9. Januar 2011

Jahreserste

Bei den Bergsteigern der sächsischen und böhmischen Klettergebiete gibt es einen alten Brauch. Wenn ein Gipfel zum ersten Mal im Jahr bestiegen wird, darf derjenige Bergsteiger zusätzlich zum üblichen Gipfelbucheintrag einen Sinnspruch oder ein Zitat einschreiben. Diese sogenannten Jahresersten sind sehr beliebt, und es gibt in den ersten Tagen des Jahres - abhängig von den Witterungsbedingungen und dem Schwierigkeitsgrad des leichtesten Aufstiegs - immer einen regelrechten Wettlauf auf die bedeutenden Gipfel.

Warum also soll das, was bei den Bergsteigern üblich ist, nicht auch für Radfahrer gelten?! Deshalb habe ich gestern meine Jahreserste absolviert. Nach den kalten, schneereichen Tagen bis Anfang Januar gab es nun einen richtigen Wärmeeinbruch. Von -3°C hoch auf bis mehr als 10°C - da hat der Schnee keine Chance! Die (Haupt-) Straßen sind wieder frei und die neue Saison ist eröffnet.

Um ganz sicher zu sein, daß mir der restliche Schnee dennoch keinen Strich durch die Rechnung macht, bin ich in die flachere Region zwischen Pirna, Pulsnitz, Königsbrück und Radeberg gefahren. Dennoch gab es auch hier einen Straßenabschnitt, wo ich wieder umkehren mußte. Die Einwohner von Rennersdorf-Neudörfel wurden offensichtlich völlig vom Winterdienst im Stich gelassen. Ich bezweifle, daß dort jemals ein Räumfahrzeug vorbeigekommen ist, denn noch gestern war die Dorfstraße ein einziger Sturzacker aus Wasser, Eis und Schneematsch. Aber das blieb zum Glück die große Ausnahme.

Mehr als zwei Wochen ohne Radtour: ich war überrascht, welche Auswirkungen dies auf mich hatte. Abends war ich nämlich ziemlich geplättet. Und das wegen einer Strecke, die ich im Sommer bis zum Mittag hinter mich bringen würde. Na ja, mit dem kleinen umwegbedingten Zackel wurden es wenigstens reichlich 100km.

2 Kommentare :

Rolf hat gesagt…

Veit, du bist echt der härteste ! 100km um die Jahreszeit ist echt n Hammer. Wenn ich jetzt knapp die hälfte fahre reicht mir das jetzt draussen.

Veit hat gesagt…

Naja, so schlimm ist es eigentlich gar nicht. Wenn's einmal rollt, dann rollt's. Schwieriger ist es, sich um die Jahreszeit die passenden Ziele auszusuchen. Zumal ich ja nicht immer wieder die gleichen Strecken fahren will.