Mit diesen beiden Touren von gestern und vorgestern sind es nun schon knapp 2000 km, die ich (wissentlich) mit der beschädigten linken Handkurbel absolviert habe - oder anders ausgedrückt: ein ganzer Monat.
Es ist ziemlich ernüchternd, wie lange es beim Hersteller Schmicking dauert, mir trotz angezeigter Dringlichkeit und mehrerer Nachfragen Ersatz zu liefern. So etwas kann sich nur jemand leisten, der meint, unersetzlich zu sein. Bzgl. des speziellen Kurbelarms hat die Firma ja (leider) recht, doch nicht ohne Grund lasse ich inzwischen alles andere für mein Handbike anderswo erledigen. Und zwar schnell und zuverlässig zu fairen Preisen. Potentielle Kunden sollten das bei ihrer Kaufentscheidung berücksichtigen.
Immerhin scheint sich der Zustand der angebrochenen Befestigung des Kurbelarms nicht (allmählich) weiter zu verschlechtern, doch der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Es bleibt bei jeder Tour immer ein ungutes Gefühl. Lange und durchgehend steile Anstiege versuche ich auf meinen Fahrten weitestgehend zu vermeiden, auch wenn das nicht immer gelingt. Solch eine Steilrampe, wie am 2. Mai die Dresdner Staffelsteinstraße, sollten derzeit die Ausnahme bleiben.
Aus diesem Grund waren die vorangegengen Touren vom Sonnatg und Montag wieder eher gemäßigt, obwohl dabei jedesmal insgesamt mehr als 1000 Hm zusammenkamen. Aber was bedeutet das schon bei Streckenlängen von erheblich mehr als 100 km!
Vor allem auf meiner ersten Tour ging es anfangs fast 50 km flach auf dem Elberadweg gen Westen. Die bis dahin rund 100 absolvierten Höhenmeter relativierten sich allerdings dahingehend, daß ich in diese Richtung ausdauernd gegen kräftigen Nordwestwind ankämpfen mußte. Das war dann ebenfalls ein bißchen wie Bergefahren. Auf dem Rückweg ab Meißen folgten dann zwar etliche Anstiege, doch half mir hier nun teilweise sogar der Wind. Steil waren sie übrigens auch nicht.
Besonders gern bin ich am Sonntag durch das Triebischtal von Meißen bis Deutschenbora gefahren (s. Track vom 04.05., km 48,0 - 65,1), das hatte ich mir schon längst wieder einmal vorgenommen. An diesem Tag erfreute mich nicht nur das frische Grün im lieblichen Tal, sondern auch eine beinahe ungestörte Ruhe vor dem allgegenwärtigen Kraftverkehr. Warum das so war, weiß ich nicht, doch möglicherweise scheint die parallel verlaufenden Bundeststraße B101 den Verkehr abzuziehen. Bisher ist mir das noch nie so deutlich aufgefallen.
Im weiteren Verlauf kniff ich aber vor dem Anstieg auf den Landberg, aus Herzogswalde ist der nämlich mit 16% Steigung ausgeschildert. Die unbefestigte Piste aus Grund wollte ich mir ebenfalls nicht antun, außerdem bin ich diesen Schotterweg bisher nur bergab gefahren. Alternativ gibt es jedoch seit einigen Jahren einen schönen asphaltierten Radweg von Herzogswalde nach Pohrsdorf, welcher mich gleichermaßen, jedoch etliche Meter unterhalb des Landbergs, ostwärts brachte (s. Track vom 04.05., km 85,7 - 87,3).
Die letzten 40 km verteilten sich erneut auf Standardstrecken, die ich in- und auswendig kenne. Der Vorteil ist hierbei, daß ich mich konditionell sehr gut darauf einstellen kann und somit tatsächlich ein ganz anderes Tempo fahre - selbst bzw. vor allem am Ende einer Ausfahrt.
Der Montagmorgen erwachte noch kühler als wie der Vortag. Da ich keine Lust auf Handschuhe hatte, wartete ich also, bis es wärmer wurde. Bei bedecktem Himmel dauerte es bis nach 8.00 Uhr. Aber auch dann fuhr ich mich erstmal im Elbtal warm. Überhaupt war die Runde nur als Trainingstour geplant, denn die landschaftlich wesentlich schönere Ausfahrt ins böhmische Elbsandsteingebirge hatte ich aufgrund der suboptimalen Witterungsbedingungen vertagt.
Dafür traf ich mich noch einmal kurz mit meinem ehemaligen Arbeitskollegen, bevor ich südlich des Keulenbergs die Kurve kratzte. Wie ich vorort erfreut feststellte, ist nun auch die Straße vom Ortsausgang Mittelbach in Richtung Pulsnitz durchgängig (neu) asphaltiert. Bisher hatte ich diese nämlich immer wegen des holperigen Granitsteinpflasters über mehrer hundert Meter gemieden.
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Blitzeralarm: Fleißig für die Dreißig! |
Kleiner Nachtrag: Als ich morgens beim Aufwärmen noch vor mich hinträumte, registrierte ich in Oberpoyritz plötzlich aus den Augenwinkeln irgendwelche Gerätschaften am Straßenrand. Kurz darauf dämmerte mir es, daß hier in der 30er Zone geblitzt wurde. Das wollte ich mir aus der Nähe ansehen und drehte deshalb nochmal um. Interessant, wieviel Ausrüstung dabei zum Einsatz kam!
(*) Zitat aus dem Gedicht "John Maynard" von Theodor Fontane
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