Bereits während der letzten zwei Touren kündigten sich Probleme mit meinem Garmin Edge 1000 an. Er hat seit dem 19. Mai 2017 immerhin etwas mehr als 44.400 km auf dem Buckel. Zunächst war der nach zwei Jahren getauschte Akku ebenfalls am Ende, so daß ich das Gerät unterwegs fast dauerhaft an das externe Powerpack hängen mußte. Nun scheint auch der Speicher hinüber zu sein. Erst bekam ich mit dem Navi keine Datenübertragungsverbindung zum Computer mehr, und gestern schließlich ließ er sich überhaupt nicht mehr einschalten. Aber da hatte ich schon Ersatz. Weil ich nicht meinen alten Teasi Pro reaktivieren wollte (irgendwann werde ich den mal inkl. Zubehör verscherbeln bzw. verschenken), kam ein Garmin Edge 1030 plus ins Haus. Den gibt es zwar noch nicht allzu lange - dementsprechend teuer war das Gerät. Dafür wird er jetzt hoffentlich wieder mindestens ebenso lange durchhalten. Die Akkulaufzeit des (noch neuen) Navis hat mich jedenfalls zur Premiere auf meiner Tour vom Sonnabend überzeugt.
An diesem Tag bin ich wieder ins Erzgebirge gefahren, und zwar zur Talsperre Fleyh (Fláje). Ich liebe dieses Gebiet, welches heutzutage großflächig unbesiedelt ist. Die Strecke für die Anfahrt erwies sich als nahezu perfekt für meine Ambitionen: so wie sich die Anstiege ohne dramatische Höhenverluste aneinanderreihten, so wurde die Landschaft immer herrlicher. Es war wie die Fahrt in eine Heile Welt. Auch deswegen fühle ich mich hier immer sehr wohl! - Kein Wunder, wieso die Erzgebirgler meist sehr freundliche und friedliche Menschen sind ...
Auf den Kammstraßen herrschte dann leider überdurchschnittlich viel Betrieb durch Kraftverkehrstouristen im Auto und auf dem Motorrad. Leider scheint es sich inzwischen herumgesprochen zu haben, wie schön es hier oben ist. Wer zu faul oder unfähig ist, sich selbst anzustrengen, verpestet lieber mit seinem Gefährt die Luft. Schade, daß diese Asphaltpisten nicht für Kraftfahrer gesperrt werden. - Darüber hinaus haben gerade die Straßen rund um die Talsperre inzwischen durch Wind und Wetter stark gelitten (im Winter ungeräumt mit Frost und Schnee), so daß man während Fahrt mit dem Handbike ganz schön durchgeschüttelt wird. Schnell fahren funktioniert hier nicht, zumal etliche Steigungen nicht nur wegen des erhöhten Rollwiderstands zusätzlich in die Arme gehen.
Als ich endlich Böhmisch Zinnwald (Cínovec) erreicht hatte, blieb noch genug Zeit, um meine Tour außerplanmäßig auszudehnen. Diesmal fuhr ich nicht wie vor 12 Tagen auf der Straße nach Voitsdorf (Fojtovice), sondern wählte die kraftverkehrsfreie und ebenso schöne Variante über den Sedmihůrská cesta (s. Track vom 11.07.2020, km 104,0 - 112,1).
Panorama vom Graupener Paß - die "Kuppe" am Horizont ganz hinten links ist der Georgsberg (Říp) - der "heilige Berg" der Tschechen (Aufnahmeort) |
Am Graupener Pass unterhalb des Mückenbergs (Komáří hůrka) mit dem bekannten Mückentürmchen (Komáří vížka) stockte mir zum ersten Mal an diesem Tag der Atem. Die Aussicht hinunter ins Böhmische Becken war geradezu phänomenal. Ich glaube, an diesem Tag hätte man von hier bis ins 80 km (Luftlinie) entfernte Prag schauen können, wenn nicht die hohen Berge des Böhmischen Mittelgebirges dazwischen liegen würden. Die Aussicht von der Straße kurz vor der Wittichbaude (Horská chata Vitiška) etwas später war nicht minder eindrucksvoll, das Sichtfeld erstreckte sich dort nur weiter nach Süden.
Solcherart beglückt, trieb mich der Schwung zu einem weiteren kleinen Umweg an. Nach der langen Abfahrt von den Kammlagen des Erzgebirges kletterte ich ein letzten Mal noch knapp 100 Hm, um anschließend durch das Bielatal hinunter nach Königstein ins Elbtal zu rollen. Die restlichen 17 km reichten aus, um endgültig alle meine Wunschvorgaben zu erfüllen. An diesem Tag und mit diesem Wetter - es war ganztags meist bewölkt mit Temperaturen zwischen 12 und 20°C - paßte wieder einmal alles!
Es wurde die fünfzehnte Einhundert-Meilen-Tour der aktuellen Saison ...
1 Kommentar :
Blázen... v dobrém slova smyslu. 😃
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