7. Dezember 2022

Im Detail

An einem solch verregneten Tag wie gestern, gibt es nicht viele Möglichkeiten, die Zeit sinnvoll zu verbringen. Ich entschied mich für das Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz, das sich bei meinem Erkundungsgang nach meiner Ankunft auf den ersten Blick als barrierefrei zugänglich zeigte.

Es war keine schlechte Idee, wie sich bald herausstellen sollte. An der Kasse ließ ich mir zunächst etwas über das Museum erzählen, die polnische Angestellte begrüßte mich sehr herzlich. Freilich konnte sie sich viel Zeit nehmen, denn kurz nach der Öffnung war ich der einzige Besucher.

Der Ausstellungen des Museums sprachen mich an, nur die Präsentation der Fauna des Regenwalds erschien mir museumspädagogisch antiquiert. Dafür gab es im Untergeschoß ein sehenswertes Vivarium sowie zwei weitere Stationen, die mich besonders faszinierten. Eines davon war ein lichtdurchlässiges 3D-Landschaftsmodell der Region zwischen Dresden und dem Riesengebirge, bei dem von unterhalb zu verschiedenen Themen, z.B. zur Geologie des Gebietes, farbige Flächen auf die Karte projiziert wurden.

In der Höhle lauert der weiße Grottenolm
(Aufnahmeort)
In der kleinen Sonderausstellung "Grundwasser lebt" befand sich das andere interessante Ausstellungsobjekt. Hier wurde u.a. auch gezeigt, wie vielfältig und artenreich dieser verborgene Lebensraum ist - angefangen von Mikroorganismen bis hin zu relativ großen Tieren. Zweifellos ist der Grottenolm von diesen eines der größten. An einer Konsole konnte man auf virtuelle Tauchfahrt in einer dreidimensional animierten verzweigten Unterwasserhöhle gehen und dabei deren verschiedenen Bewohner entdecken. Das war sehr unterhaltsam! Überhaupt kam diese kleine, aber feine Wanderausstellung ganz ohne moralischen Zeigefinger aus, was ich als sehr angenehm empfand. Ideologen hätten sicher wieder die Klimawandel-Keule herausgeholt, verbunden mit einer Belehrung über das umweltbewußte Handeln jedes Einzelnen.

Nach fünf Stunden trollte ich mich schließlich wieder ins Quartier. Der Regen hatte aufgehört, doch für Aktivitäten im Handbike war es längst zu spät. Aber es kommen noch ein paar Tage, an denen ich mich (hoffentlich) wieder sportlich betätigen kann.

Geduld ist eine Tugend!

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