2. April 2015

Zurück ans Meer

Schließlich habe ich mit dem Rollstuhl Pisa besichtigt. Lád'a konnte deswegen auch sein Rad im Auto mitnehmen und sich vom Zielort wieder mit Muskelkraft auf den Heimweg begeben. Abends schwärmte er dann von der wundervollen toskanischen Bilderbuchlandschaft.

Vor dem Dom in Pisa, rechts ... (alles klar?)
Mein Mittwoch war jedoch ebenfalls erlebnisreich. Auch abseits des von Touristenmassen belagerten sakralen Ensembles rund um den Campanile / Schiefen Turm von Pisa ist die Altstadt wirklich sehenswert. Fünf Stunden reichen bei weitem nicht, um alles zu erkunden.

Ganz besondere Momente durfte ich am späten Nachmittag im Dom erleben. Da habe ich mich in die für die Andacht und zum Beten reservierte Seitenkapelle zurückgezogen. Soviel ging mir durch den Kopf - dieses unfaßbar große Glück, mit meinen Kameraden hier in der Toskana zu sein und das alles hier mit allen Sinnen zu genießen - da war es Zeit für einen innigen Dank. Mehr muß ich dazu nicht sagen.

Heute war wieder Tourentag. Ganz zeitig am Morgen, wenn die Sonne gerade aufgeht, ist es ein ganz besonderes Fahren. Ich liebe diese Stunden, weil ich als Frühaufsteher auch kein Morgenmuffel bin. Auch  wenn die Temperaturen knapp unter dem zweistelligen Bereich liegen, brauche ich weder Jacke, noch Langarmtrikot. Abhilfe gegen die Morgenkühle schafft das Bergefahren. So kommt man genau auf die richtige Betriebstemperatur. Deshalb auch der Umweg über Campiglia Marittima. Da der Ort abseits der Hauptstrecken liegt, ist er sowieso schwierig in die Tourenplanung einzubinden.

Die Strecke bis nach Monterotondo Marittimo läßt sich anschließend ganz entspannt fahren, nur auf den letzten Kilometern zieht die Steigung an. Soweit, daß man völlig am Limit herumkrampft, kommt es allerdings nie.

Meine tschechischen Sportfreunde sind erst viel später am Tag aufgebrochen. Ich hatte ihnen hinterlassen, wohin ich fahre, und so wollten sie mich auf der Strecke überraschen, indem sie mir hinterher fuhren. Dazu kam es leider nicht. Leider deshalb, weil ich mich am Abzweig vor dem ursprünglich vorgesehenen Abstecher nach Montieri geziert habe. Mir erschienen es noch zu viele Höhenmeter zu sein, so gaukelte es mir wenigstens meine Karte vor. Die Kameraden waren jedoch dort. Von ihnen weiß ich jetzt, daß es gar nicht so dramatisch gewesen ist. Hätte, würde, könnte .... Dann eben das nächste Mal!

Die Straße über Capanne hinter Massa Marittima wäre ich sonst nicht gefahren. Die kannte noch keiner meiner Freunde. Kein Wunder, denn diese Verkehrsverbindung wurde inzwischen aufgelassen.  Dort war das Ende der (besiedelten) Welt für mich unmittelbar greifbar. Auch im Zentrum der alten Welt erlebt man immer noch Überraschungen.

Track der Handbiketour vom 02.04.2015

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