25. April 2023

Verstetigung

Obwohl sich meine Begeisterung dafür in Grenzen hielt, bin ich am Montagmorgen zur nächsten Handbiketour aufgebrochen. Langsam sollte ich nun in die Gänge kommen, in den vorangegangenen Jahren war ich zu diesem Zeitpunkt schon wesentlich weiter. Aber gegenwärtig habe ich - abgesehen von meiner Alpenpässejagd - kein neues Großprojekt, an dem ich mich ausrichten könnte. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ich mit nunmehr 54 Jahren leistungsmäßig noch das bringen kann, was in der Vergangenheit selbstverständlich war. Irgendwann geht es für jeden bergab, und Aufschluß darüber gibt am besten die tägliche Praxis.

Mit Minimalvorgaben startete ich in den Tag. Die Entscheidung nach Norden zu fahren, erwies sich als goldrichtig. Während sich vom Südwesten her Regengebiete aufbauten, schien auf meinem Weg immer noch häufig die Sonne. Deshalb verließ ich auch hinter Ohorn die geplante Route. Die wunderschöne Straße am Forsthaus Luchsenburg vorbei sowie durch den Weiler Röderbrunn nach Rammenau (s. Track vom 24.04., km 46,2 - 52,0) ist eine meiner liebsten Strecken in dieser Region.

Kurz danach begann es leicht zu tröpfeln. Also suchte ich Unterschlupf im Buswartehäuschen von Geißmannsdorf und nutzte den Zwischenstop gleich als vorgezogene Mittags-Freßpause. Auf dem Regenradar meiner Wetterapp sah es nämlich gar nicht gut aus. Tatsächlich überstand ich so den folgenden Wolkenbruch im Trockenen, obwohl ich insgesamt eine ganze Stunde dort ausharren mußte. Besser als ungefähr in der dreifachen Zeit völlig durchnäßt und frierend bis Pirna zu fahren, war das aber allemal.

Nachmittags wurde das Wetter wieder besser. Zwar zogen nahe Ehrenberg letzte Regenschauer bedrohlich nahe an mir vorbei, aber auf der inzwischen abgetrockneten Straße konnte ich ihnen entwischen. Nun lagen auch alle einigermaßen erwähnenswerte Anstiege hinter mir. 35 Kilometer Heimweg würden hoffentlich ausreichen, um mein Durchschnittstempo wie gewünscht auszugleichen. Denn überraschenderweise hatte ich bisher ziemlich gebummelt, wie die Fahrdatenanzeige meines Navis schonungslos offenbarte. Trotz des strammen Gegenwinds im Elbtal schaffte ich es schließlich kurz vor Ultimo, mich an meinen Wunschwert heranzukämpfen.

Die Frühjahrswartung meines Handbikes hat ihren Mehrwert bewiesen.

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