Ein weiterer Grund also für den letzten Ruhetag des Urlaubs. An diesem Tag begab ich mich im Rollstuhl die knapp 3 km vom Campingplatz nach Kitzbühel. - Naja, was soll ich sagen? Ein netter Ortskern, der jedoch in Ausdehnung und Charakter bei weitem nicht vergleichbar ist, wie z.B. mit Bruneck oder natürlich auch mit Bozen. Einmal mehr ist mir nicht klar, was diese Siedlung (nach Selbstaussage in der Tourist-Information) zu einem der “Top-10 Alpine Mountain Resorts” macht. Es gibt hier sogar die Möglichkeit, eine komplette Radmontur mit großem Kitzbühel-Logo käuflich zu erwerben. Ich habe Leute mit dieser Bekleidung gesehen - sie kamen sich darin wahrscheinlich, passend zur Örtlichkeit, richtig schick vor.
Am Mittwoch bin ich dann schon um 6.00 Uhr zu meiner Fahrt in die Hohen Tauern aufgebrochen. Bei der ersten Tourenplanung war mir gar nicht aufgefallen, daß ich auf dem Weg ins Tal der Salzach - von wo aus das Stubachtal zum Tagesziel abzweigt - noch einen weiteren Paß überwinden mußte. Die Straße über den Pass Thurn ist eine Hauptverkehrsverbindung und entsprechend stark befahren. Mit dem frühen Start wollte ich mir wenigstens auf dem Hinweg den Kraftverkehr vom Leibe halten.
Zwar lagen noch die Wolken auf der Paßhöhe, doch während der folgenden Fahrt durch das Stubachtal heizte die Sonne bereits ordentlich ein. Bis Enzingerboden lief es recht gut, auch wenn ich kurz davor zum ersten Mal Wasser nachtanken mußte. Danach wurde es steiler, und das kleinere Sträßchen bot auf den nächsten 7 km keine flacheren Abschnitte zum Verschnaufen. Die letzten 100 Höhenmeter waren die schlimmsten. Jedesmal ist es das gleiche: Sobald das Ziel in Sichtweite erscheint, lassen die Kräfte nach und ich halte immer öfter an, um zu verschnaufen. Da spielt mir vermutlich die Psyche einen Streich.
Der Tauernmoos-Stausee in den Hohen Tauern |
Während der Abfahrt - Gott sei Dank erst ab Enzingerboden - verabschiedeten sich endlich auch die Bremsbeläge meiner Scheibenbremse, so daß ich nun nur noch meine Feststell(felgen)bremse uneingeschränkt benutzen konnte. Mit Pausen zum Abkühlen der Felge ging es hinunter und weiter nach Mittersill. Dort lauerte die letzte Herausforderung auf mich, der Rückweg über den Pass Thurn. Gebraten von der Sonne, mühte ich mich den eigentlich sehr gängigen Anstieg hinauf. Meine Trinkvorräte waren fast komplett aufgebraucht und ich mußte mir den Rest genau einteilen. Am Gasthaus “Hohe Brücke” konnte ich endlich um Nachschub bitten. Ein Liter Wasser verdampfte sofort in der Kehle, den zweiten leerte ich auf den restlichen Kilometern bis zum Paß. So ausgetrocknet war ich schon lange nicht mehr!
Bei der entspannten Abfahrt nach Kitzbühel ließ ich schon mal die vergangenen Tage Revue passieren. Das war meine Alpenpässe-Jagdsaison 2015.
Track der Handbiketour vom 05.08.2015
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