28. Februar 2021

Zwei Tage - zwei Welten

Einen Tag Handbiken, den anderen Skifahren. Einen Tag naßkaltes Wetter mit Nieselregen bis zum Mittag, den anderen Heldenwetter bei blauem Himmel und Sonnenschein. Das ist die Kurzfassung des Berichts vom letzten Februarwochenendes in diesem Jahr.

Gerade am Sonnabend kostete es mich einige Überwindung, mich morgens mit dem Handbike in die Spur zu begeben. An diesem Tag wollte ich endlich mal wieder etwas für meine Höhenmeterbilanz tun, denn der Schnee war - soweit ich es überblickte - weg. Leider trug das Wetter nicht gerade dazu bei, über mich hinauszuwachsen. Außerdem konnte ich wegen der nassen Straßen auch bergab nicht sonderlich schnell fahren, um meine langsamen Klettertouren wenigstens etwas auszugleichen. Das Sägezahnprofil des zweiten Viertels hatte es nämlich ganz schön in sich.

Immerhin scheint sich mein erneutes Rollentraining schon nach weniger als zehn Trainingseinheiten auszuzahlen. Vielleicht reaktiviere ich ja damit nur die Fitness, die ich mir über Jahre aufgebaut, jedoch in den "Trübsal-Tagen" nicht abgerufen habe. Die mentale Wirkung ist jedenfalls bemerkenswert. Obwohl ich schlußendlich auch auf dieser Handbiketour nicht mehr meine angepeilten Sollwerte bzgl. der Geschwindigkeit erreichte, bin ich doch durchaus zufrieden. Denn die Tendenz ist ermutigend.

Übrigens, auf dem langgestreckten Höhen-Scheitel der Tour in mehr als 600 m NHN gab es nur noch vereinzelte Schneefetzen. Die sonnige und warme Woche hatte gereicht, um das ganze Weiß verschwinden zu lassen. An Skifahren war hier wirklich nicht mehr zu denken.

Erstaunlicherweise ließ sich Christiane am Abend überhaupt nicht von meinen Schilderungen beeindrucken. Sie schickte mir dafür ein aktuelles Loipenfoto von Freunden auf ihrer Sonnabendrunde im Altenberg-Zinnwalder Skilanglaufrevier. Das sah gar nicht mal so schlecht aus!

Deshalb fuhren wir heute zu dritt - mit ihrer Tochter Franziska - zum Wintersport ins Osterzgebirge. Nicht nach Altenberg, sondern nach Neurehefeld. Dort beginnt die Bahndammloipe am ehemaligen Bahnhof Neuhermsdorf vorbei bis zum Teichhaus. Die Bedingungen waren unerwartet gut. Ausreichend Schnee und Sonne satt. Dabei lag der Bahndamm und damit die Spuren meist geschützt durch dichtes Gehölz im Schatten. Auf den ersten 6 km glitten wir im bahntypischen und sehr angenehmen Promillebereich nur bergab.

Mit Franzi und Christiane am deutsch-tschechischen
Fußgängergrenzübergang "Battleck" nahe Holzhau
(Aufnahmeort)
Am Teichhaus angekommen, war es noch viel zu früh für den Rückweg. Jetzt hatten wir gerade erst unseren Rhythmus gefunden! Also stemmten wir uns den kräftigen Anstieg zum Torfhaus hinauf - einen Abschnitt, der mir die Sorgenfalten auf die Stirn trieb, weil ich bereits an die zu erwartende schwierige Abfahrt über die gleiche Strecke dachte. Kurz vor dem Torfhaus klinkten wir uns sogar in eine ganz frisch präparierte und perfekte Loipe ein. Es paßte heute einfach alles, und so unternahmen wir nach der Mittagspause am Torfhaus noch zwei kurze Abstecher zum Fußgängergrenzübergang "Battleck" sowie bis zu den ersten Häusern von Holzhau, bevor wir umkehrten.

Die zum Schluß steile Abfahrt zurück zum Teichhaus löste sich dabei beinahe von selbst auf. Langsam und mit entsprechendem "Stockstechen" kam ich auch dank Christianes Fahrkünsten als Gespannführerin tatsächlich heil unten im Tal an. Der Rest des Rückwegs war geschenkt. Hier drehte Franziska allerdings noch mal richtig auf und ließ uns trotz der schnellen Tandemfahrt bis zum Bahnhof Neuhermsdorf einfach stehen. Aber als Nachwuchsschwimmerin im Leistungssport ist sie konditionell eben ganz anders drauf als die meisten Mädchen ihrer Altersklasse.

Mir hat es heute mit den beiden wieder richtig Spaß im Schnee gemacht!  

Track der Handbiketour vom 27.02.2021
Track der Skilanglauftour vom 28.02.2021

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