17. Juli 2023

Fuchs sein!

Meine letzte Tour vor dem Urlaub war auch eine Kontrollfahrt. Ich hatte meine Scheibenbremsbeläge überprüft und dazu den Bremssattel demontiert. Diesen anschließend wieder so fixieren, daß die Beläge nicht Dauerkontakt mit der Bremsscheibe haben, ist wegen der geringen Breite des Spaltes zwischen den Bremsbacken beinahe eine Wissenschaft für sich, zumal ich an die untere Schraube am Bremsadapter zum korrekten Positionieren des Sattels nur mit einem abgesägten Imbusschlüssel (schlecht) herankomme.

Denn auch das geringfügigste "Schleifen" wirkt sich sofort auf den Roll-/Kurbelwiderstand und damit auf die Geschwindigkeit aus. Deshalb mache ich bei jedem Bremsbelagwechsel immer einen Vorher-Nachher-Test und beobachte, wie schnell das Vorderrad nach einem kräftigen Dreh (per Hand) zum Stehen kommt. Dies ist das sicherste Indiz dafür, wenn etwas nicht so ist, wie es sein soll. Dabei konnte ich mich nun allerdings des Eindruck nicht erwehren, daß der Bremssattel selbst nach mehrmaliger Korrektur immer noch nicht in der perfekten Position war, d.h. so, wie mir mein neuer Fahrradmechaniker die Bremse eingestellt hatte.

Nach meiner heutigen Ausfahrt bin ich jedoch wieder ein wenig optimistischer. Falls der Bremssattel wirklich schlechter montiert ist, dann nur mini-minimal. Denn mit der Tourenstatistik meiner Montagsrunde kann ich durchaus zufrieden sein. Allerdings habe ich auch richtig tief in die Trickkiste gegriffen. Ich startete kurz vor Sonnenaufgang bei angenehmen 16°C und nahezu Windstille. Während der folgenden kühlen Stunden bis gegen Neun sammelte ich die meisten Höhenmeter bzw. Anstiege. Das machte bei diesen Bedingungen echt Laune, weil weniger schweißtreibend. Vor dem Mittag kamen dann zwar noch zwei Anstiege, aber die waren - insgesamt gesehen - sehr moderat.

Als die Hitze spürbar wurde, also mein Fahrradcomputer mehr als 30°C Lufttemperatur signalisierte, hatte ich fast schon wieder das Elbtal erreicht. Ab dort rollte es nicht nur weitestgehend flach, sondern bei auffrischendem, teils sogar böigen Westwind mit prima Schiebeunterstützung im Rücken wieder in Richtung Heimat. Ab dem Blauen Wunder leistete ich mir dabei einmal mehr noch die paar Höhenmeter auf der anderen Elbseite.

Ich war schon lange nicht mehr bei dieser Wärme so entspannt auf Achse.

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