24. August 2015

Alle Achtung!

Langsam wird es Herbst. Am Morgen ist es mit 10°C schon ziemlich kühl, auch wenn es am Wochenende dann tagsüber noch 26°C wurden. Doch für mich sind das Wohlfühltemperaturen. Ärmlinge, Nierengurt und normales Trikot reichen völlig aus, um nicht zu frösteln. Zumal die ersten Anstiege bei meinen Touren sowieso nicht allzu lange auf sich warten lassen.

Am Sonnabend war es früh der Waltersdorfer Berg von Rathen, der mit bis zu 18% das Blut in Wallung bringt und den Puls nach oben treibt. Etwas später ging es aus dem Sebnitztal hinauf in Richtung Hohe Straße, die auf sehr guter Schwarzdecke von Bad Schandau nach Lichtenhain führt. Dort müssen Autofahrer hinunter nach Sebnitz. Die originale Strecke zweigt jedoch hinter Lichtenhain jedoch von der Straße ab, steigt als Wanderweg hinauf zum Keilholz und zieht sich - immer auf dem Bergrücken entlang - bis zur deutsch-tschechischen Grenze oberhalb Hertigswalde.

Gerade der erste Kilometer hinter Lichtenhein ist teils schwierigstes Offroad-Gelände. Mittlerweile ist der Weg nämlich ziemlich zugewachsen und vom Regen etwas ausgespült. Das größte Hindernis ist jedoch eine buckelige Steinschwelle, an welcher bergauf wirklich die Spreu vom Weizen getrennt wird. Ich selbst brauchte dort diesmal drei Anläufe für das Erreichen der optimalen Startposition, um auf der meiner Meinung nach einzigen mit dem Handbike befahrbaren Linie die Barriere schließlich zu überwinden. Überhaupt ist die ganze Strecke von Lichtenhain bis Thomasdorf (Tomášov) (s. Track vom 22.08., km 28,1 - 34,4) leider nur mit geländegängigen und robusten Handbikes zu befahren. Das wäre sonst ein sehr empfehlenswerter, weil 100% verkehrsfreier und dabei landschaftlich herausragender Abschnitt.

Bereits auf dem Rückweg, bin ich dann ab Dittersbach (Jetřichovice) zur Grundmühle (Dolský Mlýn) gefahren, weil dort noch bis zum Sonntag die sogenannte "Woche der Handwerke" stattfand. Dabei präsentierten sich in wildromantischer Umgebung Handwerker mit ihren alten, nahezu vergessenen Gewerken. War das eine Völkerwanderung dorthin! Am Ort des Geschehens, der Wiese vor der Grundmühle befand sich jedoch alles bereits in Auflösung. Von solchen Höhepunkten, wie dem Holzkohlemeiler, konnte man nur noch Reste sehen - na ja, und das andere Drumherum... Auf deutscher Seite machen solche Veranstaltungen einen besser organisierten Eindruck. Vielleicht wäre es günstiger, wenn sich die Macher auf 2 - 3 Tage konzentrieren würden.

Tschechische Verkehrsteilnehmererziehung
Bei der Abfahrt von Rainwiese (Mezní Louka) ins Elbtal hatte ich an diesem Tag noch meinen inneren Vorbeimarsch. Die Straße nach Herrnskretschen (Hřensko) ist nämlich mit einen totalen Parkverbot für Kraftfahrzeuge belegt. Doch an solchen Wochenenden ist in der Gegend natürlich wegen des nahegelegenen Prebischtores (Pravčická brána) viel los. Da hatten doch etliche Besucher trotzdem ihr Auto am Straßenrand geparkt! Hier jedoch ist die Městská Policie (vergleichbar mit dem kommunalem Ordnungsamt in Deutschland) deutlich konsequenter als in Deutschland. Da gibt's dann 'ne Parkkralle, verbunden mit einer (hoffentlich) saftigen Strafe. - Wenn unsere Behörden doch mal solch einen Arsch in der Hose hätten! Das ganze Verkehrschaos im Kirnitzschtal wäre bald Geschichte! Aber nein, man kann ja die Gäste nicht vergraulen ... Bei unseren Nachbarn funktioniert es es doch auch - trotz dieser Maßnahme!

Am Sonntag dann noch eine zweite, schnellere Runde südlich von Dresden. Auf der Hinfahrt hat der Wind schon gut geschoben und mir damit bei vielen Anstiegen ein bißchen geholfen, Das ist auch mal schön, wenn ich die Elemente auf meiner Seite habe.

Eine Empfehlung von dieser Tour gibt es für Wiederholer auch: Die Strecke der ehemaligen Schmalspurbahn von Freital nach Nossen ist in großen Teilen inzwischen sehr gut als Fahrradstraße ausgebaut. Ich bin gestern den Abschnitt zwischen Helbigsdorf und Wilsdruff gefahren (s. Track vom 23.08., km 66,1 - 71,6). Ein echt entspannter Fahrgenuß!

Track der Handbiketour vom 22.08.2015
Track der Handbiketour vom 23.08.2015

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