Während es draußen regnet, und regnet, und regnet - ...., sitze ich am Rechner und schreibe jetzt schon meinen Wochenendbericht.
Gestern um diese Zeit strahlte noch die Sonne - es gab zwar Minusgrade, doch auch nur wenig Wind. Eigentlich das perfekte Wetter, um nicht ins Schwitzen zu kommen. An den Bergen konnte ich bei verstärkter Blutzirkulation sogar die Handschuhe ausziehen, was das Kurbeln ungemein angenehmer machte.
Unter diesen Voraussetzungen hängte ich Stück um Stück an meine Tour; im Gebiet gibt es ja genügend Möglichkeiten für kleinere und größere Extrazackel. Als ich mittags durch Cunnerdorf fuhr, erreichte mich endlich das beim morgendlichen Studium des Regenradars ausgemachte breite Niederschlagsband. Anfangs noch recht erträglich, steigerte sich der Schneefall bald zu einem wilden Flockenwirbel.
Mit zugekniffenen Augen und vollgematschter Brille ging es deshalb im halben Blindflug in Richtung Elbtal. Den Weg kenne ich ja. Vor Krippen passierte jedoch das, was ich bei diesem Wintereinbruch am wenigsten gebrauchen konnte: Weil ich auf der Kreuzung am Ortseingang nach möglichen Autos auf der Hautstraße Ausschau hielt, erwischte ich das einzige, jedoch tiefe Schlagloch mit dem Vorderrad. Einige Momente sah es so aus, als hätte ich nochmal Glück gehabt, doch kurz vor dem Hotel Grundmühle sagte der Pneu 'Ade'. Plattfuß. Und das bei diesem Mistwetter!
Behutsam steuerte ich auf das Hotel zu, in der Hoffnung dort ein warmes, trockenes Plätzchen für die notwendige Reparatur zu finden. Die Chefin war gerade an der Rezeption, sah mich kommen und ließ mich in die Lobby. Was für ein Glück! Drinnen durfte ich mich um mein Bike kümmern, was ich natürlich mit größter Behutsamkeit sofort tat. Liebenswerterweise bekam ich auf meine Bitte hin auch sofort alten Stoff zum Unterlegen, damit ich nicht den Bodenbelag unnötig strapazierte.
Wie sich herausstellte, hatte der Schlauch die für einen Reifendurchschlag typische Perforierung und war nicht mehr zu flicken. In der Szene heißt dieses Schadensbild bezeichnenderweise Snakebite, zu deutsch: Schlangenbiß. Natürlich hatte ich einen Ersatzschlauch dabei, der nun zum Einsatz kam. Etwas später half mir schließlich der Chef persönlich beim Wiedereinsetzen des Vorderrades. Er hatte auch einen mobilen Kompressor im Haus - das ersparte mir zeit- und kraftintensives Luftpumpen per Hand.
Gut aufgewärmt und voller Dankbarkeit für die Wirtsleute des Hotels Grundmühle in Krippen konnte ich schließlich den Heimweg antreten. Es wurde eine nasse und recht unangenehme Fahrt, doch das warme Zuhause kam mit jedem Kilometer näher. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen war ich durch bis auf die Knochen.
Es kann nur besser werden.
Track der Handbiketour vom 28.11.2015
29. November 2015
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