Gestern war ich wieder mal mit meinem Radlfreund aus Chemnitz auf Tour. Wir treffen uns immer ein- bis zweimal pro Jahr für gemeinsame Unternehmungen, und es ist doch wirklich etwas anderes, als nur miteinander zu telefonieren oder sich zu schreiben. Aber Jens hat viele Hobbies, einen großen Bekanntenkreis und ist oft in der Welt unterwegs. Wobei ihn in diesem Jahr das ganze Virentheater ebenfalls ordentlich ausgebremst hat...
Es ist naheliegend, daß ich mir für ihn eine ganz besondere Strecke überlegt hatte. Weil die Tage nun schon spürbar kürzer sind und ich reichlich Zeit für Pausen einplanen wollte, war sie zwar nicht besonders lang, verlief dafür bis zum Scheitelpunkt aber zum überwiegenden Teil auf selten befahrenen Straßen sowie für den öffentlichen Kraftverkehr gesperrten Radtrassen. So gab es genug Gelegenheit, ungestört nebeneinander zu fahren und dabei zu schwatzen.
Leider war es am Montag sehr diesig, so daß sich vom Erzgebirgskamm die formschönen Vulkankegel des Westlichen Böhmischen Mittelgebirges nur als Silhouetten am Horizont abzeichneten. Mein Begleiter ist u.a. auch geologisch interessiert - genauso wie mich faszinierten ihn deshalb diese nahezu idealtypischen Bergkuppen vergangener Erdzeitalter. Nirgendwo sonst habe ich bisher Vulkanberge so dicht beieinander und in so großer Anzahl gesehen, und Jens scheint es ebenso zu gehen.
Mit Jens vor dem Mückentürmchen (Komáří vížka) auf dem Mückenberg (Aufnahmeort) |
Letztlich rollten wir auf der Erzgebirgsmagistrale (Krušnohorská magistrála - Radtrasse 23) immer in Kammnähe nach Westen bis Moldau (Moldava). Erhebliche Teile dieses Abschnitts werden im Winter als Skiloipen präpariert und gehören damit neben dem Langlaufskiareal Altenberg-Zinnwald in dieser Jahreszeit zum beliebtesten Naherholungsgebiet für Wintersportler auch aus dem Dresdener Raum. Bald werde ich (hoffentlich) ebenfalls wieder meine Spuren mit dem Langlaufschlitten hinterlassen. Im vergangenen Winter sah es nämlich hier oben ziemlich mau mit Schnee aus.
Nach einer herzlichen Umarmung trennten sich kurz nach dem Grenzübergang Neurehefeld unsere Wege. Jens fuhr über Frauenstein nach Freiberg, wo er den Zug nach Chemnitz nahm. Ich gab die gesammelten Höhenmeter bis zum Elbtal erst bei der Abfahrt in Richtung Schmiedeberg, dann im Weißeritztal bis Dippoldiswalde und zum Schluß im Lockwitztal wieder ab. Das untere Pöbeltal ist an der neu errichten Staumauer des Rückhaltebeckens gerade erneut gesperrt - weiß der Geier, was die dort nun veranstalten. Der Umweg über Bärenfels brachte mich aber trotz des zusätzlichen Buckels nicht sonderlich aus dem Takt.
Im Spätsommerabendsonnenschein kam ich 18.30 Uhr zuhause an.
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