13. April 2015

Weiße Überraschung

Natürlich war ich über das Wochenende wieder mit dem Handbike unterwegs. Allerdings nur am Sonnabend, denn den Müßiggang am darauffolgenden Tag hatte ich mir zuvor redlich verdient.

Zwar nicht mit meiner Tour nach Volterra zu vergleichen, doch ebenfalls anspruchsvoll, wurde mein Ausflug nach Böhmen. Erstaunlicherweise forderte mich die Strecke trotz weniger Kilometer und Höhenmeter wesentlich mehr. Das Wetter war zwar fast genauso schön wie vor einer Woche in der Toskana, doch neben einigen giftigen Rampen schluckten die teilweise schlechten Straßen viel Energie. Überdies ärgerte mich kurz hinter Khaa (Kyjov) die Defekthexe mit einem platten linken Hinterrad. Nach der halbstündigen Reparatur war erstmal der Schwung weg.

Am Sonnabend habe ich unterwegs wieder besonders viele Freunde und Bekannte getroffen. Und mit allen gab es einen kurzen Schwatz. Soviel Zeit muß sein! Nicht ohne Grund kennen mich viele Leute in der Region. Mir macht es ja auch selbst Spaß, mich mit anderen auszutauschen. Kontakte knüpfen, Bekanntschaften pflegen, Kommunikation fördern - heute würde man sagen: sozial und informell vernetzt sein. Für mich bedeutet das aber: Heimat. Hier bin ich verwurzelt. Wer mit mir mal gemeinsam unterwegs ist, dem wird klar, was ich damit meine.

Heute bin ich dann noch einmal auf Achse gewesen. Diesmal ging es hinauf zum Erzgebirgskamm. So weit oben war ich in diesem Jahr mit dem Handbike noch nie. Nicht ohne Grund, denn erst in der vergangenen Woche waren Freunde von mir dort zum Skifahren. Als ich aus der Toskana zurückkam, lag jedenfalls sogar im Grenzgebiet zwischen Osterz- und Elbsandsteingebirge ordentlich Schnee.

Weiter geht's nicht mehr!
Eine ganze Woche mit frühlingshaften Temperaturen müßte - so sollte man meinen - reichen, um die letzten weißen Flecken zu tilgen. Prinzipiell richtig, aber .... es gibt eben doch noch ein paar Stellen, wo für einen Handbiker kein Weiterkommen mehr ist. So erlebt auf dem nagelneu ausgebauten und perfekt asphaltierten Zwischenstück der Radtrasse 23 vom Sedmihorská cesta hinauf nach Böhmisch Zinnwald (Cinovec). Das Steilstück lag bereits hinter mir, es fehlten wirklich nur noch ca. 100 m. Bei diesen Schneeverhältnissen verbot sich jedoch ein Versuch ganz von selbst.

So mußte ich hinunter zur Hauptstraße nach Eichwald (Dubí), um mich anschließend diese wenig erquickliche Verkehrsverbindung zurück zum Kamm hochzuarbeiten. Da blieb kein Spielraum mehr für einen anderen Rückweg als durch das Müglitztal, denn am späten Nachmittag wollte ich zum VHS-Kurs. Auch waren noch einige andere Dinge aufzubereiten, u.a. meine gefahrenen Strecke zu erfassen.

Mein GPS-Logger streikt nämlich wieder mal, nachdem sich der Akku auf der Sonnabend-Tour vollständig entladen hatte. Wenn ich ihn diesmal nicht wieder zum Laufen bekomme, geht er zurück zum Händler. Ich brauche zuverlässige Geräte und habe nicht die geringste Lust auf solche Spielchen. Der Markt ist groß genug, also sollte sich Ersatz finden lassen. Bis dahin zeichne ich die Touren manuell nach.

Track der Handbiketour vom 11.04.2015
Track der Handbiketour vom 13.04.2015

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