Daß ich überhaupt am Wochenende eine solch stattliche Runde drehen konnte, verdanke ich einmal mehr meinem frühen Start. Weil nämlich die Animation des Regenradars gar nicht so schlecht aussah, fuhr ich erneut vor 6.00 Uhr los, statt mich noch einmal im Bett auf die andere Seite zu drehen. Außerdem hatte das diesmal einen weiteren Vorteil. Denn zu früher Stunde konnte ich Straßen befahren, auf denen sonst zu starker Verkehr herrscht, um im Handbike ein gutes Gefühl dabei zu haben. Die Straße über den Karenberg (s. Track vom 02.06., km 34,1 - 37,0) sowie die Hohwaldstraße (s. Track vom 02.06., km 40,8 - 50,8) zählen unbedingt dazu. Während die erstgenannte Verbindung eher für's Belastungstraining interessant ist, nutze ich die andere Strecke als anspruchsvolle Abkürzung auf dem Weg nach Osten, wenn ich nicht durch das Böhmische Niederland (Schluckenenauer Zipfel - Šluknovský výběžek) fahren will. Und das hatte ich mir ja für den Rückweg aufgehoben.
Bei meiner Wiedereinreise nach Deutschland sah ich am Grenzübergang Sebnitz nicht einen einzigen Beamten von der Bundespolizei und schon gar nicht irgendwelche Einrichtungen zur Verkehrslenkung, wie sie am Grenzübergang Bahratal / Peterswald (Petrovice) aufgestellt wurden. Trotz eines weiteren Grenzübergangs in Schmilka / Herrnskretschen (Hřensko), wo ebenfalls keine Grenzer zu sehen waren, wird ganz offensichtlich ausschließlich dort kontrolliert. Ein Bundespolizist, den ich gestern bei dieser Gelegenheit darauf hinwies, erwiderte mir lapidar, daß dies durch die Vorgesetzten so entschieden worden wäre. Gestern standen vier Beamte am Grenzkontrollpunkt Bahratal (die übrigens aus anderen Bundesländern extra für diese "Grenzkontrollen zur Vermeidung unerlaubter Einreisen" abgeordnet werden, was sicherlich enorm kostet - Auslöse, Unterkunft, Verpflegung usw.). - In meinen Augen ist das damit nur Augenwischerei zur Beruhigung der Bevölkerung, denn so etwas spricht sich bestimmt auch unter Schleusern und Migranten herum!
In Bad Schandau wurde ich schließlich vom ersten Naß fast überrumpelt. Bei augenscheinlich guten Bedingungen hatte ich den regelmäßigen Blick auf's Regenradar vernachlässigt. Angesichts der drastischen Wetterverschlechterung legte ich nun aber einen Zahn zu. Ich schaffte es geradeso bis Rathen, dort konnte ich mich vor dem erst Wolkenbruch recht komfortabel unter dem Dach des Rastplatz-Pavillons in Sicherheit bringen. Nach einer halben Stunde nutzte ich schließlich eine Regenlücke für die Flucht nachhause und strich dafür den Abstecher zur Bergwachthütte im Amselgrund, wo Christiane und Andreas gemeinsam mit anderen Kameraden Wochenenddienst schoben. Es war die beste Option, um trocken zu bleiben.
Die Sonne machte sich auch am Montag rar. Eigentlich wollte ich nach dem Einfahren im Lockwitzgrund und der Kletterei durch Oberfrauendorf vom Hochwald weiter hinauf in die Höhenlagen des Osterzgebirges. Doch die aufliegenden Wolken und Temperaturen um die 14°C animierten mich nicht gerade, dieses Ziel weiter zu verfolgen. Denn ohne Radjacke / Langarmtrikot und inzwischen auch ohne Ärmlinge im Kurzarmtrikot waren das selbst für mich keine Wohlfühlbedingungen, obwohl ich immer noch nicht fror. So "wärmte" ich mich vor den nächsten Klettereinlagen erst einmal ein paar Kilometer im Müglitztal auf.
Infotafel zum geplanten Neubau einer Eisenbahn- Direktverbindung zwischen Dresden und Prag (Aufnahmeort) - Text kann nach Anklicken des Bildes gelesen werden! |
Als es nach der letzten Steilrampe hinter Markersbach nur noch bergab ins Elbtal rollte, konnte ich endlich die Tour abhaken. Dennoch werde ich mich baldmöglich wohl mal wieder um meine Fahrradkette kümmern müssen, die Nässe des Vortags hat ihr wahrscheinlich nicht gut getan. Bei einem (gefühlt) höheren Kurbelwiderstand erreichte ich jedenfalls nicht mehr den gewünschten 15er-Schnitt.
Immerhin habe ich mich nicht hängen lassen!
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