Sonnabends wollte ich unbedingt zum vielleicht letzten Mal im Jahr in die Ausläufer des Böhmischen Mittelgebirge östlich der Elbe. Vom Elbtal steigt das Gelände dort teilweise auf nur ca. 5 km Luftlinie von 120 m bis zu über 500 m NHN. Diese Auffahrten sind also ziemlich hart und für mich immer eine besondere Herausforderung.
Im dünn besiedelten Teil des Böhmischen Mittelgebirges, der idealtypische Kegelberg am Horizont links der Bildmitte ist der Kleis (Klíč, Aufnahmeort) |
Zwei erwähnenswerte Anstiege - der Porschdorfer Berg sowie die Auffahrt nach Dorf Wehlen - mußte ich noch überstehen, um mein jüngeres Patenkind auf seiner Geburtstagsfeier zu besuchen. (An seinem Geburtstag habe ich natürlich auch schon mal vorbeigeschaut.) Mit Kaffee und Kuchen konnte ich wenigstens ein wenig meine Energiespeicher auffüllen, sodaß die Kraft zum Schluß noch für eine flache Extrarunde reichte. Abends wußte ich dennoch, was ich den Tag über getan hatte.
Daß ich am ersten Tag des Wochenendes so durchgehangen habe, fand ich beunruhigend. Doch dann fiel mir in der Nacht während einer kurzen Wachphase ein, wie ich schon einmal am Anfang des Jahres auf eine ähnliche Situation reagiert hatte: damals reinigte ich meine Fahrradkette vom Handbike und schmierte sie anschließend neu. Das war mit gravierenden Auswirkungen auf mein Vorwärtskommen verbunden. Plötzlich fuhr ich wieder wesentlich schneller bei gleichzeitig geringerem Krafteinsatz, wodurch ich letztlich eine Überanstrengung vermied.
Ein Versuch konnte also nicht schaden, und tatsächlich half meine morgendliche Kettenpflege-Aktion vor der Ausfahrt! Die zusätzliche Zeit, welche ich dafür investierte, holte ich im Tagesverlauf locker wieder heraus. Ganz sicher lag es jedenfalls nicht nur am im Gegensatz zum Vortag gemäßigten Streckenprofil, daß ich nun ganz ohne Alarmsignale des Körpers wesentlich flotter unterwegs war.
Deshalb baute ich im Verlauf etliche Umwege in die Tour ein, bevor ich Christiane und Andreas, Norbert sowie die anderen diensthabenden Bergwachtmänner und -frauen in der Unfallhilfstelle Rathen besuchte. Auch dort konnte ich mich neben Saft und Kaffee an leckerem Kuchen schadlos halten, später sogar auch an Bratwurst und Steak, die vom Grillen am Vorabend übriggeblieben waren.
Auf dem Heimweg strahlte ich wie die Abendsonne - alle Ziele erreicht!
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