17. November 2014

... un Äktschn!

Das derzeitige milde Wetter will genutzt sein! Also ging es an den zwei vergangenen Wochenendtagen wieder auf die Piste. Am Sonnabend sogar in Begleitung meiner Tschechischlehrerin, so daß ich mich an die Wiederholung einer der schönsten und aber auch schwierigsten Offroadstrecken, die ich je mit dem Handbike bewältigt habe, wagen konnte.

Die ca. einen Kilometer lange Abfahrt von Kamnitzleiten (Kamenická Stráň) zur Grundmühle (Dolský Mlýn) auf der Radtrasse 3076 (s. Kartenausschnitt) beginnt zwar noch recht moderat, wird aber im weiteren Verlauf zu einer echten Herausforderung. Ohne das genaue Wissen darum, wie die Hindernisse anzufahren sind, hängt man sich hier auch im Handbike mit einer Bodenfreiheit von 12 cm (absoluter Mindestabstand!) auf. Eine kurze kontrollierte Rutschpartie gibt es trotzdem.

Und weil ich diesmal in Begleitung war, konnten wir das alles nun auch in bewegten Bildern dokumentieren. Ich muß mal sehen, wie die Aufnahmen geworden sind - aber sicher werde ich daraus  ein Video zusammenschneiden, welches noch etwas mehr zeigt, als mein erster Versuch. Das kann aber noch etwas dauern... doch das Ergebnis ist anschließend auf jeden Fall hier im Blog zu begutachten.

Etwas versteckt befindet sich neben dem Weg zur Grundmühle
ein Bunker der Schöberlinie des Tschechoslowakischen Walls
Fakt ist, daß ich vorgestern den gesamten Weg ohne weitere Unterstützung gemeistert habe - für mich ein echter Grund zur Freude. Denn nun kann ich mich auch allein hier durchkämpfen. Den Bogen jedenfalls habe ich jetzt raus. Kurz vor der Grundmühle hatte ich etwas Muse. Als ich auf Jana wartete, die gerade mit tschechischen Radfahrern schwatzte, entdeckte ich sogar einen Bunker des Tschechoslowakischen Walls unmittelbar neben dem Weg zur Grundmühle. Der war mir bei den vorangegangenen Befahrungen gar nicht aufgefallen.

Auf dem Rückweg hielten wir in Hohenleipa (Vysoká Lípa) für eine ausgiebige Mittagspause im Restaurant "U Loupežáku". Das war schon ein lustiges Bild, wie zwei Frauen (Jana und die Kellnerin) mich alten Sack in die warme Gaststube bugsierten.

Als letzten Offroadabschnitt des Tages befuhren wir schließlich den Wiesenweg auf der rechten Elbseite von Halbestadt nach Rathen (s. Track vom 15.11., km 86,9 - 89,8). Den kann man als Handbiker aber wirklich nur in Begleitung fahren, denn bei Kilometer 88,8 kommt eine zwar sehr kurze, doch geröllige Steilrampe, für die man unbedingt Schiebehilfe benötigt.

Übrigens, mit Start- und Zielpunkt Bad Schandau ist diese Tour nur ca. 55 km lang. Vorausgesetzt, man kann die Fußgänger-Begleitung aktivieren und verfügt über ein entsprechend offroadgeeignetes Handbike, ein wirklich großartiges Erlebnis.

Sonntags sammelte ich dann noch ein paar Höhenmeter, denn anders, als bei GPSies.com angegeben, waren am Vortag nur ca. 750 Hm zusammengekommen. (Wegen der vielen engen Schluchten und dem vermutlich nur grobgerasterten Geländemodell der Karten des Internetportals kam eine Zahl weit abseits der Realität zustande.) Zu dieser Jahreszeit trifft man auf den Waldwegen zwischen Königstein und Rosenthal sowie in den ausgedehnten Wäldern westlich des Bielatals keine Menschenseele.

Auf dem Rückweg durch das Lockwitztal nach Kreischa überholte ich einen Radfahrer. Von mir unbemerkt, wollte er es wohl mit mir aufnehmen, und zog - als ich wegen einer Baustelle mal stark abbremsen mußte - an mir vorbei. Dem habe ich aber gezeigt, wo der Hammer hängt! Selbst nach mehr als 70 km und 1200 Hm kann ich auf leicht abfallender Straße noch längere Zeit mit meinem Tourenhandbike um die 35 km/h fahren. Das hält kein Sonntagradler lange durch.

Track der Handbiketour vom 15.11.2014
Track der Handbiketour vom 16.11.2014

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