Weil ich am Sonnabendmorgen sowieso nicht mehr schlafen konnte, startete ich kurz vor 6 zu meiner ersten Tour. Natürlich hatte ich eine passende Langstrecke bereits in der Schublade, will sagen in meinem Navi. Gerade bei den ausgedehnten Unternehmungen in weniger gut bekanntes Gelände ist das Gerät für mich inzwischen nahezu unentbehrlich. Außerdem kann ich damit immer mal wieder neue Verbindungen erkunden, in diesem Fall beispielsweise die aufgelassene Straße zwischen Drakowa (Drahkov) und der Autobahn (s. Track vom 28.9., km 62,8 - 66,2).
Beim Aufstieg zum Erzgebirgskamm ließ ich mir wieder genügend Zeit - es bringt auf langen Touren sowieso nichts, am Beginn zu hetzen. 9.15 Uhr lag in Adolfsgrün (Adolfov) schließlich der größte Teil hinter mir. Inzwischen schob sich von Westen eine dicke Wolkenwalze auf mich zu, und ab Voitsdorf (Fojtovice) fuhr ich durch dicke Suppe. Dafür kamen mir im Wald haufenweise Leute entgegen, alle mit prall gefüllten Körben und Beuteln voller Pilze. Und mit was für welchen Exemplaren! Echt beeindruckend. Auch von anderen Leuten habe ich schon gehört, daß es in dieser Saison viele Pilze gibt. Erzgebirgler würden dazu vielleicht "Schwammeschwemme" sagen ...
Blick über Hertine (Rtyně nad Bílinou) nach Norden, am Horizont das Erzgebirge (Aufnahmeort) |
Dafür wählte ich bei der Rückfahrt im Elbtal ab Aussig (Ústí nad Labem) dann das dünnste Brett: den Elberadweg. Sonst fahre ich nämlich meist die paralell dazu verlaufende Straße. Kurz vor Schluß blieb ich auf der rechten Elbseite und kletterte dazu den 13% durch Porschdorf in Richtung Waltersdorf. Und weil ich mich dabei immer noch fit fühlte, schlug ich in Pirna noch einen weiteren Haken. Beim letzten Lied unserer Pirnaer Turmbläser - sie spielen jeden Sonnabend zwischen 18.15 und 18.30 Uhr vom Balkon des Turms der Stadtkirche St. Marien - rollte ich zuhause ein.
Meine Sonntagstour sollte dann etwas geruhsamer werden, jedenfalls, was Streckenlänge und Anstiege betrifft. Nach einem etwas verhaltenen Beginn kam ich auch gut voran. Auf der ersten Hälfte der Ausfahrt hatte ich den Wind im Rücken, auch wenn er sich erst im Laufe des Tages zu einer steifen Brise entwickeln sollte. Dafür machte mich der Blick auf das Regenradar im Smartphone nachdenklich. Von Westen her waren großflächige Regengebiete im Anmarsch, ganz im Gegensatz zur Prognose. Deshalb brach ich in Pulsnitz schließlich meinen Vorstoß nach Kamenz ab, und fuhr nun westwärts, um den Wolken zu entkommen. Erstaunlicherweise lösten sich die Regenwolken jedoch auf, bevor sie mich erreichten. Vielleicht war der auffrischende Wind daran nicht ganz unbeteiligt. Er bremste mich nun ebenfalls ganz schön aus.
Mit (freiwillig) gedrosseltem Tempo fuhr ich gegen Ende auch die Offroad-Abfahrt über den Knoten- und Pionierweg hinunter ins Elbtal nach Rathen (s. Track vom 29.9., km 94,1 - 96,5). Inzwischen wurde dieser Wanderweg mit Sandsteinschotter "saniert", so daß es hier im Handbike keinen Spaß mehr macht. Die Krönung ist jedoch der Wanderweg entlang des Amselsees (s. Track vom 29.9., km 96,5 - 97,2). Ich frage mich, ob sich der Bürgermeister vor dem Bau (ungefähr im Jahre 2009) darüber überhaupt Gedanken gemacht hat, wie beschissen sich diese Piste aus großen, holperigen Sandsteinblöcken für Kinderwagenlenker und Rolli-/Rollatornutzer fahren läßt. Auch mit dem Handbike sind diese 700 m eine Zumutung! Auf dem Elberadweg holte ich erst kurz hinter Stadt Wehlen meinen Virtual Partner wieder ein, obwohl ich vor dieser Abfahrt einen komfortablen Vorsprung herausgefahren hatte.
Im Gegensatz zum Sonnabend ging der Sieg aber diesmal wieder an mich.
Track der Handbiketour vom 28.09.2019
Track der Handbiketour vom 29.09.2019
1 Kommentar :
Hezké! Ano, podzim je tu!
Kommentar veröffentlichen