9. November 2020

Dicht dran

Am Anfang der Woche kurzärmlig, am Ende dann fast den ganzen Tag über mit Handschuhen - besonders am Sonntag schlug die Kälte erbarmungslos zu.

Dabei herrschte sonnabends noch richtig schönes und sonniges Spätherbstwetter. Am Morgen standen auf dem Thermometer zwar auch nur 2°C, doch während der Hochnebel aufgrund der Inversionswetterlage die Niederungen zudeckte, wurde die Luft in den höheren Lagen durch die Sonne sehr bald aufgewärmt.

Lád'a hatte das kommen sehen und für die gemeinsame Tour eine Ausfahrt ins Osterzgebirge vorgeschlagen, die wir mit einem Abstecher in den offenen Elbkessel rund um Dresden abrundeten. Bis dahin reichte nämlich der Böhmische Nebel nicht, der bei dem strammen Südostwind beispielsweise auch noch ins Elbsandsteingebirge gedrückt wurde. Südlich des Erzgebirgskamms, also in unserem Nachbarland, blieb es ohne einen einzigen Sonnenstrahl den ganzen Tag über kalt und trübe.

Von den Höhen südlich des Elbtals hatten wir wieder einen herrlichen Ausblick auf die tieferen Lagen, über denen allerdings eine recht scharf abgegrenzte Dunstschicht lag. Unten, an der Elbe, merkte man davon nichts mehr. Auch dort strahlte die Sonne, so daß ich tatsächlich noch einmal mein Langarmtrikot ausziehen konnte, und nur mit langem Unterhemd sowie dem Kurzarm-Radtrikot darüber gefahren bin. Bereits kurz nach zwei hatte ich mein Tagespensum geschafft, wohingegen mein tschechischer Kamerad noch reichlich 40 km und mehr als 500 Hm vor sich hatte. Aber das braucht er, schließlich will / wird er mich in diesem Jahr hinsichtlich des Streckenpensums schlagen.

Die stabile Wetterlage blieb uns auch am Sonntag erhalten. Mein Sportfreund entschied sich wieder für eine Tour im Osterzgebirge, ich jedoch wollte diesmal in den Elbsandstein. Natürlich hing dort noch immer der Nebel fest, auch setzte mir der Wind vor allem auf der Anfahrt ziemlich zu. Gegen die Kälte half nur das Bergefahren, und dazu gab es an diesem Tag reichlich Gelegenheit. Darunter auch ein paar häßliche kurze Steilrampen, bei denen ich mental nur vor der Auffahrt nach Rennersdorf (Rynartice, s. Track vom 08.11., km 47,3 - 48,7) kapitulierte, um sie ohne Zwischenstop zu fahren. Trotzdem jedoch zählt die Strecke ab Herrnskretschen (Hřensko) bis zum Fußgängergrenzübergang Hinterdaubitz (Zadní Doubice, s. Track vom 08.11., km 26,9 - 66,2) zum Schönsten, was es in der Böhmischen Schweiz für Rennradsportler zu fahren gibt.

Eigentlich hatte ich gehofft, nach dem Grenzübertritt bald wieder die Sonne zu sehen, zumal ja in Daubitz (Doubice) mal kurze Zeit sogar mein Schatten auf die Straße fiel. Daraus wurde jedoch nichts, umso mehr drückte hingegen allmählich die trübe Kälte auf's Gemüt. Nicht zuletzt aufgrund der vielen Höhenmeter war deshalb beim Tempo nicht mehr viel herauszuholen - ich machte mir dafür jedenfalls keine Mühe mehr.

Spätherbstnachmittag in Rathen (Aufnahmeort)
In Rathen lugte gegen 15.30 Uhr endlich auch mal etwas Blau zwischen den Wolken hervor, doch stand die Sonne schon viel zu tief, damit ihre Strahlen das Elbtal erreichten. Immerhin ergab das ein schönes Motiv mit der Burg Altrathen über den Dächern des Kurorts.

Zuhause tauchte ich bald in die Wanne ab, um mich wieder etwas aufzuwärmen. Das wirkt immer. Bei der abendlichen Tourenauswertung habe ich gestern festgestellt, daß mir nur noch 1 (in Worten: ein) Kilometer bis zum Erreichen der Jahresstrecken-Bestmarke aus dem Jahr 2019 fehlt, bezüglich der Höhenmeter fehlen aber dafür rund 3500. Mein angepeiltes Jahresziel für beide Kategorien sollte ich trotzdem mühelos erreichen!

Denn noch sind es 53 Tage bis Ultimo ... 

Track der Handbiketour vom 07.11.2020
Track der Handbiketour vom 08.11.2020

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