2. Februar 2021

Frustabbau

Noch am Sonntag verbrachte ich den ganzen Tag bei strahlendem Sonnenschein zuhause, obwohl perfekte Bedingungen für den Wintersport herrschten. Ohne Begleiter und ohne frisch gespurte Loipen ist es nämlich nicht das Wahre - auch getraue ich mir allein im Langlaufschlitten viel weniger als mit dem Handbike. Da ist der erhöhte (Organisations-)Aufwand für mich noch gar nicht eingerechnet.

Statt sich endlos über die derzeitigen Zustände zu ärgern, habe ich gestern dafür etwas für mein seelisches Gleichgewicht getan und ein paar Kilometer mit dem Handbike absolviert. Denn wegen des Dauerfrosts waren die Straßen, sofern geräumt, trocken. Allerdings mußte ich mich am Morgen bei -6°C erstmal für die Tour motivieren. Schließlich weiß ich, daß bei dieser Kälte trotz dicker Handschuhe bald nach dem Start ein paar unangenehme Minuten folgen, während derer ich den schmerzhaften Kitzel in meinen Finger überstehen muß.

Glücklicherweise wurde es diesmal nicht so schlimm, wahrscheinlich ermunterten mich die Sonnenstrahlen, welche bereits die Südhänge des Elbtals wärmten. Den auffrischenden Südostwind umging ich, indem ich mich im Schutz des Tals des Cunnersdorfer Bachs, später im Kirnitzschtal ostwärts vorarbeitete. Bei den frostigen Temperaturen und mit dicken Handschuhen war ich zwar wesentlich langsamer unterwegs, doch an diesem Tag wollte ich sowieso keine Geschwindigkeitsrekorde brechen. Es ging hauptsächlich um die Strecke.

Der viele Schnee im Gebirge - selbst in tieferen Lagen - überraschte mich. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahren hier so viel davon erlebt zu haben, daß die Felder in einem unbefleckten Weiß erstrahlten. Bei Sonnenschein und teils blauen Himmel sah das märchenhaft schön aus.

Die Kirnitzschtalbahn im Winterschlaf (Aufnahmeort)
An der Haltestelle Beuthenfall wurde gerade die Stromleitung der Kirnitzschtalbahn repariert, erstaunlicherweise scheint sie immer noch regulär nach Winterfahrplan zu fahren. Wahrscheinlich jedoch meistens (fast) leer ... Jedenfalls träumte auf dem Rangierplatz der Endhaltestelle ganz allein ein Triebwagen vor sich hin, irgendwie ein melancholisches Bild.

Nach meiner Auffahrt aus dem Kirnitzschtal hatte ich endlich Rückenwind. Gerade jetzt, wo ich für den Rest der Tour im offenen Gelände fuhr, war mir das sehr willkommen. Auch fegte der Wind inzwischen noch um einiges heftiger über die Felder, so daß der Schnee bereits einige kurze Straßenabschnitte zurückerobert hatte. Zum Glück kam ich dort immer noch mit dem Handbike durch, sonst wäre es stressig geworden.

Als ich dann nachmittags zuhause ankam, lag endlich wieder einmal eine schöne Handbiketour hinter mir und stimmte mich damit versöhnlich.

Ziel erreicht!

Track der Handbiketour vom 01.02.2021

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