4. März 2015

Letztes Weiß

Kräftiger Westwind, dafür jedoch sonniges Wetter mit einer guten Fernsicht, lockte mich nach dem verregneten Sonntag an den vergangenen beiden Tagen nach draußen. Ich wollte dabei außerdem überprüfen, ob sich die Sache mit dem sich festfressenden Rohloff-Ritzel von selbst erledigt (hat). Leider sieht es nicht danach aus, gestern mußte ich mich bereits wieder verstärkt mit dem Problem auseinandersetzen. Nun habe ich mich an den Hersteller gewandt. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Blick vom Nollendorfer Paß auf den Hohen Schneeberg, dahinter
das Östliche Böhmische Mittelgebirge sowie das Lausitzer Bergland
Trotzdem, die Touren können sich vor allem unter dem Blickwinkel der absolvierten Höhenmeter durchaus sehen lassen. Montags bin ich dabei bis auf den Nollendorfer Paß (Nakléřovský průsmyk) geklettert. Obwohl im weiten Umkreis die Landschaft bereits schneefrei ist - dort oben war es noch richtig weiß. Teilweise sogar viel, daß ich aus der Handbikerperspektive nicht einmal über die weggefrästen Schneeverwehungen am Straßenrand hinwegsehen konnte. Der Blick zum Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) zeigt die Auswirkungen von ein paar Meter Höhenunterschied.

Auf meiner Rennstrecke hinab nach Tetschen-Bodenbach (Děčín) kam ich mit dem Wind im Rücken noch einmal so gut voran, so daß ich mich auch ganz entspannt über etliche Grüße von Fahrern entgegenkommender Sattelschlepper freuen konnte. Überhaupt sehen die Tschechen meine Anwesenheit auf der Schnellstraße ziemlich locker, auch wenn sie mal wegen des Gegenverkehrs einige Zeit hinter mir herrollen müssen. Die größte Herausforderung auf der Rückfahrt im Elbtal war schließlich der Wind. Mehr als 40 km lang böig von vorn, das kann ganz schön nerven!

Gestern sollte es eigentlich etwas friedlicher bei mir zugehen. Den Hinweg mit Rückenwind meist über offene Flächen, für den Rückweg die Täler, um sich den Gegenwind zu ersparen. Zwischen den Tälern muß man allerdings immer wieder mal über einen Bergrücken, will man nicht nur im Elbtal bleiben. Da kommt im Laufe des Tages einiges zusammen!

In Sebnitz überholte mich dann ein anderer Radsportenthusiast. Wir kamen schnell ins Gespräch und es war wirklich interessant, von seinen Unternehmungen zu hören.Vielleicht trifft man sich ja mal wieder auf der Strecke. Es hat alles seinen Sinn, nichts geschieht ohne Grund. Im Kirnitzschtal war ich später nahezu allein unterwegs, erst am Ortseingang von Bad Schandau kam mir die Kirnitzschtalbahn - die einzige Straßenbahn durch einen Nationalpark - entgegen. Es ist ein schönes Ritual, daß die Fahrer und ich uns gegenseitig grüßen. Manchmal sogar mit Straßenbahnklingel.

Da weiß ich, wo ich zuhause bin.

Track der Handbiketour vom 02.03.2015
Track der Handbiketour vom 03.03.2015

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