Hier half mir wieder mein altbewährtes Vorgehen: 1. Zeitig losfahren, wenn der Wind am Morgen noch "schläft", und 2. in tiefen Tälern bzw. bewaldeten Abschnitten Schutz vor dem Gegenwind suchen. Letztlich fuhr ich also zuerst immer nach Süden oder Osten, bevor ich für meinen Rückweg sogar ganz bewußt das offene Gelände wählte, um den kräftigen Rückenwind optimal auszunutzen. Selbst bei nur leichtem Gefälle erreichte ich dabei mühelos Geschwindigkeiten über 60 km/h (dann ging ich lieber auf die Bremse - der alte Mann wird allmählich etwas ängstlicher).
Am Freitag habe ich meinen Arbeitstag bereits knapp vor dem Mittag beendet, das sonnige Wetter lockte einfach zu sehr und es gab dienstlich nichts dringendes zu erledigen. Sobald ich aber nahe Börnersdorf die offenen Höhenlagen erreichte, begann der Kampf mit der unsichtbaren Naturgewalt. Noch knapp 10 km mußte ich mich dem böigen Gegenwind stellen, bevor ich meinen Kurs änderte. Im Müglitztal war ich danach hingegen so flott unterwegs, daß ich zum Schluß eines meiner beliebten Extrazackel anhängte. Trotzdem kam ich zum Sonnenuntergang wieder zuhause an.
Im Kirnitzschtal (Aufnahmeort) |
Immerhin kommt man auch auf der Kirnitzschtalstraße den Felsen ganz nahe. Dieser Anblick ist zwar für mich beinahe selbstverständlich, weil ich regelmäßig dort entlang fahre. Doch für auswärtige Besucher ist das vermutlich schon sehr eindrucksvoll.
Offroad auf der Alten Nixdorfer Straße (Aufnahmeort) |
Auf dem Rückweg schob mich dann wieder kräftig der Wind, sodaß ich nicht nur selten, weil stark befahrene Landstraßen in die Strecke einbaute, sondern meine Runde darüberhinaus noch bis Dresden ausdehnte.
Gestern arbeitete ich mich ein zweites Mal hinauf ins Osterzgebirge. Erstaunlicherweise lief es immer noch richtig gut. Wahrscheinlich war es eine gute Idee, am Vortag wieder mal die Kette mit ein bißchen Öl zu schmieren. (Anmerkung: Ich möchte mal wissen, wie schnell ich mit einer top-gepflegten, gewichts- und aerodynamisch optimierten Rennmaschine auf spiegelglattem Asphalt im flachen Gelände wäre!) Liebstadt erreichte ich in weniger als einer Stunde, und das ist ein prima Referenzwert! Selbst der zweite kräftige Anstieg über mehr als 300 hm durch Bielatal und Kohlgrund - an der Altenberger Bobbahn vorbei - fiel mir diesmal nicht besonders schwer. Es war halt nur eine Fleißaufgabe.
Schade, daß es trotz der vielen Sonne ziemlich trübe war. Die Panoramafahrt über die Bergrücken zwischen Oberpöbel und Reichstädt (s. Track vom 31.10, km 47,6 - 58,7) wäre sonst noch einmal ein landschaftlicher Höhepunkt gewesen. Mit dem kräftigen Wind im Rücken genoß ich dafür bergab den Rausch der Geschwindigkeit.
Die letzten vierzig Kilometer waren dann das Standardprogramm, mit einer Ausnahme. Ab Sobrigau testete ich diesmal eine kurze Offroad-Verbindung nach Dresden-Nickern, die noch nicht einmal mein Fahrradnavi kannte (s. Track vom 31.10., km 94,7 - 95,8). Ich staunte ich nicht schlecht, als ich dabei unmittelbar vor dicht besiedeltem Gebiet durch scheinbare Wildnis rollte. Zukünftig könnte das eine durchaus interessante Alternative zur sonst genutzten Steilrampe nach Sobrigau sein.
Sage niemand, ich hätte diese (letzte?) Schönwetterperiode im Herbst nicht genutzt!
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen