15. November 2015

So viel Heimlichkeit

Obwohl ich für gestern abends bereits mit meiner Mutti verabredet war - es gab "Die Zauberflöte" in der Staatsoperette Dresden - habe ich vorher noch eine Runde durch's heimatliche Gebirge gedreht. Denn am Sonntag sollte es lt. Wettervorhersage den ganzen Tag regen. (Ich muß momentan nur aus dem Fenster schauen, um mich vom Wahrheitsgehalt der Aussage zu überzeugen.)

Bereits vor dem Sonnenaufgang schwang ich mich auf's Handbike, schließlich wollte ich nicht zu spät zurück sein und außerdem über genügend Puffer für mögliche Zwischenfälle verfügen.

Felspartie in den Hohen Wänden (Vysoké stěny) unweit der Balzhütten
(Aufnahmeort)
So kam es, daß ich schon 9.20 Uhr den Fußgängergrenzübergang Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) erreichte und zehn Minuten später auf der Böhmerstraße (Česká silnice) am Abzweig des Fasselgrunds (Soudkový důl) stand. Der gut befahrbare Forstweg zur Jungferntanne (Panenská jedle) ist für Fahrräder gesperrt, genauso der Weiterweg zu den Balzhütten (Tokáň bzw. Na Tokáni). Angesichts der frühen Stunde setzte ich mich jedoch über dieses Verbot hinweg, um mir dieses herrliche Stück unberührter Natur nicht entgehen zu lassen. Zudem traute ich mir durchaus zu, falls notwendig, den Rangern hinreichend gut erklären zu können, warum ich hier nicht zu Fuß unterwegs war. Sicherlich sind in in einem solchen Fall dann auch meine Tschechischkenntnisse hilfreich. Diese sechs "verbotenen" Kilometer hielten, was sie versprachen (s. Track vom 14.11., km 51,9 - 57,9) und setzten dem Ausflug die Krone auf. In einem solch abgelegenen Gebiet unterwegs zu sein, ist schon etwas besonderes. Ich bin morgens jedenfalls mehr als 1,5 Stunden keiner Menschenseele begegnet.

Ab den Balzhütten fuhr ich dann die Standardroute über Niederkreibitz (Dolní Chřibská) Dittersbach (Jetřichovice) und Hohen Leipa (Vysoká Lípa) zurück nach Herrnskretschen (Hřensko). Die Direktverbindung von dort nach Dittersbach über die Radtrasse 3076 (s. Karte), welche ich ebenfalls schon in dieser Richtung befahren habe, ersparte ich mir dieses Mal. Auf der kürzeren, doch wesentlich schwierigeren Strecke ist man mit dem Handbike genauso lange unterwegs. Darüberhinaus gibt es im steil abwärts führenden Gelände einige Unwägbarkeiten, die schnell zu bösen Überraschungen werden können.

Endlich zurück im Elbtal, war die Höhenmeterbilanz völlig ausreichend. Die letzten, meist flachen Kilometer mußte ich nur noch mit dem kräftigen Gegenwind kämpfen.

Track der Handbiketour vom 14.11.2015

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