um mit mir zu schwatzen. Dabei stellte es sich heraus, daß er einst ein DDR-Spitzensportler und Teamkollege von Täve Schur war und nicht nur an den Olympischen Spielen 1964 in Tokio teilgenommen hatte, sondern auch in Nachwendezeiten etliche Male die Tour Trondheim-Oslo gefahren ist. Seine persönliche Bestzeit liegt für diese ca. 540km lange Strecke bei knapp über 16 Stunden. So ist es wohl überflüssig zu sagen, daß Immo Rittmeyer damit in seiner Altersklasse gewonnen hat. Ich war jedenfalls von seinen Schilderungen schwer beeindruckt, denn der Styrkeprøven gehört auch zu meinen noch ausstehenden Wunschprojekten. Und noch etwas gefiel mir sehr gut: wir beide sprachen auf Augenhöhe miteinander - trotz seiner Erfolge gab es bei ihm keine Spur von Starallüren oder Überheblichkeit. Ein echter Sportler!
Ich bin dann noch bis zum Lichtenhainer Wasserfall im Kirnitzschtal gefahren, dann über die rechtselbischen Gebiete zurück in Richtung Schönfelder Hochland mit seinem Radweg auf einem alten Bahndamm. An der Bockmühle im Polenztal gab es wegen der Märzenbecherblüte einen regelrechten Menschenauflauf. Für manche dieser Besucher war es offensichlich nicht einmal möglich, mehr als einen Kilomter zu Fuß zurückzulegen, denn sie hatten ihre Autos statt auf den großen Parkplätzen wild am Straßenrand geparkt. Bedauernswerte Geschöpfe!
Wenn ich irgendwann einmal so "gebrechlich" bin, sehe ich das dann vielleicht etwas gelassener.
31. März 2011
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