Von wegen Trendwende! Noch zu Beginn des Jahres war ich der Überzeugung, daß weniger auch mehr sein könnte und schraubte meine Erwartungen hinsichtlich meiner Aktivitäten im Handbike drastisch zurück. Aber vielleicht war der verhaltene Jahresstart nur einem Motivationstief geschuldet.
Denn auch 2015 ging es richtig rund! Zu den besonderen Höhepunkten der vergangenen 12 Monate gehören:
- die zweite gemeinsame Urlaubsfahrt mit meinem tschechischen Kameraden Lád’a und seinen Sportfreunden in die Toskana, diesmal nach San Vincenzo
- 4 lange Kanten über 200 km, die mich ins links- und rechtselbig gelegene Böhmische Mittelgebirge (České středohoří), nach Chemnitz sowie nordwestlich bis Oschatz brachten
- meine nunmehr bereits zehnte Alpen-Pässejagdsaison mit überdurchschnittlich vielen Rundfahrten in Südtirol / Norditalien, dem Berchtesgadener Land und in Österreich, auf der auch zwei gemeinsame Bergtouren mit meinen bayerischen Freunden - darunter die Bezwingung des Kitzbüheler Horns - geworden sind
- der Kurzurlaub mit Lád’a, seiner Frau und Schwiegermutter im Riesengebirge (Krkonoše) zu Beginn des Monats Oktober, bei dem ich nun mit dem Handbike bis zur Elbquelle gekommen bin
- und schließlich am Ende des Jahres die zahlreichen Radtouren ins Alpenvorland sowie bis zum Wetterstein- und Karwendelgebirge an den behandlungsfreien Tagen meiner turnusmäßig absolvierten Kur in Bad Heilbrunn
Insgesamt habe ich im Laufe des Jahres auf 105 Touren rund 11.278 km und 119.700 Hm bewältigt, was einer täglichen Fahrleistung von mehr als 30 Kilometern entspricht.
Daß bei der Endabrechnung die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht ganz so berauschend ist, hat neben dem mentalen Durchhänger zu Beginn des Jahres auch ganz handfeste materialbedingte Ursachen. Längere Zeit schliff nämlich, von mir unbemerkt bzw. nicht zu lokalisieren, das rechte Hinterrad am Rahmen und verursachte dadurch etliche Reibungsverluste. Auch der unüblich hohe Verschleiß an Reifen beim rechten Hinterrad lag letztlich in der unzureichenden Spurgenauigkeit des Rades begründet und führte damit zu einem erhöhten Rollwiderstand. Mittlerweile habe ich das Manko behoben, und siehe da: die Haltbarkeitsdauer des Pneus hat sich schon jetzt drastisch verlängert.
2015 konnte ich nach dem Totalausfall des Vorjahres endlich auch wieder ein paar Skitouren auf meinem Langlaufschlitten unternehmen. Neben Ausflügen mit Rollifahrer-Kameraden im “Haus”gebiet Osterzgebirge durfte ich bereits zum zweiten Mal Freunde aus Gombsen bei Kreischa zum Skitourenurlaub ins Isergebirge (Jizerské hory) begleiten. Besonders hat mir dabei gefallen, daß wir so richtig in Familie - also auch mit Kindern - unterwegs waren. Ich denke, wir hatten dabei alle unseren Spaß.
Der kam auch zu meiner Geburtstagsrolliwanderung im Juni nicht zu kurz. Dabei wurde mit tatkräftiger Hilfe meiner Freunde mein jahrelang gehegter Wunsch endlich Wirklichkeit, mit dem Rollstuhl direkt bis zum Wahrzeichen der Böhmischen Schweiz, dem Prebischtor (Pravčická brána), zu gelangen. Diese Tour wird in meiner Erinnerung immer etwas ganz besonderes sein - verbinden mich doch die Felsen des Elbsandsteingebirges auf ganz natürliche Weise mit meinem ersten Leben als leidenschaftlicher Kletterer.
Aktiv bin ich auch heute noch, nur die Spielwiese hat sich geändert. Dabei ist mir sehr wohl bewußt, daß ich nicht im luftleeren Raum agiere. Ähnlich wie bei anderen Leistungssportlern sind an meinem Erfolg viele Freunde und Verwandte beteiligt. Deshalb ist es mir auch so wichtig, daß ich etwas von meiner Freude am Leben zurück- bzw. weitergeben kann.
Der schönste Lohn ist, wenn der Funke der Begeisterung auf meine Mitmenschen überspringt.
31. Dezember 2015
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Kommentare zum Post
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2 Kommentare :
Alles Gute für 2016! Vielleicht klappt es ja auch wieder einmal mit einer gemeinsamen Tour...
Ja, das wäre prima! Ideen gibt es dazu viele - von verrückt bis Genuß.
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