10. Juli 2023

Resilienztest

Um der Hitze zu entgehen, fuhr ich heute schon nachts um Drei los. Selbst zu dieser frühen Stunde zeigte das Thermometer noch fast 20°C an. Bis Mittag wollte ich zurück sein, doch bald zog sich der Himmel zu. Lange blieb es bei den angenehmen Temperaturen, auch aufgrund der Abkühlung durch zwei Regenschauer, die mich unterwegs ereilten. Dafür stieg die Luftfeuchtigkeit, was sich bei dem leichten Wind allerdings gar nicht so bemerkbar machte.

Für mich gab es also keinen Grund, nur das Minimalprogramm zu absolvieren. Im Gegenteil. Als ich bereits 7.40 Uhr das Stadtzentrum von Kamenz durchquerte, stand für mich fest, daß ich meine Ausfahrt nach Norden erweitern würde. Selbst der halbstündige Zwangshalt im Buswartehäuschen von Schönbach wegen eines kräftigen Sommergewitters brachte mich nicht aus dem Takt.

Ortrander Postmeilensäule
(Aufnahmeort)
In Ortrand schaute ich mir diesmal die sächsische Postmeilensäule von 1730 (damals gehörte die Stadt noch zu Sachsen) etwas näher an. Dort finden sich Entfernungsangaben zu verschiedenen Städten in meiner Heimat. Denn die dort gelistete Stunde ist nämlich ein Wegmaß (lt. Wikipedia in Sachsen: 1 Wegstunde = 4,531 km). Die Entfernung zu Pirna war darauf mit 13 Stunden angegeben. Mit dem Handbike habe ich auf der Rückfahrt diese Zeit trotz Umwege und Pausen natürlich weit unterboten. Ich war in weniger als 5 Stunden wieder zuhause.

Leider wurde es mit fortschreitender Tageszeit immer mühsamer. Auch ohne direkte Sonneneinstrahlung - glücklicherweise dauerte die Auszeit unseres Gestirn hinter Wolken immer noch an - machte mir die Hitze zunehmend zu schaffen. Mein Fahrradcomputer zeigte inzwischen 34°C, ein durchaus realistischer Wert. Wenn ich daran denke, daß ich bei meiner FICHKONA-Aktion im Jahre 2021 bis zu 37°C überstehen mußte, war das jedoch beinahe Wohlfühl-Klima. Mir reichte es trotzdem, sodaß ich nicht einmal ansatzweise auf die Idee kam, meine Tour auf einen Langen Kanten zu strecken. Zeitlich wäre das locker drin gewesen.

So erreichte ich mein Zuhause ziemlich genau 12 Stunden nach meinem Start. Wenigstens habe ich dabei am Ende noch die 100 Meilen (= 160,934 km) abgehakt. Unter diesen Bedingungen ist das doch schon etwas!

Auf jeden Fall aber gutes Training für die warmen Südalpen!

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