12. September 2023

Kurzer Schreck

Derzeit läuft es bei mir nicht so richtig rund. Um mir wenigstens ein kleines Erfolgserlebnis zu gönnen, fuhr ich am Montag in Richtung Norden. Dort ist es, sobald man die Hügel auf der Nordseite des Elbtals hinter sich gelassen hat, wesentlich flacher. Mit weniger Höhenmetern aber würde ich vielleicht meine Geschwindigkeitsvorgabe erreichen. Der zweite "Trick" war, erneut sehr früh am Tage zu starten, um möglichst lange von der Morgenkühle zu profitieren. Als es dann warm wurde, lagen bereits knapp 30 km hinter mir.

Just in diesem Moment rief mich die Sprechstundenschwester meines Hausarztes an und teilte mir mit, daß es nach meinem routinemäßigen Bluttest vom vergangenen Freitag bei einigen Werte drastische Ausreißer gibt. Deren Ursachen müßten schnellstmöglich abgeklärt werden. Sofort rekapitulierte ich die Auffälligkeiten der vergangenen Tage und kam zu dem Schluß, diese Info nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Meine Tour unterbrach ich jedoch nicht daraufhin, denn bis zur Schließzeit meines Arztes würde ich wieder zuhause sein, um mir die Überweisung abzuholen. Natürlich machte ich mir trotzdem so meine Gedanken ...

Dafür kam ich im nunmehr flachen Mittelabschnitt der Tour umso besser voran. Außerdem entdeckte ich im nördlichsten Teil meiner Runde ein paar schöne Radkilometer durch lichten Kiefernwald abseits der öffentlichen Straßen (s. Track vom 11.09., km 47,4 - 58,4). Leider wird diese Empfehlung dadurch relativiert, weil in den angrenzenden Orten dann die Dorfstraße aus Granitstein-, sprich: Holperpflaster bestand. Der Hit war jedoch der total verbaute Bahnübergang bei km 58,4, um die "dummen Fahrradfahrer" beim Überqueren der Gleise mittels eines engen Gatters so zu leiten, daß hier keine Unfälle passieren können. Das Gegenteil wird bei einer solchen Konstruktion erreicht! Ich mußte jedenfalls umkehren, um dann über die stark befahrene Hauptstraße zur ursprünglichen Route zurückzukehren.

Spätestens ab Königsbrück befand ich mich wieder auf oft befahrenen Strecken, was den Rest der Tour nur noch zu einem Fahrtraining machte. Dabei bemühte ich mich, meinen Virtual Partner (mit seiner eigenen Geschwindigkeit von 15,2 km/h) auf Distanz zu halten. Es gelang mir, auch wenn ich weit weg von "locker" war, sobald es mal ein paar Meter bergauf ging. Glücklicherweise war die Luft recht trocken, so daß ich nicht ganz so sehr im eigenen Saft schmorte. Während der Abfahrt über die Dresdener Grundstraße hängte ich meinen Widersacher endgültig ab, und fuhr deshalb anschließend über Pillnitz, um wenigstens 1000 Hm zu sammeln.

Rechtzeitig war ich zurück und konnte alles wie geplant organisieren. Inzwischen fand auch die Untersuchung statt - bei solchen Angelegenheiten lasse ich nicht locker. Die Ärztin konnte mir aber mit ihrer Diagnose meine Sorgen zerstreuen. Bestätigung wird zwar erst eine Kontrolle der Blutwerte in ein paar Tagen bringen, aber ich bin optimistisch.

Die Gedanken sind (wieder) frei!

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