4. Februar 2013

... an der Iser wild schäumender Flut

Der Ausflug mit Kerstin, Šárka und Lád'a ins tschechisch-polnische Isergebirge war ein voller Erfolg! Einen erheblichen Anteil daran hatte die Familie von Kerstins Schwester, die ab dem Wochenende für ihren Urlaub ein  Ferienhaus in Ober Polaun (Horní Polubný) angemietet hatten. Da gegenwärtig Schulferien in Tschechien und Deutschland sind, war bis zu diesem Zeitpunkt unsere Quartiersuche vergeblich.

Noch unweit des Isergebirges in Reichenberg (Liberec) lag jedoch so wenig Schnee, daß ich mir nicht so recht vorstellen konnte, am Wochenende überhaupt Ski fahren zu können. Aber bereits auf der ersten Isergebirgs-Tour von polnischen Jakobsthal (Jakuszyce) aus wurde ich eines Besseren belehrt. Zwar war es an diesem Tag bei leichtem Schneefall meist windig und etwas nebelig, die Schneeverhältnisse dafür umso besser. Frischer, weicher Schnee ermöglichte schwierige Tandemabfahrten mit dem Langlaufschlitten, die sonst wohl noch problematischer gewesen wären.

Gemeinsam mit Lád'a auf dem Weg nach Klein Iser
An einer sehr steilen Stelle testeten wir dabei gleich noch eine neue Abfahrtstechnik. Kerstin vorn als Gespannführerin mit den Skiern im Schneepflug, in der Mitte ich mit dem Langlaufschlitten und hinten Lád'a ebenfalls mit dem Schneepflug. Die Verbindung zu meinem Hintermann erfolgte mit den Skistöcken von mir (bzw. alternativ von Lád'a), die ich mit den Händen festhielt. Da ich also mit den Stöcken nicht selbst korrigieren konnte, wurde ich von den beiden in der Spur gehalten. Natürlich ist das trotzdem ziemlich anstrengend, doch ich liebe diese Herausforderung.

Am Sonntag wurde es noch einen Zacken schärfer. Bei blauem Himmel und Sonnenschein begleitete uns diesmal außerdem Kerstins Tochter Henrike von den "Urlaubern". Um vom Ferienhaus erstmal in die Höhenlagen rund um Klein Iser (Jizerka) zu kommen, mußten wir zunächst einen langen und abschnittsweise sehr steilen Anstieg meistern. Eine kurze Steilstufe (mit mindestens 12%) war für unser Tandem-Gespann im Schnee echt grenzwertig. Glücklicherweise ließ sich diese Stelle auf dem Rückweg umgehen.

Henrike und Kerstin an der gleichen Stelle
Dafür war zu Beginn die Piste teilweise seitlich abschüssig, was die Schwierigkeit zusätzlich erhöhte. Besonders während der Abfahrten driftet man in diesem Fall mit dem Schlitten seitwärts und muß höllisch aufpassen, sich dabei nicht zu sehr querzustellen. Dann geht es nämlich ab in den Schnee... Das ist zwar auf beiden Skitouren auch passiert, doch inzwischen bewältigen wir Berge, für die unbedingt Erfahrung und ein gutes Fahrgefühl vonnöten ist, um heil herunterzukommen. Es ist schon faszinierend, wenn das alles so prima klappt! Allerdings stockte mir bei einigen Abfahrten immer noch der Atem. Unten war ich dann jedesmal aufs neue begeistert, wie wir den Hang - teilweise auch mit ziemlichen Kurvenfahrten - heruntergeschossen sind.

Auf der Hochfläche trafen wir am zweiten Tag noch einen weiteren Rollifahrer im Langlaufschlitten. Es war der tschechische Leistungssportler Honza Tománek, der uns mit seiner Freundin entgegenkam. Sie hatten ihr Auto in Klein Iser stehen, wo wir sie dann beim Nachhausemarsch noch einmal trafen.

Einige Strecken, die wir diesmal auf unseren Touren gefahren sind, dürften solo im Langlaufschlitten nicht zu schaffen sein. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, mit Freunden Orte erreichen und Wege fahren zu können, die für Rollifahrer sonst tabu bleiben. - (Fast) Nichts ist unmöglich....

Track der Skilanglauftour vom 02.02.2013
Track der Skilanglauftour vom 03.02.2013

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