Leider mußte ich außerdem die erste Nacht im Auto verbringen, weil mein (Einzel-)Zimmer in der Jugendherberge Bozen wirklich erst (wie reserviert) ab dem nächsten Tag für mich frei war. Aber mit dem Morgen verzogen sich die letzten Regenschauer, und so konnte ich noch vor dem eigentlichen Einchecken meine erste Runde drehen. Die war als Akklimatisationstour geplant. Einfach ein paar Kilometer entlang der Etsch talauf- und talabwärts, kombiniert mit einem Abstecher zum Montiggler sowie Kalterer See.
Südtirol à la Postkarte: Blick über St. Pauls, einem Dorf der Gemeinde Eppan (Aufnahmeort) |
Hier wie auch später auf dem Etschtalradweg traf ich jeweils einen Handbiker. In Montiggl einen Rollifahrer mit E-Adaptiv-Bike, irgendwo in der Nähe von Auer einen Racebiker, der mir entgegenkam. Das war wirklich bemerkenswert, weil mir sonst auf meinen Touren (fast) nie Handbiker begegnen. Sollte meine Mitteilung auf Handbike.de sowie der über meine Facebook-Seite veröffentlichte Link zum Livetrack dazu beigetragen haben? Falls ja, wäre es doch schön gewesen, davon zu wissen. Dann hätte ich mir sicher auch die Zeit für einen Schwatz genommen...
Die größte Herausforderung der ersten Urlaubstour war der zunehmend stürmische Südwind, welcher mich bis Salurn zunehmend ausbremste. Dafür rollte es die letzten 35 Kilometer zurück mit Rückenwind geradezu von allein. Ich empfand es als ausgleichende Gerechtigkeit, in die verbissenen Gesichter der mir entgegenkommenden Radler zu schauen, die diesen Kampf gerade erst noch ausfechten mußten.
Heute nun habe ich endlich die erste Marke für's Bergeklettern gesetzt. Es ging hinauf nach Petersberg. Bis Auer kannte ich bereits den Weg. Sicher hätte ich auch die andere, ebenso lohnende Strecke durch die Ortschaften, als den vom Tag zuvor mir bereits bekannten Etschtalradweg fahren können. Dadurch, daß die Einfahrrunde jedoch erst sehr spät - als die anderen Touren bereits feststanden und in meinem Navi gespeichert waren - dazukam, ergab sich leider diese ungewollte Dopplung.
Ab Auer ging es dann für die nächsten 20 km fast ständig bergauf. Bis zum ersten Scheitelpunkt waren das immerhin knapp 1200 Hm am Stück. Da zählt nicht die Geschwindigkeit, sondern die Ausdauer! Denn das Steilstück im Mittelteil war mehrere Kilometer lang. Bloß gut, daß es heute bewölkt blieb, sonst hätte ich in dem baumfreien Gelände noch mehr leiden müssen. Nervig war allerdings der starke Kraftverkehr, der vor allem bis zum Abzweig nach Cavalese (s. Track vom 01.05., km 30,0) für Dauerlärm und manchmal auch Streß sorgte.
Nach dem ersten Höhepunkt in Petersberg setzte mir schließlich noch die "kurze" Auffahrt bis hinter Deutschnofen zu. Das waren zwar nur 150 Hm, aber mein Gehirn hatte nach der vorangegangenen Abfahrt schon in den Entspannungsmodus geschaltet. Doch endlich ging es nur noch bergab - knapp 20 km in einer halben Stunde, davon minutenlang mit mehr als 50 km/h. Nachdenken, was alles bei dieser Geschwindigkeit passieren könnte (Schlaglöcher, Bremsversagen usw.), sollte man allerdings nicht ...
Kurz nach 15.00 Uhr kam ich wieder im Quartier an. Das Beste: die körperliche Erschöpfung hält sich in Grenzen. Leider zieht gerade Regen auf, so daß ich wahrscheinlich morgen nicht zum Zuge komme. Aber ein Ruhetag ist vielleicht auch nicht schlecht. Denn ab Mittwoch soll es endlich in großer Besetzung auf Pässejagd gehen.
Warten wir's ab.
Track der Handbiketour vom 30.04.2018
Track der Handbiketour vom 01.05.2018
1 Kommentar :
A very nice article! Good luck on Wednesday and enjoy the stay in Alto Adige! :)
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