Von Henri de Toulouse-Lautrec ist folgendes Zitat überliefert: "Der Herbst ist der Frühling des Winters". Treffender hätte man das Wetter an diesem Wochenende nicht beschreiben können. Wann gibt es zu dieser Jahreszeit schon Außentemperaturen bis 18°C?! Gut, es war ziemlich windig. Aber so konnte der reichlich fließende Schweiß wenigstens schnell trocknen.
Wenn man es schlau anstellte, ließ sich die steife Brise optimal für das eigene Vorwärtskommen nutzen. Am Sonnabend bin ich z.B. - den Südwestwind im Rücken - morgens von zuhause aus nach Nordosten an Stolpen vorbei bis Neustadt über weitestgehend offene Flächen gefahren. Danach suchte ich mir meinen Weg über den dichtbewaldeten Unger nach Sebnitz. Das ersparte mir den Gegenwind. Und hinter Hinterhermsdorf verkroch ich mich auf dem Rückweg in die Täler. Zuerst ging es durch das Kirnitzschtal, später dann im Elbtal nach Pirna. So spart man sich die Kraft!
Heute allerdings habe ich bewußt den Gegenwind in Kauf genommen. Die Bedingungen schienen mir erfolgversprechend für einen Ausflug zum Mückenberg (Komáří hůrka) zu sein. Von dort kann man nämlich vom Erzgebirgskamm nach Süden ein tolles Panorama über das angrenzende böhmische Becken genießen. Allerdings vermasselte mir Gegenlicht das ganz große Kino. Trotzdem, wenn man in Richtung der Sonnenstrahlen sah, gab es eine beachtliche Fernsicht. Oberhalb von Peterswald (Petrovice) entdeckte ich in östlicher Richtung, rechts neben dem Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) ganz weit hinten am Horizont zwei spitze Berge. Das mögen der Tannenberg (Jedlová) und der Kleis (Klíč) gewesen sein, die mehr als 40km von meinem Standpunkt entfernt waren. - Auf den Hohen Schneeberg fand jedenfalls heute eine Völkerwanderung statt. Ich weiß gar nicht, woher all die Leute kamen. Mich zog es von dort wieder hinab ins Elbtal. Das bedeutete eine fast 30km lange Abfahrt durch den ausgedehnten Cunnersdorfer Forst und vom Ort weiter im Tal bis nach Königstein. Genau das richtige, um die Kletterei des Wochenendes entspannt ausklingen zu lassen.
14. November 2010
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2 Kommentare :
Lieber Herr Riffer,
wir sind ein Ehepaar aus dem Ruhrgebiet und verbringen gerade ein paar schöne Tage in Dresden. Wir sind zum ersten Mal hier. Weil wir im nächsten Jahr auch einmal einen Kurzurlaub im Elbsandsteingebirge verbringen wollen und mein Mann Rollstuhlfahrer ist, wurden wir hier auf Ihre Internetseite aufmerksam gemacht. Wir sind begeistert! Eine Frage hätten wir aber noch. Man liest so einiges über Neonazis in der Sächsischen Schweiz. Das würden wir ungern mit unserem Geld unterstützen. Muss man als behinderter Mensch Angst vor Übergriffen haben?
Ihnen weiterhin so viel Schaffenskraft und Freude!
Ihre Bettina und Karl-Heinz Kaminski
Liebe Fam. Kaminski,
die in der Vergangenheit in den Medien verbreiteten Berichte über Neonazis in der Sächsischen Schweiz übertreiben maßlos und sind aus meiner Sicht nicht objektiv.
Sicher, es gab Übergriffe auf Menschen, die sich aber i.d.R. auf "politische Gegner" (z.B. aktive Linksaktivisten) bezogen. - Bis jetzt ist mir noch kein Fall zu Ohren gekommen, wo (unpolitisch agierende) Gäste der Region verbal oder tätlich angegriffen wurden. Besucher mit Handicap werden da nicht anders behandelt.
Die Bewohner der Sächsischen Schweiz wollen sich zwar klar abgrenzen, sind aber keine Nazis! Natürlich finden sich hier auch ein paar Unbelehrbare, aber die gibt es sicher in den westlichen Bundesländern ebenfalls. Und dort kommt in den großen Städten noch das Problem der integrationsunwilligen Immigranten hinzu.
Ich empfehle Ihnen einen Besuch im Elbsandsteingebirge! Über die Kontaktdaten auf meiner Hompage können Sie sich gern mit mir in Verbindung setzen. Gern gebe ich Ihnen Tips für die Nationalparkregion.
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