Mit dem Wind kam noch einmal die Wärme. Besonders am ersten Tag des Wochenendes fühlte es sich überhaupt nicht wie November an, obwohl mittlerweile das meiste Laub von den Bäumen gefallen ist.
Im Hinblick auf die günstige Wetterprognose brach ich am Sonnabend zu einer längeren Tour in Richtung Norden auf. Morgens hatte es kurz geregnet, so daß ich statt der tiefen, bewaldeten Täler im Elbsandsteingebirge eher offenes Gelände bevorzugte. Längere Anstiege gab es dabei zwar keine, doch war mir das diesmal gar nicht so unrecht. Denn um die Strecke bei Tageslicht zu schaffen, mußte ich ein bißchen flotter unterwegs sein.
Der Damm quer durch die Teiche bei Zschorna (Aufnahmeort) |
Die Kilometer danach brachten keine weiteren Höhepunkte, ließen sich aber trotz leichtem Gegenwind immer noch ganz flott fahren. Am meisten langweilten mich die letzten knapp 40 km auf dem Elberadweg, welcher außerdem aufgrund des Wetters zu dieser Zeit ziemlich stark frequentiert war. Normalerweise hätte ich von dort bald das Weite gesucht, doch wollte ich ja vor dem Dunkelwerden zurück sein und konnte mir daher keine Klettereskapaden mehr leisten. Kurz nach dem Sonnenuntergang kam ich zuhause an.
Für den Sonntag hatte ich einen Ausflug ins Osterzgebirge geplant. Schon bald nach meinem frühen Start frischte aber der Südwind auf. Zunächst behelligte er mich nicht sonderlich, denn wohlweislich arbeitete ich mich in Tälern und durch windgeschützte Ortschaften bergauf. Bis nach Oberpöbel kam ich, allerdings wurde es zunehmend ungemütlicher. Dort traf mein tschechischer Kamerad auf mich. Wir hatten am Abend zuvor über mögliche Tourenpläne gesprochen und ich dementsprechend meinen Livetrack aktiviert. (Mit dem neuen Handy werde ich ab jetzt immer mal wieder den Livetrack im Blog verlinken - vorher gab das der erschöpfte Akku einfach nicht mehr her.)
Er schlug vor, unser Heil in tieferen Lagen zu suchen. Von Kulm (Chlumec) aus war er nämlich bereits über den Osterzgebirgskamm gefahren und berichtete nichts sonderlich Anheimelndes. Stürmischer Südwind bei 0°C - dazu mußte Lád'a ebenfalls eine ganze Zeit lang durch den über die Gipfel nach Sachsen hereinschwappenden Böhmischen Nebel. Darauf hatte ich nun wirklich keine Lust, und so peilten wir über mehrere weitere Zwischenanstiege schließlich Pirna an. Leider wurden die Wolkenmassen durch den heftigen Wind immer weiter zum Elbtal gedrückt, auch war es längst nicht mehr so warm, wie am Vortag.
Für meinen Sportfreund stand ab Pirna dann noch eine lange und aufgrund des Gegenwindes kraftzehrende Heimfahrt an. Reichlich 80 km mußte er noch durchhalten, denn die Abkürzung über Schneeberg (Sněžník) - die darüber hinaus zusätzlich 600 Hm gekostet hätte - wollte sich Lád'a bei Nebel, Kälte und heftigem Gegenwind verständlicherweise nicht mehr antun.
Dagegen nahm sich meine "Strafrunde" lächerlich aus. Die hatte ich mir auferlegt, um wenigstens den Hunderter noch vollzumachen. An diesem Tag reichten auch mir die knapp 200 zusätzlichen Höhenmeter völlig aus, um nicht noch einen weiteren Zacken dranzuhängen.
Es war wieder kalt und ungemütlich geworden.
Track der Handbiketour vom 14.11.2020
Track der Handbiketour vom 15.11.2020
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen