2. November 2015

Katze in den Armen

Dieses unglaublich schöne Herbstwetter fordert geradezu sportliche Aktivitäten heraus! Und so bin ich in den vergangenen Tagen gefahren, bis die Katze kam.

Überdies hatten sich nämlich zwei naturbegeisterte Gäste aus Thüringen angekündigt. Der Kontakt zu ihnen entstand - wie bereits oft erlebt - über eine e-Mail, in der mir Kirsten von ihrer Tour auf den Großen Zschirnstein berichtete, welche schon sehr spezielle Anforderungen stellt. Offenbar war diese Aktion genau nach ihrem Geschmack, so daß nun eine Fortsetzung folgen sollte.

Doch zunächst bin ich am Sonnabend hinauf ins Osterzgebirge gefahren. Bevor der Schnee kommt, wollte ich mich von den Höhen gebührend verabschieden. Vielleicht war ich in diesem Jahr dort oben das letzte Mal auf Rädern unterwegs. Auf dieser Tour lief es wieder wie am Schnürchen, deshalb habe ich meinen Rückweg entsprechend ausgedehnt. Dabei gab es sogar einige wenige Kilometer Neuland. Den gut befahrbaren Feldweg vor Beerwalde (s. Track vom 31.10., km 71,1 - 75,9) kannte ich noch nicht.

Auf dem Unteren Affensteinweg vor der Brosinnadel (Standort)
Gestern dann die Tourenpremiere mit Kirsten und Torsten. Wir hatten uns für 11.00 Uhr in Bad Schandau verabredet, denn die beiden reisten erst am Morgen mit dem Auto an. Natürlich habe ich den Vormittag genutzt, um mich ein bißchen warm zu fahren. Die danach für meine Begleiter geplante Offroad-Strecke würde zwar nicht besonders lang, dafür jedoch konditionell anspruchsvoll sein. Abseits der geteerten Straßen muß man zudem mehr Kraft für das Vorwärtskommen im Handbike auf manchmal sandigen bzw. gesplitteten Waldwegen aufbringen. Für's erste sollten also um die 40 Kilometer ausreichend sein, die wir gemeinsam bewältigen wollten.

Mit einiger Verzögerung - meine Begleiter kamen wegen des reichlichen Wochenendverkehrs viel später als vereinbart - konnten wir dann endlich kurz vor 12 starten. Als Pünktlichkeitsfanatiker sind solche Verspätungen immer mein größtes Problem. Doch der Ärger war schnell verflogen, zumal wir im Kirnitzschtal gut vorankamen und dort zu dieser Zeit der meiste Kraftverkehr schon durch war.

Kirsten und Torsten benutzen Handbikes mit Elektrounterstützung, mit denen sie hauptsächlich im Gelände auf Achse sind. Noch am Vortag ging es bei ihnen wohl ziemlich heftig zur Sache, zumindest dem Anblick ihrer Räder nach zu urteilen. Diese Ausrüstung ist jedenfalls auch im Elbsandsteingbirge gut für die Wege abseits der Straßen.

Nach dem Abstecher zum Zeughaus durch die Felsschlucht des Großen Zschands war ein besonderer Höhepunkt der Tour die Befahrung des Unteren Affensteinwegs sowie eines Stücks vom Elbleitenweg bis zum Vorderen Torstein (s. Track vom 01.11., km 80,4 - 85,7). Der goldene Herbst empfing uns mit einem Feuerwerk an Farben und bildete vor dem tiefblauen Himmel den perfekten Rahmen für die hohen und schroffen Felsgestalten am Wegesrand. So schön ist es in den Affen- und Schrammsteinen nur zu dieser Jahreszeit!

Logisch, daß bei solchen Bedingungen hier eine wahre Völkerwanderung stattfand. Die Gegend gehört zu den beliebtesten Wandergebieten des Gebirges. Für meine Gefährten war das jedenfalls ziemlich ungewohnt, sind sie doch zuhause immer mit dem Handbike allein auf weiter Flur. Doch so ergab sich manche Gelegenheit zu einem Schwatz, und das liebe ich ja besonders.

Als wir kurz vor 16.00 Uhr wieder am Auto in Bad Schandau ankamen, hatte ich nicht den Eindruck, daß Kirsten und Torsten den Tag über langweilig gewesen wäre. - Ich denke, wir werden uns wieder zu gemeinsamen Unternehmungen treffen.

Es gibt noch viel zu entdecken.

Track der Handbiketour vom 31.10.2015
Track der Handbiketour vom 01.11.2015

1 Kommentar :

Torsten hat gesagt…

Wer immer das Angebot bekommt mit Veit eine Runde durch die Sächsische Schweiz zu drehen, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Beim herrlichsten Sonnenschein haben wir den Trip mit unserem persönlichen Guide sehr genossen. Wir können jedem nur empfehlen die von Veit eingestellte Tour einmal zu radeln und sich an der imposanten Landschaft zu erfreuen. Wir waren recht froh über unsere „kleine eingebaute Schiebehilfe“ . Wer dies nicht hat, sollte sich etwas mehr Zeit für ein paar kleine Pausen nehmen oder eine kleine Bergziege sein, wie unser Veit. Stoisch fuhr er die Anstiege mit uns hoch –ohne elektrische Helferlein ;-).Das war schon sehr beindruckend! Aber auch für Normalos ist die Tour zu packen. Nur wie Veit schon erwähnte, anstrengend wird es werden, aber dafür wird man letzten Endes durch das großartige Panorama mehr als entschädigt.

Ich bin mir ziemlich sicher, ob in der Sächsischen Schweiz oder im Harz, dies wird nicht unser letzter gemeinsamer Trip gewesen sein.