25. Dezember 2019

Draußen zuhause

Den Heiligabend verbringen die meisten mit ihren Lieben zuhause unterm Weihnachtsbaum. Ein bißchen spazieren, der Kirchgang (inzwischen für viele nur ein "Schauspiel"), und dann zurück in die kuschelige Wärme ...

Mein eigentliches Zuhause ist jedoch das Elbsandsteingebirge. In meiner Wohnung wartet niemand auf mich, auch habe bzw. akzeptiere ich keine anderen sozialen Verpflichtungen - und vermisse den ganzen Trubel deshalb überhaupt nicht. Dafür ist es herrlich, wenigstens einmal im Jahr das ganze Gebirge inkl. Elberadweg (fast) für sich allein zu haben!

Weil ich während meines Kurzurlaubs in Magdeburg auf meinen Touren keine Höhenmeter sammeln konnte, hole ich das nun nach. Gestern war zwar eigentlich schlechtes Wetter angekündigt, doch erfreulicherweise wurde es ein überraschend schöner Tag. Auch stieg die Temperatur im Laufe des Tages auf jahreszeitlich angenehme 9°C. So fuhr ich noch einmal bis nach Schneeberg (Sněžník) unterhalb der gleichnamigen höchsten Erhebung der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Der Name des Ortes war das Einzige, was irgendwie an den Winter erinnerte.

Weihnachten auf der Wildwiese (Aufnahmeort)
Zurück im Elbtal, kam sogar für längere Zeit die Sonne heraus. Es fühlte sich wie einer der ersten Frühlingstage an. (Am Morgen hatte bei mir zuhause vor dem Fenster sogar schon eine Amsel lautstark gezwitschert.) So bog ich am Ortseingang von Postelwitz in den Zahnsgrund ab, um ein letztes Mal in diesem Jahr der Wildwiese in den Schrammsteinen einen Besuch abzustatten. Dieser Ort zwischen der Schrammstein(felsen)kette und der Hohen Liebe (auf diesem Berg steht das Denkmal für die gefallenen und verunglückten Bergsteiger) unweit des Falkensteins (wo die Geburtsstunde des Sächsischen Felskletterns schlug) ist für mich der Inbegriff meiner Felsenheimat, weil er alles in sich vereint, was mir wichtig ist. Steile Wände, Bergsteigen, Tradition im einzigartigen Elbsandstein. Ein paar Minuten hielt ich hier im Sonnenschein inne, dann "mußte" ich weiter. Denn allmählich näherte sich ein großes Regengebiet.

Im Kirnitzschtal fuhr ich schließlich bis zum Lichtenhainer Wasserfall, um von dort auf den zwischen diesem und dem Sebnitzbachtal liegenden Bergrücken zu klettern. Von oben hat man ebenfalls einen wunderbaren Blick über die Felsenwelt der Schrammsteine sowie des Wildensteiner Gebiets in der Hinteren Sächsischen Schweiz, sieht aber auch die beeindruckenden Tafelberge des südlichen und vorderen Elbsandsteingebirges. Die Straße von Lichtenhain über Mittelndorf nach Altendorf ist eine der schönsten Panoramastrecken der Region.

Ab Bad Schandau legte ich die letzten Kilometer im Elbtal erst über die B172 (das ging schneller und war auch wegen des geringeren Verkehrs vertretbar), dann auf dem Elberadweg zurück. Wie schon oben angemerkt, traf ich auf diesem Abschnitt zwischen 15.00 und 16.00 Uhr keinen einzigen Radfahrer. Zu dieser Zeit ist da im Sommer Hochbetrieb.

Für mich geht's aber immer noch weiter ...

Track der Handbiketour vom 24.12.2019

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