11. April 2023

Ostern im Osten

Weil ich mir montags eine längere Tour vorgenommen hatte und das Wetter an diesem Tag auch noch besser werden sollte, hielt mich am Sonntag mit sportlichen Aktivitäten zurück. Ganz richtig ist das allerdings auch nicht, denn nach dem Mittag entschied ich mich alternativ zum Handbike für eine kurze Rollitour.

Seit meiner Vorbereitung auf das Schwedenabenteuer habe ich mir nämlich beinahe tägliche Spaziergänge durch meine Heimatstadt angewöhnt - meist nach meinem Arbeitstag, seltener an Wochenenden oder handbikefreien Ruhetagen, sofern da nicht eine gemeinsame Rolliwanderung mit Freunden ansteht. Während der ca. ein bis zwei Stunden Bewegung kommen dabei oft zwischen 5 und 10 km Strecke zusammen, abhängig natürlich ebenfalls vom Höhenprofil und Untergrund. Aber inzwischen genieße ich es, einfach mal abzuschalten und vor mich hinzuwursteln.

Am Aussichtspunkt zur Brückenbaustelle der
zukünftigen Ortsumfahrung von Pirna (Aufnahmeort)
Am Sonntag wurde es nun sogar mein bisher längster Spaziergang im Rollstuhl, darüber hinaus mit einem ordentlichen Anstieg zu den Straßenbaustellen der Pirnaer Südumfahrung. Nie hätte ich gedacht, daß die Wege dorthin ganz ohne Unterstützung für mich zu befahren sind. Zwar kann man keinen Blick auf den noch im Ausbau befindlichen Kohlbergtunnel erhaschen, jedoch gut die Bauarbeiten für die Gotttleubatalbrücke einsehen. Am Aussichtspunkt traf ich daher etliche Leute auf ihrem Osterspaziergang.

Gestern brach ich bereits kurz vor dem Sonnenaufgang zur meiner geplanten Radrunde in den Osten auf. Bis zum ersten kurzen Fotohalt in den Serpentinen vor Hohnstein fuhr ich zwar noch mit Handschuhen und Mütze, doch stiegen im Tagesverlauf die Temperaturen schließlich bis auf ca. 18°C an. Nachdem sich kurz darauf die Sonne endgültig durchgesetz hatte, wurde die Jacke überflüssig. Für den Rest des Tages reichte meine Winter-Funktionsunterwäsche und darüber das Kurzarmtrikot völlig aus.

Eigentlich wollte ich ja schon vor Bautzen wieder umdrehen, doch nach dem Blick auf die Uhr dehnte ich meine Tour weiter aus. Und weil ich noch nie von Bautzen aus über den Ortsteil Gesundbrunnen in nordöstlicher Richtung gefahren bin, umrundete ich anschließend gleich noch die nahe gelegene Talsperre. Das war's dann aber auch schon mit dem Neuland.

Die Bewältigung der verbleibenden Strecke bis nachhause war danach nur Fleißarbeit zum Training der Kraftausdauer. Jetzt, wo bald wieder längere Ausfahrten anstehen, kann das trotzdem keinesfalls schaden - vor allem, um die Gelenke und Muskeln auf längere Dauerbelastung vorzubereiten. Meine rechte Schulter, mir der ich in den vergangenen Wochen so meine Probleme hatte, schlug sich gestern jedenfalls sehr achtbar. Derzeit bin ich optimistisch, erneut an alte Leistungen anknüpfen zu können.

Es fehlen nur noch spannende Großprojekte.

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